Rainer Küster - Bochumer Häuser

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Ausgehend von unterschiedlichsten Gebäuden und Häusern, die seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten zum Bochumer Stadtbild und zur Geschichte der Stadt gehören, hat sich Rainer Küster auf Spurensuche begeben. Mit Fingerspitzengefühl fügt er Zeitzeugenberichte, Überliefertes und Erzählungen als Ergebnisse seiner Recherchen wie Puzzleteile zusammen. Dabei entsteht ein Bild, das nicht nur die Entstehungsgeschichte, architektonische Details, Umbaumaßnahmen, Zerstörung und Wiederaufbau der Häuser nachzeichnet, sondern das vor allem die Geschichte und Geschichten der Menschen erzählt, die in diesen Gebäuden lebten oder noch leben, darin arbeiten oder eine enge Bindung zu ihnen haben. Es handelt sich dabei um so unterschiedliche Stätten wie das Schauspielhaus Bochum, das Kaufhaus «Kortum», eine Wohnung in einem Seniorenheim oder die Ruhr-Universität Bochum und um so unterschiedliche Menschen wie eine Fechtlehrerin, einen Nachtwächter, eine KZ-Aufseherin oder ein junges jüdisches Mädchen. Die Vielschichtigkeit der ebenso informativen wie unterhaltsamen Geschichten bietet dem Bochumer Leser neue Details zu seiner Stadt, macht das Buch aber auch für Nicht-Bochumer lesenswert. Denn am Beispiel Bochums werden auch die Geschichte und der Wandel einer ganzen Region erzählt.

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Wir stehen auf dem katholischen Friedhof der Pfarrgemeinde Liebfrauen in Linden. Auf dem Feld A liegt das Reihengrab von Heinrich Kämpchen. Die Pfarrgemeinde hat dafür gesorgt, dass der Bereich um Kämpchens Grab nicht wieder belegt wurde. Man hat die Grabstätte zum Ehrengrab erhoben, so dass der Erhalt für immer gesichert ist. Auf der schwarzen Granitsäule, einer Stiftung von Freunden und Mitstreitern des Arbeiterdichters, steht das kleine von ihm selbst verfasste Gedicht:

Blickt hin zur Gruft, die ihr vorüber geht!

Ein Sohn des Volkes schläft hier, ein Poet.

Für Recht und Freiheit hat sein Herz geglüht.

Er war ein Kämpfer und sein Schwert das Lied.

Drei Jahre vor seinem Tod hat Kämpchen das Gedicht geschrieben und der damals noch ganz jungen Hedwig Küper, der späteren Hedwig Spiekermann, vorgelesen. Als sie anfing zu weinen, hat er nur gesagt: »Ach, davon sterb ich doch nicht.« Auch die bronzene Gedenkplatte der IG Bergbau und Energie, welche die Grabstätte schmückt, trägt ein Kämpchen-Gedicht. Es spricht von der Toleranz des Autors und zugleich von seiner Menschlichkeit:

Nur Toren und Verräter

Sie teilen uns geschwind

In Christen und Nichtchristen

Wo wir doch Brüder sind.

Die letzte Station unseres Rundgangs ist die Liebfrauenkirche in Linden. War Heinrich Kämpchen ein religiöser Mensch? Ja, das war er wohl, sagt Herr Drescher:

»Kämpchen war Mitglied der Pfarrgemeinde, die 1858 zur selbständigen ›Katholischen Liebfrauengemeinde Linden-Dahlhausen‹ erhoben worden war. In ihr lebte eine große Anzahl von Bergleuten, die nach ihrer Tradition eine starke religiöse Bindung aufwiesen.«

Als Mitglied der Pfarrgemeinde wird Kämpchen mehrfach erwähnt. In einer Niederschrift des Kirchenvorstands aus dem Jahre 1902 findet sich der Hinweis, dass Kämpchens sozialkritische Gedichte und seine Haltung in den Bergarbeiteraufständen ihm in der Pfarrgemeinde Anerkennung und Wertschätzung einbrachten. Aber die Gemeinde hat ihm auch einiges zurückgegeben. In den Protokollen des Kirchenvorstands aus den Jahren 1907 bis 1910 ist jeweils vermerkt, dass Heinrich Kämpchen die Kirchensteuer erlassen wurde. »Der Beschluss«, sagt Hans Drescher, »kündet von der Not des gemaßregelten Arbeiterführers. Ebenso wird aber die soziale Haltung der Kirchengemeinde offenkundig.«

Auf dem Heimweg komme ich noch einmal am Schulzentrum Südwest vorbei. Was könnte man heutigen Schülern, und nicht nur denen, deren Schule nach Heinrich Kämpchen benannt wurde, über den Arbeiterdichter erzählen? Was könnte man ihnen mit auf den Weg geben? Vielleicht, dass es richtig ist, sich für die gerechte Sache einzusetzen, auch wenn man Gefahr läuft, nicht als Sieger vom Platz zu gehen. Vielleicht, dass es Menschen gibt, deren Glaube und deren Solidarität nur Kehrseiten derselben Medaille sind. Und vielleicht auch, dass der Umgang mit Literatur oder besser noch das eigene Schreiben vieles wettmachen kann, was das Leben an Enttäuschungen bereithält.

