Walther von Hollander - Akazien

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Seit kurzem ist Stefanie, verwitwete von Strassow, die Ehefrau von Leo Landowski. Leo ist seit der Inflation unverschämt reich, ein hoch angenehmes Leben mit Villa im Berliner Grunewald ist die Folge. Da macht es auch nichts, dass Hermann der Große, das Familienoberhaupt der Landowskis, Leo aufgrund seiner Heirat mit der Nicht-Jüdin Stefanie testamentarisch geringer bedacht hat. Übrigens war Stefanie eigentlich auf ganz anderer Art der Grund für die Abänderung des Testaments. Denn die Unterredung mit Stefanie, mit der der alte Hermann die Schande von der Familie abwenden wollte, endete mit dem Ergebnis, dass er ihr nach zwei Stunden selbst einen Heiratsantrag machte. So kann es passieren! Wie aber lebt man glücklich in solch einem Wohlstand? Mit dieser Frage setzt sich Walther von Hollander in diesem Roman auseinander. Entfernen sich die Liebenden in dieser Situation voneinander oder finden sie auf immer zusammen?-

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Marianne erhob sich, ohne etwas zu sagen. Sie lief die steilen Stufen den Steinbruch hinauf. Sie lief und lief. Und das einzige, was diesen Traum von der Wirklichkeit, die geschehen war, unterschied: jetzt in dem Traumlauf blieb der schattenhafte Friedrich von M. neben ihr, und sie kam nicht vorwärts. Damals aber, in dem wirklichen Lauf, war sie ihm entkommen. Denn er war zurückgeblieben, und als sie sich zurückwandte und von oben hinabblickte, sah sie, wie er am Tümpel stand und Steine warf.

9

Der nächste Tag war schon beinah ein Sommertag. Marianne von Schellemarr saß vor dem Parkhotel zwischen immergrünen Efeuwänden. In der benachbarten Efeuloge unterhielten sich zwei Geschäftsreisende laut und ungeschminkt über das, was sie ihre Liebeserlebnisse nannten. »Wer viel reist, kann viel erzählen«, grunzte der eine, als er fortging. Der andere steckte sich eine Zigarre an und sang dazu, mit einem hübschen Tenor übrigens: »Wer hat denn die Liebe erfunden . . ., wer konnte so töricht sein?«

Marianne von Schellemarr steckte sich ihre Zigarette in die lange Meerschaumspitze, die sie in einem Rosenholzetui bei sich trug. Die Spitze war gleichmäßig braunschwarz. Friedrich von M. hatte sie ihr aus Marseille geschickt, damals, als er nach Afrika fuhr, um in dem dunklen Erdteil unterzutauchen.

»Wenn die Spitze schwarz ist wie Negerhaut«, so hatte er geschrieben, »dann mag der Bann gebrochen sein. Dann werde ich wiederkommen.« Er war aber viel früher wiedergekommen. Die Zigarettenspitze war erst hellbraun, und er . . ., was hatte er geschrieben, als er sich einschiffte, um zurückzufahren . . ., er war ungesund braun »oder, besser gesagt, vergilbt wie ein Blatt, das bald vom Baume fallen wird«.

Frau von Schellemarr nahm ihren Schreibblock vor, um ihr Skizzenbuch für Melanie fortzusetzen. Sie zeichnete sich in Bluse und Rock. Sie färbte das leichte kleine Strohkäppchen mit ein paar Buntstiftstrichen rostrot. Die Efeuwand bekam ein schmutziges Schwarzgrün, und nun skizzierte sie andächtig den Kellner Fritz, der auf seinem lahmen Bein stand, die Hand träumerisch in der Gesäßtasche, mit Münzen spielend, den Blick nach innen auf das Problem der schwarzen Nelken gerichtet.

Er hatte gerade beim Frühstück mit Frau von Schellemarr über die richtige Druckerschwärze, Trauerschwärze der Nelken gesprochen, und auf der Zeichnung sproßten nun unter seinen Tritten, sproßten neben seinen Sohlen die schwarzen Nelken. Neben dem Efeu kräuselte der Zigarrendampf der Reisenden und formte sich zierlich zu dem Worte: Allzumännliches.

Sie schrieb:

»Liebste Melanie! Die Brötchen sind von Bitterlich und von vorzüglicher Qualität. Bitterlich selbst, so erzählte mir der Kellner Fritz, ist in die ewigen Mehlgründe abberufen und backt Brezeln für Petrus und in seinen Mußestunden auf Vorrat Pfefferkuchen für den Weihnachtsmann. Vor dem Hotel steht ein Eiswagen und trieft. Es ist in der Sonne sehr heiß, und man kann es ihm nicht verübeln, daß er vor Hitze vergeht. Unter dem Eispferd, das halb erblindet ist, sitzen erwartungsvoll zwölf Sperlinge. Aber das Pferd will nicht, wie die Sperlinge wollen. Man müßte ihm Zucker geben.

So . . ., ich habe ihm die Zuckerstücke einzeln in das weiche, grauhaarige Maul geschoben. Es hob die Nüstern von den Lippen und griente untertänig. (Wer sich dem Altersheim nähert, soll nicht über graue Mäuler spotten.)

