Hans Leip - Der große Fluss im Meer

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Dieser Roman einer Meeresströmung ist auf jeder Seite schön. Hans Leip erzählt ihn Tlaloca, der Tochter des Windgottes Tlaloc, der Nixe des Golfstroms, die auf ihrem teils geschwind, teils gemächlich dahinströmenden Warmblüter den Atlantik durchpflügt und die Unruhe des weißen Mannes auf dem Gewissen hat. Es wird entwickelt, wieso der Golfstrom mit seinen wetterwendischen Launen und Tücken, seinen Hurrikans und Zyklopen das Gesicht und den Charakter des Europäers geformt hat, bis er ihm mit seinem unruhigen Tatendrang wie ein Bruder gleicht, der die innere Muße und die beschauliche Weisheit östlicher Völker verloren hat. Gebannt folgt der Leser den stilistischen Kapriolen des Autors wie den Kapriolen sich überschlagender Brandungswellen oder dem zuckenden Aufleuchten ferner Gewitter.-

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Uns aber, Tlaloca, atmen diese Notizen die erste, fast unmittelbar überlieferte Begegnung mit dem Strömungssystem des Nordatlantiks. Griechische Geographen jener Zeit erzählen auch von einem undurchdringlichen Meere voll Tang, das die Karthager gekannt hätten. Es handelt sich zweifellos um jenes Gebiet inmitten des nordatlantischen Beckens, das heute unter dem Namen Sargassosee bekannt ist. Wir werden es noch näher kennenlernen.

Periplus ist ein griechisches Wort und verrät, daß sich die griechische Schiffahrt in Sicht der Küsten hielt. Die Phönizier und ihre Kolonisten, die Punier, haben uns leider keine direkten Segelanweisungen hinterlassen. Wir wissen aber, daß sie weit in den freien Ozean hinausfuhren und Faktoreien auf den Kanarischen Inseln, auf Madeira und wahrscheinlich sogar auf den Azoren besessen haben (wenn man den Topf punischer Münzen, der vor einigen Jahrzehnten dort in einer Strandruine von der Brandung freigespült wurde, als Beweis gelten lassen will). Sie scheinen sogar Bernstein aus Friesland geholt zu haben. Da sie die Straße von Gibraltar aber Hunderte von Jahren hindurch für jede Konkurrenz zu sperren und den Mund zu halten verstanden, gelangten nur dunkle Gerüchte von den „Inseln der Seligen“ oder auch den „Glücklichen Inseln“ hinaus und überdies von siedenden Fluten, schwimmenden Krautdickichten, in denen ein Schiff unentrinnbar verloren sei, genau wie in gewissen zähen Schlammgefilden, die plötzlich von jedem Wasser verlassen wären.

Dringt man diesem Seemannsgarn auf die Spule, so findet man unschwer den Faden der Tatsachen: Nebel, Hurrikane, Golfkraut, Watt und Schlicksände, Ebbe und Flut. Und die dampfspeienden Ungeheuer, von denen man erzählte, entpuppten sich als „Walfische“. Die Phantasie der Griechen war größer als ihre Neigung, die Munkeleien von Weitfahrten anderer selber nachzuprüfen. Das Meer war ihnen mit Recht mehr unheimlich als verlockend; ihr Seeheld Odysseus ist vor allem ein wahrer Märtyrer des Salzwassers.

Erst als die nüchterner denkenden Römer sich – ebenfalls ohne große Begeisterung – gezwungen zu sehen meinten, den Karthagern mit Gewalt die Handelsmonopole abzuknöpfen, und also in die griechischen Werft- und Reedereikontore eintraten, wurde man seetüchtiger und weitgreifender in Schiffsbau und Unternehmungsgeist. Das Ende war die völlige Ausrottung der Karthager. Die Römer hatten damals noch keinen Nerv für anderer Leute Kultur. Kein Tacitus hat über die Punier berichtet. Und selbst die Ruinen scheinen nochmals zerstört worden zu sein, ehe Römer und Araber und Christen sie überbauten.

Unter den einträglichen Handelsgütern stand Purpurfarbe im Altertum mit an höchster Stelle. Ornat und Würde der höheren Beamtenschaft rings ums Mittelmeer hingen davon ab. Die ursprüngliche Lieferantin, die Purpurschnecke, reichte nicht mehr aus, den Markt zu befriedigen. Da entdeckten die punischen Superkargos das „Drachenblut“, das Harz des Drachenbaums, der auf den atlantischen Inseln wächst, als äußerst dienlichen Ersatz. Ganz abgesehen von anderen verkaufsfähigen Waren, die jene Eilande, in der fruchtbaren Bahn des Golfstroms gelegen, in Fülle hervorbrachten, Bauholz, Cochenille, Ziervögel, Vogelbälge, Obst, Gewürze, Bluthunde und Sklaven.

Daß aber jene Inseln dann für viele hundert Jahre wieder in die Vergessenheit sanken, zeugt von der Gründlichkeit und Brutalität römischer Ausrottungstechnik. Keine Atombombe hätte auslöschender verfahren können. Die Karthager waren ihnen mit üblem Beispiel vorangegangen, hatten sie doch von dem alten Tartessos in Spanien, der anscheinend größten Handelsmetropole des Altertums, einer von atlantischem Ausmaße – König Salomo sogar bezog vieles daher –, kaum die Erinnerung übriggelassen. Doch ging das, was die römischen Militärs besorgten, bestimmt weit über das Wirtschaftsinteresse ihres Landes hinaus. Es mag aber auch sein, daß die karthagischen Marinebehörden selber, als nichts mehr zu retten war, für die restlose „Entwirklichung“ aller Konstruktionsunterlagen, Frachtlisten, Seekarten, Segelanweisungen und Kapitänsberichte gesorgt haben, zumal derlei Unterlagen sowieso Geheimdokumente des Staates waren.

