Tobias Wolff - Der Gott, der uns nicht passt

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Wer das Alte Testament liest, wird schnell feststellen: Da gibt es nicht nur erbauliche Texte, sondern ebenso welche, die uns befremden oder uns sogar abstoßen. Wir lesen von biblischen Gestalten, die finstere Schattenseiten haben, wir finden Gebete, wie wir sie uns niemals laut zu sprechen trauen und Bilder eines gewalttätigen und brutalen Gottes. Wenn wir ehrlich sind: Das ist ein Gott, der uns nicht passt.
Und diese Texte sind Teil unserer ­Bibel. In dieser Bibel lesen wir von Jesus, der Menschen heilt, von Sünde frei macht und sich für die Armen einsetzt. Es ist die gleiche Bibel, in welcher Gott uns als liebevoller Vater gezeigt wird. Wie kann das sein? Ist das Alte Testament schlichtweg «zu alt» – also auch «veraltet»? Inwieweit hat dieser «alte» Teil unserer Bibel für uns heute noch einen Wert für den Gemeindebau und unseren persönlichen Alltag als Christen?
In einem ersten Teil werden zunächst grundsätzliche Überlegungen zum Alten Testament angestellt. Was ist eigentlich das Problem mit dem Alten Testament aus Sicht unserer heutigen westlichen Kultur? Nach dieser grundlegenden Einleitung werden im zweiten Teil schwierige und uns (ver-)störende Texte beleuchtet. Die gründliche Auslegung der jeweiligen Bibelabschnitte hilft uns, die Bedeutung für heute zu erschließen. Den Abschluss bildet ein dritter Teil mit dem Schwerpunkt für die Praxis in der Verkündigung.
"Der Gott, der uns nicht passt" ist eine Praxishilfe für diejenigen, die in Lehrverantwortung in der Gemeinde stehen und die Auseinandersetzung mit kritischen Themen nicht scheuen. Darüber hinaus ist es aber auch für jeden Bibelleser ein Gewinn – geht es doch um ein besseres Verständnis der Bibel.

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Dazu kommt, dass sachgemäße Auslegung des AT einen höheren Grad von Kenntnissen verlangt, als es auf den ersten Blick beim Neuen Testament der Fall zu sein scheint. Das historische Material ist nicht nur umfangreicher, es ist differenzierter. Auch die Textgattungen sind sehr mannigfaltig.64 Vielen Christen ist das Alte Testament fremder und ferner als das Neue Testament. Ein rechtes Verständnis des AT sei eben erst „durch einige Denkarbeit“ zu bewältigen, wie der Alttestamentler Siegfried Herrmann (1926–1999) erklärte. Er berichtet von einem älteren Pfarrer, welcher zugab, er sei froh, nicht über die Sintflut predigen zu müssen, denn da wisse er nicht, was er sagen sollte und kommentierte, es sei

erstaunlich zu beobachten, wie die oft ungewöhnlich plastischen Texte im Munde der Prediger verblaßten, die sich mit einigen wohlgemeinten historischen Reminiszenzen begnügten, um möglichst rasch den Namen Jesu Christi zu nennen. Dieser Name war dann aber an seiner Stelle nicht die Krönung einer durchdachten ausgewogenen Textauslegung, sondern er war zu einer bloßen Vokabel degradiert, die den günstigen Absprung in die seichteren Wasser allsonntäglicher Kanzel-Erbaulichkeit in wohlvertrauter Begriffssprache ermöglichen sollte.65

Es ist keine gute Lösung, das AT zu ignorieren, wie im Beispiel des eben erwähnten älteren Predigers. Viel problematischer scheint mir aber, eine radikale Trennung (radical discontinuity) zwischen beiden Testamenten aufgrund ihres vermeintlich unüberwindlichen Gegensatzes zu postulieren (der lange Schatten Marcions). Für diesen „hermeneutischen“ Ansatz spricht sich Professor C. S. Cowles von der Point Loma Nazarene University in San Diego aus.66 Nach Cowles können die in manchen Texten berichteten Grausamkeiten (atrocities, a. a. O, 15) nicht mit dem Gott Jesu in Verbindung gebracht werden. Passagen wie Dtn 7,2; Jos 6,21; 10,40 oder 1Sam 15,3 stünden Jesu Gesinnung total entgegen („Not so Jesus!“ a. a. O., 30)! Um diese Diskontinuität der beiden Testamente aufrechtzuerhalten, muss Cowles einige Bibeltexte als spätere, menschliche Zusätze ausscheiden: „When Jesus affirmed the Hebrew Scriptures as the authentic word of God, he did not endorse every word in them as God’s.“

Dazu zählen nach Cowles praktisch alle mosaischen Gebote, die Diskriminierung oder Gewalt beinhalten: „His command to ’love your enemies’ (Matt. 5:44) represents a total repudiation of Moses’ genocidal commands and stands in judgement on Joshua’s campaign of ethnic cleansing.“67

Wenn Gott nie irgend eine gewaltsame Aktion von Israel forderte, wirft das aber – wie Eugene H. Merrill zu Recht feststellt – erhebliche Fragen an die Glaubwürdigkeit der biblischen Zeugen auf68. Außerdem unterschlägt man dann zugleich Aussagen wie Offb 19,11–15 (auch das NT enthält „Gewalttexte“, besonders die Offenbarung des Johannes). Dass nach Cowles Vorstellung Christen nicht Gott als „Vater Abrahams, Isaaks und Jakobs“ (Ex 3,6) betrachten sollten, sondern als „Vater unseres Herrn Jesus, den Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes“ (2Kor 1.3)69, untergräbt in bedenklicher Weise die Tatsache, dass der Gott des Alten Bundes auch der Gott Jesu ist (vgl. Mt 22,32; Apg 3,13; 7,32)!

