Thomas Sautner - Die Erfindung der Welt

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Die Erfindung der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Schriftstellerin Aliza Berg erhält einen anonymen Brief mit dem großzügig honorierten Auftrag, einen Roman zu schreiben, mit keinem geringeren Thema als dem Leben. Sie soll es mit frischem Blick neu entdecken und unvoreingenommen davon erzählen – am Beispiel einer vorgegebenen Gegend und all ihrer Bewohner. Auf der beigelegten Landkarte scheint das markierte Gebiet allerdings gänzlich unbewohnt zu sein.
Aliza reist also nach Litstein, findet Logis bei Gräfin und Graf Hohensinn und beginnt mit ihren Recherchen. Dabei begegnet sie der eigensinnigen Kristyna in ihrem Haus im Wald ebenso wie dem Eigenbrötler Jakob und dem Trafikanten Peter. Aber vor allem eröffnen sich ihr die wesentlichen Dinge: die Unendlichkeit der Gedanken, die Zartheit und Wucht der Natur und die Kraft der Liebe.
Was macht das Leben aus? Thomas Sautner entführt eine Autorin ins unendliche Labyrinth der Gedanken und lässt sie zwischen den ganz großen
Fragen der Existenz wandern.

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Trotz all des Antichambrierens glich Ellis Redemelodie einer von leichter Hand gespielten Cello-Sonate; einem Stück, das Ellis gekonnter Ausführung wegen einnehmend und unanfechtbar klang. Und in keiner Sekunde bat Elisabeth von Hohensinn um etwas, ihr Anliegen klang einmal crescendo, ein andermal diminuendo zwischen den Notenzeilen, war lediglich nachvollziehbares Interesse, und nicht einmal ihres, sondern das einer Freundin, für die sie sprach. Somit war von vornherein ausgeschlossen, dass Gräfin Elisabeth von Hohensinn Gefahr lief, eine abschlägige Antwort hinnehmen zu müssen.

»Gnädige Frau«, sagte mit Bassstimme Doktor Manfred Fiegler, der sich als schnell von Begriff und nicht unwitzig erwies, »Sie wissen, ich kann über vertrauliche Angelegenheit meiner Klienten nicht den kleinsten Pieps machen. Aber Sie können Ihrer Freundin jede Besorgnis nehmen, es handelt sich bei meinem Klienten, der den Brief an Ihre Freundin mit G unterzeichnete, um eine überaus angenehme Person, ja Persönlichkeit. Ihre Freundin, richten Sie ihr das bitte aus, kann ganz gewiss gelassen sein. Und Gräfin, bitte grüßen Sie mir auch Ihren lieben Cousin, er möge schleunigst sein Rückhandspiel verfeinern, andernfalls wird er beim kommenden Sandplatzturnier erneut von mir betoniert.«

»Tut mir leid, dass ich nicht mehr herausfinden konnte«, sagte Elli Minuten später. Sie hatte mich mithören lassen bei ihrem Telefonat mit dem Anwalt. Wir saßen nebeneinander im Gras, das Plakat vor uns.

»Wie geht es dir, Aliza?«, fragte Elli. »Denkst du, du kommst zurecht mit der Sache?« Und dann besorgt: »Du reist doch hoffentlich nicht ab?«

Je näher ich an das Plakat herangegangen war, desto undeutlicher wurde mein Gesicht. Direkt davor, keine Armlänge entfernt, waren nur noch Flächen, Schatten und Punkte zu sehen gewesen. Bei näherer Betrachtung war ich gar nicht mehr ich.

»Ginge man nicht näher, sondern bliebe weg«, sagte ich entkräftet, »besäße man die Sicherheit, der Mensch zu sein, der man immer annahm zu sein. Zu lange das Übliche, zu lange ein und dieselbe Perspektive … und du hast null Chance, zu merken, dass du in falschem Glauben lebst.«

»Aliza?« Elli berührte mich vorsichtig am Rücken. »Aliza, ist alles in Ordnung? … Meinst du das Plakat? Redest du davon, ja?«

»Nicht nur, Elli. Ich bin gerade auf eine sehr einfache Sache draufgekommen.«

Mein erster Impuls nach dem Zeitungsartikel und dem Plakat war gewesen abzureisen, davonzulaufen vor diesen Zeilen über mich, diesem Bild von mir, diesem Roman, alldem. Doch wie Sie sehen, schwarz auf weiß hier vor sich in diesem Buch, es ist anders gekommen. Am Ende blieb ich so lange in Litstein, dass es lachhafter Selbstbetrug wäre, bloß von Roman-Recherche zu reden. Ich war gegen jede Absicht Teil der Handlung geworden.

»Du bist immer Teil der Handlung, ob du willst oder nicht, ob du es mitkriegst oder nicht.« Das sollte mir bald nach meiner Ankunft ein dahergelaufener Dreikäsehoch ins Gesicht sagen. Ich saß am Ende eines Stegs, blinzelte gegen die Sonne. Der Kleine musterte mich von oben herab. »Du kannst nicht einmal ein Buch lesen«, sagte er, »eine Krähe beobachten oder mir jetzt zuhören, ohne Teil davon zu werden.«

»Soso«, gab ich zurück. »Und wie kommt’s, dass du so oberschlau bist?«

»Erfahrung«, behauptete er doch glatt. Und dann frech und schon im Davonlaufen: »Wirst schon auch noch draufkommen!«

ZWEITER TEIL

- 1 -

Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser ,

denn Wasser ist alles

und ins Wasser kehrt alles zurück .

