Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Das Blatt zit­ter­te in den Hän­den des al­ten Man­nes, wäh­rend er las, und die Trä­nen be­gan­nen ihm lang­sam über das Ge­sicht zu lau­fen. Sein Herz war so hart ge­schla­gen, dass er nicht ein­mal in der Bi­bel Trost fin­den konn­te. Nicht nur der Ab­fall sei­nes Soh­nes war es, der ihn be­küm­mer­te, son­dern der Ge­dan­ke an die bit­te­ren Fol­gen, die für sei­ne ar­men Un­ter­ta­nen dar­aus er­wach­sen muss­ten, wenn der Ab­trün­ni­ge ih­nen sei­nen Irr­glau­ben auf­zwin­gen wür­de. Vie­le Stun­den ver­brach­te er in lei­sem Ge­spräch mit sei­ner Frau, lan­ge saß er aber auch al­lein, von ei­nem dro­hen­den Schwall teuf­li­scher Zwei­fel ge­ängs­tigt. Wa­rum ließ Gott es zu, dass die Ar­beit sei­nes Le­bens zu­nich­te ge­macht wer­de, sein Gärt­lein, in dem er das Un­kraut des Un­glau­bens und des Las­ters aus­ge­jä­tet, wo er Fröm­mig­keit, Ord­nung und Tu­gend ge­sät und auf­ge­hen ge­se­hen hat­te, von sei­nem ei­ge­nen Soh­ne ver­wüs­tet wur­de? Er hat­te ge­glaubt, der Se­gen Got­tes ruhe auf sei­nem Ta­ge­werk, und nun soll­te sein bre­chen­des Auge es schei­tern se­hen. War es eine ihm auf­er­leg­te Prü­fung, wie konn­te Gott den Ver­lust so vie­ler See­len da­mit ver­bin­den?

Den ernst­li­chen Vor­stel­lun­gen Heil­brun­ners, man müs­se sich dem Ver­häng­nis Got­tes auch dann un­ter­wer­fen, wenn man es nach sei­nem schwa­chen mensch­li­chen Ver­stan­de nicht be­grei­fe, füg­te er sich, in­so­fern er nicht laut klag­te; an­statt des­sen be­schäf­tig­te er sich in großer Un­ru­he da­mit, das Un­heil, so viel an ihm war, von sei­nem Lan­de ab­zu­wen­den. Nach­dem er dem Soh­ne in erns­ten Wor­ten sein Un­recht vor­ge­hal­ten hat­te, for­der­te er von ihm ein bün­di­ges Ver­spre­chen, in sei­nem vä­ter­li­chen Er­b­lan­de die Augs­bur­gi­sche Kon­fes­si­on nicht an­tas­ten noch aus­län­di­sche Be­am­te dort ein­füh­ren zu wol­len, wel­ches Wolf­gang Wil­helm nach lan­gem Zö­gern auch gab, da­bei die Un­ver­brüch­lich­keit ei­nes Fürs­ten­wor­tes be­to­nend. Dann band er sei­nem zwei­ten und sei­nem drit­ten Soh­ne, Au­gust und Jo­hann Fried­rich, aufs Herz, dem rei­nen Glau­ben, in dem sie auf­er­zo­gen wä­ren, un­er­schüt­ter­lich an­zu­han­gen, sich durch kei­nen ir­di­schen Vor­teil, Be­dro­hung oder Ver­lo­ckung ab­wen­dig ma­chen zu las­sen, auch stets für ihre Un­ter­ta­nen, wenn die­se etwa trotz al­ler Ver­trä­ge von Wolf­gang Wil­helm be­drängt wer­den soll­ten, vä­ter­lich zu sor­gen und ein­zu­sprin­gen, da Gott die See­len der Un­ter­ta­nen von den Fürs­ten for­dern wer­de. Au­gusts auf­rich­ti­ger Blick und treu­es Wort be­ru­hig­ten ihn über des­sen Zu­kunft, für den schwa­chen und et­was ver­gnü­gungs­süch­ti­gen Jo­hann Fried­rich da­ge­gen muss­te der äl­te­re Bru­der die Verant­wor­tung mit über­neh­men. Heil­brun­ner und die üb­ri­gen Geist­li­chen er­hiel­ten den Auf­trag, an je­dem Sonn­tag die Ge­mein­de auf die be­vor­ste­hen­de Ge­fahr auf­merk­sam zu ma­chen und sie zur Glau­ben­streue zu ver­mah­nen. Es herrsch­te im gan­zen Länd­chen Be­trüb­nis und Sor­ge, und aus frei­en Stücken be­te­ten alle täg­lich, Gott möge ih­ren from­men Fürs­ten er­hal­ten und das Übel von ih­nen ab­wen­den.

