Bauliche Gestaltung von speziellen Beckenanlagen Bädergestaltung
Weitere Einrichtungen des Be-ckenbereichs
Neben den Angaben der Abschnitte „Einrichtun-gen im Beckenbereich der Hallen- und Freibä-der“ (Kapitel: 1.2), sind noch folgende Einrich-tungen und Räume hervorzuheben:
Geräteräume
Zur Aufnahme der Schwimmhilfen sowie Sport- und Spielgeräte sind in unmittelbarer Nähe Räumlichkeiten vorzusehen. Der Raum soll in gleicher Ebene und unmittelbar zugänglich sein. Als Mindestgröße werden empfohlen:
bis 450 m2 Wasserfläche: ca. 15m2,
über 450 m2 Wasserfläche: ca. 20m2
Raumhöhe: ≥2,50m, Türgröße: ≥1,50m
Für die Lagerung der Reinigungsgeräte wird ein eigener zentral liegender Raum von mind. 6m2 empfohlen. Wasseranschlüsse und ein Schrank für Reinigungsmittel sollten zur Einrichtung gehören.
Schwimm-Meisterraum, Aufsichtskanzel
Die Lage und Gestaltung eines Schwimmmeis-terraumes als Aufsichtsraum sollte so erfolgen, dass eine gute blendfreie Übersicht über den gesamten Beckenbereich möglich ist. Bei Was-serflächen von mehr als 450 m2 oder mehr als drei Becken ist eine zusätzliche Aufsichtskanzel empfehlenswert. Der Zugang zur Halle muss direkt erfolgen. Kurze Wege zum technischen Bereich sind erforderlich.
Größe: mind. 6 m2 bei 2,50m Höhe
Das Klima muss unabhängig von der Halle regelbar und der Schallpegel gegenüber der Halle gemindert sein.
Einrichtungen: Kontroll- und Bedieneinrichtun-gen (Schalttafeln, Instrumente, Computer) für die Wasseraufbereitung, Beleuchtung, Klima und Beschallung.
Fernsprechanschluss, Handwaschbecken, Aktenschrank, Schreibplatz, Mutteruhr, Fundsa-chenschrank
Schwimmmeisterraum: Lage und Einrich-tungen nach der KOK-Richtlinie (Freizeitbad „Atlantis“, Herzogenaurach)
Übung
Wasserrutschen, Räume des Beckenbe-reichs, Saunaanlagen
102. Aus welchen Materialien können Wasserrut-schen-Flächen bestehen?
103. Welche Wasserrutschenbahnen werden unterschieden?
104. Wie sind Wasserrutschenbahnen zu betrei-ben?
105. Wie sind Geräteräume angeordnet?
106. Geben Sie für den Schwimmmeisterraum an:
106.1 Einrichtungen
106.2 Lage und Gestaltung
Zusatzübung
Z01 Wie können Ausrutschbecken ausgebildet sein?
Z02 Geben Sie für eine Einzelrutsche Höhe, Rutschgeschwindigkeit und Wassermenge an.
Z03 Welche Gefahren bestehen bei Kunststoffrut-schen?
Z04 Wie sollen Plattformen bei Rutschen beschaf-fen sein?
Z05 Welche Sicherheitshinweise sind am Rut-schenstart vorzusehen?
Z06 Geben Sie fünf Sicherheitshinweise und Rut-schenanleitungen an.
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Bädergestaltung Anlagen zur Gesundheitspflege
Anlagen zur Gesundheitspflege
Sauna-Anlagen, Schwitzbäder
Saunaanlagen sind in Freizeit, Spaß- und Erlebnisbädern eine sinnvolle Ergänzung des Angebotes. So ist es ein verständlicher Wunsch des Badegastes gleichzeitig, neben dem Bade- und Schwimmangebot, in der Sauna Erholung und Entspannung zu finden. Die bauliche und betriebliche Einbeziehung der Sauna im öffent-lichen Bad ist deshalb eine zwingende Voraus-setzung.
