Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Es mach­te Skyt­te schwe­ren Kum­mer, dass sein Zög­ling sich in den Jüng­lings­jah­ren mehr dem Oxens­tier­na an­schloss, dem er als ei­nem von Adel miss­trau­te und des­sen Ein­fluss er für ge­fähr­lich hielt, weil er glaub­te, dass er Gu­stav Adolf in sei­ner Nei­gung zu ei­ner krie­ge­ri­schen, weit aus­grei­fen­den Po­li­tik be­stär­ke. Nach sei­ner Mei­nung war es die Auf­ga­be ei­nes schwe­di­schen Kö­nigs, Frie­den und Ord­nung im In­nern des Rei­ches her­zu­stel­len, wo der Adel eben­bür­tig und auf die kö­nig­li­che Vor­herr­schaft ei­fer­süch­tig, wo die Städ­te arm und das Ge­wer­be un­ent­wi­ckelt sei, nicht aber, das so viel­fach be­dürf­ti­ge Reich zu ver­grö­ßern. Gu­stav Adolf ließ es sich an­ge­le­gen sein, Skyt­tes Emp­find­lich­keit zu be­schwich­ti­gen, und hat­te dar­über eine Un­ter­re­dung mit ihm im Schloss, wo er sich etwa ein Jahr nach sei­ner Thron­be­stei­gung wäh­rend der Frie­dens­ver­hand­lun­gen mit Dä­ne­mark auf­hielt.

Er habe un­recht, be­gann er ge­gen Skyt­te, Oxens­tier­na zu miss­trau­en, der ihn lie­be und es treu mit ihm mei­ne. Ja, sag­te Skyt­te, in­dem er sich be­däch­tig sei­nen schwar­zen ge­ga­bel­ten Bart strich, des­sen En­den ge­floch­ten und von ei­ner ro­ten Schnur durch­zo­gen wa­ren, ja, so treu es ein Ad­li­ger mit sei­nem Kö­nig mei­nen kön­ne, dem er sich im Grun­de über­le­gen füh­le.

Gu­stav Adolf zö­ger­te einen Au­gen­blick, dann lach­te er und sag­te, am letz­ten Ende sei es doch das Volk, das den Kö­nig am we­nigs­ten lie­ben kön­ne; es hal­te nur zu ihm, so­lan­ge der Adel es drücke.

Wenn das wahr sei, sag­te Skyt­te, sei es ein schlech­tes Zei­chen für die Kö­ni­ge. »Was willst du?« sag­te Gu­stav Adolf, »sie sind nun ein­mal da, so wie Gott da ist. Möch­test du auch aus dem Him­mel eine Re­pu­blik ma­chen? Ei­ner muss die Zü­gel füh­ren, und das wer­de ich tun trotz Oxens­tier­na.«

Er wol­le es glau­ben, er­wi­der­te Skyt­te; aber der Mensch fol­ge auch un­be­wusst dem Rat, der ihm be­stän­dig ins Ohr fal­le. Er wis­se wohl, was Oxens­tier­na im Sin­ne habe: er wol­le den Kö­nig durch Krieg be­schäf­ti­gen, da­mit sich der Adel da­heim des Steu­ers wie­der be­mäch­ti­gen kön­ne. Da­rum we­cke er in Gu­stav Adolf die Erin­ne­rung an das alte skan­di­na­vi­sche Drei­kö­nig­reich und rei­ze ihn ge­gen Dä­ne­mark, mit dem er es doch nicht auf­neh­men kön­ne.

Nein, rief der jun­ge Kö­nig rasch und hef­tig auf­sprin­gend, wenn er es wis­sen wol­le, so sei es um­ge­kehrt. Er, ja er, hät­te sich blind auf den Kö­nig von Dä­ne­mark stür­zen und ihn am liebs­ten mit den Hän­den er­wür­gen mö­gen, den auf­ge­bla­se­nen Prah­ler, der sich er­dreis­tet hät­te, ihn mit sei­ner Flot­te bis in das Schloss von Stock­holm zu be­un­ru­hi­gen! Oxens­tier­na sei es, der ihm zu­re­de und vor­stel­le, er müs­se jetzt an sich hal­ten, bis er sei­ne Flot­te ver­stärkt und ein tüch­ti­ges Heer for­miert und es im Kamp­fe mit schwä­che­ren Fein­den ge­übt habe. Er sei we­der eine Pup­pe in Oxens­tier­nas Hän­den noch ein Schwäch­ling, der sich vor dem Kö­nig von Dä­ne­mark ver­krie­che, das wol­le er sei­ner­zeit be­wei­sen!

