Ernst von Wolzogen - Die kühle Blonde. Zweiter Band

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Der Autor führt uns in das Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die parlamentarische Soirée bei Bismarck klingt an, und es prickelt der Champagnergeist darin! Mittelpunkt seiner zweibändigen Erzählung ist eine «kühle Blonde», eine charakterstarke Frau und musterhaften Aristokratin, die an der Ehe mit einem charakterlosen Mann, einem Gesellschaftsblender und geistreichen Schwätzer, zugrunde geht. Von Wolzogen verfolgte in seinem Werk stark das Vorbild Theodor Fontanes. Auch in diesem Roman sah die Kritik Verbindungen, beispielsweise in der Zeichnung des Berliner Spießbürgertums, feierte die «Kühle Blonde» jedoch als ebenbürtiges kleines Meisterwerk. Der Roman vereint humoristische Elemente, zum Beispiel die leise Karikatur der Militärgrade, mit psychologischen Fragestellungen im Bereich der Partnerschaft und Ehe.-

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Lori lauschte mit grosser Aufmerksamkeit den beredten Ausführungen des berühmten Sozialdemokraten. Die schneidende Ironie, mit welcher er die Absicht der Regierung, seiner Partei einen neuen Stein auf die Schienen zu wälzen, bekämpfte, machte einen ganz andern Eindruck auf sie, als die gesuchten Witzeleien der früheren Redner, ganz besonders aber die ruhige Sicherheit, mit welcher er den einstigen Triumph seiner Ideen verkündigte, trotzdem er die Vergeblichkeit der gegenwärtigen parlamentarischen Kämpfe einsah. Sie ärgerte sich nicht wenig über Günthers fortwährende Zwischenbemerkungen, durch die er ihre Aufmerksamkeit auf äusserliche Dinge abzulenken suchte.

„Ich weiss nicht, was du willst,“ suchte ihn Lori etwas ärgerlich abzuweisen, „ich finde diese Rede höchst interessant. Wenn nur die Hälfte von all dem wahr ist, was er hier über die ungerechte Behandlung seiner Parteigenossen vorbringt, dann muss ich wirklich sagen ...“

„Du hättest Lust, Sozialdemokratin zu werden, nicht wahr?“ vollendete Günther ironisch lächelnd. „Ja, das kenne ich! Das geht vielen idealen Schwärmern so, die nie aus ihrem Museum herauskommen. Wenn hier die Herren sozialistischen Abgeordneten ihre brillanten Reden halten, anständig angezogen, mit den Manieren gebildeter Männer — ja, das imponiert gewaltig! Aber nun brauchst du bloss von hier nach der Stadtbahn zu gehen und so zwischen Sechs und Sieben eine Strecke in einem Wagen dritter Klasse zu fahren — wetten, dass dir in dieser Atmosphäre von Schweissgeruch, Fuselduft und Tabaksqualm die sozialistischen Anwandlungen sofort vergehen! Rein theoretisch betrachtet, ist diese Partei sicherlich diejenige, welche die höchsten Ideale hat — das hat auch dein Papa mir neulich ’mal ganz kleinlaut zugestanden — aber um diese Ideale in die Wirklichkeit umzusetzen, müssten die Menschen zunächst ’mal Engel werden. Betrachtet man die Wirklichkeit und guckt möglichst genau den einzelnen Menschenklassen in die Fenster, dann kommt man zu der Erkenntnis, dass doch diese engherzige Absonderung der Menschen nach Stand, Geburt und so weiter ihre guten Seiten hat: es ist nicht nur der Geist, der sich zu einer gewissen Eigenart zuspitzt, sondern vor allem auch der Charakter, so weit er auf festgewurzelten moralischen Anschauungen beruht, der durch diesen heut noch herrschenden Kastengeist erzogen wird.“

„Ah, nun wirst du gewiss wieder auf das berühmte Beispiel vom preussischen Sekondelieutenant kommen, diesem angeblich unnachahmlichen Nationalkleinod!“

Lori war wider Willen durch die neue Wendung, die der klugschwätzende Vetter dem Gespräche gegeben hatte, gefesselt worden. Durch ihre ziemlich unfreundlich gegebene Antwort gedachte sie Günthers lehrhafte Sicherheit ein wenig einzuschüchtern.

Aber so leicht liess sich der zungengewandte Vetter nicht abschütteln, zumal, da er jetzt plötzlich den Weg klar vor sich sah, auf dem er zu dem Ziele gelangen konnte, das er sich für heute gesteckt hatte. Mit seinem gewohnten überlegenen Lächeln fuhr er scherzend fort: „Allerdings, Cousinchen, ich hätte auch wieder auf meinen berühmten Sekondelieutenant kommen und den Beweis antreten können, dass ein sorgfältig durchgezogener Scheitel zum Beispiel von grösster Wichtigkeit für die Entwickelung militärischer Talente sei. Uebrigens, ich weiss ganz wohl, woher der Wind bläst! Dein Mann ist ja ein wütender Gegner des Militarismus. Sehr begreiflich ...!“

„Ja, allerdings: sehr begreiflich! Du weisst, dass mir die fade Geckerei junger Offiziere und — Corpsstudenten“ — dies Wort unterstrich Lori mit einem Seitenblick auf den Vetter — „schon als Mädchen gar nicht sympathisch gewesen ist. Mein Mann betrachtet die Frage mehr vom volkswirtschaftlichen Standpunkt, und auch da muss ich ihm vollständig recht geben. Du als Reserveoffizier darfst ja natürlich nicht anders als vorschriftsmässig denken ...“

