Hans Leip - Der große Fluss im Meer

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Dieser Roman einer Meeresströmung ist auf jeder Seite schön. Hans Leip erzählt ihn Tlaloca, der Tochter des Windgottes Tlaloc, der Nixe des Golfstroms, die auf ihrem teils geschwind, teils gemächlich dahinströmenden Warmblüter den Atlantik durchpflügt und die Unruhe des weißen Mannes auf dem Gewissen hat. Es wird entwickelt, wieso der Golfstrom mit seinen wetterwendischen Launen und Tücken, seinen Hurrikans und Zyklopen das Gesicht und den Charakter des Europäers geformt hat, bis er ihm mit seinem unruhigen Tatendrang wie ein Bruder gleicht, der die innere Muße und die beschauliche Weisheit östlicher Völker verloren hat. Gebannt folgt der Leser den stilistischen Kapriolen des Autors wie den Kapriolen sich überschlagender Brandungswellen oder dem zuckenden Aufleuchten ferner Gewitter.-

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Seit hundert Jahren erzählte man auch von zwei Genueser Matrosen namens Benedetto Vivaldi und Perivalla Stancona; sie waren – wahrscheinlich nach einem Schiffbruch im Beiboot – über die Kanaren westwärts bis angeblich nach Indien glatt übers Wasser gelangt. Man hatte zwar dem Heimkehrer Stancona das Garn nicht recht glauben können, was er da von braunen nackten Weibern und goldenen Nasenblechen, von Kopfputz aus Vogelfedern und Mahlzeiten aus Schildkröteneiern gesponnen und daß sie bis zu den Azoren ohne Segel zurückgetrieben waren. Er war nur ein einfacher Mann, der keine beredten Sätze zu formen wußte, und sein einziger Zeuge war, von der langen Fahrt erschöpft, unterwegs gestorben.

Mit zwanzig Jahren vertauschte Cristoforo die zarten Fäden des Webstuhls mit dem harten Tauwerk eines Frachters, der mit Stückgut, Wein, Pinienkernen und Marmor nach Bristol und Leith segelte und allem Anschein nach Rückfracht bis von Island her zusammenholte. Sein Ohr wird begierig den kargen Schnäcken durchsalzener Janmaaten aller seefahrenden Nationen gelauscht haben, denen sogenanntes Land hinter der Westkimm ein selbstverständlicher Begriff war. Aber sie wußten nicht viel Gutes darüber zu berichten, knurrten von Nebel und Eisbergen, schlechten Landeplätzen, Unmengen Fliegen, häßlichen, in Felle gekleideten Einwohnern und keiner Möglichkeit, anständigen Proviant zu übernehmen. Wenn nicht die lohnenden Kabeljaufänge wären, würde kein Hund jene ungastlichen Striche je wieder ansteuern.

Sicher war der Stockfischhandel kein schlechtes Geschäft. Aber der Genueser Überlegung schienen schon allzuviel Partnerschaften daran beteiligt. Und nach den poetischen Bemerkungen in seinen Tagebüchern war Kolumbus ein für Schönheit empfängliches Gemüt, das Blumen und Nachtigallen liebte und Gefallen hatte an hübschen Mädchen. Die Kabeljauküste konnte ihn nicht locken. Von levantinischen Kaufleuten wußte er, daß gewisse Sachen, die noch lohnender als Stockfisch waren, nur unter dem Äquator recht gedeihen, als da sind: Gold, Perlen, Edelsteine, Elfenbein, Schildpatt, Ingwer, Pfeffer, Muskat. Man bezog derlei wohl aus Afrika. Die Portugiesen besaßen da ein Monopol und diktierten die Weltmarktpreise. Man hatte vormals, bevor die Türken die Dardanellen und die Suezenge sperrten, diese gewinnbringenden Luxusgüter auch aus Asien bezogen, aus Indien und aus Catai und Zipangu – wie damals China und Japan in Europa genannt wurden.

Der junge Kolumbus hatte das Zeug, Kaufmann zu werden. Jedenfalls konnte er gewandte Briefe verfassen. Er konnte sogar Latein. Wo er das alles gelernt hat und wann, ist schwer festzustellen, wahrscheinlich aber in der Klosterschule der Minoriten zu Genua. Er hat diesem Orden eine rührende Anhänglichkeit bezeigt. Das zeugt von dem Hang zur Schwärmerei, der, gepaart mit der bedeutenden Fähigkeit des W-Typs zu folgerichtigem Denken – kraft der besseren Hirndurchblutung pyknischer Konstitution –, ihn über den einfachen Ex- und Importeur hinausführen mußte. Er verliert aber keine Zeit mit irgendwelchen Gemeinschaftsstudien, wie man sie auf Universitäten treibt. Er ist Praktiker und Selfmademan, vernimmt aus einem Klosterklatsch, daß der Oxforder Minorit Roger Bacon und selbst der französische Kardinal Alliacus die – keineswegs in der Bibel belegbare – Ansicht hegten, die Erde sei eine Kugel. Das bestätigt ihm die Auffassung des Florentiner Arztes, Physikers und Kräuterkrämers Toscanelli, der – das hat sich herumgesprochen – schon von den Portugiesen zu Rate gezogen worden war. Man hatte vergilbte Papyrus- und Pergamentrollen in ehrwürdigen Bibliotheken aus dem Staube gefischt, soweit Goten, Wandalen, Normannen und Sarazenen nicht schon ihre Wachtfeuer damit angeheizt. Man hatte bei Aristoteles, Strabo und Seneca Anhaltspunkte gefunden, daß man die begehrten Gewürz- und Edelsteinländer in Fernost nicht nur über die verlustreichen Wüstenstrecken der Seidenstraße, nicht nur über die gesperrten Land- und Wasserengen am Ostausgang des Mittelmeeres erreichen konnte, ja daß sogar der mächtige Umschlagplatz Alexandria mit seinen unerträglichen Provisionen und Zöllen zu umgehen sei, indem man über den Buckel der runden Erde stracks durchs Meer gen West segeln würde.

