Jürgen Roth - Fußball! Vorfälle von 1996-2007

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Fußball! Vorfälle von 1996-2007: краткое содержание, описание и аннотация

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Mit «Fußball!» hat der auf vielen literarischen Bolzplätzen beheimatete Autor Jürgen Roth nun aber auch endgültig alle «Internas» dargelegt, die man über den Fußball des letzten Jahrzehnts aus deutscher Sicht wissen muss. Dieses Buch ist ein grundsätzlicher Schlusspfiff, ein kurzweiliges Abschiedsspiel, eine Meisterschaft der Fußball-Literatur gar! Es stellt sich zwangsläufig die Frage, ob für Jürgen Roth jetzt noch gilt: nach dem Fußball-Buch ist vor dem Fußball-Buch? Klar ist nur: ein Fußball-Buch von Jürgen Roth dauert mehr als 90 Seiten.

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Vollends überzeugend bleibt dessenungeachtet die Exposition von Keep Out . Die Kamera linst von schräg unten durch ein marodes Glasdach, das sich in den Himmel schiebt. Dazu rezitiert eine Off-Stimme »Hinaufsteigen« aus Punkt ist Punkt – Fußball-Spiele (Frankfurt/Main 1971), eine schwingend lakonische gleichwie euphorische Meditation – »plötzlich über der Erde flach traumhaft fliegen, der Wind ist verstummt, plötzlich das Blei aus den Beinen schütteln und prachtvoll über den Flügel kommen, dem Schatten entwischen, unheimlich schnell heranbrausen […], ganz allein eine Zeit in der Luft liegen, eiskalt ohne Sorgen hinaufsteigen« –, an die sich, nachdem ein herunterfallender Ball das Glas durchschlagen hat, langsame Close-Up-Schwenks über leere, bemooste Tribünen anschließen. Nun, im Sog der Erdenschwere, ist der Fußball nur mehr Zeichen von Morbidität und Verlassenheit, eiskalt, mit Sorgen, Inbegriff zerstäubter und verschütteter Träume.

In Rohrbachs Geschichte wird gesoffen, da wird um Verträge gefeilscht, da wird ausgeteilt und eingesteckt, da herrscht der Schrecken der Tristesse, der Demütigung und der Ignoranz. In Joachim Krecks No 1 gleicht Rohrbachs Mannschaftskamerad Kunter trotz der durch Abgeschiedenheit geprägten Stimmung dagegen eher jenem souveränen »Dr. Kunter, de[m] Herr[n] der Lage«, den Ror Wolf in seiner Prosacollage »Alles auf einen Blick« (und in etlichen seiner Hörspiele) auftreten läßt. Beide Figuren indes verbindet – Kunter als den scheinbar Unangefochtenen, Rohrbach als den schicksalhaft in die Verhältnisse Verstrickten – in der filmischen Inszenierung die Entfernung vom Sartreschen Ideal des nicht-entfremdeten Gruppenhandelns. »Was ist denn eigentlich mit der Mannschaft los?« fragt Rohrbach. »Wenn eben plötzlich die Gruppe einen nicht will, der gut spielt? Und weil einer hintenrum andauernd arbeitet. – Sie kriegen den Platz am Fenster, und einer kriegt ihn nicht.«

In »Rohrbachs Geschichte«, der Prosafassung, bekundet Thomas Rohrbach seinen Respekt vor Helmut Rahn: »Er war der erste, der aus dem Rahmen brach. Er machte Geschichten. Er fuhr besoffen Auto, er hatte ’ne Schlägerei, er saß mal im Knast; das war’n alles Sachen, die mir gefielen. […] Die andern war’n alle irgendwie niedergemacht.« In Keep Out wird die verzweifelte Anstrengung ausgeleuchtet, Herr seiner selbst und zugleich Teil eines Teams zu sein. Deshalb korrespondiert mit der Ehrbezeugung vor dem autonomen, unerschütterbar eigensinnigen »Boß« schließlich ein zentraler Satz: »Ich kann die ganzen Gesichter oft nicht mehr seh’n.«

Joachim Kreck und Ror Wolf haben im toten Winkel der Filmindustrie mit filmischen Mitteln auf das geblickt, was der tägliche Fußballfilm verdeckt oder absichtsvoll zum Verschwinden bringt – das, was den Fußball ausmacht, in seiner Schönheit wie in seiner Schäbigkeit. Sie haben der Illusion mißtraut, das »Total-Theater Fußball« (Wolf) in seiner vorgetäuschten organischen Gesamtheit abbilden oder darstellen zu können.

Nur in der Collage, in der Dekonstruktion und partiellen Rekonstruktion, nur im montierten Fußballfilmbild erhält sich eine Ahnung davon, welchen Sitz der Fußball als Kunst, zumeist jedoch als Kampf und Krampf in der Wirklichkeit hat. Kaum anzunehmen obendrein, daß in einer zeitgenössischen Kinoproduktion ein Satz wie jener von Thomas Rohrbach fiele: »Dieser Scheißberuf. Guck dir die Idioten an.«

Zwischen Hansch und Potofski

Man schreibt ein Buch. Man schreibt es nicht mal. Man gibt’s heraus. Man ist in der Talkshow. Und dann in noch einer.

