Inge Podbrecky - Unsichtbare Architektur
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Die Mittelachse von Kramreiters Entwurf war durch eine symmetrische Freitreppe und eine Rechtecknische über die gesamte Bauhöhe betont, wie er sie bereits für den österreichischen Pavillon in den Giardini in Venedig entworfen hatte (Abbildung 219). Einige Motive, wie die diaphane Struktur mit großer Ordnung vor den Eckpavillons, erinnern an Holzmeisters Bad Ischler Kurhaus oder an die „Halle der seelischen Gesundheit“ der Dresdner Hygiene-Ausstellung von 1930, die vom Wiener Stadtbauamtsmitarbeiter Gottlieb Michal entworfen worden war ( Abbildung 48).
Abbildung 48: Gottlieb Michal, Hygieneausstellung Dresden 1930, Halle der seelischen Gesundheit (ANNO/ÖNB Bau-und Werkkunst 1930, 161)
Die Zeitschrift „Österreichische Kunst“ empfand Kramreiters Ehrenhofanlage „gegenüber der quälenden, kasernenartigen Nüchternheit, die mehrere Zweckbauten der allerletzten Zeit in Wien zeigen“, als „wohltuend“. 243
Kramreiters Projekt gedieh nicht weit. 1939 diente das, was bis dahin gebaut worden war, als Fundament für ein Nebengebäude einer nahe gelegenen NS-Kaserne. 244Von 1949 bis 1951 wurde im Fasangarten nach anderen Plänen ein Gebäude für die Gartenbauschule errichtet.
Katholisch-dynastische Denkmäler für Marco d’Aviano und Kaiser Franz Joseph
Das Marco-d’Aviano-Denkmal
Ein wichtiger Aspekt des austrofaschistischen politischen Katholizismus war, wie bereits gesagt, die Betonung der Rolle Österreichs als Bollwerk des Christentums in den Türkenkriegen. Die Erinnerung daran, von den Austrofaschistischen kultiviert, bot den Anlass, „alte, uralte Ängste zu reaktivieren“, 245die sich einerseits auf den Bolschewismus, die „Gefahr aus dem Osten“ bezogen, andererseits aber auch auf das nationalsozialistische Deutschland: „Nun erhebt sich in unserem 20. Jahrhundert eine heidnische Bewegung von Norden her, die uns das Kreuz als unheldisch verekeln, es von den Altären und Türmen verweisen und dem Gespött der Welt preisgeben und verächtlich machen will.“ 246
Eine bedeutende historische Figur für den politischen Katholizismus war der oberitalienische Kapuzinerpater Marco d’Aviano (1631–1699.), denn er bot reichlich austrofaschistisches Identifikationspotential. Als Vertrauter Kaiser Leopolds I., im Beisein des Kaiserpaars verstorben und in der Kapuzinerkirche nahe der kaiserlichen Grablege beigesetzt, und als Einiger der christlichen Heerführer, der die Soldaten vor der Entsatzschlacht von Wien 1683 mit dem Kreuz angefeuert haben soll, trafen in Avianos Person habsburgische, katholische und militärische Bezüge zusammen. Am Morgen der Schlacht, die zum Entsatz Wiens bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 führte, hat der Pater eine Messe gelesen, bei der der polnische König Jan III. Sobieski ministriert haben soll. – Als „Retter des Christentums“ vor den „Ungläubigen aus dem Osten“ war die Erinnerungsfigur Marco d’Aviano vom Bundeskanzler selbst verordnet worden. Bereits im Rahmen des Katholikentags 1933 fand eine Prozession zu Ehren Marco d’Avianos vom Stephansdom zur Kapuzinerkirche sowie eine Messe an seinem Grab statt. 247Mit dem Bezug zu den am Entsatz beteiligten Armeen und mit den zahlreichen Kriegerdenkmalen für einzelne Regimenter der k. k. Armee war die Kapuzinerkirche auch ein traditioneller militärischer Erinnerungsort.
