Hans Leip - Der große Fluss im Meer

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Dieser Roman einer Meeresströmung ist auf jeder Seite schön. Hans Leip erzählt ihn Tlaloca, der Tochter des Windgottes Tlaloc, der Nixe des Golfstroms, die auf ihrem teils geschwind, teils gemächlich dahinströmenden Warmblüter den Atlantik durchpflügt und die Unruhe des weißen Mannes auf dem Gewissen hat. Es wird entwickelt, wieso der Golfstrom mit seinen wetterwendischen Launen und Tücken, seinen Hurrikans und Zyklopen das Gesicht und den Charakter des Europäers geformt hat, bis er ihm mit seinem unruhigen Tatendrang wie ein Bruder gleicht, der die innere Muße und die beschauliche Weisheit östlicher Völker verloren hat. Gebannt folgt der Leser den stilistischen Kapriolen des Autors wie den Kapriolen sich überschlagender Brandungswellen oder dem zuckenden Aufleuchten ferner Gewitter.-

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Man sagt, Hutten hätte – wie etwa Nietzsche – nur halb so mitreißend die moralische Peitsche zischen lassen, wenn sein Blut nicht selber gepeitscht worden wäre. Vielleicht hätte er sich genügen lassen an dem Lorbeerkranz, den des Humanisten Peutinger schöne Tochter zu Augsburg ihm geflochten und mit dem Kaiser Maximilian ihn zum Reichsdichter gekrönt. (Die Firma Fugger zahlte den Festschmaus.) Das war 1517, als an der Schloßkirche zu Wittenberg die Prosa eines neuen europäischen Hurrikans begann. Ulrich von Hutten ist unter den Geistigen und fern aller Küsten und groben Eroberungslüste eine der ersten Bußen, die Europa der Knechtung der Neuen Welt zollte. Ist es verwunderlich, daß er im Windauge der golfischen Bedrängnis, in der Schweiz, Zuflucht suchte? Huldrych Zwingli nahm ihn in Obhut und verschaffte ihm ein letztes stilles Asyl auf der Ufenau im Züricher See.

Wenn auch die Schweiz außerhalb der europäischen Stürme blieb, im Innern wühlte die Dünung ähnlich wie in den windstillen Zentren der Orkane. Noch gab es Eifersüchteleien zwischen den Kantonen: Bern war neidisch auf das aufstrebende Zürich, dem der Leuteprediger Zwingli Glanz verlieh. Die Klerikalen ruhten nicht, den Zwiespalt zu nützen. Eine Handelssperre wurde mit Gewaltakten beantwortet. Übermacht warf sich auf die kaum gerüsteten Bürger. Zwingli, den Heerhaufen waffenlos begleitend, fiel. Sein guter Geist lebt fort, überschattet leider durch die Freudlosigkeit seines „Vollenders“ zu Genf, Calvin.

Ein anderes Symptom des inneren „Schwells“ war das „Reislaufen“ der jungen Schweizer, das von der „Nabe des Tanzrades“ Sich-hinaus-schleudern-Lassen in die Wirren des Horizontes, um fremde Kriegsdienste zu nehmen. Es begann um 1500 und mußte 1859 nachdrücklichst durch Bundesbeschluß verboten werden. Die Schweizer Garde am Vatikan und Gefallene in Indochina sind ein letztes Zeugnis jener europäischen „Kernbrandung“ .

Daß Schweizer auch bei den Unternehmungen der Welser in Übersee dabei gewesen sind, ist so gut wie gewiß. Man vermutet die Namenslisten noch in den Archiven. Aber mancher ging namenlos mit und starb namenlos und wurde namenlos verscharrt, wenn nicht die Geier seinen Leichnam fraßen.

Einer der wenigen Deutschen, die von dem verlustreichen Abenteuer Venezuela heil wieder heimkamen, ist der Ulmer Nikolaus Federmann. Er war nach Dalfingers Tod zur Berichterstattung nach Europa gefahren, scheint aber dann von den Chefs selber den Auftrag erhalten zu haben, die dürftigen Einkünfte aus den schlecht verwalteten Bergwerken und Plantagen durch robuste Werte zu ergänzen. Er muß eine kraftvolle Natur gewesen sein, auch Pläne mitbekommen haben, die einem Kontor von Zahlkraft auf dem Schwarzen Markt zu Sevilla oder wo immer nicht entgangen sein dürften. Jedenfalls gelangte Generalkapitän Federmann ziemlich zielsicher 1535 auf die Hochebene von Bogota, von Osten her. Es erging ihm dort allerdings wie Scott mit dem Südpol. Ein anderer war ihm zuvorgekommen, von Westen her, der Spanier Queseda (es scheint, als habe der mit dem Welserschen Schwarzmarktpreis seine Expedition finanziert), und gerade kam von Süden ein weiterer Strauchdieb heraufgekeucht. Nun, die Waffen waren ziemlich gleich verteilt, und nach einigen abschätzenden Blicken einigte man sich und zog vor, dem Zuerstgekommenen die Ausraubung und Ausrottung der weit mehr als diese Hasardeure kultivierten Chibcha allein zu überlassen.

