Hans Leip - Des Kaisers Reeder

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Albert Ballin war Hanseat, Deutscher und Weltmann zugleich und einer der größten Schiffsreeder aller Zeiten. Die repräsentative Straße vor dem hochgewachsenen Gebäude der Hapag trägt noch heute den Namen «Ballindamm». Über dem Portal steht noch immer sein Leitsatz «Mein Feld ist die Welt», das zu durchpflügen ihm nur mit friedlichen Werkzeugen in den Sinn kam. Romanhaft erzählt Hans Leip die Lebensgeschichte eines der berühmtesten Söhne der Hansestadt, der zum Generaldirektor der Hapag aufsteigt und sie zur größten Schifffahrtslinie der Welt macht. Die Zurückhaltung, die dem Juden Ballin sein ganzes Leben hindurch entgegengebracht wird und seine engen, auch privaten Kontakte zu Kaiser Wilhelm II. werden von Leip genauso beschrieben wie der Niedergang seines Lebenswerks am Ende des Ersten Weltkriegs und sein Tod am 9. November 1918.-

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Am Zollkanal türmen sich die Stockwerke. Hamburg baut die Speicherstadt des Freihafens im Stil kräftiger Raubritterburgen. Laeisz meint, das sei ja im Grunde berechtigt, aber es brauche doch nicht jeder gleich zu sehen. Es sieht ja auch niemand. Jedermann freut sich über die gewaltigen Anlagen der zollfreien Lagerung, Verarbeitung und Veredlung, die da entstehen, und betrachtet alles als ein Wunderwerk der Wohlfahrt für Stadt, Reich und Menschheit. Höchstens der Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark, hat ätzende Beanstandungen. Aber dem gefallen ja nicht einmal die großartigen Laternengalgen auf dem Jungfernstieg, die für seinen anspruchsvollen Blick so katastrophal aussehen wie ein Eisenbahnunglück.

Fritz Höger aber, der eines Tages Bedeutendes darin leisten wird, spielt noch auf einem Bauernhof bei Elmshorn im Sand. Und fast ein Vierteljahrhundert noch soll es dauern, ehe man den genialen Bremer Fritz Schumacher für die Leitung des Hamburger Bauwesens gewinnt.

Was Konsul Witt an der Freihafenpracht zu bemängeln hat, ist die Zollschranke. Er ist für Freihandel in aller Welt schon wegen der blöden Belästigungen durch die Zöllner, die grünen „Grashüpper“, und wegen der Zeit-, Papier-, Tinte- und Geldvergeudung. Aber das Vaterland braucht Mittel fürs Militär. Es hat Angst um seine rasch zusammengekittete Einheit und plötzliche Weltgeltung. Denn nichts ist leichter zu erregen als Neid, zumal zwischen Völkern. Als die Faktoreien zu Kamerun statt der Hamburger Drei-Türme-Flagge plötzlich die schwarzweiß-rote des Deutschen Kaiserreiches hißten, hat grinsend ein englischer Clerk zu ihm, Johann Witt, dem angesehenen Hamburger Plantagenleiter, geäußert: „Neight, nought, blood“ – Nacht, Nichts, Blut. Es konnte als unzweifelhafte Beleidigung des jungen Staates aufgefaßt werden. Aber damals hat Witt nicht mal viel anders gedacht, so sehr ist er Hanseat. Und nun wird das bis dahin recht selbstherrliche Hamburg auch noch völlig in den Zollpanzer des Reiches einbezogen. Ihm ist, als werde man künftig kaum noch Luft kriegen. Er hat sich für seine Firma notgedrungen einiges von dem werdenden Speicherraum vormerken lassen. Nie hätte er geglaubt, daß es so viel Firmen in Hamburg gibt. Die Zukunft deucht ihn nicht rosig. Fast ist er schon zu spät gekommen. Er ist zur Kur gewesen, ganze vierzehn Tage, zum erstenmal in seinem Leben; der Arzt hatte ihm Bad Gastein empfohlen.

„Maiglöckchen gefällig?“

Nun, das allerdings sieht rosig aus, das lächelnde Gesicht der jungen Vierländerin. „Deern!“ sagt er, „das erschreckt mich ja fast, so viel Mai auf einmal!“

In Gastein war noch gar kein Frühling gewesen.

Er salutiert mit dem Elfenbeinknauf, nimmt ein Sträußchen aus dem dargebotenen flachen Henkelkorb und schmunzelt: „So einen großen Strohhut sollte man eigentlich nach Afrika exportieren, aber ohne die steifen Schleifen aus Walfischhaut, die würden die Schwarzen doch nur essen, und dich dazu, min Lütten.“ Seine blaßblauen quellenden Augen scheinen selber einigen Appetit zu haben. Sie streicheln, indes er die Geldbörse sucht, über die blütenweiß gefältete Hemdkrause, über das hübsch vorgewölbte schwarze Sammetmieder, die daran klingelnden Silbermünzen und über die grüne Seidenschürze sachte hinunter, wo der rote Faltenrock, der Mode um fünfzig Jahre voraus, ein paar wohlgeformte Beine frei läßt, und das in einer Epoche, in der die weiblichen Wesen nach der Konfirmation unter bodenberührenden Säumen nur auf Röllchen zu laufen scheinen.

