Tobias Wolff - Der Gott, der uns nicht passt

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Wer das Alte Testament liest, wird schnell feststellen: Da gibt es nicht nur erbauliche Texte, sondern ebenso welche, die uns befremden oder uns sogar abstoßen. Wir lesen von biblischen Gestalten, die finstere Schattenseiten haben, wir finden Gebete, wie wir sie uns niemals laut zu sprechen trauen und Bilder eines gewalttätigen und brutalen Gottes. Wenn wir ehrlich sind: Das ist ein Gott, der uns nicht passt.
Und diese Texte sind Teil unserer ­Bibel. In dieser Bibel lesen wir von Jesus, der Menschen heilt, von Sünde frei macht und sich für die Armen einsetzt. Es ist die gleiche Bibel, in welcher Gott uns als liebevoller Vater gezeigt wird. Wie kann das sein? Ist das Alte Testament schlichtweg «zu alt» – also auch «veraltet»? Inwieweit hat dieser «alte» Teil unserer Bibel für uns heute noch einen Wert für den Gemeindebau und unseren persönlichen Alltag als Christen?
In einem ersten Teil werden zunächst grundsätzliche Überlegungen zum Alten Testament angestellt. Was ist eigentlich das Problem mit dem Alten Testament aus Sicht unserer heutigen westlichen Kultur? Nach dieser grundlegenden Einleitung werden im zweiten Teil schwierige und uns (ver-)störende Texte beleuchtet. Die gründliche Auslegung der jeweiligen Bibelabschnitte hilft uns, die Bedeutung für heute zu erschließen. Den Abschluss bildet ein dritter Teil mit dem Schwerpunkt für die Praxis in der Verkündigung.
"Der Gott, der uns nicht passt" ist eine Praxishilfe für diejenigen, die in Lehrverantwortung in der Gemeinde stehen und die Auseinandersetzung mit kritischen Themen nicht scheuen. Darüber hinaus ist es aber auch für jeden Bibelleser ein Gewinn – geht es doch um ein besseres Verständnis der Bibel.

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In Jes 54,7 wird der kurze Zorn Gottes und seine lange Gnade mit der abschließenden Gottesrede der Sintflutgeschichte verglichen. Die Wut Gottes wird in einem Bild mit dem Aufwallen der Wasser gesehen, die aber letztlich der immerwährenden Güte Gottes weichen müssen:

Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit großem Erbarmen werde ich dich sammeln. Im aufwallenden Zorn habe ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade werde ich mich über dich erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser. Wie die Tage Noahs gilt mir dies, als ich schwor, daß die Wasser Noahs die Erde nicht mehr überfluten sollten, so habe ich geschworen, daß ich dir nicht mehr zürnen noch dich bedrohen werde. Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der HERR, dein Erbarmer.

Bedeutsam ist, dass der Gott des AT gerade nicht durch seinen Zorn definiert wird, sondern dadurch, dass er „langsam zum Zorn“ (hebr. erech apajim) ist! Diese Beschreibung Gottes findet sich quer durch alle Gattungen und Abschnitte des AT, in historischen (2 Mose 34,6; Neh 9,17), prophetischen (Joel 2,13; Jona 4,2) und poetischen Texten (Ps 86,15; 103,8). Die Langmütigkeit Gottes „gehört so sehr zu Jahwes Charakter, dass er sie sogar in seinen Namen einschließt“45:

Und Jahwe ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jahwe, Jahwe, mitfühlender und gnädiger Gott, langsam zum Zorn und reich an Güte und Treue, der Gnade bewahrt an Tausenden (von Generationen), der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, an der dritten und vierten Generation. (Ex 34,6f)

Grundaussage des AT ist demnach, dass Gott gnädig und barmherzig ist. Dieses „Herzstück alttestamentlichen Gottesglaubens fokussiert wie in einem Brennglas dunkle und helle Seiten von Gottes Wesen: In der Verbindung von begrenztem Gericht und unendlichem Erbarmen deckt dieser Text das Wesen des Israelgottes in einer Weise auf, wie es im Alten Testament nie mehr überboten oder korrigiert wird. Zu Recht kann darin ein ‚Schlüssel‘ des Alten Testaments gesehen werden.“46 Das alttestamentliche Konzept der Affekte unterscheidet sich, wie Johannes Schnocks ausführt, deutlich von dem griechisch-abendländischen:

