Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Da Kai­ser Matt­hi­as ihm we­der den rück­stän­di­gen noch den lau­fen­den Sold aus­zah­len konn­te, nahm er eine Pro­fes­sur an dem Gym­na­si­um in Linz an, wo er un­ter den Her­ren von Adel An­hän­ger sei­ner Leh­re und Be­wun­de­rer sei­ner Schrif­ten hat­te und wo er ge­ehrt und fried­lich hät­te le­ben kön­nen, wenn ihm nicht von der Hei­mat aus Un­ru­he und Be­schwer­de wäre be­rei­tet wor­den. Es be­fand sich als Pre­di­ger in Linz sein Lands­mann Dok­tor Hiz­ler, mit dem er viel ver­kehr­te; denn Hiz­ler in­ter­es­sier­te sich für Astro­no­mie, Ma­the­ma­tik und Mecha­nik, war leb­haft, wiss­be­gie­rig und fröh­lich und ver­stand es, den schweig­sa­men und un­ge­sel­li­gen Kep­ler durch sei­ne Mun­ter­keit um­gäng­lich zu stim­men. Er hat­te klei­ne, lus­ti­ge, kind­li­che Au­gen, auf­wärts ge­sträub­tes Haar und einen spit­zen Bart, trank gern gu­ten Wein und hat­te meis­tens, das Theo­lo­gi­sche auf die Be­rufs­ge­schäf­te ein­schrän­kend, eine me­cha­ni­sche Spie­le­rei in Ar­beit; so fer­tig­te er da­mals ein von selbst lau­fen­des Wä­ge­lein an, auf dem ein trom­pe­ten­bla­sen­der und peit­schen­knal­len­der klei­ner Kut­scher saß.

Ei­nes Ta­ges um Os­tern, als Kep­ler der Sit­te ge­mäß das Abend­mahl neh­men woll­te, fiel es Hiz­ler ein, zu fra­gen, ob Kep­ler die würt­tem­ber­gi­sche Kon­kor­di­en­for­mel un­ter­schrie­ben habe, was Kep­ler ver­nein­te, da er es über­haupt nicht für rich­tig hal­te, sei­nen Glau­ben auf For­meln zu zwin­gen, vollends aber je­ner nicht zu­stim­men kön­ne. Hiz­ler war er­staunt und böse und be­stand dar­auf, Kep­ler müs­se die For­mel un­ter­schrei­ben, die gut und löb­lich sei, sonst kön­ne er ihn zum Ge­nuss des Abend­mahls nicht zu­las­sen. Kep­ler ant­wor­te­te, we­gen des Dog­ma­ti­schen möch­te es sein, aber dazu kön­ne er sich nicht ent­schlie­ßen, die An­hän­ger Kal­vins zu ver­flu­chen, das sei ge­gen sei­ne Über­zeu­gung. Was? fuhr Hiz­ler auf, ob er etwa die ab­scheu­li­che Ket­ze­rei der Kal­vi­ner in Schutz neh­men wol­le? Ob er etwa be­haup­ten wol­le, dass ein Mann durch et­was an­de­res als den Glau­ben se­lig wer­den kön­ne? Ob er etwa der An­sicht sei, dass ein Un­ter­tan sich der von Gott ein­ge­setz­ten Ob­rig­keit wi­der­set­zen dür­fe? Ob er sich ein­bil­de, dass ein Laie zum Pre­di­gen be­ru­fen sein kön­ne? Ob der Teu­fel ihm ein­ge­bla­sen habe, dass das Brot nicht der Leib Chris­ti sei?

Da­bei blick­te er, die Hän­de auf den Tisch ge­stützt und weit über­ge­beugt, Kep­ler aus klei­nen, fun­keln­den Au­gen dro­hend an.

Da­rauf wol­le er sich nicht ein­las­sen, ant­wor­te­te Kep­ler; er habe im Sinn, bei der lu­the­ri­schen Leh­re zu blei­ben, auf die er ge­tauft sei; es möch­te auch sein, dass die Leh­re Kal­vins Irr­tü­mer ein­schlie­ße, nur kön­ne und wol­le er nicht ein­se­hen, warum man sie des­halb ver­flu­chen müs­se.

So? rief Hiz­ler hohn­la­chend, den Grund wol­le er wis­sen, warum man sie ver­flu­chen sol­le? Kep­ler möch­te doch ihm den Grund sa­gen, warum man sie nicht ver­flu­chen sol­le, die der Wahr­heit ins Ge­sicht lö­gen und wi­der die Recht­gläu­big­keit an­bell­ten!

So möch­ten er und an­de­re sie im­mer­hin ver­flu­chen, sag­te Kep­ler, nur er kön­ne es durch­aus nicht tun, weil er kei­ner­lei Hass oder Ab­nei­gung ge­gen sie habe.

