Tobias Wolff - Der Gott, der uns nicht passt

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Wer das Alte Testament liest, wird schnell feststellen: Da gibt es nicht nur erbauliche Texte, sondern ebenso welche, die uns befremden oder uns sogar abstoßen. Wir lesen von biblischen Gestalten, die finstere Schattenseiten haben, wir finden Gebete, wie wir sie uns niemals laut zu sprechen trauen und Bilder eines gewalttätigen und brutalen Gottes. Wenn wir ehrlich sind: Das ist ein Gott, der uns nicht passt.
Und diese Texte sind Teil unserer ­Bibel. In dieser Bibel lesen wir von Jesus, der Menschen heilt, von Sünde frei macht und sich für die Armen einsetzt. Es ist die gleiche Bibel, in welcher Gott uns als liebevoller Vater gezeigt wird. Wie kann das sein? Ist das Alte Testament schlichtweg «zu alt» – also auch «veraltet»? Inwieweit hat dieser «alte» Teil unserer Bibel für uns heute noch einen Wert für den Gemeindebau und unseren persönlichen Alltag als Christen?
In einem ersten Teil werden zunächst grundsätzliche Überlegungen zum Alten Testament angestellt. Was ist eigentlich das Problem mit dem Alten Testament aus Sicht unserer heutigen westlichen Kultur? Nach dieser grundlegenden Einleitung werden im zweiten Teil schwierige und uns (ver-)störende Texte beleuchtet. Die gründliche Auslegung der jeweiligen Bibelabschnitte hilft uns, die Bedeutung für heute zu erschließen. Den Abschluss bildet ein dritter Teil mit dem Schwerpunkt für die Praxis in der Verkündigung.
"Der Gott, der uns nicht passt" ist eine Praxishilfe für diejenigen, die in Lehrverantwortung in der Gemeinde stehen und die Auseinandersetzung mit kritischen Themen nicht scheuen. Darüber hinaus ist es aber auch für jeden Bibelleser ein Gewinn – geht es doch um ein besseres Verständnis der Bibel.

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Was haben wir von diesem David – und noch wichtiger – von einem solchen Gott zu halten? Gott war mit David, weil dieser trotz aller Härte bußfertig war. David konnte weinen vor Gott und sehnte sich nach seiner Nähe mit einer Vehemenz, die immer wieder im AT zu finden ist (!), und die uns modernen Menschen auch gut zu Gesicht stünde.14

Bemerkenswerterweise ist der oben erwähnte Schimi der Einzige, der in den Davidserzählungen David als Gewalttäter darstellt, während sonst betont wird, dass David trotz aller Gewalt „unschuldig“ (naqi), eben frei von Blutschuld bleibt (1Sam 19,5; 2Sam 3,28; 2Sam 14,9; vgl. 1Sam 25,26). David wusste andererseits um die selbstzerstörerische Macht des Zorns: „Sei still vor Jahwe und harre auf ihn! Entrüste dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann, der böse Pläne ausführt! Lass ab vom Zorn und verlass den Grimm! Entrüste dich nicht! Das ist nur zum Bösen.“ (Ps 37,7f) Interessant ist in diesem Zusammenhang nun, dass David wegen seiner Bluttaten nicht das Recht hat, für Gott einen Tempel zu bauen: „Und David sagte zu Salomo: Mein Sohn, ich selbst hatte in meinem Herzen vor, dem Namen Jahwes, meines Gottes, ein Haus zu bauen. Aber das Wort Jahwes kam über mich: Du hast Blut in Menge vergossen und große Kriege geführt. Du sollst meinem Namen kein Haus bauen! Denn viel Blut hast du vor mir auf die Erde fließen lassen.“ (1Chr 22,7f) Ja, man kann sagen, dass sich die Gewalttaten Davids am Ende gegen ihn selbst kehrten (2Sam 16,8).15

In der Bibel (nicht nur im AT) gibt es Texte, die Gewalt und Blutvergießen zum Thema haben16. Die Bibel ist demnach ein realistisches Buch. Sie verschweigt nicht, dass Menschen gewalttätig sind. Was uns irritiert, sind solche Texte, die Gewalt religiös zu rechtfertigen scheinen oder gar Gott selbst als gewalttätig darstellen.

