Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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24.

Das Jahr 1618 be­gann mit ei­nem Tri­um­phe für Khlesl, in­dem der voll­zo­ge­ne Frie­de mit Ve­ne­dig, der sein Werk war, fei­er­lich in Wien be­gan­gen wer­den konn­te. Der Kar­di­nal lieb­te Fes­te und Um­zü­ge und be­küm­mer­te sich ein­ge­hend dar­um, dass ein in die Au­gen fal­len­der Prunk da­bei ent­fal­tet wur­de. In lan­gem Zuge wall­ten die Hof­be­am­ten, die Klos­ter- und Welt­geist­li­chen und die in Zünf­te ver­teil­ten Bür­ger um den Ste­phans­dom, jede Kör­per­schaft eine mit Sym­bo­len be­mal­te Fah­ne in ih­rer Mit­te tra­gend: ein in Flam­men auf­wärts­lau­fen­der Sala­man­der, der hei­li­ge Mar­tin, der mit dem Schwer­te den Man­tel zer­schnei­det, um ihn mit dem Bett­ler zu tei­len, ein mit Lor­beerzwei­gen um­wun­de­nes Schwert und der­glei­chen. Nach sei­ner ei­ge­nen An­wei­sung wa­ren auf vier Fah­nen die vier Ele­men­te, alle in Pur­pur, dar­ge­stellt: die Luft durch die pur­pur­ne Mor­gen­rö­te, das Was­ser durch das von der Flut zu­rück­ge­spie­gel­te Aben­d­rot, die Erde durch pur­pur­ne Blu­men, das Feu­er durch die pur­pur­ne Flam­me. Lus­tig pran­gend und frohlo­ckend be­weg­te sich die flat­tern­de Pro­zes­si­on durch die kla­re Win­ter­luft, bis ein Bild nach dem an­de­ren in der tie­fen, duf­ten­den Däm­me­rung des Do­mes sich sacht zu­sam­men­leg­te und erb­lich.

Erz­her­zog Ma­xi­mi­li­an hat­te den Frie­dens­ab­schluss nicht ver­hin­dern kön­nen; aber nun sehe man, sag­te er zu Fer­di­nand, dass es mit Khlesl zu Ende kom­men müs­se. Er sei zwei­felsoh­ne von Ve­ne­dig be­sto­chen wor­den, des Kai­sers Ver­stan­des­blö­dig­keit neh­me täg­lich zu, Khlesl sei der wah­re Kai­ser und Matt­hi­as sein Ham­pel­mann. Bei sei­ner Kopf­schwä­che kön­ne Matt­hi­as für sich nicht sor­gen, sie müss­ten ihn be­frei­en und ihm und sich sel­ber Recht ver­schaf­fen. Auf dem ge­wöhn­li­chen Wege wäre der Zweck nicht zu er­rei­chen, sie müss­ten gleich­sam sich selbst für das Tri­bu­nal an­se­hen und den Schul­di­gen ju­sti­fi­zie­ren, und nach sei­ner An­sicht ge­schä­he das am schick­lichs­ten, in­dem sie den gel­ben Teu­fel durch ein heim­li­ches Gift, das durch einen ver­trau­ten Arzt wohl zu be­schaf­fen sein wer­de, auf die Sei­te schaff­ten. Die­ser Vor­schlag kam Fer­di­nand be­frem­dend vor, ob­wohl er zu­gleich nicht um­hin konn­te, die Ent­schlos­sen­heit sei­nes Oheims zu be­wun­dern. Nach­dem er sich meh­re­re Tage be­dacht hat­te, ant­wor­te­te er Ma­xi­mi­li­an, das Mit­tel schei­ne ihm zu scharf, ab­ge­se­hen da­von, dass Khlesls Hoch­ver­rat viel­leicht nicht ganz zu er­wei­sen sei. Es las­se sich wohl noch ein an­de­rer Weg fin­den, um zum Zie­le zu kom­men, er stim­me für ge­lin­de­re Mit­tel, vor­züg­lich da es eine geist­li­che Per­son, einen Kar­di­nal be­tref­fe, des­sen sich schließ­lich noch der Papst an­neh­men wer­de.

