Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Bald dar­auf traf den glück­li­chen Va­ter ein jä­her Schlag, in­dem der zwölf­jäh­ri­ge Mo­ritz er­krank­te und schon nach zwei Ta­gen, be­vor noch je­mand die Ge­fahr des Zu­stan­des er­kannt hat­te, starb. Da man nichts an­de­res an­nahm, als dass es sich um ein leich­tes Fie­ber hand­le, stell­te Mo­ritz, am Bet­te des Kna­ben sit­zend, ihm al­ler­lei Auf­ga­ben als Un­ter­hal­tung und Prü­fung. Er dis­pu­tier­te mit ihm über das Abend­mahl, in der Wei­se, dass er ab­wech­selnd die Rol­le ei­nes Luthe­r­a­ners und ei­nes Pa­pis­ten spiel­te und der Klei­ne die Auf­fas­sung der Re­for­mier­ten bei­den ge­gen­über ver­tei­di­gen und sie mit Bi­bel­stel­len er­här­ten muss­te. Dann ließ er ihn Sät­ze aus dem Deut­schen ins La­tei­ni­sche und Fran­zö­si­sche über­tra­gen, was al­les Mo­ritz zu­frie­den­stel­lend aus­führ­te, die bren­nen­den Au­gen eif­rig und ein we­nig angst­voll auf den Va­ter ge­rich­tet, des­sen Un­ge­duld beim Un­ter­richt ihm be­kannt war. In der Ma­the­ma­tik je­doch, die des Land­gra­fen Lieb­lings­fach war, wur­den die Ant­wor­ten des kran­ken Kin­des un­si­cher und blie­ben ei­ni­ge Male ganz aus, so­dass der Va­ter es scharf zur Auf­merk­sam­keit an­hielt. »Ich wer­de es gleich wis­sen, lie­ber Va­ter«, sag­te das Kind, er­schro­cken die Hän­de fal­tend, und ließ den Kopf in das Kis­sen zu­rück­fal­len, in­dem es stam­melnd um Was­ser bat. Wie der Land­graf das Ge­sicht sei­nes Soh­nes sich ver­fär­ben sah, sprang er auf, läu­te­te, rief nach Die­nern und Ärz­ten; eben hat­te er noch Zeit, den laut At­men­den in sei­ne Arme zu neh­men und ihm zu­zu­ru­fen: »Mein Sohn, mein Sohn, den­ke an Je­sus Chris­tus, der von den To­ten auf­er­stan­den ist!«, als die Au­gen, die ihn fle­hend an­sa­hen, bra­chen, und das ge­lieb­te Kin­des­haupt leb­los auf sei­ne Schul­ter fiel.

Der Land­graf blieb lan­ge mit dem Leich­nam sei­nes Kna­ben al­lein und ließ sich wäh­rend meh­re­rer Tage nur we­nig vor an­de­ren se­hen; er­schi­en er aber, so war sein Be­neh­men si­cher und ge­bie­tend wie sonst und sprach er ru­hig von der Pf­licht des Chris­ten, sich dem Schmerz über den Ver­lust ge­lieb­ter Per­so­nen oder ir­di­scher Gü­ter nicht hin­zu­ge­ben, son­dern die Auf­ga­ben des Ta­ges zu er­fül­len. Sol­che Grund­sät­ze hat­te er na­ment­lich sei­nem äl­tes­ten Soh­ne Otto vor­zu­hal­ten, der sich um den Tod des jün­ge­ren Bru­ders lei­den­schaft­lich gräm­te und we­der durch Ar­beit noch durch Be­trach­tung oder Mu­sik zer­streu­en ließ. Plötz­lich aber war der Kum­mer ohne er­sicht­li­che