Thomas Sautner - Die Erfindung der Welt

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Die Erfindung der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Schriftstellerin Aliza Berg erhält einen anonymen Brief mit dem großzügig honorierten Auftrag, einen Roman zu schreiben, mit keinem geringeren Thema als dem Leben. Sie soll es mit frischem Blick neu entdecken und unvoreingenommen davon erzählen – am Beispiel einer vorgegebenen Gegend und all ihrer Bewohner. Auf der beigelegten Landkarte scheint das markierte Gebiet allerdings gänzlich unbewohnt zu sein.
Aliza reist also nach Litstein, findet Logis bei Gräfin und Graf Hohensinn und beginnt mit ihren Recherchen. Dabei begegnet sie der eigensinnigen Kristyna in ihrem Haus im Wald ebenso wie dem Eigenbrötler Jakob und dem Trafikanten Peter. Aber vor allem eröffnen sich ihr die wesentlichen Dinge: die Unendlichkeit der Gedanken, die Zartheit und Wucht der Natur und die Kraft der Liebe.
Was macht das Leben aus? Thomas Sautner entführt eine Autorin ins unendliche Labyrinth der Gedanken und lässt sie zwischen den ganz großen
Fragen der Existenz wandern.

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»Das ist einmal eine Urknalltheorie! Jemand hat einen Stein geworfen!«

»Oder irrtümlich fallen lassen«, schloss Elli.

Im offenen Korridor des ersten Stockes hingen weitere Fotografien von Sternbildern, von Galaxien, Sonnennebeln, Welten. Im Nu ließ ich Milliarden von Lichtjahren hinter mir, blickte auch kurz zur anderen Seite, übers Geländer, hinunter zum Steinway-Flügel und zur leeren Sitzgarnitur, wo Elli und ich uns zuvor unterhalten hatten. Ich sah in den nun unbewegten Raum.

Elli ging voraus. Sie hatte sich eine schöne Figur bewahrt, weiblicher als meine, nicht so knöchern. Ich folgte ihren Bewegungen, ihrem Schritt. Sie drehte im Gehen ihren Kopf über die Schulter, lächelte, blieb stehen, wandte sich ganz mir zu und stieß zuerst die eine – »Du kannst zwischen diesem …« – und dann die gegenüberliegende Tür auf – »… und diesem Zimmer wählen.«

Beide Gästezimmer waren in schlichtem Landhausstil eingerichtet, beide geräumig, beide, das war wichtig, mit einem Schreibtisch beim Fenster. Den Unterschied machte nur die Blickrichtung. Und die entsprechenden Lichtverhältnisse. Das eine Zimmer wies in die Richtung, in die wir vom Salon aus gesehen hatten, zum Wald hin. Das andere war das sonnigere Zimmer, mit Adlerblick auf den unterhalb des Schlosses und des Felsbuckels liegenden Marktplatz. Von hier aus würde ich das Ortsleben beobachten können, die Begegnungen der Menschen und ihr Aneinander-Vorbeigehen. Ich erkannte das Hotel zur Post, gegenüber die Tabak-Trafik.

»Dieses Zimmer ist zwar etwas heller«, sagte Elli. »Dafür ist das andere noch ruhiger und sicher romantischer. Richtung Wald hörst du bei offenem Fenster die Hirsche röhren.«

»Ich nehme das hier, Richtung Marktplatz.«

»Nein, wirklich?! Ich war sicher, du entscheidest dich für das ruhigere, das mit der Waldidylle.«

»Es war eine knappe Entscheidung«, sagte ich, »aber schließlich bin ich nicht zum Ausspannen da, sondern zum Arbeiten. Du weißt ja, ich will vom Leben schreiben, davon gibt’s Richtung Marktplatz sicher mehr zu sehen als Richtung Wald.«

Eigenartig, wie Elli reagierte. Ich hatte doch nichts Falsches gesagt, oder? Wieder war da ihr Mädchenantlitz, doch diesmal, wenn auch nur für einen unbedachten Moment, jenes des beleidigten Mädchens. Sie wich meinem Blick aus, sah zu Boden, sagte schließlich, nun wieder mit höflichem Lächeln und einem Gesicht, in dem Elli mit Elisabeth von Hohensinn um die Vorherrschaft zu ringen schien: »Vielleicht unterschätzt du ja den Wald. Im Wald gibt es womöglich mehr Leben als da unten im Ort.«

Ich sah sie an.

»Rehe, Füchse, Hasen«, ergänzte sie mit gespieltem Witz. »Bussarde, Falken, Seeadler … Marder, Wildschweine, Waldameisen.«

Spätabends, im Bett liegend, bemerkte ich, jäh die Augen aufschlagend, dass ich nicht das Zimmer gewählt hatte, das dem rot umrandeten Gebiet zugewandt war; dem Gebiet, das sich G, es eigens auf der Karte markierend, als Ort der Romanhandlung ausbedungen hatte. Stattdessen lag ich ausgestreckt in jenem Zimmer, das der von G beabsichtigten Romanhandlung provokant den Rücken kehrte.

