Ernst von Wolzogen - Die kühle Blonde. Zweiter Band

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Der Autor führt uns in das Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die parlamentarische Soirée bei Bismarck klingt an, und es prickelt der Champagnergeist darin! Mittelpunkt seiner zweibändigen Erzählung ist eine «kühle Blonde», eine charakterstarke Frau und musterhaften Aristokratin, die an der Ehe mit einem charakterlosen Mann, einem Gesellschaftsblender und geistreichen Schwätzer, zugrunde geht. Von Wolzogen verfolgte in seinem Werk stark das Vorbild Theodor Fontanes. Auch in diesem Roman sah die Kritik Verbindungen, beispielsweise in der Zeichnung des Berliner Spießbürgertums, feierte die «Kühle Blonde» jedoch als ebenbürtiges kleines Meisterwerk. Der Roman vereint humoristische Elemente, zum Beispiel die leise Karikatur der Militärgrade, mit psychologischen Fragestellungen im Bereich der Partnerschaft und Ehe.-

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„Aha! Auf seinen Bruder will er die Schuld abwälzen? Da mag er dir schöne Dinge aufgebunden haben! Nun ja, freilich! Ein Windhund ist der kleine Henri wohl; aber er hat in seinem Leben keine Nichtswürdigkeit begangen, dafür kann ich einstehen!“

„Du? — Ja, woher willst du ihn denn kennen? Er ist ja schon seit Jahren in Amerika,“ versetzte Lori erstaunt.

Und höhnisch erwiderte Günther: „In Amerika? Ja, das glaubt dein Mann vielleicht. In Wirklichkeit ist er schon seit einem halben Jahre wieder in Berlin und arbeitet in aller Stille an seiner Ausbildung. Er wird sich nächstens wohl öffentlich als Komponist vorstellen. O, ich sage dir, es ist ein reizender Mensch — wir sind die besten Freunde! Du kennst ihn übrigens auch!“

„Ich?“

„Der bescheidene junge Mann, der dir neulich mit dem Maler Vollborth zusammen die Kinder nach Hause bringen half.“

Eben als Lori wieder das Wort nehmen wollte, entstand eine lebhafte Bewegung unten im Sitzungssaal wie oben auf den Tribünen. Der Reichskanzler, in seiner Kürassier-Interimsuniform, war plötzlich unerwartet eingetreten und hatte nach lebhafter Begrüssung des greisen Feldmarschalls Moltke und einiger andrer alter Freunde auf seinem Sessel am Bundesratstische Platz genommen. Der Rede Bebels, die nun schon eine gute halbe Stunde lang währte, schien er nur eine halbe Aufmerksamkeit zu schenken, da er während derselben in einer Mappe herumkramte und sich Schriftstücke und Zeitungsausschnitte daraus zusammensuchte.

„Das nenne ich aber wirklich Glück!“ raunte Günther seiner schönen Base zu. „Heut hat offenbar kein Mensch geahnt, dass der Kanzler kommen würde, sonst hätten wir es hier kaum so hübsch leer gefunden. Donnerwetter, nu hat Onkel Drenk die Ehre, seine Jungfernrede vor dem Gewaltigen zu halten!“

Lori hatte unter dem Sturm, der über sie hereingebrochen war, des Zweckes ihres Hierseins ganz vergessen. Erst Günthers Worte erinnerten sie wieder an ihren Vater und mit banger Erwartung sah sie dem Augenblick entgegen, wo er die Tribüne besteigen würde, denn das Gespräch zwischen ihm und Vetter Günther, welches sie vorhin mit angehört, hatte sie davon überzeugt, dass ihr Vater mit seinen Ansichten über die Gefährlichkeit der Freimaurer wahrscheinlich mehr Hohn als Zustimmung ernten werde.

Dem guten Freiherrn selber schwante auch etwas dergleichen, seit die Einwendungen seines superklugen Neffen ihm einen Vorschmack von der gegenwärtigen Meinung der gebildeten Mehrheit gegeben hatten. Doch während der langen Reden, die er noch abzuwarten hatte, bis die Reihe an ihn kam, fasste er wieder Mut, besonders wenn er an das grosse Beweismaterial dachte, das er aus der gesamten Freimaurerlitteratur mit solchem Fleisse zusammengetragen und das er nun so am Schnürchen hatte, dass er jeden gegnerischen Einwand damit niederschmettern zu können glaubte. Als aber des eisernen Kanzlers überragende Gestalt mit wuchtigen Tritten zur Tribüne hinanschritt, da ward dem armen Freiherrn ungefähr so zu Mute, wie einem unsicheren Gymnasialprüfling, wenn unerwartet der gefürchtete Herr Schulrat den examinierenden Lehrer bittet, selber einige Fragen stellen zu dürfen. Vor seine Seele drängte sich die Erinnerung, wie nach jenem parlamentarischen Diner in dem Palast der Wilhelmstrasse der Fürst ihm seinen Mangel an Teilnahme für die Freimaurer, wie für die Judenfrage in so unzweideutiger Weise zu erkennen gegeben habe. Als er den Gedankengang seiner Rede sich noch einmal in aller Geschwindigkeit zu vergegenwärtigen suchte, ward er zu seinem Entsetzen gewahr, dass die Erscheinung des Kanzlers seine so schön gerundeten, von Ideenschmalz gemästeten Haupt- und Nebensätze in alle Winde auseinander und in alle Löcher hineingejagt habe, wie die Mäuse in einem Keller, wenn jemand mit Licht eintritt.

