Martina Schäfer - Der Kamin

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Ausgeraubte Zeitungs-Kioske sind nichts, was Kommissar Kerkbaum als besonders schwierige Fälle betrachten würde. Jedenfalls so lange nicht, bis die Besitzerin eines der Kioske ermordet wird.
Schnell merkt Kerkbaum, dass mehr hinter diesem Mord steckt. Und in diesem Mehr scheint die lokalen Frauenszene eine Rolle zu spielen. Wer könnte da besser ermitteln als Polizeifotografin Rosi Kramer und ihre Liebste, die Wen-Do-Trainerin Jana Müller?
Was diese beiden allerdings herausfinden, ist erschreckend – und reicht Jahrzehnte zurück, zu Ereignissen, die viele Leute lieber vergessen würden, nahe jener stillgelegten Fabrik, deren Kamin wie eine Mahnwache oben auf dem Berg steht.
Die Lösung des Falles eilt, denn es gibt weitere Tote. Und niemand weiß, wer noch auf der Liste des Täters steht.

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Und deshalb dürfen alleinerziehende Väter an den Mädchenkursen teilnehmen, sehr verlegen und exotisch zwischen den liebevoll lächelnden Müttern, Tanten oder Omas! Denn was alle Kinder brauchen ist das solidarische Gespräch, das Verstanden-Werden von jenen, die so viel älter sind, das Angenommen-Sein. Glauben meine radikalen Kolleginnen im Ernst, dass ein Missbraucher im Wen-Do-Kurs auftaucht? Respektive, dass er unbekehrt davongeht, falls er den Unterschied zwischen Zärtlichkeit und Machtspiel noch nicht begriffen hat?

Ich glaube an die Veränderbarkeit von Menschen, das ist eine seltsame Angewohnheit von mir. Selbst an die fanatischer Separatistinnen.

Also grinste ich Lilo beruhigend zu: „Natürlich muss dann der Vater kommen, wer denn sonst? Im Kurs bin ich für euch Frauen, für die Mädchen da, nicht für mein radikal-feministisches Ego.“

„Ja – das ist gut.“ Sie nickte energisch und verschmierte ein wenig Marmelade auf dem letzten Fitzelchen Pfannekuchen. Ich rückte dem Salat zu Leibe und wiederholte vorsichtshalber noch einmal die Termine: „Also, Freitagabend sechs bis acht Uhr Mädchen und Mütter, respektive der eine Vater, Samstag neun bis siebzehn Uhr die Mädels alleine, ebenso am Sonntag bis zur Mittagspause, ab zwei Uhr dann wieder die Erwachsenen dazu.“

Direkt vor dem Fenster des Lokals bockte ein interessanter Mann in Lederkluft sein Motorrad auf. Ein wenig exzentrisch sah er aus: Der Lederanzug schwarz-weiß gescheckt, als ginge er in Gestalt eines Panthers zu einer Karnevalsveranstaltung, auf dem schwarzen Helm, den er nun fürsorglich in der Box hinten verstaute und einschloss, ein roter Drache, der chinesisch dahinzüngelte.

„Man kann auch über die Straße Pfannekuchen mitnehmen, wie in einer Pizzeria“, kommentierte Lilo, als der Motorradfahrer sich anschickte, das Lokal zu betreten. „Und kuck mal: Da kommt Maggi!“ Sie klopfte an die Scheibe und winkte aufgeregt, was den jungen Mann irritiert zu uns herüber blicken ließ. Dann merkte er, dass diese Aufregung gar nicht ihm galt, drehte sich herum, lächelte Maggi an und gemeinsam, lebhaft miteinander sprechend, kamen sie durch die Schwingtüre herein.

Maggi ließ sich mit einem Seufzer an unserem Tisch auf einen Stuhl fallen: „Scheißtag!“

„Viel zu tun?“ Lilo schaute sie teilnehmend an.

„Ja klar. Kannst dir vorstellen, meine übrige Family rastet total aus, Muttern ist zu Nichts zu gebrauchen und mein Onkel redet sich mit seinem Geschäft heraus. Im Grunde managen Johannes und ich diesen ganzen Bestattungscheiß!“

„Wisst ihr schon, wann die Beerdigung ist?“

„Leider nein, die Polizei rückt Tante Vera noch nicht raus. Ist ja auch klar. So ein Schwein!“ Die junge Frau schaute sinnend vor sich hin und kniff die Lippen zusammen. Sie erschrak, als die Kellnerin zu ihr trat. „Möchten Sie etwas bestellen?“

„Oh, ein Wasser.“

Die meisten jüngeren Menschen sind heutzutage überwiegend schwarz gekleidet, so dass ich nicht zu erkennen vermochte, ob die schwarze, kurze Weste, die dunkelgraue Bluse darunter, der halb lange, anthrazitfarbene Rock sowie die schwarze Strumpfhose zu ihrem normalen Outfit gehörten oder ihre Stimmung widerspiegelten und die traurige Situation.

„Meine Mutter war ihre Schwester“, wandte sich Maggi nun erklärend zu mir und ich nickte zustimmend. „Aber wisst ihr, sie tut, als habe Vera das Verbrechen begangen und nicht dieser Kerl – wer immer das auch war. Friedrich sagte, es wäre gar nicht diese Jugendbande gewesen?“

„Rosi Kramer deutete das gestern Abend auch an.“ Beide Frauen schauten zu mir, als wäre ich gewissermaßen mit von der Polizeipartie, nur weil ich mit der wunderbaren Polizeifotografin Tisch und Bett teilte.

