Tobias Wolff - Der Gott, der uns nicht passt

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Wer das Alte Testament liest, wird schnell feststellen: Da gibt es nicht nur erbauliche Texte, sondern ebenso welche, die uns befremden oder uns sogar abstoßen. Wir lesen von biblischen Gestalten, die finstere Schattenseiten haben, wir finden Gebete, wie wir sie uns niemals laut zu sprechen trauen und Bilder eines gewalttätigen und brutalen Gottes. Wenn wir ehrlich sind: Das ist ein Gott, der uns nicht passt.
Und diese Texte sind Teil unserer ­Bibel. In dieser Bibel lesen wir von Jesus, der Menschen heilt, von Sünde frei macht und sich für die Armen einsetzt. Es ist die gleiche Bibel, in welcher Gott uns als liebevoller Vater gezeigt wird. Wie kann das sein? Ist das Alte Testament schlichtweg «zu alt» – also auch «veraltet»? Inwieweit hat dieser «alte» Teil unserer Bibel für uns heute noch einen Wert für den Gemeindebau und unseren persönlichen Alltag als Christen?
In einem ersten Teil werden zunächst grundsätzliche Überlegungen zum Alten Testament angestellt. Was ist eigentlich das Problem mit dem Alten Testament aus Sicht unserer heutigen westlichen Kultur? Nach dieser grundlegenden Einleitung werden im zweiten Teil schwierige und uns (ver-)störende Texte beleuchtet. Die gründliche Auslegung der jeweiligen Bibelabschnitte hilft uns, die Bedeutung für heute zu erschließen. Den Abschluss bildet ein dritter Teil mit dem Schwerpunkt für die Praxis in der Verkündigung.
"Der Gott, der uns nicht passt" ist eine Praxishilfe für diejenigen, die in Lehrverantwortung in der Gemeinde stehen und die Auseinandersetzung mit kritischen Themen nicht scheuen. Darüber hinaus ist es aber auch für jeden Bibelleser ein Gewinn – geht es doch um ein besseres Verständnis der Bibel.

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Die ersten Christen haben das AT „im Licht des Sterbens und der Auferstehung Jesu von Nazareth neu lesen gelernt“87, sie erkannten: Der Vater Jesu und Jahwe, der Gott Israels, sind identisch (Mt 6,9 pater; Gal 4,6 abba), Jesus ist der im AT verheißene Messias (Mk 14,61; Mt 26,63), Gemeinde, die Jünger Jesu, ist das neue Volk Gottes (Joh 13,35; Apg 11,26). Die Emmausgeschichte in Lukas 24 erklärt beispielhaft, dass „ein verstehendes Lesen der ‚Schriften‘ nur möglich ist, wenn der Auferstandene ihren Sinn erschließt.“88 Auch die Kämmererstelle Apg 8,30f weist in diese Richtung: „Philippus aber lief hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen und sprach: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet?“

Die Frage nach dem wichtigsten Gebot und dem Erlangen ewigen Lebens wird von allen Synoptikern (Mt 22,34–40; Mk 12,28–34; Lk 10,25–28) mit einem AT-Zitat aus dem 5. Buch Mose beantwortet:

Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. (Dtn 6,4f)

Das 5. Buch Mose ist wie ein langer Kommentar dieses Verses 5 „und du sollst lieben“, es beschreibt Gehorsam aus Liebe. Von ganzem Herzen: Das ist keine fromme Gebotsleistung, sondern Verinnerlichung. Sonst wären Aussagen wie in Ps 119 und Ps 1 (Liebe zum Gesetz Gottes) gar nicht nachvollziehbar: Der Beter erkennt beim Nachsinnen über Gottes Gebote seine liebende Fürsorge! Immer wieder weist Mose in seiner Abschiedsrede auf diese Liebe hin (z. B. 7,8 und 10,12.15; 11,1.13.22; 13,4f; 19,8f.; 30,5.15–17.20). Insgesamt erscheint das Wort „lieben“ 23-mal im 5. Buch Mose, viel öfter als sonst (1Mo 15-mal, 2Mo 1-mal, 3Mo 2-mal). Das Buch, das also alle Gebote Gottes wiederholt und zum unbedingten Gehorsam dazu auffordert, nennt auch Liebe als wichtigstes Motiv, sowohl von Gott als auch zu ihm hin. Im Alten Orient stand Gottesfurcht nicht im Gegensatz zu Gottesliebe! Gottesfurcht meinte geradezu „Religion“, heilige Scheu vor dem Allmächtigen, auch im AT! Jahwe mit ganzem Herzen lieben heißt demnach, ihn fürchten, ihm dienen und ihn unter totaler Absage anderer „Götter“ als den eigenen Gott anerkennen! Das ist das Grundgebot des 5. Buches Mose (Dtn 5,7) „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“!