Skyt­te trat einen Schritt zu­rück und be­trach­te­te nicht ohne Wohl­ge­fal­len die hohe und brei­te Ge­stalt des blon­den Kö­nigs­kna­ben, der auf ihn zu­ge­sprun­gen war und mit blit­zen­den Au­gen dro­hend vor ihm stand. »Es scheint zu­wei­len«, sag­te er sin­nend, »als hät­te ein Ge­schlecht nur einen ein­zi­gen durch die Zeit sich stre­cken­den Rie­sen­leib; denn so, wie du jetzt vor mir stehst, den­ke ich mir dei­nen Oheim, den un­glück­se­li­gen Erich Wasa.«

»Und warum nicht?« sag­te Gu­stav Adolf, »habe ich doch sein Blut in mei­nen Adern.«

»Das Blut der Wasa«, sag­te Skyt­te, die Stirn zu­sam­men­zie­hend, »fließt nicht wie ein brei­ter, be­fah­re­ner Strom, son­dern wie die Ka­ta­rak­te des Nor­dens, die don­nern und schäu­men und hoch auf­sprit­zen.«

»Das ist rech­tes Kö­nigs­blut!« fiel Gu­stav Adolf rasch ein, des­sen blaue Au­gen leuch­te­ten.

Skyt­tes Ge­sicht ver­düs­ter­te sich im­mer mehr. »Wie könn­te ein Kö­nig wohl­tä­tig herr­schen«, sag­te er, »der sein ei­ge­nes Herz nicht bän­di­gen kann!« Nun, sag­te Gu­stav Adolf, es sei­en jetzt an­de­re Zei­ten als die sei­nes Groß­va­ters und sei­ner Ohei­me, und er habe wohl ihr Blut, aber einen an­de­ren Geist. Dass er sein Herz be­meis­tern kön­ne, be­wei­se er jetzt in der dä­ni­schen An­ge­le­gen­heit und wer­de es fer­ner tun; aber es blei­be doch wahr, dass ei­nes Kö­nigs Brust hei­ßer und be­gie­ri­ger sein müs­se als die an­de­rer Men­schen; denn in ihm schla­ge das Herz des gan­zen Vol­kes.

Wenn das wahr wäre, sag­te Skyt­te ei­gen­sin­nig, wür­de er, Gu­stav Adolf, die Schol­le lie­ben, die das Volk pflü­ge, nicht aber nach dem Mee­re trach­ten. Was frü­ge das Volk, das sein Le­ben auf den Schlacht­fel­dern ver­blu­ten las­sen müs­se, nach frem­den Län­dern, de­ren Schät­ze den Kö­nig zum Ty­ran­nen mach­ten?

Von plötz­li­cher Un­ge­duld über­wäl­tigt, schlug Gu­stav Adolf mehr­mals mit der ge­ball­ten Faust auf den Tisch und rief, was denn al­les dies hei­ßen sol­le? Er, Skyt­te, sei es ge­we­sen, der ihm als Kna­ben, wäh­rend er ihn an der Hand durch die stil­len ver­schnei­ten Wäl­der führ­te, von den Strö­men des Nor­dens er­zählt habe und wie man durch den Don­ner ih­rer Was­ser­fäl­le zu­wei­len die schmel­zen­de Har­fe kön­ne sin­gen hö­ren, die der Neck spie­le. Er, Skyt­te, sei es ge­we­sen, der ihm zu­erst von sei­nem Groß­va­ter Gu­stav Wasa und von sei­nen Ohei­men er­zählt und sei­ne Brust mit Träu­men sei­nes un­ge­heu­ren Ge­schlechts er­füllt habe. Wa­rum er das ge­tan hät­te? Wa­rum er sei­nen Groß­va­ter den Hort Schwe­dens und die Son­ne des Nor­dens ge­nannt hät­te? Nun schel­te er ihn, weil er Wolfs­blut habe und Kö­nig sei.