„Twintig Penn!“ lächelt kühl das säuberliche Bauernmädchen. Es stammt wirklich aus den Blumen- und Gemüsefeldern elbauf der Stadt, wo aus reichen Zeiten die Tracht an einer sonderlichen Rokokochinoiserie hängengeblieben ist.

Witt fühlt sich leider plötzlich abgelenkt. Durch Straßen-, Bau- und Hafenlärm schallt Musik vom Strom herein. Der Konsul zieht das kleine Perspektiv, das er stets bei sich trägt. „Was is denn das für einer?“ fragt er erstaunt.

Das Mädchen vom Lande weiß es nicht. Der schmucke Dampfer, der dort unter dem Marsch der „Stars und Stripes“ ausreist, hat über die Toppen geflaggt. Das winkt und wimpelt von Mast zu Mast wie lauter bunte Wäsche. Und auch das Deck ist zwischen gewichtigen Frachtkollis voll winkender Tücher. Dazwischen blitzt das Messing der Bordkapelle.

„Musik an Bord? Und voll is er auch?“ murmelt Witt. Er schüttelt den Kopf. „Die Sorte Kontorflagge hab’ ich nie gesehn. ‚Polynesia?’ das war doch mal eine Schatulle von Carr! Aber das is doch nicht seine Kontorflagge!“ Witt glühte jählings auf. „Potz Pampelmus und Penny! Der Trakehner is pleite!“ ruft er freudig.

„Nö, Herr!“ mischt sich eine knöhlige Stimme ein. Ein junger Trimmer, dessen leichte Schlagseite sich mit merklichem Grogdunst erklärt, greift in die Luft an einen unsichtbaren Hebel, so, als öffne er ein Feuerloch: „Das ist die Union, wenn der Herr es wissen will, das ist Carr und Sloman gekoppelt, und die fährt der Hapag über die Großschnauze wie ein Feudel am Sonnabend. Wenn die Hapag nich besser bezahlt, dann muster ich bei denen an.“

„Sind Sie etwa bei uns angestellt?“ Witt hißt die Brauen.

„Bei der Hapag? Bin ich, Herr. An die Kessel. Tief unten im Sottpüsterbauch, immer rin mit die dreckigen Steinkohlen in das feurige Höllenloch. Das müßten Sie auch mal, Herr, immer vier Stunden, ohne einen Tropfen Schampus und Kaviar, da geht der dicke Belly und Karbonadenfriedhof flöten ...!“

Witt unterbricht barsch: „Wie heißen Sie eigentlich?“

Das ist der Ton des Negeraufsehers von einst und wahrt zugleich die Würde des Firmenchefs und Aufsichtsratsmitgliedes.

„Flöten wie ein Umstand nach neun Monaten“, vollendet unbeirrt der Trimmer seine Metapher und wirft einen unzweideutigen Blick auf das Blumenmädchen. Die Grenze der Unterhaltung ist erreicht. Witt riecht gedankenverhalten an dem Sträußchen und geht. Der Trimmer äußert zutraulich hinterdrein: „Wenn der Herr sich das für die Aufbesserung meiner Heuer merken wollte? Zyrax, Trimmer Friedrich, Komma, August Zyrax ...“ Mit großem Schwung schlägt er die imaginäre Feuertür wieder zu.

Witt tippt mit dem Stockknauf an den Hut und entschwindet im Gewühl der Fuhrwerke.

„He hett gor nich betohlt“, sagt die Vierländerin.

Zyrax sticht einen Finger dem Enteilten nach. „Wein man nich, Lütten“, lallt er, „der entgeht dir nich. Dat is ook so een von de Ballonköpp mit ’n Smoltmors von de Hapagdirektschon. Dat is Hannes Witt. Hummel, Hummel! Un nu laß uns man ers mal einen heben, Deern, und dann kannst mit an Bord, in unser Roof is das bannig moi, und wenn ich denen so zuzwuster: Raus! Dann flutscht alles, und dann sünd wi ganz und gar ungestört, gut Nacht bis morgen früh klock acht ...“ Aber das Blumenmädchen ist inzwischen gleichfalls verschwunden.

Johann Witt denkt, bis zur Börse ist noch eine Stunde Zeit, also Gelegenheit, sich die nötige Frühstücksunterlage für den Wirrwarr der Geschäftsmeinungen zu sichern und sich den neuen Unionsdampfer mit einem guten Schoppen aus dem Gemüt zu spülen. Er peilt Richtung Baumwall auf die Ecke Stubbenhuk zu, wo sich die angestrebte Taverne befindet. In Sicht des Eingangs stößt er auf John Meyer, der, schon mantellos, den gleichen Kurs steuert. „Sehn Sie sich das bloß mal an, Meyer!“ sagt er empört und deutet auf den entschwindenden Dampfer: „Die Union-Linie!“

„Unsinn, Unionsinn!“ scherzt Meyer, das Ion dem Orkus so gnadenlos unterbetont überantwortend wie die Wissenschaft den mythischen Stammvater der Ionier.

„Moigen, moigen!“ grüßt ein vorbeieilender Spediteur: „Die Union hat ihre nächsten drei Wochenendabfahrten schon bis untern Schornstein ausverkauft.“

„Allens Bluff!“ ruft ihm John Meyer nach.

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