Im letztgenannten herrscht die sog. Behältermetapher („er ist voll von Zorn/Hass/Liebe“). Der Mensch ist gleichsam angefüllt wie ein Gefäß und hat die Aufgabe, diese Emotionen in seinem Inneren unter Kontrolle zu bringen. Im AT findet sich diese Behältermetapher so gut wie nicht. Gefühle kommen hier von außen an den Menschen heran. Es gibt objektive äußere Gründe für sie, man kann sich ihnen nicht wirklich entziehen. Dafür helfen äußere Normen (vgl. 2Sam 13,12 „so was tut man nicht in Israel“). Ps 78,58f: „Sie erbitterten ihn mit ihrem Kult auf den Höhen und reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen. Als Gott es sah, war er voll Grimm und sagte sich los von Israel“: Wichtig ist hier, dass klare Gründe angegeben werden, die den Emotionsausbruch Gottes als angemessen erklären. Es ist gerade nicht die Rede davon, dass Gott seinen Zorn erst beherrscht habe, dann aber „explodiert“ sei. Sondern das Hören führte unmittelbar zur Reaktion des Zorns. Daraus folgt für das biblische Gottesbild, dass die Rede vom „Gotteszorn“ zwar für den Menschen bedrohliche Widerfahrnisse – wie Kriege, Katastrophen, Erdbeben etc – theologisch erklären hilft, als dunkle Gotteserfahrung. Aber es ist dabei gerade nicht ausgesagt, dass Gott willkürlich handelt. Gott hat immer, wenn auch für den Menschen z. T. verborgen, Gründe für sein Handeln (vgl. Offb 16).47

4 Kritik erlaubt … im Gebet

Es scheint eine Eigenschaft des modernen Menschen zu sein, sein Gottesbild, wenn er denn an Gott glaubt, entsprechend eigener Wünsche und Vorstellungen zu modifizieren. Texte, die nicht in dieses Bild passen, werden uminterpretiert bzw. der darin beschriebene Gott kritisiert.

Der Mensch hat ... heute eher den Eindruck, dass Gott gerechtfertigt werden müsse, als dass der Mensch selber vor und durch Gott ... ein ­Gerechtfertigter werden müsse“.48

Klaus-Stefan Krieger moniert die „überhebliche Souveränität, mit der wir uns heute gerne über die Texte stellen und ihren Inhalten moralische Zensuren erteilen“. Was wäre, wenn wir nicht „gut situierte Mitteleuropäer“ wären, sondern Verfolgte und Unterdrückte, zum Beispiel „Christen im Südsudan“, und fragt: „Wie würden wir handeln?“49 Während der moderne Mensch Gott für die Probleme der Welt verantwortlich zu machen und ihn zu kritisieren pflegt, gibt es für den biblischen Beter diese Option nicht. Selbst der vermeintlich von Gott Verlassene (Ps 22) und der, welcher Gott als Feind empfindet, kann nicht von ihm lassen. So etwa im dunkelsten Lied, Psalm 88, dessen letztes Wort „Finsternis“ ist: „Es geht um die Hoffnung auf den rettenden Gott … Von dieser Hoffnung will er … nicht lassen. Auch wenn alles dagegen spricht“.50 Und Johannes Schnocks kommentiert: „Das Gebet dieses Psalms selbst ist die stärkste Bestätigung, dass das Ich sich noch nicht vom Gott seines Glaubens verabschiedet hat, sondern geradezu trotzig an dem festhält, den es als Feind erlebt“.51

Dass der Mensch das Recht habe, Gott zu hinterfragen, unterstützt die Bibel offenbar nicht:

• Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. (Jes 55,8f)

• Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege … (Röm 11,33)

• Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden? Ja freilich, o Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst gegen Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich so gemacht? (Röm 9,19f)

Der wichtigste Text, der sich mit der Frage nach einem gerechten Gott angesichts von Leid auseinandersetzt, ist die Weisheitliche Lehrschrift des Hiob, eines frommen Herdenbesitzers, der vermutlich im Nordwesten der arabischen Halbinsel lebte, also kein Israelit war. Hiob hatte drei Freunde, die wie allgemein üblich an der Formel festhielten, dass jedes Unheil eine Ursache hat (Tun-Ergehen). Konsequent suchten sie daher – weil Gott nicht ohne Grund strafe – fieberhaft nach einer verborgenen Sünde oder Schuld des Hiob (manchen Haltungen einzelner christlicher Gruppierungen nicht unähnlich). Die Alternative wäre, an der Gerechtigkeit Gottes zu zerbrechen, wie es beinahe (Ps 73,2) dem Beter des 73. Psalms passiert wäre. Viele Lösungsmöglichkeiten gibt es nicht. Und diese werden ausführlicher im Buch Hiob als in jedem anderen biblischen Buch theologisch gründlich durchgespielt.52 Im Eröffnungsteil (Prolog 1,1–2,10) werden die Personen und die Situation vorgestellt (Hiob, Familie, Gott, Satan), an dessen Abschluss festgestellt wird: „Bei alldem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen“ (2,10). Dazwischen, im Hauptteil, finden sich die Redeblöcke der Freunde und Hiobs. Ab 38–41 folgt Gottes Rede an Hiob. Am Ende, ab 42,7–17 (Epilog), wird das grausame „Experiment“ abgebrochen, Hiob wiederhergestellt.

Hiob bekam keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn seines Leidens. Aber Gott gibt ihm seine souveräne Macht zu verstehen, die alles schuf und alles in Ordnung hält (38–41), auch wenn der Mensch das nicht erkenne. Gott rechtfertigt sich hier auch nicht, sondern weist Hiob sogar noch zurecht (38,1.2: „Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Sturm und sprach: Wer ist es, der den Ratschluß verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis?“ 40,8: „Willst du etwa mein Recht zerbrechen, mich für schuldig erklären, damit du gerecht dastehst?“)

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