Hubbodenkonstruktionen sind selten durchströ-mungsfreundlich ausgebildet. Eigens angeord-nete Durchströmungsöffnungen müssen die Ein-beziehung des Wasserraumes unter dem Boden in die Umwälzung sicherstellen. Wasserproben aus dem Bereich unter dem Hubboden müssen zu entnehmen sein.
Die Wasserführung „Hannover“ nach dem Prinzip der Strahlenturbulenz bietet totzo-nenfreie Durchströmung und damit optima-le Reinigung der Hubboden-Unterboden-konstruktion. Durch Umschaltmöglichkeit ist verstärkte Turbulenzströmung unter dem Hubboden gegeben.
Gute Durchströmung eines Hubbodenbe-ckens mittels „Strahlenturbulenz“ (A.f.B.W. GmbH & Co, 30952 Empelde)
55. Durch welche Einrichtungen können die Be-ckenbereiche noch abgeteilt werden?
56. Mit welchen Hubkonstruktionen und Antrieben können Hubböden verstellt werden?
57. Führen Sie 6 wichtige Ausführungsvorschriften für Hubböden auf!
58. Welche Sicherheitsregeln sind bei der Bedie-nung eines Hubbodens einzuhalten?
59. Wie ist die Wasserqualität unter den Hubböden sicherzustellen?
Wellenbecken
Wellenbecken vermitteln die Illusion der Mee-resbrandung und stellen in den Bädern einen ständigen Anziehungspunkt dar. Freizeitbäder, die mit einem Wellenbecken ausgestattet sind, haben so eine besondere Attraktivität.
Erzeugung der Wellen
Eine Welle entsteht durch das rhythmische Schwingen von Wasserteilchen eines ganzen Wasserbereichs. Wird z.B. ein Stein ins Wasser geworfen oder verdrängt ein Gegenstand das Wasser (Hand des Schwimmers), gibt es eine Druckwirkung (Wellenberg) und Sogwirkung (Wellental), die erst langsam durch ruhende Wasserteile abklingen.
Wellenmaschinen erzeugen auf unterschied-lichste Art Wellen, die je nach Wunsch unregel-mäßig oder gleichmäßig fortlaufen.
40
Bauliche Gestaltung von speziellen Beckenanlagen Bädergestaltung
Als Wellenmaschinen wer-den unterschieden:
Prinzip der Verdrän-gungskörper
Schwingflügelmaschinen
Kolbenmaschinen
Maschinen nach pneu-matischen Prinzip
Bei allen Maschinen wird ein Druck auf die Wasser-fläche ausgeübt, der peri-odisch fortgeführt einen durchgehenden Wellenzug über das gesamte Becken bewirkt. Die Wirkungswei-se der Wellenmaschine muss so eingestellt sein, dass die Welle die ganze Breite des Beckens durch-läuft und in Beckenmitte am höchsten ist. Höhen: 0,60...1,00m. Wellenhöhen von 0,90m haben sich als optimal bewährt. Längen: 10,0 - 17,0m. Wellenfolge: 2,5...3,5 Sekunden. Während des öffentlichen Badebetriebs werden pro Stun-de etwa zwei- oder dreimal, jeweils 10...15 min Wellen erzeugt. Ein Maschinenraum; ein-schließlich einem erweiterten Beckenbereich zur Erzeugung der Wellen; muss an der Stirnseite des Beckens eingeplant werden. Bei Beckenlän-gen unter 50m ist der Einbau einer Hub- oder Klappwand zu empfehlen. In 50m-Becken kann ein Hubboden am flacheren Ende vorgesehen werden.
Wellenbecken sind die Attraktion eines jeden Freizeitbades
Wellenkolbenmaschine
Pneumatische Wellenerzeugung
Konstruktion und Maße des Wellenbeckens
Die Form des Wellenbeckens sollte möglichst rechtwinklig sein. Bei Freibädern sind jedoch auch völlig unregelmäßige Formen üblich, die jedoch ein Auseinanderfließen der Wellenener-gie bewirken und nur im kleinen Bereich starke Wellenbildungen zulassen.
Wassertiefen und Einrichtungen
Je nach Art der Wellenerzeugung und der Nut-zungsart (Schwimmen, Springen) des Beckens, können die Wassertiefen im tiefen Bereich ≤3,80m...1,80m, im Stehbereich ≤1,35m betra-gen.
41
Bädergestaltung Bauliche Gestaltung von speziellen Beckenanlagen
Am gegenüberliegenden Ende läuft die Wasser-tiefe zu Null aus. Eine Trittstufe von 15 cm...30 cm am Ende ist gleichfalls zulässig.
Rauhe Böden (Teppiche, strukturierte Fliesen) bremsen die Wellengeschwindigkeit am Welle-nende. Teppichbeläge im ganzen Becken haben sich in der Praxis nicht bewährt, da sie sich lösen und eine Brutstätte für Keime darstellen. Bodenneigung 10%, besser 6...8 %. Die Ein-richtung von Wasserattraktion sind im flacheren Beckenbereich möglich.
Breite, rostgedeckte Rinnen am Beckenende sorgen dafür, dass die stark angeschwemmten
Schmutzteilchen gut in den Aufbereitungskreis-lauf gelangen.
Der Beckenrand ist mindestens 0,60m höher als der ruhende Wasserspiegel auszubilden. Beckenraststufen müssen in die Beckenwand eingelassen und nach oben abgeschrägt sein. Beckenraststufen an Wellenaustrittsseiten dür-fen nur oberhalb der Wasseraustrittsöffnungen angebracht sein. Am Standplatz der Aufsicht muss ein Not-Aus-Schalter vorhanden sein, mit dem die Wellen-Anlage ausgeschaltet werden kann. Die Rinne ist während des Wellenbetrie-bes abzusperren oder zu drosseln. Ein Wel-lenbetrieb ist aber auch durch Absenken des Wasserspiegels um 60cm möglich. Ein Wasser-speicher ist hierbei vorzusehen. Auf eine zweite Überlaufrinne wird verzichtet.
Vor den Wellenaustrittsöffnungen sind Gitter mit parallelen, senkrechten, abgerundeten Stäben mit maximal 12cm Abstand anzuordnen.
Anforderungen nach DIN 19643
Alle Beckenteile und Wellenkammer müssen ständig mit Reinwasser durchströmt sein. Bei Speicherbehältern für die Niveauänderung ist bei längeren Betriebspausen alle 20 min eine Durchströmung mit Reinwasser erforderlich. Der freie Chlorwert des Beckens darf hier nicht unterschritten werden.
Übung
Wellenbecken
60. Wie entsteht eine Welle?
61. Welche Wellenmaschinen werden in Bädern eingesetzt?
62. Welche Mindestmaße sind bei Wellenbecken einzuhalten?
63. Wie muss der Boden von Wellenbecken beschaffen sein?
64. Welche baulichen Voraussetzungen müssen für den Wellenbetrieb vorhanden sein?
65. Wie häufig werden beim Badebetrieb Wellen erzeugt?
Formvariante eines Wellenbeckens in der Draufsicht mit wichtigen Richtmaßen
Читать дальше