8 Gottes gebrochenes Herz

Verstehen wir jetzt, warum es zur Bekümmerung, zum Gereuen Gottes, kommt? Wagen wir wirklich noch zu behaupten, daß dies das Zeichen für einen menschlichen, allzu menschlichen Geist sei? Oder ist das nicht die Kehrseite dessen, daß Gott ein königlich Schenkender ist und daß er nun in Trauer und Schmerz feststellen muß, wie alles, was wir haben, in unseren Händen verdirbt und verkommt … Gibt es einen größeren Schmerz, als wenn wir jemandem unser Bestes schenken und opfern, und dieser jemand wirft es uns höhnisch vor die Füße, nachdem er vorher alles verlästert und beschmutzt hat, was uns lieb ist? … Ich glaube, wir verstehen jetzt, welcher Schmerz darin ausgesagt wird, wenn es heißt, daß es Gott reute, so gütig gewesen zu sein und Freiheit verschenkt zu haben. Gott hat ein Herz, das blutet und zuckt unter dem, was wir tun, denn wir gehen ihm nahe. Es ist ein väterliches Herz. Darum ist es überaus verständlich und sehr bewegend, daß das biblische Wort uns auch von der entgegengesetzten Weise des „Reuens“ etwas sagt: daß Gott nämlich vom Erbarmen über unsere Verlorenheit erfaßt wird, daß ihn auch die Sintflut gereuen kann und daß er ein Ende der Sühne will. So läßt er noch einmal einen Schöpfungsmorgen anbrechen mit Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.89

Es ist meine feste Überzeugung, dass abwertende Urteile über Gottes Charakter nie dem tatsächlichen Wesen Gottes gerecht werden. „Gott ist Liebe“ (1Joh 4,16). Das Verstehen jedes Textes ist von seinem Kontext abhängig. Vorsätzliche und fahrlässige, versehentlich zugefügte Gewalt z. B. sind unterschiedlich zu bewerten (wie es z. B. auch in Num 35,16–25 geschieht). Eine völlig objektive und neutrale Interpretation gibt es nicht. Jeder Interpret deutet Texte auch in seinen eigenen Kontext hinein. Wir sollten uns aber bemühen, dem historischen Gehalt einer Aussage und somit der ursprünglichen Absicht möglichst nahezukommen. Manches erscheint nach gründlicherer Analyse in einem anderen Licht. So etwa die Charakterisierung Jahwes als „Krieger“ (Ex 15,3 isch milchamah; Jes 42,13 ke-isch milchamot). Wer sich heute an dieser Charakterisierung stößt, übersieht, dass dadurch Gott in den Kontext der kriegerischen Auseinandersetzungen jener Zeit einbezogen wurde und man ihm zugleich so „höchste Aktivität, Einsatz und unwiderstehlichen Erfolg“ zuschrieb. Das gehörte zum „Image des machtvollen Königs“.90

Selbst ein Text, der gerne als locus classicus für die Grausamkeit Gottes herangezogen wird, der Sintflutbericht, erweist sich bei näherer Analyse als Dokument eines liebenden Schöpfers. Meist wird dies anders gesehen, vgl. die Kurzbeschreibung eines Buches des Schweizer Pfarrers Daniel Kallen: „Unzählbar sind zum Beispiel die Aufrufe des biblischen Gottes zu Mord, Steinigungen und Totschlag. Endlos erscheint die Liste der Opfer bereits am Anfang der biblischen Überlieferung, wenn der Gott der Hebräer in der Sintflut – ohne Reue und Skrupel – die ganze Menschheit bis auf ein paar Einzelne umkommen lässt“. Kallen kommt zu der Schlussfolgerung, dass „… der biblische Glaube insgesamt fragwürdig und zweifelhaft ist“.91

Selbst Johannes Schnocks sieht im Vergleich zu altorientalischen Parallelen (wonach die Götter ihren Entschluss „bereuen“ würden) kaum einen „gefühlvollen“ Zug des biblischen Gottes angesichts der Vernichtung der Menschheit. Im Gegenteil: „Vom biblischen Gott wird weder Schreien noch Weinen noch das Entsetzen über die eigene Vernichtungstat berichtet.“92

Demgegenüber ist zu sagen: Die „Götter“ der außerbiblischen Flutberichte scheinen sich vor allem um sich selbst zu sorgen. Der Mensch spielt dort eine untergeordnete Rolle – er ist dazu da, die Götter zu bedienen. In altbabylonischen Mythen wird die „Erschaffung des ersten Menschen aus Lehm durch Enki/Ea und die Muttergöttin mit nichts anderem motiviert … als dem Wunsch der Götter, auf diese Weise ihrer Arbeitslast ledig zu werden.“93

Im Gilgámesch-Epos94 sind die Götter entsetzt über die Folgen der Flut. Sie hungern, weil kein Mensch da ist, Opfergaben darzubringen und „weinen/ verdorrt ihre Lippen, beraubt der gekochten Opferspeise“.95 Sie verbergen sich aus Angst (was für ein Gegensatz zum allmächtigen Schöpfergott der Bibel!):

Selbst die Götter packte da vor der Sintflut die Angst! // Sie wichen zurück, sie hoben sich fort in den Himmel des Anum // Da kauern die Götter im Freien, eingerollt in sich selbst so wie die Hunde.96

In der biblischen Erzählung dagegen sehen wir Gottes Herz und Gottes Schmerz:97

Und Jahwe sah, daß die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Formen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.

Und es reute Jahwe, daß er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.

Und Jahwe sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens auslöschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.

Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN. (Gen 6,5–8)

Gott „sieht“ (V. 5): In Gen 3 wird des Menschen Abfall von Gott berichtet, und nun, in Gen 6, ist ein Tiefpunkt erreicht. In Gen 1,31 lasen wir zum letzten Mal, dass „Gott sah“. Damals war alles, was er sah, „sehr gut“! Genesis 6,12 klingt wie ein Echo von Gen 1,31.

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