Jürgen Roth
Fußball!
Vorfälle von 1996 bis 2007
Jürgen Roth
Fußball!
Vorfälle von 1996 bis 2007
Mit einem Grußwort von Günther Koch und dem Hörspiel
Das langsame Erschlaffen der Kräfte von Ror Wolf und Jürgen Roth
© 2007 Oktober Verlag, Münster
Der Oktober Verlag ist eine Unternehmung des
Verlagshauses Monsenstein und Vannerdat OHG, Münster
www.oktoberverlag.de
Alle Rechte vorbehalten
Satz & Cover: MV-Verlag
Photo auf der Umschlagrückseite: Jürgen Roth
Die Faksimiles stammen aus dem DIN-A-5-Heft
»1. Klassenmannschaftsbuch 5 b 1979 K 12«
ISBN 978-3-938568-48-4
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net
Für Astrid Rawohl und Herbert Fischer-Solms
Jürgen Roth, geboren 1968, lebt als Schriftsteller in Frankfurt/Main und widmet sich unverdrossen dem Thema Fußball – mit Büchern, in Zeitungen, Zeitschriften und im Hörfunk, zeitweilig sogar im Fernsehen, als Tresenschwätzer in Rudi Brückners Talkshow Dropkick 06 auf Eurosport.
Im Vorfeld und während der WM 2006 hat er die Veranstaltungsreihe »Fußball-Bar« im schauspielfrankfurt kuratiert und teilweise moderiert. Ferner hat er die vier CDs umfassende Edition Ror Wolf – Gesammelte Fußballhörspiele (intermedium records/Strunz!/BR/SWR/hr2/WDR 2006) herausgegeben. Sie wurde mit dem »Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2006« sowie als »Hörbuch des Jahres 2006« ausgezeichnet.
Das gemeinsam mit Ror Wolf geschriebene Hörspiel Das langsame Erschlaffen der Kräfte (BR 2006) erscheint in diesem Buch erstmals gedruckt.
Von Jürgen Roth sind im Oktober Verlag des weiteren folgende Titel lieferbar: Die Tränen der Trainer – Wichtige Fußballbegebenheiten (2001), Die Poesie des Biers (2003) und Anschwellendes Geschwätz – Kleine Chronik des kommunikativen Krawalls (2005).
Grußwort – Von Günther Koch Grußwort Geben wir es ruhig zu: Er macht uns alle so verrückt und gierig, daß selbst Gebildete und Fundamentalisten, die sich bereits mehrfach und oft genug von ihm abgewandt haben oder sich von ihm haben lossagen wollen, immer wieder und wohl auch zerknirscht und reumütig zugeben müssen, einfach nicht mehr von ihm loszukommen. Von wem die Rede ist? Na klar – von ihm: dem FUSSBALL! Günther Koch Nürnberg, den 25. Dezember 2006
Wie geht Doppelpaß?
Hinaufsteigen und Fallen oder: Fußball als Wirklichkeitskunst
Zwischen Hansch und Potofski
Erschlagen in Eschwege
Wontorra I
Roberts Rhönradreportagen
Mit Hammer und Stöckchen
Die drei Fragezeichen
Der Langpaß-Odysseus
Wontorra II
Und das Dorf klagte einmal mehr
Bilderkrampf
Otto, der Filmriß
Attacke auf Geistesmensch
Moral, Moneten, Menschen und Millionen
Voll in den Völler
Ballaballabierbilanz
Rückblicke auf große Radiotage
Erdrückende Kompetenzübermacht
O du, Türkei
Die Schönheit der Eigentlichkeit
In Schlagzeilengewittern
Fernsehradio
Sieben Schwedenspielgeschichten
So eigentlich nicht, Türkei!
Absolut, ja
Schweds End
Na ja, Türkei
Gegen Goethe
Freitag
Valentinwahnsinn
Verlängerungen
Nun mal gut, Türkei (Appendix)
Chapeau und not Chapeau, Türkei! (Appendix 2)
Weltschuldfrage geklärt
Effe, antreten!