Dottore Paolo dal Pozzo Toscanelli hatte es sogar unternommen, genaue Entfernungen zu berechnen.

Bartolomeo Colombo ist Kartenzeichner zu Genua. Eines Tages bekommt sein Prinzipal aus Florenz von Maestro Toscanelli den Auftrag, mehrere Kopien einer Karte anzufertigen, die höchst säuberlich den Ozean darstellt, eingeteilt in ein Gradnetz, so daß er wie eine holländische Kachelwand aussieht. An der einen Kante finden sich die Küsten von Spanien und von Afrika, und letzteres ist durch eine Art Krokodil und eine Palme gekennzeichnet. Auf der andern Seite liegt das Festland Asien, von einem Drachen bewacht, davor eine Menge Inseln. Im übrigen reicht die Karte von einer Andeutung Norwegens über England bis zum Äquator. Das Meer ist mit weniger Ungeheuern belebt, als bislang üblich war. Man findet in Höhe der Azoren einen sanften Schwan, der wohl – als dessen Sinnbild – an den irischen Missionar Brandon erinnern soll. Er hat früh – wie die Sage berichtet (und welche Sage hätte nicht einen wahren Kern?) – das Evangelium über den Atlantik getragen; denn nicht Rom, sondern Irland war auf fast mystische Weise das Zentrum, von dem aus seit dem Jahre 600 Nordeuropa das Christentum bis hinauf nach St. Gallen empfing. Wie denn Irland seit je ein atlantisches Asyl der Kultur gewesen ist, schon lange vor unserer Zeitrechnung. Dort berührt der Golfstrom zum erstenmal die Flanke Europas, und sein unruhiger Puls ist zweifellos der Erreger der unaufhörlichen Unruhe der Grünen Insel, ihrer Hungersnöte, Revolutionen, Auswanderungen und ihrer geistigen Fruchtbarkeit, vom ungewöhnlich reichen Schatz der Folklore bis zu Bernard Shaw.

Auf Toscanellis Karte sieht man Irland, größer als die Britische Insel gezeichnet, als rechten europäischen Vorposten im Atlantik liegen. Ein Mittelmeerschiff mit Lateinersegeln davor hat Kurs auf Gibraltar und erinnert daran, daß die Römer so gut wie die Skandinavier viele hundert Jahre lang Gold und Bronzewaren von Irland bezogen haben. Die Karacke hat einen Kurs, der nicht besser sein könnte, um den Golfstromzweig dieser Gegend für die Fahrt auszunutzen. (Wir folgen hier allerdings der geistreichen Rekonstruktion des Kartographen Heinrich Wagner.)

Und ähnlich geht es mit zwei weiteren Fahrzeugen. Man wird ihrer Anordnung nicht gerecht, wenn man sie rein malerischen Gründen zuschreibt. Und obschon keine Meeresströmung eingetragen ist, so liegt die von der „Neuen Welt“ kommende Karavelle im oberen Sektor haargenau und dazu mit gutem Westwind im Golfstrom, indes die im unteren Abschnitt aufs günstigste die Nordäquatorialdrift gen „Indien“ bevorzugt, milde verfolgt von einem Haifisch. Der Walfisch drunten im Westen speit Wasser aus dem Maule wie ein Brunnendelphin. Er sieht böse aus, aber es war ja auch nicht angebracht, mit ihm zu spaßen, und seine Anwesenheit an der Strömungskante entspricht, ob zufällig oder nicht, den biologischen Tatsachen.

Besonders reizvoll ist ein Ruderboot weit im Norden. Es ist entschieden ein Wikingerboot und dokumentiert schlicht die Kenntnis der skandinavischen Verbindung zu jener atlantischen Küste, von der es auf dem Heimwege ist, ohne daß hier für nötig befunden wurde, einen Kabeljau einzufügen, denn die Karte sollte den Weg von Küste zu Küste aufzeigen, und es ist auch fraglich, ob dem italienischen Gelehrten die Herkunft des brettartig getrockneten Fastenfisches bekannt war, den man am Karfreitag auch zu Florenz schätzte und der über Bristol und Portugal eingeführt wurde.

Von dieser Karte scheint je eine Durchzeichnung nach Portugal und nach Deutschland gegangen zu sein, an den Domherrn Martins zu Lissabon, der sie als Beichtvater des Königs Johann II. nebst einer brieflichen Erläuterung als Antwort auf eine Anfrage nach dem Westweg gen Asien der Krone vorlegen sollte, und an den Kosmographen Regiomontanus zu Nürnberg, dessen Drukkerei im internationalen Austausch der Wissenschaften Material sammelte für Kalender, Seefahrtstabellen und „Erdäpfel“ (wie die ersten deutschen Globen genannt wurden).

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