Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

Здесь есть возможность читать онлайн «Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Dreißigjährige Krieg: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Dreißigjährige Krieg»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

Der Dreißigjährige Krieg — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Dreißigjährige Krieg», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die­se Auf­fas­sung be­kämpf­te An­dreae als schwär­me­risch und ge­fähr­lich. Gott, des­sen We­sen Licht sei, sei nur durch das Licht zu er­rei­chen. Es sei viel Wahr­heit in dem, was Be­sold sage, aber das Gan­ze sei un­wahr. Man dür­fe nicht ver­ges­sen, dass die Welt, wel­chen An­teil auch das Böse an ihr habe, doch von Gott er­schaf­fen, von sei­nem Sa­men und Blut sei. Es kom­me nicht so sehr dar­auf an, dass der ein­zel­ne im Glau­ben Be­frie­di­gung fin­de und Gott nä­her­kom­me, wie dass die Ge­sell­schaft, die kleins­te wie die um­fas­sends­te, eine har­mo­ni­sche Ord­nung dar­stel­le. Luther sei kein Gott, also nicht un­fehl­bar, wenn auch gött­li­chen Geis­tes voll ge­we­sen; aber wel­cher an­de­re Mensch sei das? Wo­hin wür­de man ge­ra­ten, wenn ein je­der die Macht ha­ben soll­te, den ei­ge­nen Träu­men über die höchs­ten Din­ge nach­zu­ge­hen, sich ei­ge­ne Wege zur Se­lig­keit zu gra­ben? Sie wüss­ten wohl alle, dass das Wort Re­li­gi­on von Bin­den kom­me, und sie sol­le in der Tat ein hei­li­ges Band um alle Men­schen, ja um alle Welt schlin­gen. Das möch­te ih­nen ka­tho­lisch klin­gen; aber Luther habe ja auch die ka­tho­li­sche Kir­che nicht ab­schaf­fen, nur rei­ni­gen wol­len. Einst wer­de ge­wiss die Kup­pel der al­lesum­fas­sen­den Kir­che mit dem Ge­wöl­be des Kos­mos sich de­cken und ein Got­tes­haus für alle sein. Das Grü­beln, Schwär­men und Dis­pu­tie­ren müs­se ein­mal auf­hö­ren, je­der sol­le sich auf dem fes­ten Bo­den ge­mein­sa­men Glau­bens ei­nem tä­ti­gen tu­gend­haf­ten Le­ben wid­men. Was für eine wun­der­vol­le Har­mo­nie habe er in den Städ­ten Ba­sel, Zü­rich und Genf ge­se­hen! Die gli­chen licht­brin­gen­den Ster­nen, die sich streng, voll Ruhe und fast gleich­gül­tig auf re­gel­mä­ßi­ger Bahn be­weg­ten.

Er er­zähl­te mit Vor­lie­be von dem Le­ben in den eid­ge­nös­si­schen Städ­ten, von der Tüch­tig­keit und Ver­nünf­tig­keit ih­rer Be­woh­ner, wie sie ih­rer Ar­beit flei­ßig nach­gin­gen, ein je­der tue, was ihm ob­lie­ge, die Vor­neh­men stolz auf ihre Pf­lich­ten, auch die Ge­rin­ge­ren auf die ih­rem Stan­de ei­gen­tüm­li­che Wür­de. Feh­le es auch nicht ganz an Fle­cken und Ab­wei­chun­gen, so wür­den sie doch aus­ge­gli­chen durch die Re­gel­mä­ßig­keit der Be­we­gung und die Fül­le des Lich­tes im Gan­zen. Frei­lich wä­ren die Theo­lo­gen dort auch an­ders ge­ar­tet als die im Reich und lei­der nicht zum we­nigs­ten in Schwa­ben; sie lehr­ten, pre­dig­ten, wal­te­ten in der Ge­mein­de, tä­ten ihr Ta­ge­werk, an­statt al­ber­ne Spitz­fin­dig­kei­ten aus­zu­boh­ren und sich her­nach dar­über zu zan­ken und zu ver­flu­chen.