Federmann war nun des Kolonisierens überdrüssig. Er kehrte endgültig auf dem Golfstromwege zurück. Seine Brotgeber machten ihm den Prozeß; denn der Ausflug hatte riesige Summen verschlungen. Da aber Federmann einige intimere Kenntnisse des Geschäftsgebarens zu Protokoll zu geben nicht abgeneigt schien, ließ man der Durchfechtung zur Freude der Advokaten Zeit, so daß Federmann in Ruhe zu Gent seine „Indianische Historia“ schreiben und unbehelligt im Bett sterben konnte.

Als nun trotz aller Mängel die deutschen Siedler sich eben eingerichtet hatten und dem Boden die ersten Erträge abgewannen, sagten sich die spanischen Granden, es könne womöglich sein, daß jene verschacherten Gebiete wirtlicher seien, als Karl V. angenommen. Der Kaiser, der Plage mit Türken, Franzosen und Protestanten müde und von Gicht gepeinigt, hatte sich in den Klosterfrieden zurückgezogen und erstrebte dort Wichtigeres, als Menschen auf die Schlachtbank zu führen, die Fugen eines in unkontrollierbaren Lüften wankenden Weltreiches zu kitten und Zinsen für geliehene Heereslieferungen und Beamtengehälter zu entrichten, nämlich, einen handlichen Zeitmesser für die irdische Vergänglichkeit zu konstruieren. Er hätte damit der Schiffahrt einen Dienst getan, den erst England zuwege brachte, als die spanische Seemacht schon dahin war.

Der spanische Indienrat verstärkte die Schikanen so, daß die Welser das verlustreiche Überseegeschäft aufgaben. An zweitausend Deutsche waren drüben auf Grund eines ihnen unbekannten Pulsschlages der Meere zugrunde gegangen. Was nach ihnen kam, setzte die Goldsuche und die Drangsalierung der Eingeborenen gesteigert fort, bis denn eines Tages im Mixbecher der Zeit aus Indianern, Negern und Weißen eine neue Bevölkerung zwischen Maracaibo und Caracas zurechtgeschüttelt war und das wahre Gold des Landes entdeckt wurde, das ihm einigermaßen selbständige Wohlhabenheit eintrug, das Öl.

Es sei noch des anderen großen Augsburger Handelshauses, der Fugger, gedacht. Sie hatten die Kriege Maximilians und die Kaiserwahl Karls bevorschußt und zogen die Zinsen aus spanischen Erzgruben. Schon 1505 handelten sie mit westindischem Pfeffer, mit Blauholz, Tabak und Mais, verlegten ihr Kontor aber von Lissabon nach Antwerpen und gründeten eine eigene Reederei als Vorläufer des Norddeutschen Lloyds und der Hapag auf immerhin fast niederdeutschem Boden. Und Antwerpen blühte auf. Bis dann auch hier der spanische Dreschflegel unter religiösem Vorwand die erste deutsche Amerikalinie gründlich und für zwei Jahrhunderte ausrottete. Immerhin haben die Fugger, die zwischen 1525 und 1535 ein Sechstel des Schiffsverkehrs dieser Route bestritten hatten, klüger und gebildeter gehandelt als die smarten Welser. Und darum blieb ihr Haus länger bestehen. Sie vermieden die Urwaldabenteuer und Doradozüge. Sie waren – um auf die Typenstreife zurückzukommen – keine ausgesprochenen W-Typen wie die Welser. Der Golfstrom hatte nicht die gleiche Schleuderwirkung auf sie. Der Rückzug aus Lissabon macht das deutlich. Sie hielten ihr Kapital zusammen und erwiesen sich als erste deutsche atlantisch durchlüftete Wohltäter, ließen einen Teil des Überhangs der Wohlfahrt, der Wissenschaft und der Kunst zukommen (wie es jenseits des Atlantiks später bei allen Großverdienern üblich wurde), indes sich die Welser allgemein ihrer „Pflicht der guten Werke“ mit Zuwendungen an die Geistlichkeit entledigten.

Die Fugger hatten auch insofern mehr Glück, als ihnen der gewesene Schweinehirt Francisco Pizarro in Peru zuvorkam und sie gar nicht erst zu investieren brauchten. Doch betreffs eines andern Pfandes, als Philipp II. sie auf Rat seiner Bankiers noch einmal heranzog, konnten sie nicht nein sagen und organisierten ihm den gesamten Gewürzhandel von den Molukken bis Macao durch ihren Augsburger Sekretär Kron. Das ostasiatische Geschäft verlief sich ohne Gewinn und Dank. Doch befanden sich 1550 an fünf Millionen Goldgulden in ihren liquiden Beständen (heute etwa eine Milliarde D-Mark). Und als der Staatskonkurs in Spanien sieben Jahre später nicht mehr aufzuhalten war, hatte sich fast das ganze bewegliche Vermögen dieses Weltreiches in Händen der Augsburger Bank- und Handelsfamilie versammelt.

Nach dem kurzen Anlauf gen Übersee aber schnitt man den Deutschen jede Möglichkeit ab, sich am Raube drüben zu beteiligen. Dennoch begann heftiger als in allen anderen europäischen Ländern das Wanderfieber in Deutschland um sich zu greifen, die alte, oft besungene, die Gemüter zerbrennende Fernsehnsucht, die ihre Erklärung – man möge es als Theorie werten wie manches, was hier frischweg geahnt und geäußert ist – im Golfstrom findet.

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