Skyt­te sah den er­zürn­ten Jüng­ling er­staunt an und be­dach­te sich eine lan­ge Wei­le. »Je­ner war ein Bau­ern­kö­nig«, sag­te er, »dar­um lieb­te ich ihn.«

Ob er das etwa nicht sei, sag­te Gu­stav Adolf eif­rig. Ob ihm die Bau­ern nicht zu­ju­bel­ten und an­hin­gen? Aus sei­nen Bau­ern wol­le er ein un­be­sieg­ba­res Heer ma­chen und un­s­terb­li­che Ta­ten mit ih­nen tun. Er ver­ach­te die Tu­gen­den der Bau­ern nicht, ihre Ge­nüg­sam­keit und Rau­heit sei ihm mehr wert als weich­li­che Bil­dung. Was er zu tun vor­ha­be, wer­de er zum Woh­le des schwe­di­schen Vol­kes tun und zum Heil und Ruhm des rei­nen Chris­ten­glau­bens, des­sen Be­ken­ner er sei.

Als Skyt­te ihn ver­las­sen hat­te, hing Gu­stav Adolf noch lan­ge den mäch­tig durch­ein­an­der­flu­ten­den Ge­dan­ken nach, die das Ge­spräch in ihm er­regt hat­te. Das leicht aus Holz ge­bau­te Schloss, in dem er sich be­fand, beb­te zu­wei­len von den Stö­ßen des von ei­nem star­ken Wind an die Küs­te ge­schleu­der­ten Mee­res, ohne dass es dem Träu­men­den zum Be­wusst­sein kam. Er dach­te an das, was er dem dä­ni­schen Kö­nig ge­gen­über be­reits durch­ge­setzt hat­te, dass er näm­lich wie je­ner Wap­pen und Ti­tel der drei skan­di­na­vi­schen Kö­nig­rei­che füh­ren durf­te und dass er ihm die große Sum­me, die er ihm zu zah­len sich ver­pflich­te­te, nicht als Schul­dig­keit oder Tri­but, son­dern als frei­wil­li­ges Ge­schenk leis­te­te. Vie­le Ge­sandt­schaf­ten wa­ren dar­über hin und her ge­gan­gen und vie­le Ver­hand­lun­gen ge­pflo­gen, und auf kei­ne der an­züg­li­chen Prah­le­rei­en Kö­nig Chris­tians war er ihm die Ant­wort schul­dig ge­blie­ben. Das moch­te der Welt we­nig schei­nen, und es kos­te­te ihn vie­le Mühe, sich mit so ver­steck­ten, ei­ner Nie­der­la­ge ab­ge­run­ge­nen Er­fol­gen zu be­gnü­gen; aber einst wür­den sie sei­ne Mä­ßig­keit und Weis­heit be­wun­dern und be­grei­fen, um welch he­ro­i­scher Zie­le wil­len er sei­ne An­sprü­che und sei­nen Mut ge­zü­gelt hat­te. Die Zeit wür­de kom­men, wo Chris­ti­an IV., der ver­meint­li­che Rie­se des Nor­dens, klein­ge­beugt vor ihm wei­chen wür­de, wo sei­ne An­ge­le­gen­hei­ten die des gan­zen Erd­krei­ses sein wür­den. Er fürch­te­te we­der ihn noch die an­ma­ßen­den Han­se­städ­te, noch die rei­chen hol­län­di­schen Staa­ten, die Grie­chen der neu­en Zeit, noch Eng­land, noch sei­nen Vet­ter, den pol­ni­schen Kö­nig Si­gis­mund, der ihm die Kro­ne strei­tig mach­te, und am we­nigs­ten den gicht­brü­chi­gen Je­sui­ten­kai­ser mit­samt sei­ner spa­ni­schen Ver­wandt­schaft, die je­nen of­fen und heim­lich un­ter­stütz­ten; es war eine un­aus­sprech­li­che Ge­wiss­heit in ihm, dass er, wenn er ein­mal sei­ne gan­ze Kraft aus­strö­men