Da­mals wa­ren die lu­the­ri­schen Theo­lo­gen über zwei Streit­fra­gen ge­spal­ten, de­ren eine die Al­lent­hal­ben­heit oder Ubi­qui­tät Chris­ti ge­nannt wur­de. Ei­ni­ge sag­ten, dass, da Chris­ti Leib beim Abend­mahl im Bro­te sei, und zwar ohne dass, wie die Ka­tho­li­schen fälsch­lich lehr­ten, eine Ver­wand­lung vor sich gehe, dies so er­klärt wer­den müs­se, dass er eben al­lent­hal­ben sei; wäh­rend die an­de­ren ent­ge­gen­hiel­ten, die Welt sei voll Un­rat, und es sei un­ziem­lich, an­zu­neh­men, Chris­tus sei im Dreck ent­hal­ten. Fer­ner nah­men die Theo­lo­gen der Uni­ver­si­tät Gie­ßen, die zu Hes­sen-Darm­stadt ge­hör­te, als Dog­ma an, dass Chris­tus wäh­rend sei­nes Wan­dels auf Er­den im Voll­be­sitz sei­ner gött­li­chen Na­tur ge­we­sen sei und sich nur schein­bar der Leib­lich­keit mit ih­ren Ge­bre­chen un­ter­wor­fen habe, um sei­ne Auf­ga­be voll­füh­ren zu kön­nen. Dies ver­warf das Haupt der würt­tem­ber­gi­schen Theo­lo­gen, Osi­an­der, gänz­lich, da, wenn Chris­tus nicht wirk­lich ein Mensch ge­we­sen sei, sein Tun und Lei­den auf Er­den be­deu­tungs­los und ge­wis­ser­ma­ßen Spie­gel­fech­te­rei ge­nannt wer­den müs­se. Er habe sich vor der Men­sch­wer­dung sei­ner gött­li­chen Ei­gen­schaf­ten ent­äu­ßert, und es be­ste­he das gan­ze Ge­heim­nis in sei­ner Gott­mensch­heit, wie aus vie­len Bi­bel­stel­len zu er­här­ten sei. Eben­so stütz­ten die Geg­ner ihre un­wi­der­leg­li­che Be­weis­füh­rung mit großer Ge­lehr­sam­keit auf Bi­bel­sprü­che.

23.