Nichts­de­sto­we­ni­ger ging das Le­ben des schon lan­ge gicht­lei­den­den al­ten Fürs­ten schnell zur Nei­ge. Er än­der­te nichts in sei­ner Le­bens­füh­rung, stand in der Mor­gen­frü­he auf, aß zur Mit­tags­zeit sei­nen Brei, ob­wohl er ihm fast zu­wi­der war, ar­bei­te­te mit sei­nen Rä­ten und las zur be­stimm­ten Stun­de in der Bi­bel; aber sei­ne An­ge­hö­ri­gen sa­hen ihn oft mit­ten in der Be­schäf­ti­gung ein­schla­fen oder leer vor sich hin stie­ren, wäh­rend ihm Trä­nen aus den Au­gen schli­chen. In den ers­ten Ta­gen des Au­gust ließ er die Frömms­ten und Red­lichs­ten aus der Bür­ger­schaft, wie die Pre­di­ger sie vor­schlu­gen, zu sich auf das Schloss for­dern, um ih­nen Maß­re­geln für ihr Ver­hal­ten nach sei­nem Tode zu ge­ben. Sie wür­den nun bald, re­de­te er sie an, eine Her­de ohne Hir­ten sein und könn­ten leicht den Wöl­fen, die je­der­zeit um­gin­gen, zur Beu­te fal­len. Zwar wür­den sei­ne Söh­ne ih­nen fürst­lich und ge­treu­lich vor­ste­hen, und Heil­brun­ner wür­de ih­nen nach wie vor Got­tes Wort aus­le­gen und sie zum Gu­ten an­hal­ten, aber sie wüss­ten ja­wohl auch, wie böse die Zeit­läuf­te wä­ren, wel­che Macht der Teu­fel auf Er­den be­sä­ße und wie weit der päpst­li­che An­ti­christ sei­ne Sch­lin­gen wür­fe. Da müss­ten sie denn auch selbst mit Be­stän­dig­keit ge­wapp­net sein, wenn sie die Prü­fung be­ste­hen und der­einst den Him­mel ge­win­nen woll­ten. Da­nach frag­te er vie­le von ih­nen ein­zeln, wie sie sich ver­hal­ten wür­den, wenn sie mit Ge­walt zur Mes­se ge­zwun­gen wer­den soll­ten, ob sie sich fü­gen oder Hab und Gut preis­ge­ben, aus­wan­dern und ihre ir­di­sche Zu­kunft Gott an­heim­ge­ben woll­ten. Ei­ni­ge Män­ner sag­ten, sie hoff­ten das Bes­te, aber lands­frem­de Bett­ler wür­den nir­gends gern ge­se­hen, man müs­se auch für Weib und Kind Sor­ge tra­gen; ei­ni­ge Frau­en, sie wür­den sich nach dem Wil­len ih­rer Män­ner ver­hal­ten; aber ein paar alte Män­ner und alte Wit­wen sag­ten, von Got­tes Wort wür­den sie nicht las­sen, soll­ten sie auch dar­über Leib und Gut ver­lie­ren müs­sen, und sie wür­den dem Her­zog gleich die Hand dar­auf ge­ben.

Er wis­se wohl, dass die Prü­fung hart sei, sag­te Phil­ipp Au­gust, aber himm­li­scher Lohn har­re des Über­win­ders, und er wol­le auch hier und dort für sie be­ten. Dann präg­te er ih­nen ein, sei­nen Söh­nen Ge­hor­sam zu leis­ten, wenn er bald nicht mehr sein wer­de, und sag­te ih­nen Le­be­wohl, wor­auf alle un­ter herz­zer­bre­chen­dem Schluch­zen aus­ein­an­der­gin­gen.

Ei­ni­ge Tage spä­ter fiel der alte Her­zog beim Auf­ste­hen in Ohn­macht, er­hol­te sich aber wie­der und ließ sich vollends an­klei­den, wenn­schon die Ärz­te Be­den­ken äu­ßer­ten und Fa­mi­lie und Die­ner­schaft sich kopf­schüt­telnd dar­an er­in­ner­ten, dass man den 12. Au­gust schrieb, also ge­ra­de drei Mo­na­te nach dem Über­tritt Wolf­gang Wil­helms in Düs­sel­dorf ver­flos­sen wa­ren. Wie all­täg­lich nahm er dann an ei­ner Sit­zung der Räte teil und ließ sich von Heil­brun­ner ein Ka­pi­tel aus der Bi­bel er­klä­ren, um doch für alle Fäl­le auf das Ende vor­be­rei­tet zu sein. Beim Mit­ta­ges­sen, das bald nach zehn Uhr statt­fand und an dem sei­ne Ge­mah­lin, sei­ne Söh­ne, Heil­brun­ner und ein Arzt teil­nah­men, leg­te er plötz­lich den Löf­fel aus der Hand und schlief ein, um nicht mehr zum Le­ben zu er­wa­chen.

Der To­des­fall rief un­end­li­chen Jam­mer im neu­bur­gi­schen Lan­de her­vor; nun, hieß es im Vol­ke, wür­de man das Schick­sal des be­nach­bar­ten Do­nau­wörth er­lei­den, wo die Schlech­ten, die ih­ren Glau­ben ver­rie­ten, An­stel­lun­gen und Äm­ter er­hiel­ten und straf­los die Bes­se­ren quä­len und un­ter­drücken dürf­ten. Es wa­ren in den letz­ten Jah­ren vie­le Do­nau­wör­ther nach Neu­burg ge­zo­gen, und die­se sa­hen nun kom­men, dass ih­res Blei­bens auch hier nicht wäre, son­dern dass sie wei­ter­wan­dern müss­ten, är­mer und hoff­nungs­lo­ser als zu­vor.

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