Er­fuhr Khlesl von die­sen ge­hei­men Plä­nen auch nichts, so emp­fand er doch die zu­neh­men­de Un­gunst der bei­den Erz­her­zö­ge und dass sie sich mit star­ken Ent­schlüs­sen tru­gen. Sein rüs­ti­ger Kör­per wur­de um die­se Zeit zum ers­ten Male von ei­nem Un­wohl­sein be­fal­len, und die Tage, die er un­tä­tig im Bet­te lie­gen muss­te, brach­ten ihm schwar­ze Ge­dan­ken, was ihm be­vor­stün­de, wenn etwa der Kai­ser mit Tode ab­gin­ge. Doch raff­te er sich sei­ner Ge­wohn­heit nach ge­walt­sam auf, fürch­te­te auch, es möch­te in sei­ner Ab­we­sen­heit je­mand das Steu­er an sich rei­ßen, und fühl­te sich un­ent­behr­lich, was er für den Kai­ser und die Kai­se­rin in der Tat war. »Lie­ber Khlesl«, pfleg­te ihm die Kai­se­rin zu sa­gen, »mein Herr be­kommt gleich die Me­lan­cho­lie, wenn Ihr ihn nicht täg­lich ein we­nig zu­sam­men­schimpft und auf­mun­tert.«

»Me­lan­cho­lie kommt von Lan­ger­wei­le«, sag­te Khlesl zu Matt­hi­as, »und die Lan­ge­wei­le kommt Ih­nen, weil Sie nichts Rech­tes vor­neh­men, und es gibt doch über­ge­nug zu tun.« Khlesl habe gut re­den, da er ge­sund sei, ver­tei­dig­te sich Matt­hi­as kläg­lich; ihm aber sei nie­mals wohl, er kön­ne die Ge­dan­ken nicht bei­sam­men hal­ten, das Es­sen schme­cke ihm nicht, ge­hen kön­ne er auch nicht, es sei nicht an­ders, als wenn er ver­zau­bert sei. Das woll­te Khlesl nicht gel­ten las­sen: ge­hen müs­se er ja nicht, er sei der höchs­te Herr der Chris­ten­heit und kön­ne fah­ren; wenn er kei­ne Lust zu es­sen habe, kön­ne er es blei­ben las­sen, zu­we­nig sei bes­ser als zu viel, ihm feh­le nichts, die Ärz­te fän­den nichts an ihm. »Neh­men Sie sich der Ge­schäf­te an«, sag­te er, »das er­mun­tert Ihre Die­ner und ist auch Ihre Pf­licht. Vom mü­ßi­gen Hin­sit­zen kommt dickes Blut und Ver­derb­nis der Säf­te. Ich will gern für Sie ar­bei­ten und den Hass, der dar­aus kommt, auf mich neh­men; aber ich könn­te Ih­nen auch durch Krank­heit oder Ei­fer­sucht der Fein­de ab­han­den kom­men. Was soll dann aus Ih­nen wer­den, wenn Sie die Ge­schäf­te nicht ver­ste­hen?«

In den Er­b­län­dern, na­ment­lich in Böh­men, ver­folg­te Khlesl nicht die­sel­be ver­söhn­li­che Po­li­tik wie im Rei­che, viel­mehr wur­de wie zu Ru­dolfs Zei­ten in al­len strei­ti­gen Fäl­len meis­tens zu­guns­ten der Ka­tho­li­ken ent­schie­den. Dies wur­de von den pro­tes­tan­ti­schen Stän­den na­ment­lich dem Ein­fluss des Fer­di­nand zu­ge­schrie­ben, der als ein Schü­ler und An­hän­ger der Je­sui­ten übel be­ru­fen war, und ei­ni­ge, na­ment­lich Graf Thurn, mach­ten dar­auf auf­merk­sam, dass er kei­nes­falls als Kö­nig dür­fe zu­ge­las­sen wer­den; aber die­se fan­den, als der Au­gen­blick zu han­deln da war, nicht ge­nü­gen­den An­hang. Jetzt gel­te es zu zei­gen, sag­te Thurn, dass Böh­men ein Wahl­reich sei, wie sie ja auch Ru­dolf ab­ge­setzt und Matt­hi­as auf den Thron ge­ho­ben hät­ten, ge­gen­über der An­sicht der Ka­tho­li­schen, als hät­ten die Habs­bur­ger ein An­recht auf die Kro­ne; drän­ge Fer­di­nand jetzt durch, so be­hiel­ten sie ge­wis­ser­ma­ßen recht, und man kön­ne ihn her­nach nicht mehr los­wer­den. Die an­de­ren stimm­ten ihm wohl zu, mein­ten aber, Fer­di­nand ma­che per­sön­lich einen gu­ten Ein­druck, gehe ver­trau­lich und lie­bens­wür­dig mit dem Adel um, sei nicht hoch­mü­tig wie Ru­dolf und Matt­hi­as, man wer­de schon mit ihm aus­kom­men, wei­se er sich spä­ter an­ders aus, so sei man doch im­mer noch Herr im Hau­se und wer­de sich des Haus­rechts zu ge­brau­chen wis­sen.