Formen der Schwitzbäder
In Freizeitbädern umfassen die Saunaanlagen alle Formen der Schwitzbäder (nach KOK):
Heißluftbad (Sauna, Finnisches Bad)
Es besteht aus ein oder mehreren Schwitzräu-men mit unterschiedlichen Temperaturen zwi-schen 80...100°C.
Warmluft-, Heißluftbäder (Römisches Bad) sind Schwitzräume mit trockener Warmluft von >50°C und trockener Heißluft bis ca. 70°C.
Dampfbäder (Russisches-, Türkisches- oder Irisches Bad) sind Schwitzbäder mit feuchter Warmluft von 40...55°C. Beim Russischen Bad wird Nebelbildung, beim Türkischen und Irischen Bad ein hoher Frischluftanteil bevorzugt.
Grundsätze der Planung und-Einrichtung
Die Einbeziehung der Sauna erfolgt als ge-schlossene Einheit, die sowohl vom Bade-gast, wie auch vom speziellen Saunabesucher genutzt werden kann. Die Einrichtung einer Anlage mit zwei Saunaräumen bietet sich an. Diese werden getrennt für beide Geschlechter oder zur gemeinsamen Nutzung betrieben.
Zur Anlage sollten Kommunikationseinrich-tungen (Leseräume und Bars) und ein großer Außenbereich (Saunagarten mit Blockhaussau-na und Außenbecken oder Naturbäder) gehören.
Betriebsergänzungen können sein: Medizini-sche Bäder, Massageeinrichtungen, Solarien, Bewirtungseinrichtungen, Fitness- und Kosme-tikabteilung.
Zum Standardraumprogramm nach den Richt-linien für den Bau von Saunaanlagen gehören:
Organisationsschema des Saunabades
Beispiel eine Sauna-Anlage für 8...10 KP (Foto: B+S Finnland Sauna, 48249 Dülmen)
Raumprogramm und Flächenbedarf
Die aufnehmbare Zahl an Saunabesuchern wird als Kapazität bezeichnet. Ein Saunabesucher ist so eine Kapazitätsperson = 1 KP.
Die Grundfläche ohne Freiluftbereich beträgt 4 bis 6 m2 pro KP.
Auskleideraum: mind. 10 m2 Raumgröße mit verschließbaren Garderobenschränken, Abla-gen, Spiegel, Haartrockner, Sitze und Personen-waage.
Toiletten: 1 Sitz für Damen, 1 Sitz und 1 Stand für Herren.
Vorreinigungsraum: mindestens 5 m2, Getrenn-te Duschen: Eine Dusche je 8 KP.
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Anlagen zur Gesundheitspflege Bädergestaltung
Saunaraum von 6,0 bis max. 20 m2, bei grö-ßerem Bedarf sind weitere Saunaräume anzu-ordnen. Verweildauer 8...12 (15) min. je Sauna-gang. Raumhöhe 2,10...2,40m, Bänke stufenför-mig angeordnet bis > 1,00m unter der Decke.
Abkühl-Kaltwasser-Raum: mind. 15 m2, 1,0 m2 bis 1,8m2 je KP. Einrichtungen: Gießschlauch, Schwallbrause, Körperduschen, Zapfventil mit Kübel.
Kaltwassertauchbecken: ca. 0,80 m im Boden versenkt, Größe mind. 0,80 x 1,10 m bei < 1,20 m Tiefe. Außen und innen sind trittsichere Stufen anzuordnen (keine Leiter). Die Wasseraufberei-tung der Tauchbecken ist in DIN 19643 geregelt. Fußwärmbecken mit einer Wassertemperatur von ca. 40°C. Beckengröße ca. 0,30m x 0,30m x 0,25m bei 10...15cm Wassertiefe. Anzahl: 1 Becken pro 4 KP.
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