„Ach ja, dein Vortrag am selben Abend. Schade, vielleicht hätte Tante Vera auch mal so einen Kurs mitmachen sollen, dann wäre ihr das vielleicht nicht passiert.“

„Wen-Do hilft Frauen, sich gegen Anmache, sexuelle Gewalt, Übergriffe zu wehren. Ich weiß nicht, ob er hilft, wenn einer wirklich vorhat, jemanden umzubringen.“

„Hältst du noch einmal einen Vortrag? Oder einen Kurs für Frauen bei uns? Wir konnten halt vorgestern nicht, das Kino war schon Wochen vorher abgemacht, Peter hat Susi und mich in diesen alten, russischen Film eingeladen mit der Kommissarin aus der Roten Armee, die ein Kind bekommt. Es sind gerade russische Filmtage im ‚Aki’!“

„Aki“ ist das Alternative Kino, das schon mehr als fünfzehn Jahre dank einer starken grünen Fraktion im Rathaus überlebte.

„Johannes war total fertig, als wir heimkamen, der hatte es gerade am Telefon erfahren und wartete nur auf uns, um zur Polizei zu fahren.“

Jetzt zog sie wirklich ein wenig die Nase hoch und ich sah, dass Maggi nahe daran war zu weinen. Lilo legte ihr mitfühlend die Hand auf den Arm.

„Wenn ich daran denke: Ihr hört deinen Vortrag über Gewalt, wir sehen uns diesen Film an über eine superstarke Frau, gerade so wie Tante Vera, und während wir im Kneipenkino mit andern Leuten noch eins trinken gehen, schlägt ihr irgendein Verbrecher den Schädel ein. Und wir haben nichts gemerkt!“

„Wie hättet ihr auch?“, wandte ich ein und Maggi schaute mich groß an.

„Ich habe sie doch so gerne gehabt! Man spürt doch, wenn eine Freundin in Gefahr ist, oder?“

„Nicht unbedingt. Ich denke, nur, wenn man das Gefühl hat, dass sowieso etwas im Busche ist.“

Lilo nickte bestätigend vor sich hin. Sie wollte einfach verhindern, dass sich zu Maggis Trauer noch so eine Art diffuses Schuldgefühl gesellte, wie es Hinterbliebene häufig nach Gewalttaten oder Unfällen verspürten.

„Hattet ihr denn das Gefühl?“ Ich schaute Maggi fragend an, doch die schüttelte den Kopf und trank ein Schluck aus ihrem Glas.

„Sie war so eine total tolle Frau. Alle mochten sie, sie hatte doch keine Feinde. Und sie hat so vielen Leuten geholfen, auch uns. Ohne ihr Geld wären wir alle noch beim Arbeitsamt!“

„Hat deine Tante euch ein großes Darlehen gegeben?“

„Fünfzigtausend, zinslos! Eine Bürgschaft für die Bank hätte vielleicht auch gereicht, aber mit den Rückzahlungszinsen wären wir ewig nicht auf einen grünen Zweig gekommen.“

„Was ist mit euren Eltern ...?“

„Meine?“ Sie schaute mich an, als spräche ich von grünen Männlein aus einer anderen Galaxis.

„Abgesehen davon, dass meine Alten so ein alternatives Projekt nie vorfinanziert hätten, ich hätte von denen auch nichts angenommen, das war kein sauberes Geld!“

“Was meinst du denn damit?“ Lilo bat die vorbeischauende Kellnerin um einen Tee und reichte ihr die Kaffeetasse über die Schulter zurück.

„Ich weiß es nicht genau, aber irgendwie hatten sie eine Menge von ihren Eltern geerbt, das heißt, von denen meiner Mutter.“

„Das waren doch auch Vera Mertens Eltern?“

„Ja. Ihre Mutter, also was meine Großmutter ist, die vegetiert immer noch oben im Altenheim vor sich hin.“

„Habt ihr noch mehr Verwandte?“

„Ich glaube, die Oma ist schon ziemlich weggetreten, verstehst du? Sie war Krankenschwester im Krieg und mein Vater bloß bei der Bahn. Trotzdem ist tüchtig Knete in der Familie.“

„Vera Mertens war auch nur Zeitungsverkäuferin?“ Ich ließ meine Frage absichtlich offen über den Gläsern schweben und Maggi hob irritiert den Kopf.

„Was meinst du damit?“

„Nun, wenn du deinen Eltern vorwirfst, wie auch immer unrechtmäßiges Geld geerbt zu haben, woher hatte deine Tante denn das Geld, euch die Kneipe zu finanzieren?“

„Das weiß ich gar nicht so genau. Aber geerbt hat Tante Vera sicherlich nichts. Die war irgendwie out bei ihren Leuten, meine Alten reden auch nie von ihr. Deshalb bin ich eines Tages dann mal zu ihr gefahren und schlussendlich in die gleiche Stadt gezogen. Eine, die meine Mutter abartig fand, an der musste einfach was dran sein.“ Sie zog abermals die Nase hoch und schaute aus dem Fenster in eine leere Welt ohne großherzige Tanten und verständnisvolle Erwachsene.

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