Elli hatte ich nichts erzählt von G, meinem Briefschreiber, Mister Selbstsicher, Geldüberweiser. Es war nicht so, dass ich mir vorgenommen hätte, ihn zu verschweigen, ich hatte mir gar nichts vorgenommen, planlos war ich gewesen und musste nun improvisieren. Als Elli wissen wollte, wie ich auf die Idee gekommen sei, ausgerechnet hier in der Grenzgegend für einen Roman zu recherchieren, erzählte ich mit einer mich verblüffenden Selbstverständlichkeit, dass es Zufall gewesen sei. Ich hätte, sagte ich, schon immer einen Roman über das denkbar Größte schreiben wollen, das Leben. Und so wie angenommen werde, dass das Leben entstanden sei, nämlich infolge von Zufall und innerer Notwendigkeit, sei es bei mir nun einmal Litstein geworden. Als Folie für die Story sei die Gegend schließlich so gut geeignet wie jede andere.

Nahm Elli mir die Mogelei ab? »Ich freue mich jedenfalls, dass du da bist«, sagte sie, nachdem sie mich für Sekunden still betrachtet hatte. Und dann, nach einer abermaligen Pause: »Ich finde es unglaublich spannend, dir helfen zu dürfen!«

In meinem Gebäudeflügel befanden sich neben den beiden Gästezimmern die zwei dazugehörigen Badezimmer sowie die Wohnung des ehemaligen Dienstmädchens, das von allen seit jeher liebevoll Annerl genannt wurde. Sie musste mittlerweile eine betagte Frau sein. Momentan, erzählte Elli, befinde sich Annerl auf Kur. Sie habe beinahe Gewalt anwenden müssen, um die Gute zu ihrem Glück zu bewegen. Annerl sei wie eine Mutter für sie. In ihrer Kindheit sei ihr Annerl die Einzige – Elli zögerte, sah mich an – ja, die Einzige gewesen, von der sie Herzlichkeit erfahren habe. Und Güte. Und – abermals hielt Elli inne –, und dass Zartheit keine Schande sei. Nachdem Leopold um ihre Hand angehalten habe, sei ihre erste und wichtigste Bedingung gewesen, dass sie ihre Annerl hierher nach Litstein mitnehmen dürfe.

Gegenüber Annerls Wohnung befand sich eine Eisentür, die auf den Dachboden führte. »Da oben ist mein Reich«, sagte Elli, »samt Teleskop und kleinem Labor.« Sie werde es mir bei Gelegenheit zeigen, meinte sie und ging weiter.

Im anderen Gebäudeflügel, jenseits der Steintreppe, lagen die getrennten Zimmer Ellis und ihres Ehemanns Leopold, die Zimmer ihrer beiden Kinder Vinzenz und Marianne, die in der Hauptstadt studierten und offenbar auch an den Wochenenden keine große Lust verspürten heimzukommen, sowie zwei Badezimmer und ein kleiner Wasch- und Bügelraum. Elli ließ mich, obgleich ich abwehrte, da es mir zu intim erschien, einen Blick in alle Zimmer werfen.

Das Erdgeschoß beherbergte neben dem großzügigen Salon eine alte Bibliothek, die Leopold als Herrenzimmer beanspruchte wie schon sämtliche Generationen seines Geschlechts vor ihm und das er üppig mit seinem Pfeifenrauch einzunebeln pflege, damit unbemerkt bliebe, wie Elli meinte, dass er in seiner Bibliothek womöglich zu keiner Zeit ein Buch in Händen halte. Außerdem waren da noch ein Speisezimmer, die Küche und zwei Badezimmer.

»Ziemlich viele Badezimmer habt ihr in eurem Schloss«, bemerkte ich.

»Sie heißen ja nur Badezimmer«, sagte Elli. In Wirklichkeit seien es Orte des Rückzugs. »Davon«, sagte sie, »braucht es umso mehr, wenn Leute im Haus herumrennen, vor denen man sich in Wirklichkeit verstecken möchte.« Erschrocken hielt sie inne.

»Damit meine ich nicht dich!«, rief sie. »Ich habe mich wirklich riesig auf deinen Besuch gefreut. Und ich freue mich immer noch, wirklich immer noch! Mein Gott, in welchen Wirbel ich mich rede!«, rief sie und lachte. »Das kommt nur, weil ich so entspannt bin in deiner Gegenwart. Wie herrlich das ist, einmal nicht funktionieren zu müssen. Du siehst mir das doch nach, nicht wahr, Aliza?«

»Da gibt’s nichts zum Nachsehen«, sagte ich und berührte – solche körperliche Nähe ist nicht üblich bei mir – ihren Handrücken. »Es ist doch«, sagte ich zu ihr, »die Art, wie Menschen miteinander umgehen sollten. Nicht wie Raubtiere, sondern entspannt. Ohne ständig auf der Hut sein zu müssen.«

Sie lächelte, doch da war auch schon ein anderer Gedanke, er veränderte das Licht ihrer Augen. »Was ich dich schon zuvor fragen wollte«, sagte sie, »macht das dein Verlag immer so? Das mit der Werbung vor Ort? Der lokalen Zeitung und den Plakaten?«

Plakate?! Das Bild war noch nicht als Frage in mir, nur blank als Gefahr. Welche Plakate?! Jetzt war es auch als Frage in mir.

»Wie meinst du das – Plakate? Welche Plakate?« Während meines Gestotters, vermutlich beim letzten Wort, bei einer der Silben von Pla-ka-te , schoss mir das Bild ein, das mich, als ich in Litstein die Ortseinfahrt passierte, von der Seite angesprungen war. Eine Irritation, die ich nur im Augenwinkel wahrgenommen hatte: An mir war ich vorbeigefahren! Mein Bild hatte mir zugesehen dabei, als ich, gelenkt von G, hier ankam!

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