Warum scheint dies gerade im Alten Testament so deutlich hervorzutreten? Amos 9,7 zeigt: Neben dem Gott Israels gibt es keinen anderen Initiator von Geschichte in der Völkerwelt.

Der eigentliche Ort, an dem Gott wirkt und sich offenbart, ist die Geschichte Israels … Es reicht hin, die alttestamentlichen Geschichtssummarien in Jos 24,2–13; Dtn 26,5–9 oder Neh 9,6–37 zu vergleichen, um zu der Überzeugung zu gelangen, daß Jahwe und sein geschichtliches Handeln den wesentlichen Inhalt der Geschichte bilden. Eine solch enge Verbindung zwischen der Geschichte Israels und Gott selbst bewirkt, daß auf ihn auch alle Verantwortung für das Böse fällt …17

Dieser Problematik, die bislang in der Theologie eher ein Schattendasein führte, werden „gegenüber dem Stand vom Anfang der 1980er Jahre“ erheblich mehr Untersuchungen gewidmet (vgl. die Auswahl im Literaturverzeichnis zu diesem Beitrag).18 Fast „1000 Mal wird Jhwh als Akteur von Gewalt dargestellt … Beinahe 100 Mal ordnet dieser Gott den Tod von Menschen an.“19 Wie können wir damit umgehen?

Sollten wir z. B. den „problematischen“ Schlussteil von Psalm 137 aus der öffentlichen Verkündigung ausklammern, um die Hörer nicht zu verunsichern? Sollen sich nur noch Spezialisten an solchen Texten abmühen, während die „erbaulichen“ Stellen der Gemeinde präsentiert werden? Dann aber würde doch ein wesentliches Thema (nach Norbert Lohfink das vorherrschende anthropologische Thema des Alten Testaments) in einer Art „bad bank des biblischen Erbes“ verwaltet.20

Es geht also nicht an, solche Berichte mit Schweigen zu übergehen oder sie „korrigieren“ zu wollen (z. B. durch metaphorische Umdeutung oder indem wir sie als späte Fiktionen erklären). Bei all dem kann man sich des (irrigen) Gefühls nicht erwehren, man habe es im AT doch mit Gesetzlichkeit und einem „harten Gott“, im NT mit Gnade und dem lieben Heiland zu tun. Die Akzeptanz des gesamten Buches hängt durchaus von dem Gottesbild, das wir dem AT entnehmen, ab. Für viele ist es …

2 … der Gott, der uns nicht passt

Kritiker wie der oben zitierte Richard Dawkins (Der Gotteswahn, Berlin 2007) und Christopher Hitchens (Der Herr ist kein Hirte: Wie Religion die Welt vergiftet. München 2009) schrieben Bestseller, indem sie den schlechten Ruf Gottes zum Thema machten. Sie beschäftigen sich scheinbar intensiv mit den Texten der Bibel, denen wir Christen gern aus dem Weg gehen (umgekehrt meidet Dawkins Texte, die Gott günstig porträtieren). Wir Christen müssen uns dem Wort Gottes in seiner Gesamtheit stellen. David Lamb hat Recht, wenn er beklagt:

Dadurch, dass Bibellehrer gewisse Textstellen so häufig meiden, während Autoren wie Dawkins sich darüber äußern, kann der Eindruck entstehen, Atheisten läsen die Bibel sorgfältiger als die Leute, die sie als das Wort Gottes ansehen.21

Dazu passt auch, dass das Thema der „göttlichen Gewalt“ in AT-Theologien praktisch keine Rolle spielt. Der Bonner Altestamentler Ulrich Berges nennt als Ausnahme den US-amerikanischen Theologen Walter Brueggemann (Theology of the Old Testament, 1997).22