„Ich darf aber vor allen Dingen auch manches nicht thun, was leider sehr vielen Civilisten keine besondrer: Gewissensbisse zu verursachen pflegt,“ fiel Günther mit scharfer Betonung ein. „Es ist doch eine ganz schöne Sache um die Kitzlichkeit des militärischen Ehrbegriffs — ich verstehe sehr wohl, dass gewisse Leute sich unbehaglich fühlen in Gesellschaft von Männern, in deren Augen sehr viele ihrer harmlosen Geschäftsgewohnheiten als gemeine Schurkereien erscheinen müssten.“

Lori wurde blass. Sie sah nun, worauf Günther hinaus wollte: er wusste offenbar etwas von dem Verdachte, der auf ihrem Manne ruhte. Und sie fühlte, wie Günthers kleine Augen jede ihrer Mienen belauerten. Zum erstenmal empfand sie es heute mit schmerzlichem Erschrecken, wie die Welt auch die Frau eines Mannes, der an seiner Ehre Schaden genommen, mit büssen lasse. Jetzt erst erkannte sie, eine wie schwere Aufgabe sie dadurch übernommen, dass sie bei diesem Manne auszuharren sich entschlossen hatte.

Erst nach einer kleinen Pause der Sammlung fand sie eine Antwort. „Es scheint mir doch sehr fraglich, ob gerade ihr mit euren sehr einseitigen Ehrbegriffen menschliche Verirrungen gerecht zu beurteilen vermögt. Ich glaube zum Beispiel, dass unsre Gerichtshöfe nicht so überaus häufig solche aller psychologischen Einsicht ins Gesicht schlagende Urteile fällen könnten, wenn sie nicht ausschliesslich von Juristen gebildet würden — unter denen eben die Corpsstudenten und Reserveoffiziere gar so zahlreich sind.“

„Na, erlaube ’mal, das ist denn doch etwas stark!“ entgegnen Günther gekränkt. „Ich denke, man braucht nicht gerade Corpsstudent und Reserveoffizier zu sein, um einen solchen Vertrauensbruch, einen so kolossalen Betrug gegen einen väterlichen Freund für eine ehrlose Handlung zu erklären. Na ja, jetzt ist es heraus! Ich wollte es dir vor vierzehn Tagen schon sagen, dass ich Renards schöne Streiche kenne, und dass meiner Ansicht nach eine Drenk nicht abwarten darf, bis der Staatsanwalt sich ihres unwürdigen Gatten erbarmt! Aber da kam der Todesfall dazwischen und — auch ohne deine psychologische Einsicht nimmt man ja gewisse menschliche Rücksichten!“

„Woher weisst du ...?“ flüsterte Lori mit bebenden Lippen, „hat Herr Döhmke dir etwa ...?“

„O nein! Ich weiss die Geschichte von dem Manne, durch den sie auch der alte Döhmke zuerst erfahren hat. Einen gewissen Pickel — einen Menschen, der klatscht wie ein altes Weib. Da werden es bald die Spatzen von den Dächern zwitschern!“

„Mein Gott!“ seufzte Lori auf. Ein kalter Schauder lief über ihren Rücken; sie krallte die schmalen Finger auf ihrem Schosse fest ineinander und biss sich auf die erbleichten Lippen, um eines Ohnmachtsgefühles Herr zu werden.

Günther griff nach ihren zusammengeballten Händen und drückte sie warm, während er sich flüsternd ganz nahe an ihr Ohr beugte. „Arme, liebe Lori,“ sagte er, „was musst du gelitten haben! Glaube mir, bei diesem Menschen auch jetzt auszuharren, das wäre ein übel angebrachter Heroismus. Was soll auch für die Zukunft dabei herauskommen? Ihr habt ja nie füreinander gepasst — du konntest unmöglich glücklich werden mit einem Manne, der unsrer Art so fremd ist! Erinnerst du dich noch, wie ich ihn dir schilderte, als wir ihn damals in der Kneipe zuerst sahen? Freilich, es ist ja eine alte Erfahrung, dass die klügsten Mädchen die allerärgsten Missgriffe in Herzenssachen begehen!“

Lori wollte sein Mitleid nicht. Günthers aalglatte Weltweisheit, seine anmassende Lehrhaftigkeit war ihr immer zuwider gewesen. Er sollte sich ihr nicht als Beichtiger und Berater aufdrängen — er am allerwenigsten! Unter seinen Worten fand sie ihre Fassung wieder. Sie machte ihre Hände aus den seinen los und versetzte mit einem kühl abweisenden Blick: „Lieber Günther — du magst ein sehr scharfer Beobachter sein, aber meinen Mann vermagst du doch nicht richtig zu beurteilen; und ich glaube, mich noch weniger. Der alte Herr Döhmke hat ihm im Zorn eine Beschuldigung ins Gesicht geschleudert ... in meiner Gegenwart sogar ... es sieht allerdings so aus, als ob ... auch ich war erst ganz fassungslos. ... Aber jetzt weiss ich, dass es Verhältnisse im Leben gibt, die auch einen Ehrenmann von dem geraden Wege gewaltsam hinunterstossen können. Mein Mann wird sehr bald in der Lage sein, den geldlichen Schaden wieder gut zu machen, den er Herrn Döhmke zugefügt hat. Aber du weisst nicht, was ihn damals zu der That trieb: Seine erste Frau, sein Bruder, der jetzt in Amerika ist und der durch seinen gewissenlosen Leichtsinn, ja durch Schlimmeres ...“

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