7 AT und NT!

The church can never be parted with the Old Testament.70

Wir brauchen die Autorität, die uns von Gott und Jesus erzählt. Die Bibel hat Autorität: Sie erhält sie von Gott, über den sie spricht. Was würden wir über Gott wissen, wenn das Alte und Neue Testament nicht wären?71

Der Anhang des Nestle-Aland-Textes listet ca. 3000 Anspielungen oder Zitate aus dem AT im NT auf!72 Ohne das AT wäre das NT wesentlich kürzer und weniger verständlich! „So gut wie keine at.liche Schrift bleibt innerhalb des NT ohne Spuren, wobei Gen, Dtn, Jes, Kl. Proph. und Pss besonders häufig zitiert werden.“73

Doch obwohl auch das Alte Testament Autorität über Lehre und Glauben beansprucht, gibt es Passagen, die im Alltag christlicher Frömmigkeit keine große Rolle spielen. Dazu gehören die vielen Anweisungen des Zeremonialgesetzes, das Kult und Tempeldienst regelt. Relevant erscheint uns aber das Moralgesetz, besonders die „10 Gebote“.74 Das AT differenziert jedoch, jedenfalls von der Anordnung der Texte her, nicht zwischen unterschiedlichen Gesetzesinhalten: Lev 19,18f überliefert unmittelbar nebeneinander das Gebot der Nächstenliebe und die Mahnung, nicht „zweierlei“ Tiere, Feldfrüchte, Gewebesorten zu „vermischen“. Den ersten Teil ordnen wir instinktiv als wichtig ein (natürlich, wird er doch auch von Jesus aufgegriffen, s. u.), den Rest halten viele heute für belanglos. Dennoch liegt auch hierin eine wichtige theologische Wahrheit.

Gott begann sein Schöpfungswerk mit einer bedeutenden Trennung (Gen 1,4b): Licht und Finsternis sollten sich nicht mischen. Damit ist zunächst nicht mehr gesagt, als dass der Wechsel des Tages- und Nachtrhythmus eingeführt wird. Die Trennung des Lichtes von der Finsternis bewirkte aber nicht nur die Unterscheidung von Tag und Nacht, sondern auch von Gut und Nicht-Gut, denn Gott sah, dass das Licht gut war, und trennte das Licht von der Finsternis. Der qualitative Unterschied von Licht und Finsternis ist im Alten Testament so ausgeprägt, dass Licht identisch mit Glück und Segen (Am 5,20 u. ö., Ps 27,1 u. ö.), Finsternis mit Fluch und Verderben (z. B. Hiob 30,26) gebraucht werden können. Wenn Jahwes Heil kommt, „dann wird im Dunkeln dein Licht erstrahlen“ (Jes 58,10). Die Schöpfung beginnt also mit einer Grenzziehung und so geht es auch weiter in den nächsten Werken. Fünfmal kehrt das Verb kadal hif. „trennen, unterscheiden“ hier wieder (Gen 1,4.6.7.14.18)! Das Verb beschreibt ein Auseinanderhalten von ungleichen Dingen und ein Aussondern für bestimmte Aufgaben (Lev 10,10; 11,47; 20,25; Lev 20,24.26). Diese schöpfungsgemäße Trennung galt für Israel auch auf anderen alltäglichen Gebieten (Viehzucht, Ackerbau, Gewerbe, Geschlechter, vgl. Dtn 22,5 oder Lev 19,19. Das Leben mit und für Gott erfordert Anderssein (Heiligung), d. h. unter Umständen auch Trennung von bestimmten Dingen.

Nicht alle Teile des AT sind von normativer Bedeutung für uns heute. Aber jeder Text hat irgendeine theologische Relevanz, kurz: Man kann das AT nicht „amputieren“. Man muss aber feststellen, dass viele historisch-kulturell festgelegte Bestimmungen uns nicht direkt betreffen können, weil unsere Lebenssituation eine ganz andere ist. Lev 25 etwa beschreibt das Vorgehen bei Besitzveräußerung, das Sabbat- bzw. Jobeljahr, die Löserpflicht, das Sklavenrecht etc. Aber das dahinter liegende Prinzip ist sehr gerecht und sozial: Es sollte mit all dem verhindert werden, dass riesige Ländereien in die Hände weniger Großgrundbesitzer fallen, die eine immer größere Zahl verarmter Bauern aus ihrem Erbbesitz vertreiben oder ausbeuten.

Man könnte also sagen: Die Gesetzgebung ist alt, auf eine fremde Gesellschaft ausgerichtet, oft nicht auf heutige Situationen anwendbar – aber die den Gesetzen zugrunde liegenden theologischen Absichten sind von bleibender Wichtigkeit75. Im Falle der genannten Bestimmungen in Lev 25 wäre herauszuarbeiten:

… the land is God’s and … we live on this earth as aliens and sojourners, holding all that we have as it were on loan from him (vs 23); that God narrowly superintends every business transaction and expects that we conduct our affairs in the fear of him (vss. 17.36.43), dealing graciously with the less fortunate brother in the recollection that we have all been recipients of grace (Vs 38.42).76

Das Buch, das uns am mühsamsten erscheint, mit all seinen Kult-/ Priester- und Opfervorschriften sowie unzähligen z. T. seltsam wirkenden Anweisungen für das alltägliche Leben, Leviticus, bildet die Mitte des Pentateuch und hat die Funktion, Israel als heiliges Volk zu konstituieren, in dessen Mitte Jahwe gegenwärtig sein und wirken will.77 Heiligkeit ist keine Option am Rande – sie bildet das Zentrum.

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