Ur­sa­che ganz er­lo­schen; so fing sein We­sen im­mer ver­häng­nis­vol­ler an, von ei­ner Über­trei­bung zur an­de­ren zu schwan­ken. Das vä­ter­li­che Ge­bot der Mä­ßig­keit über­schrei­tend, be­trank er sich in lo­ser Ge­sell­schaft, knüpf­te ein Lie­bes­ver­hält­nis mit ei­ner äl­te­ren Frau an und ward ein­mal, aus ei­nem übel­be­rüch­tig­ten Hau­se heim­keh­rend, be­rauscht auf der Gas­se ge­fun­den. Der Zorn und Schmerz sei­nes Va­ters schmet­ter­te ihn zu tiefs­ter Zer­knir­schung nie­der, doch hin­der­te das nicht, dass er sich bald dar­auf neu­en Aus­schwei­fun­gen er­gab, was durch den Aus­bruch ei­ner Krank­heit an den Tag kam. Dem ver­zwei­fel­ten Land­gra­fen, der mit dem Ge­dan­ken um­ging, dem ent­ar­te­ten Soh­ne die Nach­fol­ge zu ent­zie­hen, rie­ten die Er­zie­her Ot­tos, er möch­te den nun­mehr Zwan­zig­jäh­ri­gen ver­hei­ra­ten und da­durch dem ge­ord­ne­ten Le­ben wie­der zu­füh­ren; und so wur­de denn die Ver­mäh­lung mit ei­ner ba­di­schen Prin­zes­sin so schnell wie mög­lich ein­ge­lei­tet und voll­zo­gen. Hoff­nungs­voll be­tei­lig­te sich Mo­ritz selbst an den Vor­be­rei­tun­gen zur Hoch­zeit, de­ren vor­nehms­te Un­ter­hal­tung ein Kampf­spiel der Ba­by­lo­nia und der Ek­kle­sia, ei­gent­lich der ba­by­lo­ni­schen Hure und der evan­ge­li­schen Kir­che war, die ein­an­der be­schimpf­ten und her­aus­for­der­ten. Mo­ritz selbst dich­te­te und kom­po­nier­te ein Hoch­zeits­lied, das mit den Wor­ten be­gann: ›Ve­nus, du und dein Sohn, der, dem ihr gnä­dig seid, Über der Sterb­li­chen Häup­ter schrei­tet er sorg­los, ein Got­t‹; und wi­der sei­nen Wil­len wur­den sei­ne Au­gen nass, als die erns­ten Töne sich in fei­er­li­chem Rhyth­mus über den jun­gen Ver­mähl­ten dreh­ten. Auf sei­nen Wunsch stell­te der Pfar­rer, der sie trau­te, ih­nen die Be­deu­tung und die Pf­lich­ten der Ehe ein­dring­lich vor und dass sie für einen Fürs­ten und Lan­des­be­herr­scher be­son­ders bin­dend sei­en, was auch Ein­druck auf Otto zu ma­chen schi­en. Als je­doch nach ei­nem Jah­re die jun­ge Frau im Wo­chen­bet­te starb, nahm er die an­stö­ßi­ge Le­bens­füh­rung al­len Er­mah­nun­gen und Dro­hun­gen zum Trotz wie­der auf. Zwi­schen den Für­bit­ten und Ratschlä­gen der Fa­mi­lie und der Räte be­schloss Mo­ritz schleu­ni­ge Wie­der­ver­hei­ra­tung, ob­wohl Otto selbst ihr wi­der­streb­te. Bald sag­te er trot­zig, dass er die auf­ge­drun­ge­ne Frau nicht wer­de lie­ben kön­nen, dann hat­te er An­wand­lun­gen, wo er stun­den­lang wein­te, sich an­klag­te und sag­te, man sol­le nichts mehr mit ihm ver­su­chen, es sei aus mit ihm, er müs­se doch zu­grun­de ge­hen.

