Griseldis Wenner - Das gefälschte Testament und andere Mordfälle aus Mitteldeutschland

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Moderatorin Griseldis Wenner präsentiert authentische Kriminalfälle: nervenaufreibend und fesselnd
Im beschaulichen Mitteldeutschland lebt ein freundlicher Menschenschlag, aber auch hier trifft man auf die dunkle Seite der menschlichen Existenz: Mörder und ihre grausamen Taten. Begangen aus Habgier, Rache, Eifersucht. Griseldis Wenner hat markante Fälle von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart gesichtet und erzählt sie als spannende Kriminalgeschichten, darunter makabre Verbrechen wie die einem Leipziger Verleger angekündigten und tatsächlich durchgeführten Morde, die den Stoff für einen Bestseller liefern sollten, oder der Fall der Giftmörderin Grete Beier aus Freiberg, die ihren ungeliebten Bräutigam einen Tag vor der Hochzeit aus dem Weg räumte, oder der erst nach sechs Jahren als Mordfall erkannte «tödliche Unfall» des Gerichtsassesors Donner aus Dresden.
Griseldis Wenner hat aus der Region Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen nicht nur Mordfälle zusammengetragen, die zu trauriger Berühmtheit in der Kriminalgeschichte gelangten, sondern auch weniger spektakuläre und in der Öffentlichkeit kaum bekannt gewordene Verbrechen recherchiert. In die Darstellung der authentischen Fälle fließen auch Fakten über die Ermittlungsarbeit, Anklage und Strafurteile ein, über das immer weiter verfeinerte kriminaltechnische Instrumentarium sowie über interessante Methoden der Polizei, wie etwa bei dem als Kreuzworträtselfall bekannten Mord in Halle, bei dem der bis heute größte Schriftprobenvergleich der Geschichte auf die Spur des Täters führte.

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Kriminalpsychologisch gesehen dürfte sich im Kannibalismus das absurde Verlangen nach vollkommener Nähe offenbaren. Der Täter unterliegt primitiven, archaischen Triebkräften und symbolisiert durch den Verzehr menschlichen Fleisches die absolute »Verschmelzung« mit seinem Opfer. Sadistische, masochistische und fetischistische Komponenten begleiten den Vorgang. Das geflügelte Wort »jemand zum Fressen gern haben« bringt diese Problematik auf den Punkt, wie der geschilderte Fall des Schlossers Michael Ewald deutlich macht.

Einen andersgearteten Hintergrund hat ein Fall aus dem Jahr 1948.

An das große Frieren und Hungern im letzten Winter denken die Menschen immer noch angstvoll zurück. Das Wetter ist erträglich und der Hunger nicht mehr so quälend wie im vergangenen Jahr, wenngleich die streng zugeteilten Lebensmittelrationen längst nicht sättigen. Doch trotz aller Entbehrungen beginnen die Menschen wieder zu lachen, zu tanzen und zu genießen. Sie verdrängen das ideologische, materielle und ökonomische Chaos. Viele unredliche Mitbürger aber nutzen es für Diebstahl, Raub und Mord. So erreicht die Kriminalität eine nie dagewesene Größe. Etwa 200 Tötungsdelikte pro Jahr werden zwischen 1945 und 1948 in der sowjetischen Besatzungszone verübt. Mehr als 30 Morde pro Jahr registriert allein das Kriminalamt Chemnitz für seinen Verantwortungsbereich. Der Anteil der Tötungsverbrechen in dieser Zeit ist vierzehnmal größer als er es in den letzten 25 DDR-Jahren sein wird.