Das Avianodenkmal sollte durch Spenden finanziert werden. 248Zunächst war nur von einer Reliefplakette an der Kirchenfassade die Rede. Auf Vorschlag des Denkmalpflegers Justus Schmidt kam es zu einer Überarbeitung der Kirchenfassade und zur Entscheidung für eine Freifigur, denn links von der Fassade wurde ein kleiner Hof geöffnet, der als eine Art Freiluftkapelle eine Statue aufnehmen konnte. 249Im Jänner 1934 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Im Sommer langten Entwürfe von Gustav Jekel, Edwin Grienauer, Alfons Riedel und Franz Santifaller ein, außerdem ein Entwurf außer Konkurrenz von Hans Mauer (1879–1962). Mauers Entwurf setzte eine Darstellung d’Avianos von Rudolf Sagmeister auf dem Titelblatt einer Broschüre des Denkmalkomitees fast wörtlich um. 250Auch auf einer 1934 aufgelegten Plakette von J. Trautzl war der Kapuziner mit dem erhobenen Kreuz dargestellt, ebenso auf einem Epitaph von 1891 im Kircheninneren. 251Die Entwürfe der Beteiligten unterschieden sich nur wenig: Edwin Grienauer und Hans Mauer hatten den Pater im Voranstürmen mit erhobenem Kreuz dargestellt. Grienauers Figur war stärker stilisiert als die von Mauer. Alfons Riedel zeigte Aviano mit erhobenem Kreuz in einer statischen Pose, während in Franz Santifallers Entwurf einen nachdenklichen Mann mit gesenktem Kreuz, wie nach vollbrachter Mission, dargestellt war. 252Obwohl Franz Santifaller den Wettbewerb gewonnen hatte, bestand Kardinal Innitzer auf der Realisierung von Mauers Vorschlag ( Abbildung 49). 253
Abbildung 49: Marco-d’Aviano-Denkmal, Entwürfe von Franz Santifaller (links, Profil 1935, 393) und Hans Mauer (rechts, ausgeführt)
Die Figur wurde so aufgestellt, dass sie von der Kärntner Straße aus durch die eigens so benannte Marco-d’Aviano-Gasse sichtbar ist. „Im Mönchsgewand, barfuß, in ekstatischer Bewegung“ ist die Figur naturalistisch ohne Bezug auf die neoklassizistischen Tendenzen der 1930er Jahre gestaltet. Bildhauer Mauer, ein Schüler von Karl Kundmann und Caspar von Zumbusch, „Vertreter eines maßvollen Neubarock“, 254war in der Tradition der Ringstraßen-Denkmäler ausgebildet worden.
Marco d’Aviano ist überlebensgroß und im Voranschreiten dargestellt, in der hoch erhobenen rechten Hand das Kreuz, das er den „Ungläubigen“ entgegenhält. Diese Ikonografie wurde in einer Broschüre des Denkmalkomitees 1934 beschrieben, wo es hieß, dass der Pater „nur mit dem Reliquienkreuze – als Waffe – […] in der vordersten Reihe des Entsatzheeres“ stand. Er hätte es „blitzschnell gegen den Feind“ gewandt, wobei er sprach: „Ecce crucem Domini, fugite partes adversae!“ 255Das eindringliche Zeigen des Kreuzes, das dem Betrachter unübersehbar entgegen gehalten wird, ist eine deutliche Bezugnahme auf die habsburgische Kreuzesfrömmigkeit, wie sie zum Beispiel in der Legende vom Ferdinandskreuz 256in Anspielung auf die Kreuzesvision Kaiser Konstantins vor der Schlacht an der Milvischen Brücke tradiert wurde. Deren überlieferte Worte, „In hoc signo vinces“, finden sich auf dem von Kaiser Leopold I. gestifteten Turmkreuz für den Südturm des Stephansdoms wieder. Bei seiner Weiherede am 11. September 1934 – dem Jahrestag von Dollfuß’ Trabrennplatzrede und dem Abend vor der Schlacht auf dem Kahlenberg – zog Kardinal Innitzer explizite Parallelen zwischen d’Aviano und Dollfuß, dem „Kreuz- und Fahnenträger des neuen Österreich. 257
Die Kapuzinerkirche, eine Stiftung von Kaiser Matthias’ Witwe Anna aus dem Jahr 1617, war wegen der dort eingerichteten Kaisergruft der Habsburger selbst ein wichtiger Erinnerungsort. Die frühbarocke Kirche hatte seit 1842 eine Fassade in Formen des Romantischen Historismus – eines „kleinlichen romantischen Aufputzes“, wie Anselm Weißenhofer 1935 fand. 258Die Überarbeitung der Kirchenfassade wurde Otto Wytrlik und Ludwig Tremmel übergeben, die den Dekor umgehend entfernten. Beibehalten wurden das Oculum mit den flankierenden Rundbogenfenstern und das Portalhäuschen vom frühbarocken Bau. Die Fenster wurden mit breit vortretenden, manschettenartigen Faschenrahmungen gestaltet, in den Giebel malten Rudolf Holzinger und Hans Fischer ein großes Fresko mit der Darstellung der Gewährung des Portiunkula-Ablasses an den heiligen Franz von Assisi. Davor wurde ein großes Kreuz montiert, das auf Marco d’Avianos in der Schlacht von 1683 verwendetes Kreuz verweist. Die Fassadengestaltung greift in ihrer Nüchternheit auf das franziskanische Ideal zurück, zieht aber mit den wenigen zeitgeistigen Elementen auch Verbindungen zum zeitgenössischen Kirchenbau her, dessen Fassadengestaltungen sich oft auf wenige geometrische Elemente beschränkten. Auch der Zugang zur Kaisergruft wurde neu gestaltet. 259Anlässlich der Enthüllung des Avianodenkmals im Rahmen der Wiener Festwochen am 2. Juni 1935 wurde das angebliche Originalkreuz Marco d’Avianos aus Cattaro/Kotor ausgeliehen und in einem Festzug mit zahlreicher militärischer Präsenz auf den Kahlenberg, per Schiff nach Korneuburg und Klosterneuburg und dann zur Festmesse in den Stephansdom gebracht. Abends gab man in der Urania ein Weihespiel zur Person Marco d’Avianos. 260
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