Mirjam Eiswirth
Das Unsichtbare sichtbar machen
Die Höhen und Tiefen im Leben mit Typ-1-Diabetes in 16 Porträts
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://portal.dnb.de/> abrufbar.
ISBN 978-3-87409-737-6
Die Informationen in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Dennoch können Fehler nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Für fehlerhafte Angaben und deren Folgen wird daher weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernommen. Die Übertragung in andere Sprachen oder Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet.
Autorin: Mirjam Eiswirth, Essen
Illustrationen: Alpo Honkapohja, Oslo
|
1. Auflage 2021Alle Rechte vorbehalten© Verlag Kirchheim + Co GmbHWilhelm-Theodor-Römheld-Str. 14, 55130 Mainz www.kirchheim-shop.de |
Widmung
Danksagung Danksagung Zur Entstehung dieses Buches haben viele Menschen beigetragen, mit denen ich auf unterschiedlichste Weise zusammenarbeiten durfte. Der erste Dank gebührt den 16 Gesprächspartner:innen und der Interviewerin Daisy Smith: Danke für eure Offenheit, eure Aufmerksamkeit und eure Verletzlichkeit! Die Geschichten alleine sind schon beeindruckend, doch ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte – das beweisen die von Alpo Honkapohja gezeichneten Porträts. Danke für die inspirierende Zusammenarbeit und die tollen bildlichen Darstellungen, die das Unsichtbare sichtbar machen. Johanna Mechler war mir im Schreibprozess ein aufmerksames Gegenüber, das früh Unklarheiten und Überflüssiges bemerkt hat. Danke für deine kritische Lektüre. Ebenso danken möchte ich meinen Eltern und Großeltern: für eure aufmerksamen Anmerkungen zu meinen Texten seit mehr als 25 Jahren. Dieses Buch ist so sehr eures wie meines!
Einleitung Einleitung Ich erinnere mich noch genau an einen sonnigen Herbsttag 1996. Meine Eltern haben mich aus dem Kindergarten abgeholt, mitten in einer Geburtstagsfeier, nicht einmal mein Lieblingsteilchen durfte ich essen! Ich sitze mit wütend geballten Fäusten auf dem Stuhl beim Arzt und will auf jeden Fall verhindern, dass diese Frau mir wieder eine Nadel in den Finger pikst. Aber es hilft nichts, irgendwie sind die großen Menschen alle stärker als ich und bevor ich überhaupt verstanden habe, was hier los ist, bin ich schon im Krankenhaus. Die haben noch größere Nadeln, die sie in mich piksen. Den Schwestern, die sich so etwas erlauben, fliegen sämtliche Schimpfwörter um die Ohren, die ich im Kindergarten jemals gehört habe – und von denen meine Eltern keine Ahnung hatten, dass ich sie kenne. Der Rest der Zeit im Krankenhaus verläuft für mich, abgesehen vom Spritzen, entspannter. Ich finde eine Krankenhausfreundin, mit der ich im Flur Rennen veranstalte, darf ab und an mit meinen Eltern in die Stadt und einmal kommt sogar ein Clown. Dass gerade wichtige Weichen für den Rest meines Lebens gestellt werden, ist mir mit meinen fünf Jahren nicht klar. Die Verantwortung dafür liegt noch bei meinen Eltern, vor allem meiner Mutter.
Angela:»Wir können nur unser Bestes tun und immer wieder aufstehen.« Angela » Wir können nur unser Bestes tun und immer wieder aufstehen. « „Es ist doch den besten Leuten passiert“, sagten alle, als Angelas und Stefans Sohn Andy im Alter von zwei Jahren mit Diabetes diagnostiziert wurde. Angela, heute Ende 30, ist gelernte Krankenschwester und arbeitet mittlerweile in der Forschung, ihr Mann ist Arzt. Die Diagnose hat sie selbst gestellt. Angela erzählt: „Andys Windeln waren ständig nass und hielten kaum ein paar Stunden. Er war sehr durstig, müde, rastlos. Als er eines Tages bei einem Geburtstag auch die Getränke der anderen Kinder alle ausgetrunken hat, habe ich meinen Mann gebeten, einen Test für Zucker im Urin mitzubringen.“ Der war positiv, sie fuhren gleich ins Krankenhaus.