Im In­ners­ten schwer nie­der­ge­beugt, hielt sich der Land­graf ab­seits von dem Trei­ben am Hofe und in der Fa­mi­lie, be­müh­te sich, im Stu­di­um der Wis­sen­schaf­ten oder bei den Ver­wal­tungs­ge­schäf­ten zu ver­ges­sen, als ein Ver­bre­chen sei­nen Blick auf neue Un­tie­fen in sei­ner Um­ge­bung lenk­te. Spät am Abend beim Ver­las­sen des Schlos­ses wur­de Herr von Her­ting­hau­sen, ein äl­te­rer Mann, durch Ru­dolf von Eckards­burg, einen schö­nen, im Um­gang an­ge­neh­men und be­son­ders bei den Da­men be­lieb­ten jun­gen Rit­ter, er­mor­det, und zwar, wie sich her­aus­stell­te, weil je­ner eine ta­deln­de Be­mer­kung über ver­lieb­te Be­zie­hun­gen des Eckards­burg zur Land­grä­fin Ju­lia­ne ge­macht hat­te. Die Un­ter­su­chung er­gab nichts, als dass Ju­lia­ne mit dem von Eckards­burg häu­fi­ger als mit an­de­ren ge­tanzt und gern mit ihm ge­plau­dert habe; auch un­ter der Fol­ter be­harr­te der An­ge­klag­te da­bei, dass nichts Straf­ba­res ge­sche­hen und dass er sei­ne Au­gen nie an­ders als mit der der Fürs­tin schul­di­gen Ehr­furcht auf Ju­lia­ne ge­rich­tet habe. Die­se leug­ne­te gleich­falls jede Schuld so­wie auch jede Nei­gung ab und ver­lang­te, dass Eckards­burg frei­ge­las­sen wer­de, da er nur einen Ver­leum­der zur Ret­tung ih­rer Ehre im Zwei­kampf ge­tö­tet, nicht ge­mor­det habe. Die Zwei­fel des Land­gra­fen wur­den nicht be­schwich­tigt, viel­mehr, wie we­nig er auch vor­her an die Mög­lich­keit ehe­bre­che­ri­scher Lie­be sei­ner Frau zu ei­nem an­de­ren Man­ne ge­dacht hat­te, so fest stand ihm jetzt, dass bei­de we­nigs­tens ge­gen­sei­ti­ger Zu­nei­gung schul­dig sei­en. Die Erin­ne­rung ver­gan­ge­ner Jah­re such­te ihn heim, als die jun­ge Frau des al­ten Land­gra­fen Lud­wig von Hes­sen ei­nes Lie­bes­ver­hält­nis­ses mit ei­nem ad­li­gen Herrn be­schul­digt wur­de und er mit rich­ten­dem Ei­fer die strengs­te Be­stra­fung der An­ge­klag­ten durch­zu­set­zen such­te. Un­ter Qua­len frag­te er sich, ob ihn da­mals noch ein be­son­de­rer Hass ge­gen die Mi­ter­bin des dem Tode na­hen al­ten Fürs­ten be­wegt habe? ob er ge­gen die ei­ge­ne Frau blind oder nach­sich­ti­ger sein dür­fe als da­mals ge­gen jene? oder ob die Wut sei­ner Ei­fer­sucht ihm einen Vor­wand, Stren­ge zu üben, zu­spie­len woll­te? Bald dach­te er die­sen schmach­vol­len Zu­stand da­durch zu über­win­den, dass er den Eckards­burg dem Mar­ter­to­de preis­gab, den das Ge­setz für sol­chen Fall vor­schrieb; bald wur­de er un­eins mit sich, wünsch­te an die Un­schuld sei­ner Frau zu glau­ben und for­der­te von sei­ner Ho­heit und Über­le­gen­heit Ver­zei­hen. Erst nach­dem die Geist­lich­keit ihm ver­si­chert hat­te, dass Eckards­burg dem Rech­te nach nicht an­ders als mit dem Tode zu be­stra­fen sei, und nach­dem auch die Rich­ter auf Be­fra­gen sich da­hin aus­ge­spro­chen hat­ten, es lie­ge kein An­lass, Gna­de zu üben, vor, un­ter­zeich­ne­te er das Ur­teil, nach wel­chem der Schul­di­ge ge­rä­dert wer­den soll­te.

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