Der Fußballmedialbagage und ihren Darbietungen widmeten sich zwei Titel, für die ich als Co-Herausgeber bzw. Co-Autor geradestand und -stehe, Wieder keine Anspielstation und So werde ich Heribert Faßbender , und sofern die Hauptvertreter des Fernsehunheils verstanden, daß die Autoren für Besinnung und Zurückhaltung plädiert hatten, machten sie freilich weiter, als sei nichts gewesen.

Genaugenommen war ja auch nichts gewesen, denn die an Wahn grenzende Annahme, es ließe sich irgend Einfluß nehmen aufs laufende Geschäft, gereicht der Polemik selten zum Vorteil. Irgendwann kommt dessenungeachtet jedoch die Zeit, da man endlich dabeisein darf. Sie bietet unsereinem eine Chance, wie sie das Leben selten bereithält: Buch hochstemmen, Buchtitel ausplaudern, den Spottpreis nennen und mit Verkaufszahlen prahlen.

Im März 1996 ruft das DSF zum sonntäglichen Journalistenfrühschoppen, zu Doppelpaß , dem Warsteiner-Fußballstammtisch . Ehre und Ruhm vor Augen, fliege ich hin und treffe auf einen attackierlustigen, schelmischen Werner Hansch, der mich u. a. des Jungzynikertums bezichtigt und behauptet, ich sei ein »Lümmel«. Was man sich nicht alles sagen lassen muß! Doch der Mann hat recht und soll von Kollege Holzschuh ( kicker -Chefredaktion) nochmals recht bekommen und Flankenschutz erhalten.

Doppelpaß reicht bisweilen ans Parodistische heran, liegt seltsam quer zur allgemeinen aufgescheuchten Talkperformance und bietet wenig Raum für bedingungsloses Krakeelen und Greinen. Moderator Rudolph Brückner verhält sich freundlich, nimmt insonderheit die Fraktion der Großsprecher zuweilen nicht allzu ernst, gaukelt weder Einfühlungsvermögen noch gieriges Interesse vor und gibt zu erkennen, daß Fußball wohl schwerlich zu den fünf beachtlichsten Weltgeschehnissen zählt. Werner Hansch, durch ran als Vielschwatz zu zweifelhaftem Ansehen gelangt, tritt nach der Show respektvoll und liebenswürdig in Erscheinung und stellt unter Beweis, daß zuhören kann, wer auf einen Artgenossen trifft. Ähnliches gilt für Jörg Dahlmann.

Warum man allerdings just auf der Talkshowtribüne die journalistische Verwertung des Fußballs meint verhandeln zu müssen, bleibt rätselhaft. Möglicherweise sind Spartenkanäle, denen die Segnungen der Erstrechte verwehrt bleiben, gezwungen, sich als Medien zu präsentieren, die die Reflexion dulden oder – kultivieren. Gegen ein solches Kalkül aber spricht die Hegemonie der symbolischen Vermittlungen, die unter dem Begriff »Diskussionskultur« zusammengefaßt sind. Während ran keine Skrupel vor dem hemmungslosen Starsystem mehr kennt und die eigenen Moderatoren unablässig ins Rampenlicht rückt, dominieren auch andernorts Gekäse und Gekrähe, zumal in Häusern des Springer-Kirch-Agglomerats, etwa im DSF.

*

Ulrich Meyer von Sat.1 hat die Hinterlist und die Raunzsucht im deutschen Fernsehen salonfähig gemacht. Wie er bereits hinreichend eingeschüchterten oder hinlänglich aufgepeitschten Gästen zusetzte, als gelte es, die Abschaffung standrechtlicher Erschießungen medial zu kompensieren, bleibt bis heute unübertroffen. Der Heiße Stuhl , wahrscheinlich lediglich vorläufiger Höhepunkt des dauerhaft zu etablierenden Formats der combat talk show , mußte scheitern, um aufzuerstehen – dort, wo die Schlafmützigkeit augenscheinlich ihren angestammten Ort hat, im DSF, bei Offensiv! Streit live .

Kein Fernsehkritiker dürfe seine Gegner jemals kennenlernen, befiehlt ein ungeschriebenes Gesetz. Trotzdem ging ich auch da hin. Mitnichten würden jedoch einige zentrale Thesen aus Wieder keine Anspielstation diskutiert, hieß es während einer offenbar unentbehrlichen strategischen Vorbesprechung, hier solle, au contraire, dazwischengefunkt und möglichst spektakulär der Widerpart in die Zange genommen und sowieso Stammtischniveau erreicht werden, denn das Motto der Sendung vom 21. Mai 1996 lautete ja zweifelsfrei: »Stoppt die Schönfärberei!«, eine These, der ich zustimmte und die ich zu vertreten gedachte. War ich eigentlich noch zu retten?

Daß in Offensiv! Streit live ein Wort das nächste gibt, hätte ich dann schließlich genauso wissen können. Einer tritt, siehe Der Heiße Stuhl , gegen viere an, einer war ich. Der ehemalige Wrestling-Hallenshouter Oliver Dütschke briefte mich vor dem Startschuß, als gehe es um Leben und Tod, der Rest spielte sich ab, wie es die Gepflogenheiten des rasanten Talks verlangen. Einen Dummkopf rufe man den, der hinterher Klage führt.

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