Hans Leip - Der große Fluss im Meer

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Dieser Roman einer Meeresströmung ist auf jeder Seite schön. Hans Leip erzählt ihn Tlaloca, der Tochter des Windgottes Tlaloc, der Nixe des Golfstroms, die auf ihrem teils geschwind, teils gemächlich dahinströmenden Warmblüter den Atlantik durchpflügt und die Unruhe des weißen Mannes auf dem Gewissen hat. Es wird entwickelt, wieso der Golfstrom mit seinen wetterwendischen Launen und Tücken, seinen Hurrikans und Zyklopen das Gesicht und den Charakter des Europäers geformt hat, bis er ihm mit seinem unruhigen Tatendrang wie ein Bruder gleicht, der die innere Muße und die beschauliche Weisheit östlicher Völker verloren hat. Gebannt folgt der Leser den stilistischen Kapriolen des Autors wie den Kapriolen sich überschlagender Brandungswellen oder dem zuckenden Aufleuchten ferner Gewitter.-

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Das hielt seine Nachfolger nicht ab, die „Forschungsarbeit“ fortzusetzen. Statthalter Georg Hohermuth aus Memmingen entdeckt das Quellgebiet des Guaviare, bleibt vier Jahre im Busch und legt mit seinen Getreuen an dreitausendfünfhundert Kilometer zurück. Alle seine Mühsal ist vergebens. Die wenigen, die noch leben, kehren am Steilfuß der Kordilleren um. Bei der alsbaldigen Vorbereitung eines neuen Zuges rafft 1539 das gelbe Fieber den Mann zu Coro hin.

Einer, der mit ihm von der Partie gewesen, Philipp von Hutten, Bruder des Bischofs von Eichstätt, wurde nunmehr mit der kolonialen Leitung betraut. Nur ein Jahr hielt er den Büro- und Inspektionsdienst aus. Dann hatte er dem jungen Barthel Welser, der als Wirtschaftssekretär bei ihm arbeitete und als bester Sohn des Stammhauses galt, so viele goldene Flöhe ins Ohr gesetzt, daß kein Halten mehr war und beide mit einem ausgesuchten Haufen Hartgesottener auf Doradosuche zogen. Wie sie es volle fünf Jahre im Busch aushielten, in den tropischen Urwäldern und Gebirgswüsteneien des Hinterlandes, wird ewig ein Rätsel bleiben. Erfolglos und verzweifelt, von Moskitos zernagt, fiebergeschüttelt und zerlumpt – so sollte man annehmen – begaben sich die beiden mit den letzten noch nicht elend zugrunde gegangenen Gefährten auf den Heimweg. Es kann aber gut sein, daß in so langer Zeit sich die zähen Burschen, die dann überhaupt noch lebten, durchaus den Unbilden der Tropen angepaßt hatten. Es scheint sogar, daß sie gerade den richtigen Weg gefunden hatten, den gen Bogota aufs Hochland, den schon vor ihnen der Ulmer Federmann, allerdings vergebens, gegangen war. Dort aber waren die Spanier längst am Werke, den Raub zu bergen. Jedenfalls hatte das mißtrauische Indienkontor zu Sevilla einen Wink nach Venezuela gehen lassen, den Alemanos den Wind abzukneifen. Ein gedungener militärisch bewaffneter Trupp Wegelagerer überfiel den Rest der Expedition und schleifte die beiden Anführer vor ein Scheintribunal, wo sie der Verletzung fremder Hoheitsrechte angeklagt wurden. Der andalusische Patriotismus ergoß sich in voller Wut über die „gotischen Eindringlinge“. Und um der blauäugigen, blondbärtigen Konkurrenz die allerniedrigste Schmach anzutun, ließ man den beiden Deutschen von einem Neger die Gurgel durchschneiden.

Dieser grinsende Scharfrichter, der vom weißen Mann selbst gezüchtete Ahne aller Mau-Maus, war allerdings womöglich einer jener Sklaven, die kraft kaiserlicher, gut bezahlter Vollmachten die Augsburger Zentrale von Afrika importiert hatte. Niemand wird den deutschen Konquistadoren Tatkraft und Heldentum absprechen. Ihnen fehlte nur der staatliche Hintergrund, auf dem sich ungestraft großsündigen läßt, und also der Erfolg, der nicht erst seit Loyola die Mittel heiligt.

Hier nun eines entfernten Verwandten des unglücklichen Philipp, nämlich Ulrichs von Hutten, zu gedenken, ist keinesfalls abwegig. Übrigens scheint die ganze Familie aufs bedrohlichste in den golfischen Strudel der Zeit geraten zu sein. Ein Vetter namens Hans war hinterrücks von württembergischer Herzogshand im Walde erschlagen worden. Und Moritz, der Bischof, quälte sich mit vergeblichen Maßnahmen gegen die Reformation vorzeitig ins Grab. Ulrich aber war mit siebzehn aus dem Benediktinerkloster zu Fulda ausgerückt, betört vom Fieberwind, der vom Atlantik über Europa fuhr, die Weisheiten der Alten aus den Staubarchiven wirbelte und die Geister anheizte und die morschen Ordnungen in allen Fugen krachen ließ.