Erst 1341 wurden die Kanarischen Inseln von den Portugiesen wiederentdeckt. Doch ist nicht ausgeschlossen, daß sowohl Araber als auch Normannen nicht nur Teneriffa, Gran Canaria und Madeira, sondern gelegentlich auch die Azoren schon vorher besucht haben. Jeder Tag kann aufklärende Funde ans Licht bringen. Noch ist es vielleicht verfrüht, gewisse Bandornamente auf Kultgefäßen und in Felsenzeichnungen atlantischer Küsten als Hinweise auf Meeresströmungen zu deuten. Auch ist es allzu verlockend, die bis ins Mittelalter reichenden Ansichten, das feste Land sei vom Okeanos wie von einem unermüdlichen Flusse umgeben, auf den Kreislauf des Golfstromsystems umzumünzen.

Begeben wir uns daher von den frühen Ahnungen, Tlaloca, denen du sicher faßbare Gestalt geben könntest, wolltest du nur reden, über lange Epochen des Nichtwissens hin in die Zeit, da du den Abendländer so weit aufgeheizt hattest, daß er statt deiner zu reden begann.

*

Der 13. September 1492 wird in der Ozeanologie denkwürdig sein als der Tag, an dem die erste uns überkommene Aufzeichnung über eine nordatlantische Strömung gemacht wurde. Da schreibt ein Weberssohn aus Genua, der aufgeweckt genug war, lesen und schreiben gelernt zu haben, und unruhig genug, um nicht Genüge zu Hause zu finden, und phantastisch genug, seinen Namen Colombo gegen den spanischen „Colon“ auszutauschen, aus einem Tauber also einen Siedler zu machen, in das Bordbuch einer ihm überlassenen Karavelle: Wir sahen einen zerbrochenen Mastbaum etwa in der Größe dessen der „Pinta“ an uns vorübertreiben. Er trieb schneller als unser Schiff, und wir verloren ihn aus den Augen ...

Der Sohn dieses Mannes, Ferdinand, berichtet ergänzend, daß der Vater eine Lotleine über Bord geworfen habe. Das Senkblei wäre in der Fahrtrichtung bis über den Bug abgelenkt worden, woraus man auf eine südwestliche Strömung im Meere geschlossen habe. Es muß an der Stelle gewesen sein, wo der Kanarenstrom in die Nordgleicherströmung übergeht.

Kolumbus notiert diese Tatsache ohne Erstaunen. Er berechnet den Zuwachs an zurückgelegter Entfernung mit selbstverständlicher Genugtuung, als finde er bestätigt, was er schon sowieso gewußt.

Was ist geschehen, daß so plötzlich das Schweigen gebrochen ist, das den Atlantik Jahrtausende überschattete? Wie hast du es angestellt, Tlaloca, diesen rothaarigen Abenteurer auf deine Spur zu locken?

Hätte man Schiffstagebücher aus den alten Zeiten von Bristol, Plymouth, Cobh, St. Malo, Dieppe und Honfleur, von den baskischen und iberischen Häfen, so würde man nachlesen können, daß nicht erst die Wikinger auf dem Umwege über Island und Grönland dahin kamen, sondern daß vielleicht seit der Blüte von Tartessos keine bedeutenden Lücken in der Atlantiküberquerung bestehen bis zum lauten Jahre 1492.

Aber die Ruinen schweigen, und die Archive sind hilflos. Doch jeden Tag ist das Auftauchen solcher wichtigen Bestätigungen möglich, Funde wie der Runenstein zu Kensington in Minnesota, USA, der von einer Entdeckungsreise berichtet, die acht Schweden und einundzwanzig Norweger im Jahre 1362 von der nordamerikanischen Küste aus westlich der großen Seen ins Innere unternahmen, oder wie das Wikingergrab, 1930 zu Ontario in Kanada gefunden, oder wie der alte Wikingerturm auf Rhode Island am Hafen von Newport, demselben reizvollen Orte, wo die großen Atlantik-Segelregatten starten, die also unbewußt eine sehr alte Tradition zur Grundlage haben.

Aber so sicher, wie heute nach mühseligen Forschungen die Tatsache ist, daß der weiße Mann schon Jahrhunderte vor Kolumbus Amerika entdeckt hatte, so fehlt uns doch eines, es fehlt uns sein Gesicht. Wir wissen nicht, wie jene Weitfahrer ausgesehen haben. Die Annahme, daß sie groß, blond und blauäugig gewesen seien, mag als vager Umriß für die Wikinger gelten, aber nicht für den eigentlichen Typ des Meerbezwingers. Es wäre einfach, die Typen der Erde in Bauern und Fischer einzuteilen. Man kommt sogar bis in die Büros und Industriebetriebe hinein weit mit diesen Urmaßen. Aber nicht jeder Fischer ist ein Weitsegler, nicht jeder Bauer seßhaft.

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