Da­bei be­ru­hig­te sich Hiz­ler aber kei­nes­wegs, son­dern kam an den fol­gen­den Ta­gen wie­der, um Kep­ler ab­wech­selnd zu be­dro­hen und zu be­schwö­ren, dass er die Kon­kor­di­en­for­mel un­ter­schrei­be. »Lie­ber«, rief er fast wei­nend, »was ge­hen dich die Erz­schel­me und Teu­fels­kin­der von Kal­vi­nis­ten an? Ach Lie­ber, ver­flu­che sie doch! Ver­flu­che sie in Got­tes Na­men! Ver­flu­che sie we­nigs­tens mit der Zun­ge, wenn auch dein Herz nicht da­bei ist!« In­des­sen trotz sei­ner Ver­träg­lich­keit tat ihm Kep­ler den Wil­len nicht, wor­auf Hiz­ler ihn, wie er ge­droht hat­te, vom Abend­mahl aus­schloss. Dies glaub­te Kep­ler als einen gro­ben Schimpf sich nicht bie­ten las­sen zu sol­len und wen­de­te sich kla­gend an das Kon­sis­to­ri­um in Stutt­gart. We­gen sei­ner Par­tei­nah­me für den Gre­go­ria­ni­schen Ka­len­der schon vor­dem ge­gen ihn ein­ge­nom­men, ent­schied das­sel­be da­hin, Kep­ler sei ein Schwin­del­hirn­lein, das sich all­zu sehr auf­bla­se, wenn er glau­be, in theo­lo­gi­schen Fra­gen an­de­re meis­tern zu kön­nen; er sol­le rich­ti­ge Ka­len­der ma­chen und flei­ßig in sei­nem Be­ru­fe sein, in der Theo­lo­gie aber sich von de­nen zu­recht­wei­sen las­sen, die dazu be­fugt sei­en.

Seit­dem blie­ben die bei­den Lands­leu­te ver­fein­det; Hiz­ler such­te Kep­ler, wo er ihn traf, durch in­grim­mi­ge Bli­cke und vor sich hin ge­mur­mel­te Schelt­wor­te aus dem Gleich­ge­wicht zu brin­gen. Un­ter die­sen Wi­der­wär­tig­kei­ten litt Kep­ler umso mehr, als er neu­er­dings durch Nach­rich­ten aus der Hei­mat emp­find­lich be­un­ru­higt wur­de; sei­ne Mut­ter näm­lich, die in Güg­lin­gen leb­te, war der Zau­be­rei ver­däch­tigt wor­den.

Ka­tha­ri­na Kep­ler, eine klei­ne, brau­ne, durch vie­ler­lei Müh­se­lig­kei­ten früh ge­beug­te Frau, die aber mun­te­ren und be­weg­li­chen Geis­tes war, leb­te, seit ihre hüb­sche sanf­te Toch­ter Mar­ga­re­te sich mit dem Pfar­rer Bin­der ver­hei­ra­tet hat­te, ganz al­lein in leid­li­chen Ver­hält­nis­sen. Ihr Mann war vor vie­len Jah­ren, des häus­li­chen Le­bens müde, in den Tür­ken­krieg ge­zo­gen und dort ver­schol­len; ihre Söh­ne wa­ren, bis auf Jo­han­nes, ohne hö­he­re Bil­dung auf­ge­wach­sen, ei­ner war, wie einst sein Va­ter, als Söld­ner dem Krie­ge nach­ge­zo­gen und kam mit Frau und Kin­dern bet­tel­arm zu­rück, nach­dem er in der Frem­de ka­tho­lisch ge­wor­den war. Ent­rüs­tet wies ihn die Mut­ter, bei der er jetzt un­ter­schlüp­fen zu kön­nen hoff­te, von ih­rem Ti­sche. In ih­rer Ein­sam­keit ver­trieb sie sich die Zeit, die sie sich durch Le­sen nicht ver­kür­zen konn­te, denn das ver­stand sie nicht, mit wun­der­li­chen Träu­me­rei­en oder da­durch, dass sie Be­su­che aus der Nach­bar­schaft emp­fing, mit de­nen sie bei ei­nem Gla­se Würzwein plau­der­te. Ir­gend­wie verd­arb sie es mit man­chen von die­sen Be­kann­ten, viel­leicht weil ihre Au­gen, ob­wohl sie fern an den Leu­ten vor­bei ins Wei­te schweif­ten, doch tief ein­dran­gen und sie mit un­be­dacht schar­fer Zun­ge un­lieb­sa­me Wahr­hei­ten sag­te. So kam es da­hin, dass eine Frau na­mens Rein­bold, die un­ter ei­ner im­mer zu­neh­men­den Läh­mung und Ver­krüm­mung der Glied­ma­ßen litt, die Kep­ler be­schul­dig­te, ihr das Lei­den, mit dem kein Arzt sich aus­ken­ne, an­ge­hängt zu ha­ben.

Wäh­rend dies im Gan­ge war, traf es sich, dass ein Bru­der die­ser Frau, der Bar­bier Kräut­lein, und der Vogt Luther Ein­horn bei ei­nem ih­nen be­freun­de­ten Förs­ter mit dem Bru­der des re­gie­ren­den Her­zogs, dem Prin­zen Achil­les, zu­sam­men­ka­men, der ge­ra­de in der dor­ti­gen Ge­gend jag­te. Bei dem ge­mein­sa­men Mit­ta­ges­sen er­zähl­te der Bar­bier, wie sei­ne Schwes­ter von der Kep­le­rin un­heil­bar ver­zau­bert sei und dass sei­ner Mei­nung nach die alte Hexe ge­zwun­gen wer­den müs­se, die Kran­ke wie­der ge­sund zu ma­chen. Prinz Achil­les zeig­te sich be­gie­rig, mehr von dem He­xen­we­sen zu ver­neh­men, wo­mit ihn denn der Vogt und der Bar­bier gut be­die­nen konn­ten. Er ver­mes­se sich, sag­te der Vogt, eine Hexe bloß am Ge­sicht zu er­ken­nen, er habe schon vie­le pro­zes­siert, er ken­ne jetzt ihre Sch­li­che, und es kön­ne ihm kei­ne ent­schlüp­fen.

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