Der Essener Systematik-Professor Ralf Miggelbrink spricht von einem sonderbaren Widerspruch: Der biblische Gott sei nach dem AT „ganz zentral bestimmt“ durch seinen Zorn (dazu s. u.), andererseits sei die christliche Verkündigung ganz konzentriert auf die Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes!23 In der Tat passen Erzählungen von einem aggressiven Gott nicht mehr in das gängige Gottesbild. Während man in der Vergangenheit Gott vor allem als Wächter der Ordnung predigte, der richtet und straft, werde in den letzten Jahrzehnten immer stärker der gütige Gott betont. „Die biblische Aussage ‚Gott ist die Liebe‘ (1. Johannesbrief 4,8) wurde zur alles beherrschenden Grundaussage … Biblische Texte, die sich dieser Aussage nicht einfügten, wurden beiseite geschoben“.24

Obwohl Gottes Liebe ein Kernstück christlichen Glaubens ist, ergibt sich durch die Ausblendung unliebsamer Texte ein unvollständiges Gottesbild. Klaus-Stefan Krieger macht dafür vor allem das menschliche Harmoniebedürfnis und die „Bequemlichkeit der Verkündiger“ verantwortlich.25 Ihm ist auch zuzustimmen, wenn er feststellt, dass die Bibel keine abgeschlossene Theorie von Gott biete, sondern „eine Sammlung von Gotteserfahrungen“, die unvollständig bleiben müssen. Darunter gibt es gute und schlechte, mutmachende und verstörende Erfahrungen. Man vergleiche nur Stellen wie Mk 4,41; Lk 2,9; Ri 13,21f; Ex 33,20 neben vielen anderen. Die Grazer Alttestamentlerin Irmtraud Fischer erklärt zu Recht, dass der pure Wunsch oder die Behauptung, Gott und Gewalt schlössen sich aus, „noch keine aus der Bibel … verantwortete und verantwortbare Theologie“ machen.26

Gottesbegegnungen in der Bibel zeigen, dass dieser Gott auch gefährlich sein kann (Bileam in Num 22,22; Mose in Ex 4,24). So ergibt sich ein gar nicht glattes und bloß gefälliges Gottesbild: Der Gott der Barmherzigkeit, der Güte, der Liebe, erweist sich nach manchen biblischen Texten auch als „schlagender Gott“ (Manfred Görg)27:

Er tritt Mose entgegen, um ihn zu töten (Ex 4,24). Der kurze Text gilt als „inhaltlich dunkel“ und „erschreckend fremdartig“.28 Gerade erst wurde Mose beauftragt, zum Pharao zu gehen. Sollte Gott nun „danach trachten“, ihn zu töten? Manche glauben daher, dass in V. 24 Moses Sohn gemeint war. Das Gesetz der Beschneidung forderte doch, dass die unbeschnittene Person „ausgerottet werde aus ihrem Volke“ (Gen 17,4), nicht dessen Vater. Doch dann hätte der Name des Sohnes bzw. ein Hinweis auf ihn bereits in V. 24 stehen müssen. Der Kontext weist aber auf Mose. Die Bundesvorschrift aus Gen 17 galt seit Abrams Zeiten. Mose ging in das Land Midian, heiratete schließlich Zippora und hatte zwei Söhne, Gerschom und Elieser (Ex 18,3f). Midian war ein Sohn Keturahs und sicherlich befolgte Abraham den Ritus der Beschneidung mit all seinen Söhnen, die er mit Keturah hatte. Die Patriarchen praktizierten die Beschneidung weiter (Gen 34,13–24). In Midian war Erwachsenenbeschneidung üblich – vielleicht hatte Zippora deshalb, nach ihrer Sitte, damit bei ihren Söhnen gewartet? Für Israel hatte Gott aber die Beschneidung im Alter von 8 Tagen eingefordert (Gen 17). Nun unterstellt Zippora sich und ihre Familie dem Gott Israels und stellt durch Berührung die Verbindung her zwischen ihrer Tat und Mose.

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