Und nun war der grosse Augenblick seines Lebens gekommen. Unter dem lebhaften Beifall der Sozialdemokraten verliess Bebel die Rednerbühne. Die Herren Abgeordneten, die bislang allerlei Allotria getrieben hatten, legten ihre Zeitungen beiseite, ihre Briefmappen in die Schubfächer, setzten sich zurecht und nahmen eine Miene an, welche deutlich besagte: „So, nun passen wir aber auf.“ Und auf den Tribünen der Zuhörer erhob sich gleichfalls ein Flüstern, Rücken und Rascheln der gespannten Erwartung. Die Glücklichen, die heute der Zufall hierher geführt hatte, putzten die Opern- und die Brillengläser, reckten die Hälse und lehnten sich so weit wie möglich vor. Der Fürst selber rückte die Papiere gerade, die er vor sich liegen hatte, nahm dankend das Wasser und das Cognacfläschchen entgegen, das man ihm brachte, und wandte sich dann mit einem fragenden Blick an den Präsidenten des Reichstags.

Jedermann erwartete, dass nunmehr der Kanzler reden werde, und ein Gemurmel der Enttäuschung flog durch das Haus, als der Vorsitzende mit lauter Stimme verkündigte: „Der Herr Abgeordnete Freiherr von Drenk hat das Wort!“

Der gute Baron raffte seines Leibes Fülle schwerfällig von seinem Sitze empor, taumelte einige Schritte in dem Mittelgange vorwärts, blieb stehen, fuhr sich verwirrt mit den gespreizten Fingern der Rechten durch die dichten Locken und sagte dann laut, mit einer verdächtigen Hast: „Ich verzichte auf das Wort zu gunsten des Herrn Reichskanzlers!“

Schmunzelnd blickte der Gewaltige von seinen Papieren auf und erwiderte prompt: „Ja, das ist ja sehr freundlich von Ihnen, mein verehrter Herr; aber ich habe ja noch gar nicht ums Wort gebeten. Ich hätte recht gern noch eine gute Rede gehört.“

Ungeheure Heiterkeit durchbrauste die weite Halle; alle Operngucker richteten sich auf den bescheidenen Abgeordneten für Klein-Pölzin und Umgebung, welcher diese heitere Unterbrechung herbeigeführt hatte, und selbst einige der rotesten Sozialdemokraten lachten so herzlich, als ob sie niemals mit Dynamit gespielt hätten.

Der Kanzler war aufgestanden und an den Katheder des Präsidenten getreten, um ihn leise zu fragen: „Wissen Sie vielleicht, lieber Wedell, worüber der Herr zu reden beabsichtigte?“

„Jedenfalls über die gemeingefährlichen Bestrebungen der Freimaurer oder auch des internationalen Judentums. Ich höre, das soll sein Steckenpferd sein!“

„Ach, der ist das!“ versetzte der Fürst lächelnd. „Ich glaube, dann thue ich doch wohl gut daran, sein freundliches Anerbieten dankend anzunehmen. Ich melde mich zum Worte!“

Nach der Rede des Kanzlers, welche diesmal keine von europäischem Interesse gewesen war, sondern nur einige Unterstellungen der Sozialdemokraten energisch zurückwies und die Absicht der Regierung bezüglich der geplanten Verschärfung des Vereinsgesetzes klarlegte, schlich sich der Freiherr von Drenk aus dem Saale. Günther hatte dies von oben aus bemerkt und beredete nun noch Lori, ihm hinaus zu folgen. Auf der Treppe fragte sie Günther, ob ihr Vater etwa auch schon von dem Verdacht wisse, der auf Renard ruhte? Und als Günther dies verneinte, bat sie ihn inständig, nicht zum Verräter zu werden.

Günther liess sich nur ungern bewegen, ihr dies zu versprechen, indem er ihr erklärte, dass er es eigentlich für seine Pflicht halte, dem Oheim über seinen Schwiegersohn die Augen zu öffnen. Jedoch wolle er ihr zuliebe noch abwarten, ob ihre so sicher ausgesprochene Erwartung, dass es Gisbert bald gelingen werde, sein Unrecht wieder gut zu machen, sich erfüllen würde. Sie dürfe nur nicht von ihm verlangen, dass er selber noch ferner mit einem Manne verkehre, dessen Ehre in jedem Falle Schaden gelitten habe. —

Eine halbe Stunde später sassen der Baron, Lori und Günther zusammen in dem italienischen Ristorante Unter den Linden beim Mittagessen. Aber es war eine trübselige Gesellschaft, welche auch alle Anstrengung des Vetters Schlichting nicht von der gedrückten Stimmung befreien konnte. Eine wahre Erlösung für sie alle war es, als endlich der Freiherr seinem nagenden Groll dadurch Luft machte, dass er die ganze Einrichtung des Reichstags, das Parteiwesen und den Zwang, den es der freien Einsicht anthue, einer vernichtenden Kritik unterzog.

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