Es ist Samstag, der 18. Januar 1948, vormittags. Im Kommissariat K1 des Chemnitzer Kriminalamts, das für die Delikte gegen Leib und Leben zuständig ist, herrscht Anspannung. Aber nicht nur deshalb, weil die beiden Mordkommissionen personell unterbesetzt und technisch nur notdürftig ausgestattet sind, sondern weil folgenreiche interne Veränderungen angelaufen sind. Hinter den Bürotüren finden eifrige Diskussionen statt, auch in der 2. Mordkommission von Kriminalinspektor Wegener, der seit Sommer 1945 bei der Polizei ist, und seinen Mitstreitern, darunter die fünfundzwanzigjährige Kriminalanwärterin und Sekretärin Lühmann. Vor einigen Monaten schon wurde die bewährte Polizeihoheit der Länder aufgehoben. Stattdessen sichert eine für die gesamte Polizei in der Ostzone zuständige »Deutsche Verwaltung des Innern« – ein Vorläufer des Ministeriums des Innern – als zentrales Leitungsinstrument die sicherheitspolitischen Interessen der Besatzungsmacht. Diese Veränderungen bedrücken die Polizisten. Inhaltliche Fragen werden aufgeworfen, existenzielle Ängste werden laut. Wenige Monate später wird mit dem »Befehl Nr. 2 des Präsidenten der Deutschen Verwaltung des Innern in der sowjetischen Besatzungszone« eine gewaltige personelle Säuberungsaktion eingeleitet, die bis zum Oktober 1949 andauert und für 13300 vermeintlich politisch unzuverlässige Polizisten das Ende ihrer Laufbahn bedeutet.

Das Schrillen des Telefons holt Kriminalinspektor Wegener und sein Team schlagartig in die Realität des Berufsalltags zurück. Grund: Das Polizeirevier Süd ist im Rahmen der Überprüfung der Anzeige zweier Mieter des Hauses Uhlandstraße 25 auf Umstände gestoßen, die eine weitere Untersuchung durch die Mordkommission erforderlich machen. Der Anzeige nach wird seit dem 8. Januar die fünfundsechzigjährige Hausbewohnerin Marie Oehme, die im gleichen Grundstück ein kleines Kurzwarengeschäft betreibt, vermisst. An den heruntergelassenen Jalousien ihres Ladens prangt ein Zettel mit dem Text »Wegen Krankheit geschlossen«. Um sich nach dem Wohl der alten Dame zu erkundigen, läuteten die besorgten Mieter an deren Wohnung, die sie seit einiger Zeit mit ihrem siebenundsechzigjährigen Bruder Bernhard Oehme teilt. Auf die Frage nach dem Befinden der Kranken antwortete er gleichgültig, seine Schwester sei überhaupt nicht krank, sondern nur verreist. Die Mieter finden die Umstände ihrer angeblichen Reise ziemlich suspekt. Sie wissen überdies, das Bernhard Oehme vor einigen Wochen in einem aufsehenerregenden Schwurgerichtsprozess wegen des Versuchs, seine Frau und die Tochter durch Gift zu töten, mangels Beweises freigesprochen werden musste. Und da sie keineswegs an seiner Schuld zweifeln, Oehme also für einen Kriminellen halten, machen sie der Polizei Mitteilung.

Revierpolizisten werden in Marsch gesetzt. Doch Oehme verwehrt ihnen den Zutritt zur Wohnung und beteuert, das Reiseziel seiner Schwester nicht zu kennen. Als er ihre Bekleidung beschreiben und Auskunft geben soll, welche Ausweispapiere, Koffer oder Taschen sie bei sich führt, macht er wirre Angaben, zeigt keine Kooperationsbereitschaft. Unverrichteter Dinge ziehen die Uniformierten wieder davon. Nun geht man auf dem Revier davon aus, dass sich das Kommissariat K 1 der Sache annimmt.

Inspektor Wegener zögert keinen Moment, Marie Oehmes Wohnung zu inspizieren und ihren Bruder peinlich genau zu befragen. Er und Kriminalsekretär Jeske machen sich sofort auf den Weg zur Uhlandstraße 25.