Ach, der Zeiten einst gedenkend
Zigaretten, Frikadellen, Bott
Lebensabschnittsphrasen
11 Flaschen
Es ist des Leidens nun genug
Ganz große Schweine (und Säcke)
Akte Lettland
Der Taktvolle
Schlatophisch
Napoleon hielt nicht Händchen
Die Verweigerung des Taschentuches
Vorschlag
Der Rummenigge-Brunnen
Die Autonomie des Balls
Ein Sportrück- und -ausblick betr. 2005/06
Zum Lobe des Deutschen Fußball-Bundes
Einer geht noch (1) – Staatsaffäre Klinsmann
Fußball und Philosophie
Einer geht noch (2) – Ballacks Buch
Der unvollendete Haken
Einer geht noch (3) – Olli allein zu Haus’
Erledigt
Erfreut
Der fliegende Zahnarzt
Aufgeblasene Luft
Einer geht noch (4) – Weltmeister gestern und morgen
Die versteckte Zigarre
Einer geht noch (5) – WM-Nominierung
Einer geht noch (6) – VIP-WM
Vom Fettsack und der dicken Kuh
Geballter Blödsinn
Hoher Hirneinsatz bei atemberaubender Ahnungsabwesenheit
Messe der Masse
Geld schaufeln
»Ein großer Scheißhaufen«
Vorbereitung
Der Kerner der Woche (1) – Ein Bus wird kommen
»Keinerlei Tiefenerkenntnis für den Zuschauer«
Dementi
Totaltotale
Phänomen
Abendland
Besoffen
Postkarten
Hirnwechsel
Reporter
Der Kerner der Woche (2) – Auswurf im Ohr
Kopffüllung
Die Welt
Abbitte, bitte
Real egal
Dialektik
Der Kerner der Woche (3) – Worte fassen
Tränen
Könige
Erschöpft
Sehr gern
Spiritus sanctus
Alles falsch
Partybremse
Der Kerner der Woche (4) – Wurst und Membran
Acker
Großartig
Wahrheit
Michel, Koch, Kahn
Hehre Menschenhaufen
Reden
Gesten – warum und wozu?
Labilität
Trainer goes Soziologie
Doll, Daum und die Dummheit
Der Wirklichkeitsmensch und Spieler
Nicht ohne, nicht mit
Kuddelmuddel und Kokolores
Die Frankfurter Mauer
Königsblaue Jahrhunderttrottel
Bruchstücke eines Vorgangs
Das langsame Erschlaffen der Kräfte – Ein Fußball-Hörstück in 6 Kapiteln – Von Ror Wolf und Jürgen Roth
Nachweise
Geben wir es ruhig zu: Er macht uns alle so verrückt und gierig, daß selbst Gebildete und Fundamentalisten, die sich bereits mehrfach und oft genug von ihm abgewandt haben oder sich von ihm haben lossagen wollen, immer wieder und wohl auch zerknirscht und reumütig zugeben müssen, einfach nicht mehr von ihm loszukommen.
Von wem die Rede ist?
Na klar – von ihm:
dem
FUSSBALL!
Günther Koch
Nürnberg, den 25. Dezember 2006
Nachdem man die Systemtheorie erfunden hatte und die flott aufs Rad gesprungenen Adepten des durch seine in den frühen siebziger Jahren mit Prof. Habermas ausgefochtenen Duelle weit über die Grenzen Westfalens hinaus bekanntgewordenen Niklas Luhmann aber schon bald auch nichts mehr zu tun hatten, weil von der »Liebe« (Luhmann) bis zur »Aufklärung« (Luhmann) alles abgehandelt und somit guter Rat teuer war in einer der führenden Sparten der deutschen Soziologie, packte erst zögernd, im Laufe der Zeit aber immer nachdrücklicher zunächst der Spiritus rector selbst die Klärung der Frage an, wie es eigentlich um das Verhältnis von Soziologie und Fußball bestellt, genauer: wie denn nun im Grunde genommen der Fußballsport als System einzustufen sei. Luhmanns vorläufige Antwort während der WM 1990 in der FAZ : »Sein System hat keinen Zweck, aber es ist bistabil, man kann gewinnen und verlieren.«
Als der Titel schließlich eingefahren worden war, nutzte Professor Hartmut Esser (Universität Mannheim) die landesweit gelöste und dem Fußballexpertenwesen deshalb gewogene Stimmung, um sich noch einmal einläßlicher und wie ausgelassen zu fragen, was den Doppelpaß »als soziales System« auszeichne und wie er infolgedessen funktioniere.
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