Hans Leip - Der große Fluss im Meer

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Dieser Roman einer Meeresströmung ist auf jeder Seite schön. Hans Leip erzählt ihn Tlaloca, der Tochter des Windgottes Tlaloc, der Nixe des Golfstroms, die auf ihrem teils geschwind, teils gemächlich dahinströmenden Warmblüter den Atlantik durchpflügt und die Unruhe des weißen Mannes auf dem Gewissen hat. Es wird entwickelt, wieso der Golfstrom mit seinen wetterwendischen Launen und Tücken, seinen Hurrikans und Zyklopen das Gesicht und den Charakter des Europäers geformt hat, bis er ihm mit seinem unruhigen Tatendrang wie ein Bruder gleicht, der die innere Muße und die beschauliche Weisheit östlicher Völker verloren hat. Gebannt folgt der Leser den stilistischen Kapriolen des Autors wie den Kapriolen sich überschlagender Brandungswellen oder dem zuckenden Aufleuchten ferner Gewitter.-

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Zu Paris war es Katharina, ein Sprößling der Florentiner Bankierfamilie Medici. Sie war anfangs so begeistert von Colignys Triumphplänen wie Elisabeth zu London von Drake und wie Isabella – es war schon eine Zeit her – von Kolumbus, genannt Cristobal Colon. Doch bald ließ sie sich von ihrem Beichtvater das Fegefeuer heizen, das zu löschen kein Golfstrom reichen würde. Sie merkte nebenbei, daß der aufgeklärte Admiral auch politisch vom schweizerischen Geist genossen und dem absoluten Monarchismus keine Ewigkeitsdauer prophezeite.

Wo Fortschritt in der Luft spukt, sprießen die Gegner wie Löwenzahn. Katharina hatte einen Sohn von mäßiger Begabung. Und der Sohn hatte einen Freund, den Herzog von Guise, einen Ehrgeizling, der rein aus Gegensatz zu dem Marinegünstling für Spanien schwärmte. Der unbedarfte Jüngling schwärmte mit und ließ sich das alleinseligmachende Gottesgnadentum wie Honig um den kaum keimenden Bart wischen. Er war erst dreizehn Jahre alt.

Coligny aber nahm den Dauphin beiseite und gewann sichtlich Einfluß, indem er von den Meeren der Welt, vom Segeln im Passat und von den Wundern der fernen Inseln erzählte, die der leuchtenden Grande Nation viel besser in die Embleme passen würden als dem Finsterling Philipp.

Fast wäre ganz Frankreich protestantisch geworden.

Aber Katharina fand inzwischen den kalvinistischen Gottesdienst reichlich schmucklos, war auch nicht sicher, ob sie, wegen einiger mediceischer Schandtaten nicht ganz reinen Gewissens, auf die Liste der auserwählten Himmelsanwärter und prädestinierten Gnadenempfänger gehören würde. Die römische Kirche war darin großzügiger als die „Eidgenossen“. Somit nahm auch sie den Knaben beiseite. Es war mitten in den Hochzeitsvorbereitungen für seine Schwester, die ausgerechnet einen Protestanten heiraten wollte. Ein Wagen nach dem andern mit den besten Familien des Landes (alles Reformierte) war schon in der Hauptstadt eingetroffen. Die Hotels waren überfüllt, und auch privat blieb kein Bett unbelegt. Gerade trat der Beichtpater ein und legte stillschweigend die Liste der Angekommenen auf den Tisch. Säuberlich war hinter jedem die Anschrift verzeichnet, die ja zugleich den Namen der ebenfalls „abtrünnigen“ Gastgeber enthielt.

Katharina zögerte. Sie ließ die prächtige Feier verstreichen. Gut so! lächelte der Pater. Jetzt sind alle in Sicherheit gewiegt. Keiner will Paris verlassen, ehe die Woche der Feste zu Ende ist.

Genügt nicht der eine? fragte Katharina schaudernd.

Der Admiral? Vielleicht.

Aber Coligny war auf der Hut. Er erledigte die gedungenen Mordbuben und begab sich mit ihren abgeschnittenen Zungen zur Königin. Er warf die blutigen Fetzen vor ihr auf den Tisch, lachte verbindlich, sagte, er wolle den Frieden und keinen Aufruhr, und er wolle stumm sein wie diese Schurkenzungen, solange die Paraden und Feuerwerke und Tanzmusiken währten. Wenn aber nur das Geringste an Anschlag noch einmal passiere, werde er das Nötige veranlassen.

Katharina faßte sich, dankte ihm, daß er schweigen wolle, tat im übrigen, als wisse sie von nichts, versprach jede Nachforschung und Genugtuung, ließ die Zungen abräumen und begab sich zu ihrem Sohne, den sie schon fast umgestimmt fand, in wohlwollendem Geplauder mit dem Guiser Herzog. Es war nicht schwer, den Knaben davon zu überzeugen, daß man einer Dame nicht derartige Geschmacklosigkeiten auf den Tisch werfen dürfe und auch, daß der Hof in höchster Gefahr stehe.

