Inge Podbrecky - Unsichtbare Architektur

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INGE PODBRECKY hat Kunstgeschichte in Wien und Rom studiert und arbeitet im Denkmalschutz, als Autorin, Sachverständige und Universitätslektorin mit einem Forschungsschwerpunkt in der Architekturgeschichte und -theorie des 19. und 20. Jahrhunderts (u.a. Architektur und Identität, Adolf Loos, Siedlerbewegung, Rotes Wien, Fin-de-Siècle, Beziehungen Österreich/Italien, Hochhäuser, Wohnbau).

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Das Kaiser-Franz-Josephs-Denkmal

Ein wichtiger Eckpfeiler der austrofaschistischen Doktrin war die Verehrung des Hauses Habsburg, insbesondere der Kaiserin Maria Theresia als Repräsentantin der besonders „österreichischen“ Bezugsepoche des Barock, und des vorletzten Kaisers Franz Joseph I. (1830–1916), der über seine lange Regentschaft zur legendären Figur geworden war. 1935 fand in der Secession eine große Kaiser-Franz-Josephs-Ausstellung statt. Dort zeigte man die Entwicklung der österreichischen Kunst von Waldmüller über Makart zu Klimt. In Schönbrunn, Geburts- und Sterbeort des „Alten Kaisers“, wurden seine Persönlichkeit und seine Epoche durch Kunstwerke und Erinnerungsstücke geschildert. 261Während das Maria-Theresien-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz zwischen den Museen an der Ringstraße bereits bestand, fehlte in Wien trotz früherer Projekte (zum Beispiel von Otto Wagner für den Karlsplatz, 1904, oder von Adolf Loos für die Gartenbaugründe, 1911) ein monumentales Franz-Josephs-Denkmal.

Eine „Vereinigung zur Errichtung eines Kaiser-Franz-Josephs-Denkmals“ wurde im Februar 1936 gegründet, 262ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben, der auch den Standort betraf. Als Standorte wurden der Michaelerplatz, damals ein „Autokarussell“ 263(ein Kreisverkehr), der Heldenplatz und der Platz vor der Votivkirche diskutiert. Die Juroren des Wettbewerbs, Peter Behrens und Ferdinand Andri, fanden den „Dollfuß-Platz“ vor der Votivkirche ungeeignet, denn ein Kaiserdenkmal vor der ebenfalls als Kaiserdenkmal errichteten Votivkirche wäre eine unpassende doppelte Besetzung des Ortes gewesen. Ihre Wahl fiel auf drei Projekte: Erstgereiht wurde ein Entwurf von Clemens Holzmeister und Hans Andre, der den Kaiser in „zeitlosem Imperatorengewand“ vor dem Leopoldinischen Trakt zeigte, wie er sich vom Thron erhob, „als ob er wichtige Worte kundgeben wolle.“ 264Dem Entwurf wurde eine interessante Silhouette bestätigt, auch die Möglichkeit, am Thron allerlei Herrschaftssymbole anzubringen. Ein zweiter Preis ging an ein Projekt von Josef Müllner für den Michaelerplatz. Er sah im Entwurf einen in Art einer Triumphsäule stilisierten Sockel aus „Relieftrommeln“ vor, auf dem der Kaiser stehend im Ornat dargestellt war, ein Projekt, das „außerordentlich sich einpasst, ohne das reich gegliederte Äußere Burgtor in irgendeiner Weise zu schmälern.“ 265Den dritten Platz erzielte ein architektonischer Entwurf von Clemens Holzmeister für den Michaelerplatz, der sich auf einen gedrungenen Obelisken mit einem kronentragenden Genius beschränkte, sicherlich der modernste der drei Entwürfe ( Abbildung 50). 266Anfang 1937 referierte die Reichspost eine andere Variante der Jurorenreihung: Müllner vor Holzmeister/Andre. 267

Abbildung 50 Clemens Holzmeister Entwurf für ein KaiserFranzJosephsDenkmal - фото 51

Abbildung 50: Clemens Holzmeister, Entwurf für ein Kaiser-Franz-Josephs-Denkmal auf dem Michaelerplatz (HOLZMEISTER, Bauten, 157)