THALES VON MILET

Es war amüsant, ihr zuzusehen, beinahe war es rührend. Am ersten Morgen nach ihrer Ankunft setzte sich die Schriftstellerin Aliza Berg ans Wasser, ans Ende des langen Stegs. Weil doch alles Leben, von dem sie schreiben wollte, aus dem Wasser und aus nichts als dem Wasser entstanden war.

Hätte gestimmt, was sie bei einem Dichter gelesen hatte, dass das Leben die Summe alle Fragen sei, wäre Aliza Berg passabel weit gewesen mit ihrer Lebensrecherche, denn die Fragen häuften sich ihr.

Wie verrückt, wie anmaßend, dachte sie. Ich, ausgerechnet ich, nehme mir vor, einen Roman übers denkbar Größte zu schreiben. Und jetzt sitze ich da, am Anfang von allem und weiß schon jetzt nicht mehr weiter. Elli, Elisabeth von Hohensinn, ihre Gastgeberin, hatte ihr den Ort empfohlen. Hier sei gut zur Besinnung zu kommen, an diesem vom Wald geschützten Platz.

Sie sah übers Wasser. Inmitten des weiten, stromgleichen Teiches, dessen Enden sie noch nicht erkundet hatte, verlief – sie wusste es von Elli – die Grenze. Aliza überlegte, wo die Grenze den Teich genau durchschneiden mochte, wo das Hier endete, das Dort begänne, die Fremde. Ob das Wasser dort kühler schmeckte? Die Fische grimmiger blickten?

Wie ruhig es hier war, wie kraftvoll. Der Teich war schwer. Ein ruhender Riese. Aliza glaubte seine Masse zu spüren. Wie zur Besänftigung trug ihr das Wasser vereinzeltes Vogelgezwitscher zu.

»Was passiert«, fragte es plötzlich hinter ihr, »wenn ich diese Münze ins Wasser gebe?«

Aliza hatte niemanden die hölzernen Planken des Stegs entlangkommen gehört. Sie erschrak. Drehte sich um, richtete sich im Sitzen auf, blinzelte gegen die Sonne. Da stand ein … ein Bub, nein, eher schon ein Bursch vor ihr. Sein Alter?, schwer zu sagen. Er war klein, mit einem gedrungenen, wie erwachsenen Körper, auf dem ein runder Kopf saß. Eine Nickelbrille klebte in seinem Gesicht.

»Was?« Aliza atmete ihren Schrecken weg. »Was hast du gesagt?«

»Was passiert«, wiederholte der Kleine, »wenn ich diese Münze ins Wasser gebe?« Er hielt sie zwischen Daumen und Zeigefinger.

»Was soll schon passieren, sie geht unter.«

»Das Wasser und ich können zaubern, wir machen, dass die Münze nicht untergeht. Wir wetten um einen Wunsch, der nichts kostet, einverstanden?«

Der Kleine begann Aliza zu gefallen. Sie lächelte ihn an, sagte »einverstanden«. Da kniete das Kerlchen nieder, beugte sich über den Steg und setzte die Münze aufs Wasser. Sie schwamm.

»Bravo!«, rief die Schriftstellerin erstaunt. »Du kannst ja wirklich zaubern«, sagte sie in wohlwollendem Ton, in dem Erwachsene oft mit Kindern sprechen. »Aber du hast ein bisschen geschummelt, stimmt’s? Die Münze ist aus Plastik, keine echte Münze.«

»Echte Münze«, sagte der Kleine wie ein Geschäftsmann, der nichts zu befürchten hat, nahm sie aus dem Wasser und reichte sie dieser Frau, die seltsam dünn war und ganz in Schwarz gekleidet.

»Die ist ja federleicht!«

»Ist aus Aluminium. Ein Pengő. Eine echte Münze.«

»Du hast mich reingelegt«, sagte Aliza. »Aber schlau reingelegt. Was soll das denn sein, ein Pengő?«

»Kennst du nicht? Brauchst dir nichts draus zu machen, kennt fast keiner.«

Aliza beobachtete den Kleinen, der die Münze an seinem Hosenbein trocken rieb.

»Woher hast du den Trick?«

»Schule des Lebens.«

»Schule des Lebens, soso. Wie alt bist du noch einmal?«

»Immer noch zehn.«

»Zehn. Hm. Du bist aber ein ziemlich aufgewecktes Bürschchen.«

»Dankeschön.«

»Und ein wenig neunmalklug.«

»Dankeschön.«

»Ich glaub dir nicht, dass du erst zehn bist. Dafür bist du mir zu schlau.«

»Danke, meine Liebe«, antwortete da doch tatsächlich der Kleine. »Ich verrate dir was, weil ich dich nett finde«, ergänzte er. »Ich schwöre, ich bin zehn. Aber du darfst schon genau hinhören – auf dich nämlich, was du dir dazureimst. Zehn, hab ich gesagt, mehr nicht. Von Jahren hat niemand geredet außer dein plapperndes Oberstübchen.«

»He! Du bist frech, weißt du das?«

»Aber wo, das kommt dir nur so vor«, sagte er, winkte mit einer seltsam sparsamen Geste und machte kehrt.

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