Es währ­te nicht lan­ge, so gab es hier und dort An­lass zur Un­zu­frie­den­heit: na­ment­lich der Be­fehl an Stadt und Uni­ver­si­tät, sich an der Fron­leich­namspro­zes­si­on zu be­tei­li­gen, wäh­rend das Fest der hei­li­gen Hus und Hie­rony­mus ver­bo­ten wur­de, em­pör­te das gan­ze Volk; die Her­ren be­gan­nen ein­an­der vor­zu­wer­fen, dass sie sich dem neu­en Herr­scher be­quemt hät­ten, und nah­men sich vor, den be­gan­ge­nen Feh­ler wie­der gutz­u­ma­chen. In zwei Städ­ten wur­de der Bau von pro­tes­tan­ti­schen Kir­chen un­ter­sagt mit Be­ru­fung dar­auf, dass im Ma­je­stäts­brief nur dem Adel und den frei­en Städ­ten freie Re­li­gi­ons­aus­übung zu­ge­stan­den wäre, die frag­li­chen Städ­te aber nicht frei wä­ren. Die De­fen­so­ren, wel­che ein­ge­setzt wa­ren, um die im Ma­je­stäts­brief be­wil­lig­ten Rech­te zu wah­ren, be­strit­ten das, was sie in­so­fern auch wohl konn­ten, da die be­tref­fen­de Stel­le im Do­ku­ment nicht ge­nau ge­nug ge­fasst war, um nicht ver­schie­de­ne Auf­fas­sun­gen auf­kom­men zu las­sen. Wie nun ein schar­fer Brief des Kai­sers ein­traf, der zum Ge­hor­sam er­mahn­te und wid­ri­gen­falls mit Stra­fen droh­te, er­grif­fen die Stän­de die Ge­le­gen­heit, auf ih­rem Recht zu be­ste­hen. Thurn, der, weil er recht­zei­tig ge­warnt hat­te, mehr als frü­her ge­hört wur­de, dräng­te, jetzt müs­se das Ver­säum­te nach­ge­holt und die Re­gie­rung end­lich so ein­ge­rich­tet wer­den, dass die Rech­te des Adels nicht mehr ver­kürzt wür­den; an­de­re dach­ten, sie woll­ten es dar­auf an­kom­men las­sen, wie der Kai­ser und der Kö­nig sich zu ih­ren For­de­run­gen stell­te, und mit et­wai­ger Nach­gie­big­keit sich zu­frie­den ge­ben. Den Kai­ser glaub­te man an der gan­zen Sa­che we­ni­ger be­tei­ligt als Fer­di­nand, die Haupt­schuld aber maß man den ka­tho­li­schen Kron­be­am­ten bei, Po­pel von Lob­ko­witz, der den Ma­je­stäts­brief nicht mit un­ter­schrie­ben hat­te, fer­ner Mar­ti­nitz und Sla­wa­ta, die von je­her Geg­ner der evan­ge­li­schen Stän­de ge­we­sen wa­ren und die über alle Vor­fäl­le an den Hof be­rich­te­ten, wie es ih­nen be­lieb­te.

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