lie­ße, über sie alle hin­aus­gin­ge. Er war nur der arme Schwe­den­kö­nig; aber sein war das sal­zi­ge Meer, das einen Ring um die Erde schloss. Wäh­rend in grau­er Vor­zeit die Völ­ker des Fest­lan­des mit­ein­an­der um die Erde strit­ten, hat­ten die Nord­män­ner das Meer un­ter­jocht, das Ur­ele­ment, das Län­der ge­biert und ver­schlingt. Über das Meer hin rausch­ten sie auf ge­flü­gel­ten Dra­chen und grün­de­ten stol­ze Staa­ten mit­ten in der Won­ne des Sü­dens. Auch er woll­te nun rei­sen und die Welt se­hen. So­wohl Skyt­te wie Oxens­tier­na hat­ten Deutsch­land be­reist und ihm von sei­nen Wun­dern viel er­zählt; seit­dem lieb­te er es, sich das ur­al­te Reich vor­zu­stel­len, schwer von Ruhm und Weis­heit, ge­heim­nis­voll star­rend und glü­hend von den Ju­we­len sei­ner Städ­te, die wie köst­li­che Schrei­ne den hei­li­gen Staub von Jahr­hun­der­ten ver­wahr­ten. Da wa­ren die han­dels­mäch­ti­gen Han­se­städ­te Bre­men, Lü­beck, Stral­sund, Braun­schweig, Mag­de­burg, mit dem stren­gen Prunk und der kampf­ge­krön­ten Ehre ih­rer Rat­häu­ser, mit ih­ren Do­men, die Bur­gen Got­tes gli­chen, mit der ge­bie­te­ri­schen Wucht ih­rer Mau­ern und Tür­me. Dann öff­ne­ten sich die rei­zen­den Ge­fil­de des Sü­dens, durch wel­che Rhein, Main und Neckar, Do­nau und vie­le an­de­re Strö­me, trau­be­num­rankt und se­gen­trie­fend, sich er­gos­sen, wi­der­spie­gelnd die him­mel­ho­hen Tür­me des gol­de­nen Mainz, die rei­chen Märk­te Frank­furts, die strot­zen­den Kauf­häu­ser Ulms, das bil­der­pran­gen­de Augs­burg und das kö­nig­li­che Prag. Es schi­en ihm un­be­greif­lich, dass die Kai­ser, in de­ren Hän­de noch dazu die neu­en Reich­tü­mer Spa­ni­ens flos­sen, dass die vie­len, von ge­lehr­ten Rä­ten um­ge­be­nen Fürs­ten, die Her­ren al­ler die­ser Macht und Pracht, so rat­los und hilf­los nach aus­län­di­schem Bei­stand such­ten, un­fä­hig, sich aus der Ver­wir­rung, in die sie sich selbst ge­bracht hat­ten, zu lö­sen oder ge­walt­sam zu rei­ßen. Wa­ren sie ent­ar­tet oder ver­weich­licht, oder war es viel­leicht Got­tes Rat­schluss, der sie ver­blen­de­te, um eine neue Herr­lich­keit zu sei­ner Ehre über den Trüm­mern zu er­rich­ten? Woll­te er sich aus den ge­stürz­ten Säu­len der al­ten ver­rot­te­ten Kaiser­herr­lich­keit ein Je­ru­sa­lem bau­en, an des­sen Al­tä­ren dem wah­ren Glau­ben ge­dient wur­de? Und wies sein all­mäch­ti­ger Fin­ger auf ihn als den Bau­meis­ter, der das himm­li­sche Werk grün­den soll­te? Er hat­te Au­gen­bli­cke, wo er sich fühl­te, als sei er aus­er­wählt, et­was Gro­ßes zu voll­brin­gen, und wo er sei­ne Brust von dem Got­tes­wil­len ge­schwellt glaub­te, der in ihm wirk­te.

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