Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg
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Diese Auffassung bekämpfte Andreae als schwärmerisch und gefährlich. Gott, dessen Wesen Licht sei, sei nur durch das Licht zu erreichen. Es sei viel Wahrheit in dem, was Besold sage, aber das Ganze sei unwahr. Man dürfe nicht vergessen, dass die Welt, welchen Anteil auch das Böse an ihr habe, doch von Gott erschaffen, von seinem Samen und Blut sei. Es komme nicht so sehr darauf an, dass der einzelne im Glauben Befriedigung finde und Gott näherkomme, wie dass die Gesellschaft, die kleinste wie die umfassendste, eine harmonische Ordnung darstelle. Luther sei kein Gott, also nicht unfehlbar, wenn auch göttlichen Geistes voll gewesen; aber welcher andere Mensch sei das? Wohin würde man geraten, wenn ein jeder die Macht haben sollte, den eigenen Träumen über die höchsten Dinge nachzugehen, sich eigene Wege zur Seligkeit zu graben? Sie wüssten wohl alle, dass das Wort Religion von Binden komme, und sie solle in der Tat ein heiliges Band um alle Menschen, ja um alle Welt schlingen. Das möchte ihnen katholisch klingen; aber Luther habe ja auch die katholische Kirche nicht abschaffen, nur reinigen wollen. Einst werde gewiss die Kuppel der allesumfassenden Kirche mit dem Gewölbe des Kosmos sich decken und ein Gotteshaus für alle sein. Das Grübeln, Schwärmen und Disputieren müsse einmal aufhören, jeder solle sich auf dem festen Boden gemeinsamen Glaubens einem tätigen tugendhaften Leben widmen. Was für eine wundervolle Harmonie habe er in den Städten Basel, Zürich und Genf gesehen! Die glichen lichtbringenden Sternen, die sich streng, voll Ruhe und fast gleichgültig auf regelmäßiger Bahn bewegten.
Er erzählte mit Vorliebe von dem Leben in den eidgenössischen Städten, von der Tüchtigkeit und Vernünftigkeit ihrer Bewohner, wie sie ihrer Arbeit fleißig nachgingen, ein jeder tue, was ihm obliege, die Vornehmen stolz auf ihre Pflichten, auch die Geringeren auf die ihrem Stande eigentümliche Würde. Fehle es auch nicht ganz an Flecken und Abweichungen, so würden sie doch ausgeglichen durch die Regelmäßigkeit der Bewegung und die Fülle des Lichtes im Ganzen. Freilich wären die Theologen dort auch anders geartet als die im Reich und leider nicht zum wenigsten in Schwaben; sie lehrten, predigten, walteten in der Gemeinde, täten ihr Tagewerk, anstatt alberne Spitzfindigkeiten auszubohren und sich hernach darüber zu zanken und zu verfluchen.
Damals waren die lutherischen Theologen über zwei Streitfragen gespalten, deren eine die Allenthalbenheit oder Ubiquität Christi genannt wurde. Einige sagten, dass, da Christi Leib beim Abendmahl im Brote sei, und zwar ohne dass, wie die Katholischen fälschlich lehrten, eine Verwandlung vor sich gehe, dies so erklärt werden müsse, dass er eben allenthalben sei; während die anderen entgegenhielten, die Welt sei voll Unrat, und es sei unziemlich, anzunehmen, Christus sei im Dreck enthalten. Ferner nahmen die Theologen der Universität Gießen, die zu Hessen-Darmstadt gehörte, als Dogma an, dass Christus während seines Wandels auf Erden im Vollbesitz seiner göttlichen Natur gewesen sei und sich nur scheinbar der Leiblichkeit mit ihren Gebrechen unterworfen habe, um seine Aufgabe vollführen zu können. Dies verwarf das Haupt der württembergischen Theologen, Osiander, gänzlich, da, wenn Christus nicht wirklich ein Mensch gewesen sei, sein Tun und Leiden auf Erden bedeutungslos und gewissermaßen Spiegelfechterei genannt werden müsse. Er habe sich vor der Menschwerdung seiner göttlichen Eigenschaften entäußert, und es bestehe das ganze Geheimnis in seiner Gottmenschheit, wie aus vielen Bibelstellen zu erhärten sei. Ebenso stützten die Gegner ihre unwiderlegliche Beweisführung mit großer Gelehrsamkeit auf Bibelsprüche.