Mittlerweile waren noch weitere Standorte ins Gespräch gekommen – Schönbrunn, der Burggarten, sogar eine Versetzung der Reiterdenkmäler am Heldenplatz wurde diskutiert, um das Kaiserdenkmal axial zu Burg und Maria-Theresien-Denkmal zu platzieren. Auch über die Art einer möglichen Kaiserdarstellung schieden sich die Geister: Jüngling oder Greis, in Uniform, im Ornat oder in zeitloser Kleidung, sitzend, stehend, schreitend? Eine Spende ermöglichte 1937 die Durchführung eines zweiten Wettbewerbs. Die Jury bestand aus Leopold Bauer, Ferdinand Andri, Josef Bittner vom Stadtbauamt, dem Präsidenten des Künstlerhauses Hans Ranzoni und Vertretern der Zentralstelle für Denkmalschutz. Im Einvernehmen mit dem Denkmalkomitee hatte sich die Jury auf einen Standort in der Neuen Burg geeinigt, und zwar „im Triumphbogen des Mittelrisalits der Neuen Hofburg“. Dorthin sollte „eine monumentale Stiegenanlage […] emporführen […]. Es ist beabsichtigt, […] die Neue Burg auf diese Weise zu einem großangelegten Kaiser-Franz-Josephs-Denkmal auszugestalten. Die Säulenhalle im ersten Stock […] soll zu einer Ruhmeshalle der franzisko-josephinischen Zeit ausgestaltet werden“, mit Statuen von Kriegshelden, Künstlern und Erfindern. Grundlage für dieses Konzept war ein Projekt von Rudolf Perthen (ein ehemaliger Mitarbeiter von Leopold Bauer 268) und Bildhauer Drobil aus dem ersten Wettbewerb, das eine kolossale Porträtfigur des Kaisers auf dem Balkon in der Mittelachse der Semperschen Exedra am Heldenplatz umfasste und zugleich eine Sinnstiftung für die Innenräume der vor allem auf Repräsentation ausgerichteten Exedra betrieb – im Anschluss an zahlreiche österreichische Ruhmenshallenprojekte seit dem 19. Jahrhundert. Die Kaiserstatue ( Abbildung 51) sollte wohl auch die Serie patriotischer Denkmäler auf dem Platz – Erzherzog Karl und Prinz Eugen, auf der anderen Seite der Ringstraße Kaiserin Maria Theresia – komplettieren. Ende April 1937 wurde immer noch der Standort diskutiert; das Landwirtschaftsministerium hatte sich gegen den Standort im Volksgarten ausgesprochen. 269Im November hieß es, man wolle zum Standort die Bevölkerung befragen. 270Danach verschwand das Denkmal aus den Medien. Holzmeister berichtete 1976, die „eingetretenen politischen Verhältnisse haben den Sinn für die Verehrung dieses geliebten Kaisers verlieren lassen.“ 271Der Balkon sollte wenig später als Standort der Rede Hitlers beim „Anschluss“ dienen. In der Zweiten Republik wurde der Heldenplatz zum Ort zahlreicher politischer, religiöser und sportlicher Manifestationen. Mit der aktuellen Errichtung des Ausweichquartiers für das österreichische Parlament auf dem Heldenplatz wird diese patriotische Kodierung des Ortes in die Gegenwart hinein weitergeschrieben.

Abbildung 51 KaiserFranzJosephsDenkmal auf dem Balkon der Neuen Burg - фото 52

Abbildung 51: Kaiser-Franz-Josephs-Denkmal auf dem Balkon der Neuen Burg, Fotomontage (ANNO/ÖNB Wiener Bilder, 28. September 1937, 3)

Resümee

Den deutlichsten Einschnitt parallel zum politischen Wechsel markierten Straßen- und Gemeindebauumbenennungen und Denkmalverhüllungen beziehungsweise -beseitigungen, also negative Maßnahmen, die keine Produkte hervorbrachten. Von den geplanten „gewollten Denkmalen“ des Austrofaschismus wurden nur wenige ausgeführt. Das einzige Großprojekt, das Dollfußforum auf der Schmelz, blieb unausgeführt, ebenso das Denkmal der Arbeit, und das Dollfußdenkmal auf dem Ballhausplatz kam über das Fundament nicht hinaus. Die „Dollfuß-Führerschule“ wurde in reduzierten Dimensionen an einem zentrumsfernen und wenig besuchten Standort errichtet.

Geblieben ist die im öffentlichen Raum unsichtbare Umgestaltung des Burgtors zum „Heldendenkmal“, die sich möglicherweise dem Respekt vor dem bereits traditionell mit dem Kriegergedächtnis verbundenen Gebäude verdankt, das Dollfußdenkmal in der Michaelerkirche und die einstige „Führerschule.“ Bei den weiteren Denkmälern lässt sich eine gewisse Tendenz zum konventionellen gegenständlichen Sujet (Marco d’Aviano, Kaiser Franz Joseph, Kanzler Dollfuß) nachvollziehen, wenn auch nicht überall (Denkmal der Arbeit, Siegerprojekt). Manches blieb unentschlossen und uneindeutig, wie zum Beispiel die geplante Umkodierung des Lassalledenkmals. Die zahlreichen Hauszeichen mit ihren lokalhistorischen Bezügen und auch das Marco-d’Aviano-Denkmal mögen zu ihrer Entstehungszeit mit dem Regime in Verbindung gebracht worden sein, heute funktioniert diese Rezeption ohne Kenntnis des historischen Kontexts überhaupt nicht mehr.

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