Sie klingeln an der Wohnungstür, hören Hundegebell und bald darauf ein schwerfälliges Schlurfen. Die Tür wird geöffnet. Vor ihnen steht Bernhard Oehme, mittelgroß, schlank, fast glatzköpfig. Ein rüstig wirkender Mittsechziger mit lebhaften Augen, bekleidet mit dickem Pullover, einer viel zu weiten Hose und Filzpantoffeln an den Füßen. Auf den ersten Blick ein biederer Typ. In seiner Begleitung ein mittelgroßer, friedlicher Mischlingshund. Oehme sperrt ihn in die Küche, lässt widerwillig die Vertreter des Gesetzes herein, die sofort ihrer kriminalistischen Neugierde freien Lauf lassen. Oehme fühlt sich überrumpelt. Wortlos verfolgt er den polizeilichen Schnüffelvorgang mit seinen Blicken. Die Männer packt eine Vorahnung und das Entsetzen, denn im Schlafzimmer entdecken sie eine Anzahl Töpfe, Schüsseln und Eimer, vollgefüllt mit Fleisch, portioniert und eingepökelt nach Metzgerart. Ohne Umschweife und ohne Regung gesteht Bernhard Oehme, er habe seine Schwester nach einem vermutlichen Herzschlag tot aufgefunden. Ihm sei dann der Gedanke gekommen, ihren Leichnam auf die vorgefundene Weise zu zerlegen. Seine Absicht sei es gewesen, das Fleisch zu verschieben.

Wegener und Jeske können nur mit Mühe ihren Ekel zurückhalten: In der Küche befinden sich mehrere große Töpfe, in ihnen Brühe, Gewürze, Suppengrün und komplett zubereitetes Fleisch. Tagelang habe er sich davon ernährt, auch Haferflocken in der Bouillon zubereitet, gesteht Oehme. Er fände im Geschmack des Menschenfleisches zu anderem Fleisch keinen Unterschied, gibt er in einer späteren Vernehmung zu Protokoll. Dann im Keller: Der Kopf der Toten und Teile ihrer Gliedmaßen, bereitgelegt, um aus ihnen mittels Natronlauge und Kochsalz Kernseife für den Weiterverkauf herzustellen.

Leipziger Gerichtsmediziner ordnen sämtliche Fleischteile zweifelsfrei Marie Oehme zu. Darüber hinaus können sie beweisen, dass die Frau keineswegs an einem Herzversagen gestorben ist. Die Untersuchung ihres Schädels fördert schwere, zu Lebzeiten entstandene Kopfverletzungen zutage. Bernhard Oehme wird mit diesem Befund konfrontiert. Erst jetzt räumt er ein, sich mit seiner Schwester gestritten zu haben. Weil sie ihm mit seiner Tabakspfeife auf den Mund schlug, sei er in Wut geraten, habe einen Hammer geholt und sie erschlagen. Als der Hund von dem verspritzten Blut leckte, sei ihm der Gedanke gekommen, den Leichnam seiner Schwester zu »verwerten«.

In vielen, langen Verhören schildert Oehme die grässlichen Details seines Vorgehens. Kriminalinspektor Wegener, der die Vernehmung führt, und Kriminalanwärterin Lühmann, die das Protokoll aufnimmt, müssen so viele abstoßende Dinge anhören, dass sie die Übelkeit nur durch immer wieder eingelegte Pausen mindern können.

Oehme ist im Verhör so gesprächig, als ginge es um die normalsten Dinge der Welt. Sachlich, gefühllos, hemmungslos und zynisch macht er seine Aussagen. Wortreich beschreibt er die Zubereitung von Herz, Leber, Nieren und Rippenfleisch. Nahezu stolz berichtet er über seine Kenntnisse, Seife herzustellen. Er räumt sogar ein, einige Fleischportionen an andere Personen verkauft zu haben, freilich wisse er deren Namen nicht. Ungeniert bittet er Wegener, zur nächsten Vernehmung noch ein Stück Fleisch in die Zelle mitzubringen, es brauche nicht warm gemacht zu werden, er esse es gleich so … Als der Inspektor ihm im Verlaufe weiterer Vernehmungen vorhält, einmal eine Geldbörse entwendet zu haben, ruft er voller Entrüstung: »Nein, ich bin doch kein Lump und kein Dieb!« Mit dieser Reaktion zeigt sich die absurde Moral des Verbrechers.

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