Chris:»Dem Diabetes zum Trotz: auf die schönen Dinge im Leben schauen.« Chris » Dem Diabetes zum Trotz: auf die schönen Dinge im Leben schauen. « Chris ist 30 Jahre alt, frisch gebackener Diabetiker und steckt mitten in der Ausbildung zum Erzieher. Zusammen mit seiner Frau kümmert er sich um ihren gemeinsamen sieben Monate alten Sohn.
Connor:»Insulin, Sport und Essen sind meine Medizin.« Connor » Insulin, Sport und Essen sind meine Medizin. « Connor ist ein 23 Jahre junger Architekt aus Ayre und arbeitet in Glasgow. Diabetes hat er seit seinem elften Lebensjahr. Drei Jahre später bekam er als einer der ersten in seiner Region eine Insulinpumpe. Heute genießt er die Freiheit, die ihm Pumpe und Sensor ermöglichen. Er treibt viel Sport und achtet mittlerweile auch intensiv auf seine Ernährung. Vor allem die Kohlenhydrate hat er dabei im Blick.
Daisy:»Es ist okay, Nein zu sagen und langsam zu machen.«
Darren:»Wenn jemand mir ein Heilmittel anbieten würde, würde ich es an ein kleines Kind weitergeben.«
Donna:»Wenn ich das jeden Tag managen kann, kann ich (fast) alles tun!«
Emma:»Zuhören und Empathie sind der Schlüssel.«
Karen:»Am besten wäre, wenn das einfach wieder wegginge.«
Lavina:Die Löwen-Dompteurin
Lily:» MitDiabetes lebt es sich besser als dagegen.«
Petra:»Diabetes ist ein Thema für die ganze Familie.«
Rose:»Mama, ich glaube, ich habe Diabetes.«
Samantha:»Diabetes als Chance statt als Hindernis.«
Tess:»Ich muss nicht immer perfekt sein.«
Tomek:»Diabetes soll nicht mein Leben regieren!«
Victor:»Liegt Diabetes bei Ihnen in der Familie? – Jetzt schon.«
Hypos:»Karen hielt die erste Hypo nach ihrer Diagnose für einen Herzinfarkt.«
Freundschaft:»Wenn man sich ohne Worte versteht.«
Nachwort
Glossar
Für meine Eltern und Großeltern: Danke für starke Wurzeln und weite Flügel!
Zur Entstehung dieses Buches haben viele Menschen beigetragen, mit denen ich auf unterschiedlichste Weise zusammenarbeiten durfte. Der erste Dank gebührt den 16 Gesprächspartner:innen und der Interviewerin Daisy Smith: Danke für eure Offenheit, eure Aufmerksamkeit und eure Verletzlichkeit!
Die Geschichten alleine sind schon beeindruckend, doch ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte – das beweisen die von Alpo Honkapohja gezeichneten Porträts. Danke für die inspirierende Zusammenarbeit und die tollen bildlichen Darstellungen, die das Unsichtbare sichtbar machen.
Johanna Mechler war mir im Schreibprozess ein aufmerksames Gegenüber, das früh Unklarheiten und Überflüssiges bemerkt hat. Danke für deine kritische Lektüre. Ebenso danken möchte ich meinen Eltern und Großeltern: für eure aufmerksamen Anmerkungen zu meinen Texten seit mehr als 25 Jahren.
Dieses Buch ist so sehr eures wie meines!
Ich erinnere mich noch genau an einen sonnigen Herbsttag 1996. Meine Eltern haben mich aus dem Kindergarten abgeholt, mitten in einer Geburtstagsfeier, nicht einmal mein Lieblingsteilchen durfte ich essen! Ich sitze mit wütend geballten Fäusten auf dem Stuhl beim Arzt und will auf jeden Fall verhindern, dass diese Frau mir wieder eine Nadel in den Finger pikst. Aber es hilft nichts, irgendwie sind die großen Menschen alle stärker als ich und bevor ich überhaupt verstanden habe, was hier los ist, bin ich schon im Krankenhaus. Die haben noch größere Nadeln, die sie in mich piksen. Den Schwestern, die sich so etwas erlauben, fliegen sämtliche Schimpfwörter um die Ohren, die ich im Kindergarten jemals gehört habe – und von denen meine Eltern keine Ahnung hatten, dass ich sie kenne.
Читать дальше