Liebste Melanie . . ., so gut ist mir übrigens gar nicht. Ich hatte viel Besuch in dieser Nacht. Wie geht das nur zu, daß die Erinnerungen kommen und gehen, wie sie wollen, und nicht, wie wir es wünschen? Wahrscheinlich ist es nötig. Wenn wir zum Beispiel immer alles gegenwärtig hätten, wir in den neunziger Jahren Geborenen, die wir seit zwanzig und fünfundzwanzig Jahren nicht zur Ruhe gekommen sind . . ., das ginge nicht. Für uns hätte das Vergessen erfunden werden müssen, wenn es nicht schon eine der großartigsten Fähigkeiten des menschlichen Herzens gewesen wäre oder eine der törichtsten.

Ich habe aber doch nicht gedacht, daß es so schwer ist, den Weg zur Wahrheit oder zu einem gerechten Urteil über mich zu finden, und ich bin mir auch nicht klar, ob damit das geringste gewonnen ist. Nur das eine weiß ich jetzt: ich fahre nicht eher, als bis ich Bescheid weiß. Und was will ich wissen? Das eben weiß ich nicht. Das quält mich, peitscht mich, peinigt mich im Untergrunde, und wenn ich hinsehe, ist es, als sei nur ein Schatten von Ratten über das Herz gelaufen, und schon sind sie in den Löchern der Vergangenheit verschwunden.«

Sie schob den Brief schnell in den Umschlag und übergab ihn dem Kellner Fritz. Sie hätte ihn natürlich selber in den Kasten vor dem Portal stecken können. Aber es schien ihr ein gutes Werk, den Kellner aus seiner Erstarrung zu erwekken, die schon denkmalhaft wirkte: Monument des letzten Fritz von Langwede.

Jetzt sah sie zu, wie die Sonne langsam über den Tisch wanderte. Der Schatten der Getränkekarte wurde ganz schmal. Es war julihaft heiß. Man konnte daran denken, an den Fluß hinunterzugehen. Und vielleicht sogar zu baden. Vielleicht war es das vernünftigste, sich an der Klosterbrücke in einen Kahn zu setzen und den Fluß hinuntertreiben zu lassen. Im Mai duftete das Wasser noch nach Schnee und frischem Gebirgseis. An den tieferen Stellen war es flaschengrün. Gut . . ., sie würde den Fluß hinunterfahren . . . bis . . ., natürlich . . . bis Weidenhoff und im Garten Friedrich von M.s Spazierengehen, der doch eigentlich ihr Garten war.

Frau von Schellemarr legte die negerschwarze Spitze ins Etui. Sie schloß mit einem heftigen Knacken ihre Handtasche. Sie winkte dem Kellner und bezahlte. Aber dann blieb sie träge sitzen.

Man mußte die Sonne genießen. Sie saß an dem eisernen Hoteltischchen, die Hände vor sich auf das gelbe Tischtuch gelegt. Die Augen hatte sie geschlossen. Nur ein wenig blinzelte sie. Sie lächelte. Wozu zur Klosterbrücke gehen, das Boot nehmen, den Fluß hinunterfahren und wieder mühsam zurückstaken? Nein . . ., sie fühlte sich zu schwach. Und es war niemand da – ach, wie oft muß man begreifen, daß der geliebte Mensch tot ist, und ganz begreift man es nie –, niemand da, der sie zurückstaken konnte. Sie brauchte nicht zu gehen. Der Tisch begann, sich mit ihr durch die Sonne zu drehen. Schon sah sie den Fluß durch die besonnten Gärten ziehen. Der Wind kräuselte das Wasser.

Eigentlich wollte sie gar nicht fahren. Sie hatte sich vorgenommen, auf den Markt zu gehen. Sie trug das hellblaue Sommerkleid mit den Rüschen, einen kleinen hellblauen Sonnenschirm aus dem gleichen Stoff, einen Hut, schutenartig unter dem Kinn zusammengebunden – alles ein wenig niedlicher, als sie es mochte, nach dem Geschmack ihres Mannes geformt und zurechtgemacht.

Sie ging, und Bruni (Brunhilde Sabotta, das Dienstmädchen) ging hinter ihr, an jedem Arm einen Henkelkorb. Herr von Schellemarr fand es nötig, daß sie so zusammen auf den Markt zogen. Die alte Frau von Schellemarr, seine Mutter, und die uralte, seine Großmutter, waren auch so gegangen, während der letzten dreißig Jahre, gefolgt von Bruni. Und weil die beiden es getan hatten, darum war es richtig, und weil er es richtig fand und es ihr einerlei war, deshalb tat sie es.

Sie standen an der Klosterbrücke. Die junge Frau von Schellemarr beugte sich über das Sandsteingeländer. Die Mauer war so sonnenheiß, daß man es durch alle Rüschen der Kleider hindurch bis auf die Haut spürte. Sie starrte so lange ins Wasser, bis die Brücke zu wandern begann, flußauf, immer weiter flußauf, immer schneller gegen die schnelle grüne Strömung. Und mit einemmal legte sie Bruni die Börse in einen der Henkelkörbe: »Kauf du ein, Bruni. Rinderfilet oder Schweinebraten oder Kalbskarbonaden oder Fischfilet oder . . ., ach, du weißt es viel besser, Bruni . . ., kauf nur ein.« Bruni aber sagte: »Die Sonne . . ., junge Gnädige, immer ist die Sonne auch nicht gut.« Die junge Frau von Schellemarr lachte: »Meinst du, ich könnte einen Sonnenstich kriegen . . ., hier oben im Kopf?« Bruni aber, ihr altes Gesicht auf die Schulter beugend: »Nein, nein . . ., das glaube ich nicht. Maisonne sticht das Herz!«

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