So kam es zur Bluthochzeit, sechs Tage nach der glorreichen Vermählung – in der Nacht nach St. Bartholomäus, der nicht nur Patron der Fischer ist und in jenem sagenhaften Indien, um dessen Schätze es letzten Endes ging, lebendig gehäutet wurde, sondern auch Patron der Metzger. Jeder gute Katholik war verständigt und wurde in jener Nacht zum 24. August 1572 zum rasenden SS-Mann. Es war eine Vorübung für die Septembermorde runde zweihundert Jahre später. Die Pariser Bevölkerung zeigte, was sie vermochte, wenn es galt, amtlich sanktioniert im Blute zu wühlen. Was die spanische Inquisition mehr auf Schleichwegen betrieb, das wurde hier auf einen Hieb geleistet. An die zweitausend Hugenotten mußten auf scheußlichste Weise daran glauben. Und wie ein golfisches Feuer fraß die Mordlust um sich. In wenigen Tagen häuften sich zwanzigtausend zerfetzte Leichname in den Straßen der Provinzen. Wie bezeichnend für den europäischen Geist „jener Zeit“ ist die schlichte Bemerkung des „Brockhaus“ zu dieser Sache: „In der katholischen Welt rief die Bartholomäusnacht großen Jubel hervor.“

Immerhin wurde durch diesen Jubel La France in die Schmach und den Wahnsinn eines jahrhundertlangen Bürgerkrieges gestürzt, dem seine besten Geister zum Opfer fielen. Und so ähnlich war es überall im golfstromgeheizten Europa, wo man Sprechen und Schreiben nur dazu gelernt zu haben schien, um giftig aneinander vorbei zu pamphletisieren und sich um bloßer Worte willen die Schädel einzuschlagen, obwohl derselbe Begriff dahinter stand, der des armseligen Menschen und seines Hochmuts. Ein Grad zuviel an Temperatur brachte das Blut zum Sieden und die Scheiterhaufen zum Entflammen, und keine Gemeinheit, Folterei und Henkersroheit war zu höllisch, um nicht die Rechthaberei glorios zu krönen, hie wie da mit dem Schein höherer Weisung und Belohnung. Wenn nach Grillparzer ein gerader Weg vom Nationalismus zum Bestialismus führt, so nicht minder vom Konfessionalismus jeder Art. Der bohrende K-Typ Luther hatte die Morschheit des Jahrhunderts erkannt, und das Fegefeuer war schon auf Erden über alle gekommen, und kein atlantischer Hauch brachte Kühlung, so sehr die Sehnsucht wuchs, sich an ihm zu erquicken.

Coligny, dem gekrönten Weibe nie ganz trauend, hatte schon 1562 seinen Kapitän Ribault an die nordamerikanische Küste geschickt, um dort Siedlungsmöglichkeiten für eine Hugenottenkolonie zu erkunden. Und Ribault segelte als erster einen ungewöhnlich geraden Kurs von Le Havre über die Azoren und die Bermudasinseln, was vermuten läßt, daß der Golfstrom damals weniger geschlossen und fühlbar ihm entgegentrat, sondern sich weit ausgebreitet hatte und in breiter, sachter Front ganz Europa umspülte. Der Kapitän erreichte ohne Schwierigkeiten die Gegend nördlich Florida, die er flugs Neufrankreich taufte. Von Kap St. Roman segelte er dann auf dem Golfstrom heim.

Wirklich kamen dort in der Neuen Welt die ersten Freistätten der Verfolgten zustande. Aber Admiral Menendez sah nicht lange untätig zu und vernichtete bald zu Ehren der Jungfrau Maria und der spanischen Finanz die ganze Anstrengung.

*

Beschließen wir den Blick auf die europäische Innerlichkeit und Innenpolitik jener Tage mit einem Intermezzo freundlicher Art. Es mutet an wie eine samtene Golfstromnacht zwischen zwei Orkanen querab Blackbeards Island. Die blutige Katharina Medici soll ein paar Jahre nach jener Schreckensnacht an der Seine ein paar Bußpsalmen bestellt haben. Die Medicis hatten schon immer eine Ahnung gehabt von der Reinigungskraft der Kunst. Als Komponist kam selbstredend nur der zu seiner Zeit berühmteste in Betracht, Orlando di Lasso . Und wenn auch kein Engelschor und kein Orgelspiel der heiligen Cäcilie selber das von zweiundzwanzigtausend Ermordeten befleckte Gemüt der Grande Dame rein zu waschen imstande gewesen wären, so entstanden doch sieben Psalmvertonungen, die – als gebe es dennoch einen Ausgleich aller Missetat durch das schöpferische Genie – „sieben granitene Gipfelwerke ewiger Tonkunst“ darstellen (so sagt der Musikkenner Hans Joachim Moser).

Dieser Meister di Lasso hieß, bevor Kaiser Maximilian ihn geadelt hatte und er Münchener Hofkapellmeister geworden, Roland Lass und war geborener Flame. In Rom – alle Musikstudenten strebten damals nach Rom – wurde der junge Musiker von einem Kapellmeister und französischen Geheimagenten dazu beschwatzt, sein hübsches Talent in den Dienst einer diplomatischen Aufgabe zu stellen. Er reiste mit ihm nach London, wo denn Lassus – jetzt hieß er schon Lassus – eine wunderbare Komposition mit Gesang und Orchester bis zu den Ohren der Königin Maria weitergereicht sah. Leider ist sie nicht erhalten. Sie soll eine machtvolle Anklage gegen Philipp den Finsterling aufs eingängigste zu vertonen gewußt haben. Durch die Macht der Töne sollte nämlich eine drohende Angelegenheit hintertrieben werden: die Heirat der – ebenfalls – finsteren Maria (sie hatte gerade dreihundert Protestanten auf den Scheiterhaufen geschickt) mit dem spanischen Infanten.

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