Un­ter dem Druck der schwä­bi­schen Theo­lo­gen­herr­schaft hat­te auch Jo­han­nes Kep­ler zu lei­den, der ja im Würt­tem­ber­gi­schen ge­bo­ren war. Eine An­stel­lung in sei­ner Hei­mat für ihn zu er­wir­ken, war sei­nen Freun­den nicht mög­lich; frei­lich hat­ten sie auch nicht den Mut, sich um sei­net­wil­len sehr aus­zu­set­zen. Sei­ne Frau war bald nach dem epi­lep­ti­schen An­fall, den sie beim Ein­bruch der Pas­sau­er in Prag er­lit­ten hat­te, ge­stor­ben, und schon vor­her hat­te er das klei­ne Mäd­chen, sei­nen Lieb­ling, ver­lo­ren; noch im sel­ben Jah­re folg­ten die­sen bei­den zwei an­de­re Kin­der. Er ar­bei­te­te da­mals an­ge­streng­ter als je, zwi­schen­durch aber kämpf­te er mit trau­ri­gen und pein­vol­len Ge­dan­ken. Wenn er sein Ehe­le­ben, das nun ab­ge­schlos­sen und un­wie­der­bring­lich hin­ter ihm lag, über­blick­te, karg an Glück, reich an Ent­beh­rung, Streit und Miss­hel­lig­keit, so schi­en es ihm jetzt nicht mehr, als fie­le die Schuld dar­an auf sei­ne arme tote Frau, son­dern als hät­te er es an­ders ge­stal­ten kön­nen. Sie war wohl oft un­zu­frie­den, ängst­lich auf den Er­werb und die Not­durft be­dacht, bit­ter und gräm­lich ge­we­sen; aber wie hat­te er sei­ne Pf­licht er­füllt? War er der Stab ge­we­sen, an dem sie sich auf­rich­ten, der Quell, aus dem sie Er­fri­schung schöp­fen konn­te? Sei­ne schö­nen, über­schweng­li­chen Stun­den hat­te er bei der Ar­beit ge­habt; für sie war Mü­dig­keit und Un­ge­duld üb­rig­ge­blie­ben. Er ent­sann sich der hold­se­li­gen kind­li­chen Wit­we, als die er sie ken­nen­lern­te, wie rüh­rend ihre Ban­gig­keit und ihre Zwei­fel ihm er­schie­nen wa­ren und wie er sich ver­mes­sen hat­te, ihr das Le­ben lieb und leicht zu ma­chen. In den ers­ten Jah­ren, wenn er nachts den Him­mel be­ob­ach­tet hat­te und her­nach an ihr Bett kam, hat­te sie ihn oft mit selt­sam sehn­süch­ti­gen Au­gen an­ge­lä­chelt und etwa ge­sagt: »Dein Ant­litz schim­mert noch von den Ster­nen«; aber es war ihm nie­mals ein­ge­fal­len, dass er ihr von sei­ner Fül­le et­was hät­te mit­tei­len kön­nen. Ihre re­li­gi­ösen Grü­belei­en hat­ten ihn ge­lang­weilt und ge­är­gert; das hat­te er nie be­dacht, wo­mit sie denn sonst ihre schmach­ten­de See­le hät­te spei­sen sol­len.

Freun­de und Freun­din­nen sag­ten ihm, er hät­te sich nichts vor­zu­wer­fen, son­dern sei ein vor­züg­li­cher Ehe­mann ge­we­sen, und rie­ten ihm, sich wie­der zu ver­hei­ra­ten, da­mit er eine rich­tig ge­ord­ne­te Häus­lich­keit hät­te. An­fäng­lich moch­te er nichts da­von wis­sen, und kei­ne leuch­te­te ihm ein, wie vie­le ihm auch vor­ge­schla­gen wur­den. Dann kam ihm in den Sinn, dass er durch die Hei­rat mit ei­ner Dame von Rang und Ver­mö­gen des elen­den Rin­gens und Quä­lens um das täg­li­che Brot über­ho­ben wer­den könn­te; von sei­nen schon ge­krümm­ten Schul­tern wür­de die häss­li­che Bür­de fal­len, frei wür­de er sich auf­rich­ten und mit leich­tem Schritt der Höhe des Le­bens zu­stre­ben kön­nen. Ja, das hät­te er kön­nen, wenn er al­lein ge­we­sen wäre; aber nun war er an die an­spruchs­vol­le frem­de Dame ge­bun­den, der er den Wohl­stand ver­dank­te und die pein­li­cher las­ten moch­te als die eins­ti­gen Sor­gen. Er konn­te sich sei­ne Frau nur als ein schlich­tes, lieb­li­ches Mäd­chen den­ken, ein sanf­tes, un­be­fan­ge­nes, hei­ter an­lä­cheln­des, sitt­sa­mes, und nach ei­nem sol­chen fing er all­mäh­lich an sich zu seh­nen. Da ihm von ei­ner be­rich­tet wur­de, näm­lich von der schö­nen Su­san­na Ret­tin­ger, ei­ner Schrei­ner­s­toch­ter, die eine vor­neh­me Dame hat­te er­zie­hen las­sen, ent­schloss er sich, sie zu hei­ra­ten und die Sor­ge für den Le­bens­un­ter­halt wei­ter zu tra­gen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Dreißigjährige Krieg»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Dreißigjährige Krieg» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Dreißigjährige Krieg»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Dreißigjährige Krieg» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x