23.
Unter dem Druck der schwäbischen Theologenherrschaft hatte auch Johannes Kepler zu leiden, der ja im Württembergischen geboren war. Eine Anstellung in seiner Heimat für ihn zu erwirken, war seinen Freunden nicht möglich; freilich hatten sie auch nicht den Mut, sich um seinetwillen sehr auszusetzen. Seine Frau war bald nach dem epileptischen Anfall, den sie beim Einbruch der Passauer in Prag erlitten hatte, gestorben, und schon vorher hatte er das kleine Mädchen, seinen Liebling, verloren; noch im selben Jahre folgten diesen beiden zwei andere Kinder. Er arbeitete damals angestrengter als je, zwischendurch aber kämpfte er mit traurigen und peinvollen Gedanken. Wenn er sein Eheleben, das nun abgeschlossen und unwiederbringlich hinter ihm lag, überblickte, karg an Glück, reich an Entbehrung, Streit und Misshelligkeit, so schien es ihm jetzt nicht mehr, als fiele die Schuld daran auf seine arme tote Frau, sondern als hätte er es anders gestalten können. Sie war wohl oft unzufrieden, ängstlich auf den Erwerb und die Notdurft bedacht, bitter und grämlich gewesen; aber wie hatte er seine Pflicht erfüllt? War er der Stab gewesen, an dem sie sich aufrichten, der Quell, aus dem sie Erfrischung schöpfen konnte? Seine schönen, überschwenglichen Stunden hatte er bei der Arbeit gehabt; für sie war Müdigkeit und Ungeduld übriggeblieben. Er entsann sich der holdseligen kindlichen Witwe, als die er sie kennenlernte, wie rührend ihre Bangigkeit und ihre Zweifel ihm erschienen waren und wie er sich vermessen hatte, ihr das Leben lieb und leicht zu machen. In den ersten Jahren, wenn er nachts den Himmel beobachtet hatte und hernach an ihr Bett kam, hatte sie ihn oft mit seltsam sehnsüchtigen Augen angelächelt und etwa gesagt: »Dein Antlitz schimmert noch von den Sternen«; aber es war ihm niemals eingefallen, dass er ihr von seiner Fülle etwas hätte mitteilen können. Ihre religiösen Grübeleien hatten ihn gelangweilt und geärgert; das hatte er nie bedacht, womit sie denn sonst ihre schmachtende Seele hätte speisen sollen.
Freunde und Freundinnen sagten ihm, er hätte sich nichts vorzuwerfen, sondern sei ein vorzüglicher Ehemann gewesen, und rieten ihm, sich wieder zu verheiraten, damit er eine richtig geordnete Häuslichkeit hätte. Anfänglich mochte er nichts davon wissen, und keine leuchtete ihm ein, wie viele ihm auch vorgeschlagen wurden. Dann kam ihm in den Sinn, dass er durch die Heirat mit einer Dame von Rang und Vermögen des elenden Ringens und Quälens um das tägliche Brot überhoben werden könnte; von seinen schon gekrümmten Schultern würde die hässliche Bürde fallen, frei würde er sich aufrichten und mit leichtem Schritt der Höhe des Lebens zustreben können. Ja, das hätte er können, wenn er allein gewesen wäre; aber nun war er an die anspruchsvolle fremde Dame gebunden, der er den Wohlstand verdankte und die peinlicher lasten mochte als die einstigen Sorgen. Er konnte sich seine Frau nur als ein schlichtes, liebliches Mädchen denken, ein sanftes, unbefangenes, heiter anlächelndes, sittsames, und nach einem solchen fing er allmählich an sich zu sehnen. Da ihm von einer berichtet wurde, nämlich von der schönen Susanna Rettinger, einer Schreinerstochter, die eine vornehme Dame hatte erziehen lassen, entschloss er sich, sie zu heiraten und die Sorge für den Lebensunterhalt weiter zu tragen.
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