Öffentliche Naturbadeteiche besitzen alle Nut-zungseinrichtungen wie Bäder mit künstlichen Becken.
Der Unterschied liegt in der Wasserreinigung, die bei den Badeteichen eine andere, bauli-chen Gestaltung und Wasserführung erfordert.
Eingetragene, organische Verunreinigungen werden biologisch abgebaut und anorganische Eintragungen natürlich abgeführt.
Eine ständige Grundwasserdurchströmung o-der die Durchleitung eines Fließgewässers ist zu empfehlen. Letzteres sollte nährstoffarm und frei von Abwasserbelastungen sein.
Größe der Wasserfläche
Um die selbstreinigende Kraft des Wassers nicht zu überfordern empfiehlt es sich eine Belastung zwischen 20 und 40 m2 pro Person und Tag an-zusetzen.
Funktion der natürlichen Reinigung:
Algen-Plankton, die einzelligen Algen, bau-en or-ganische Stoffe und somit Pflanzen aus den im Wasser gelösten Salzen auf. Des wei-teren benötigen die meisten Bakterienarten die abgestorbenen organischen, aber auch anor-ganischen Substanzen für Ihre Lebensenergie. Algen und Bakterien dienen dem Zooplankton z.B. dem Wasserfloh als Nahrung. Wasserflö-
he können mit einer Filteranlage verglichen werden. Sie filtrieren das Wasser so, dass das gesamte Wasservolumen am Tag bis zu 1,7 mal umgewälzt wird. Wasserflöhe werden wiederum Ein Fischbesatz ist jedoch zum Schutz des wich-tigen Zooplanktons zu verhindern.
Zusätzlich zum Schilfgürtel und anderen Was-serpflanzen reinigen das Wasser externe Pflan-zenfilter. Der Eintrag der Schmutzmenge und die biologische Abbaubarkeit dürfen höchstens im ausgewogenen Verhältnis sein.
Die baulichen Vorausset-zungen
Die größte Wassertiefe sollte nicht unter 2,50m betragen. Zu empfehlen ist eine noch größere Tiefe, da es hierbei im unteren Bereich zur Bildung einer kühleren Wassertempera-turschicht kommt, die die eingeschwemmten Stoffe und vor allem Phosphat besser absinken lässt.
In den meisten Fällen sind die Badeteiche voll abzu-dichten.
Für diese Abdichtung werden neben Ton- oder
Beispiel für einen Badeteich mit abgegrenztem Schwimmbereich. Ab-setzzone im Vordergrund, (Naturbad Ulrichstein)
Lageplan eines künstlichen Badeteiches, be-stehend aus einem Pflanzenfilter, anschließender So-larstrecke zur Erwärmung, Nichtschwimmer-, Schwim-mer- und Springerbereich. Der Zulauf erfolgt in den Planzenfilter durch Quellwasser und Zirkulationswas-ser über die Rückleitung per Pumpe. (Höhr-Grenzhau-sen)
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Badegewässer - Naturbäder Bädergestaltung
Übung
Badegewässer, Naturbäder
114. Erklären Sie den Begriff Naturbäder!
115. Welche Arten der Naturbäder werden unter-schieden?
116. Wie unterscheiden sich Schwimmteiche von anderen Naturbädern?
117. Welche Planungsgrundsätze gelten für das Einrichten von Naturbädern?
118. Welche Größen sollten die Badewasser- und Liegeflächen besitzen?
119. Wie sollten die Strände und Uferzonen be-schaffen sein?
120. Geben Sie folgende baulichen Anforderun-gen an für:
120.1 Parkflächen
120.2 Entsorgungseinrichtungen
120.3 Umkleideplätze
120.4 Sprunganlagen
121. Welche Wartungsaufgaben hat die Aufsicht in Bezug auf:
121.1 Uferzonen
121.2 Wasserbereiche
121.3 Stege und Sprunganlagen
122. Welche Einrichtungen sind für die Aufsicht und die Erste Hilfe erforderlich?
Künstliche Badeteiche
Z07. Wie erfolgt die künstliche Reinigung des Wassers in einem künstlichen Badeteich?
Z08. Welche baulichen Voraussetzungen sind bei den Beckenanlagen eines künstlichen Bade-teiches einzuhalten?
Z09. Geben Sie die einzelnen Beckenarten oder Bereiche eine Badeteiches an.
Z10. Wie sind künstliche Badeteiche zu warten?
Lehmschichten überwiegend Folien aus 1,5mm starker PVC verwendet, auf die ein Kunststoff-Vlies sowie eine Kiesschicht als Schutz gegen Beschädigungen aufgebracht wird.
Verschmutztes Oberflächenwasser wird im anschließenden Absetzbereich oder separa-tem Becken gesammelt und von absetzbaren Bestandteilen gereinigt. Der Schlammbereich ist mindestens einmal jährlich zu räumen. Das Wasser fließt ab oder wird aus einem ange-schlossenen Ausgleichsbecken wieder auf den Pflanzenfilter gepumpt.
Pflanzenfilter für einen künstlichen Bade-teich (Höhr-Grenzhausen)
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Schwimmbadreinigung Reinigungsgebiete
Carbonate, Silikate, Metalloxide Urinstein und Kalkseifen
Pflanzen: Algen, Moose, Pilze
Schwimmbadreinigung - warum?
Aus hygienischen Gründen (Sauberkeits-empfinden)
Zur Minderung der Infektionsgefahr
Zur Werterhaltung der Anlage
Zur Erhöhung der Unfallsicherheit
Reinigungsmittel
Unterscheidung der Reiniger
Neutralreiniger
Alle Spülmittel, die bei manuellen Reinigungs-verfahren verwendet werden, sind Neutralreini-ger. Hierzu gehören auch Auto- und Teppichs-hampoos, Bade-, Dusch- und Haarshampoos. Bei ihnen liegt der pH-Wert zwischen 7,0 und 5,8. Die leichte Unterschreitung des Neutral-punktes begünstigt die Hautverträglichkeit.
Intensivreiniger
Dies sind saure oder alkalische Reiniger und Reiniger auf Lösungsmittelbasis.
Saure Reiniger sind: Sanitärreiniger, Becken-reiniger, Kalklöser, Sedimentlöser, Zement-schleierentferner, Beton-, Milch-, Bier-, Urin-, und Weinsteinlöser.
Alkalische Reiniger werden bei Verschmutzun-gen durch Öle, Fette und Kosmetika eingesetzt.
Organische Reiniger (Lösungsmittelreiniger) finden Anwendung beim Entfernen von Farben, Mineralölen und - fetten, Wachse, Paraffine, Bitumen und Teer.
Kombinationsreiniger
Durch die Forderung, Reinigungsarbeiten zu rationalisieren, wurden Reinigungsmittel herge-stellt, die mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Sie können auch „Mehrzweckreiniger“ genannt werden.
Kombinationsreiniger kann man wie folgt unterscheiden:
Eine Schwimmbadreinigung ist nicht nur aus ästhetischen Gründen erforderlich. Durch die Nässe wird das Wachstum von Kleinstlebewe-sen und somit die Übertragung von Krankheiten gefördert. Verschmutzte Becken benötigen mehr Desinfektionsmittel. Nicht zuletzt trägt eine rich-tige Badreinigung zur Unfallsicherheit und Wer-terhaltung der Anlage bei.
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