Vier bürgerliche Fackeln loderten über die bebende Jahrhundertwende: der Flame Erasmus, der Engländer More, der Deutsche Luther und der Schweizer Zwingli. Dazwischen taumelte der Ritterssohn Ulrich von Hutten wie ein in Brand geratener Helmbusch und Federwisch durch die aufgeregte Luft des Abendlandes. Nüchtern betrachtet gehören die genannten Gestalten alle dem Kaltfront-Typ an, und selbst Luthers spätere Fülligkeit darf da nicht täuschen. Sie sind keine Fernfahrer, keine Phantasten mit manischen Verzückungen und depressiven Hinfälligkeiten, sie sind unentwegte Ordner; ihr Reinlichkeitsbedürfnis, ihr Sinn für Klarheit ist aufs höchste entzündet, sie ertragen nicht mehr den Plunder und Unrat, der sich in den heimischen Belangen angehäuft hat. Sie sind keine Ausweicher und Auswanderer, sie sind – fanatischer als eine Hausfrau beim Großputz – Auskehrer und Aufräumer. Sie sind die ersten großen Aufklärer. Sie sind im Gegensatz zu den gewöhnlichen Entdeckern, die nach außen streben, die Entdecker nach innen, die Entdecker des Geistes.

Namentlich Gerhard Gerhards, der zutiefst gelehrte Humanist aus Rotterdam, der sich Desiderius Erasmus nannte und sich in ganz Europa in der Wissenschaft umgesehen und das Neue Testament für den öffentlichen Gebrauch mit kritischen Erläuterungen herausgegeben hatte, für einen persönlichen schriftstellerischen Stil eintrat und alles, was an Philosophie seit dem Altertum in erreichbaren Quellen zu finden war, untersuchte, reinigte und mit eigener Erkenntnis darlegte, alles Muffige bekämpfend, allen Dogmenzwang, alle Mißbräuche und Dummheiten, namentlich er wirkte auf den jungen Ausreißer Hutten. Auch Luther hatte sich von dem Älteren entzünden lassen, war aber dann seine eigensten, eigenbrötlerischen Wege gegangen, allzusehr ins Orkanfeld der Epoche gebannt (wie denn Rechthaberei die gefährlichste Neigung aller K-Typen ist). Über die Auslegung des vagen Begriffs „Freier Wille“ geriet er mit Erasmus ins Unvereinbare. Erasmus aber hatte sich – der Klügste seines Jahrhunderts – weislich aus dem Zyklon ins „Windauge“ gerettet, nach Basel, und der Umstand, daß dort sein Drucker Froben wohnte, war das günstige Signal des Schicksals gewesen, das zu übersehen er hätte beschränkter sein müssen. Und im „ruhigen Kern der Turbulenz“ wuchs ein anderer auf, Zwingli, steckte kurz die Nase in den scharfen Luftzug nach Wien und lernte dann in Basel das Nötige aus Altem und Neuem, um zu wissen, daß die Ahnung von Gott keine Wissenschaft, sondern Sache des Herzens ist. Der atlantischen Erregung am nächsten hatte der mit Erasmus befreundete Thomas More in London das kritische Auge auf Europa geworfen. Und da die Neue Welt auftauchte, sah er mit Sorge, wie dort der Auswurf sich breitmachte, und er schrieb mahnend und weisend das Buch von der Insel „Utopia“ (1516). Ihm hat – nicht ohne die Staatsgedanken Platos – das Gemälde eines kommunistischen Idealstaates vorgeschwebt, darin auch ein Christentum jener Art zu finden ist, die Aussicht hat, sich über die Jahrhunderte hin durch alle Fährnisse zu retten. Er selber vermochte sich nicht zu retten. Als er im engsten Umkreis Ernst mit seiner Vorstellung menschlicher Anständigkeit zu machen trachtete und seinen König Heinrich VIII. in dessen Selbstherrlichkeiten nicht zu stützen gedachte, geriet er aufs Schafott.

Ulrich von Hutten, ein kleiner, schmächtiger, blondbärtiger, scharfnäsiger Mensch, fand sich aufs höchste entflammt von den Leuchten seiner Zeit. Er hatte eigentlich das Zeug zum Lyriker, zum Minnesänger. Aber deren Tage waren verschollen. Jetzt briste es schärfer, jetzt galt es, Augiasställe zu fegen, die allzu weit im Winde stanken. So wurde er einer der schärfsten Angreifer und Spötter aller Fürstentyrannei, aller kalkigen Juristerei und des römischen Rechts, der Pfaffen und der Schulgelehrten. Und er schrieb gut deutsch, wurde ein rechter Ketzer und half den großen andern, Funken zu stieben und weiterzusengeln, und verdarb es doch schließlich mit allen. Und mit sich selber. Denn schlimmer als alle, die seines Blutes und seines Geistes waren, traf ihn die atlantische Geißel.

Vagant und Empörer, Zweifler und Fanatiker, kaltfrontempfindlicher Hasser aller Ungerechtigkeit und Gefühlskälte. Irgendwo in Italien, mittellos von Universität zu Universität irrlichternd, schließt er sich, betrunken oder nicht, der Soldateska an, die von Karls V. Gnaden irgendwelche Schandtaten zu begehen hat. Aufgerührt und angewidert von den Prahlereien einiger, die „drüben“ was mitgemacht, die Seefahrt, Neue Welt, braune Weiber, Gold, Gier, Gemetzel und Urwald gekostet, sucht er Trost hinterm Marketenderzelt, wo der Hurenwaibel regiert und kein Feldscher ahnt, daß die zierliche Schlangenbrut Westindias schon Einzug gehalten hat in die willfährigen Schöße Europas.

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