(2005)

Fremd zieh ich wieder aus

Im Jahre 1876 entstand vor den Toren Bochums, auf der Vöde, der großen Gemeindewiese im Nordosten der Stadt, ein schöner Park, der später noch mehrfach erweitert werden sollte. Nur wenige Jahre zuvor hatte der Kuhhirte und Tagelöhner Kortebusch, der als Fritz Kortebusch in die Annalen eingegangen ist, aber in Wirklichkeit Heinrich hieß, hier zum letzten Mal das Rindvieh der Bochumer Bürger von der Weide nach Hause getrieben. In dieser Phase einer gewissen pastoralen Vakanz ergriffen die Mitglieder des Magistrats die Initiative und sorgten dafür, dass die Weide, deren ländlich-bäuerliches Gepräge nicht von allen Bochumern geschätzt wurde, als sichtbares Zeichen von Fortschritt und Urbanität in einen öffentlichen Park umgewandelt wurde.

Im ältesten Teil des Parks soll einmal eine Büste des Kaisers, nämlich Wilhelms des Ersten, gestanden haben; die Büste war, so heißt es, dem Andenken an die Goldene Hochzeit des Kaiserpaares im Jahre 1879 gewidmet. Kurze Zeit vorher war auch die erste Ausgabe des Parkrestaurants, damals noch ein schlichter Fachwerkbau mit einer großen, nach Südwest angrenzenden Terrasse, eingeweiht worden. In den folgenden Jahren veranstaltete der Parkhauspächter am 22. März, also zu Kaisers Geburtstag, immer ein Festessen. Eine Straße, die in unmittelbarer Nähe des Parks angelegt und seit 1890 im deutschen Renaissance-Stil bebaut wurde, trug politisch korrekt den Namen Kaiserring. Eingebettet in die nördlichen und südlichen Arme des Kaiserrings lag die Parkstraße.

Seit 1976 heißt nun das Ensemble von ehemaligem Kaiserring und Parkstraße »Am Alten Stadtpark« und sieht auf dem Stadtplan so aus wie ein seitenverkehrtes großes E, denn der gesamte Komplex ist drei- oder, wenn man so will, viergeteilt. Heute gibt es ganz in der Nähe dieser Straße wieder ein Denkmal, wenngleich ein bescheidenes. Es würdigt Josef Hermann Dufhues, den Bochumer Rechtsanwalt und Notar, der nach dem Kriege als bedeutender Landespolitiker so viel für unsere Stadt getan hat.

Wer sich dem Bochumer Stadtpark von der Bergstraße aus nähert und den Anstieg über den mittleren Zugang der Straße »Am Alten Stadtpark« wählt, nimmt auf der linken Seite ein üppiges Doppelhaus wahr, das allerdings einen merkwürdig asymmetrischen Eindruck macht. Die beiden Gebäudehälften, die sich nicht miteinander zu vertragen scheinen, weisen die Hausnummern 39 und 41 auf. Die linke Seite wirkt deutlich älter als die rechte; mit ihren Altanen, Erkern, Haupt- und Nebengiebeln, den verschiedenen neogotischen und antikisierenden Schmuckformen vermittelt sie noch etwas vom großbürgerlichen Glanz der Gründerzeit. Die rechte Seite ist dagegen eher schlicht und zweckmäßig gehalten; es ist der Stil der fünfziger Jahre, der hier in demonstrativer Bescheidenheit zu Tage tritt.

Der eigentliche Grund aber, warum das Doppelhaus so asymmetrisch aussieht, ist wohl ein anderer. Während in der linken Hälfte, unterhalb des ausgebauten Dachgeschosses, nur zwei Etagen eingerichtet sind, gibt es im selben Bereich auf der rechten Seite drei. Links wirkt das Gebäude großzügig, geradezu herrschaftlich, rechts scheint mit Wohnraum gegeizt worden zu sein. Wenn man das Haus länger von seiner Frontseite her betrachtet, kann einem schwindelig werden. Keine Bochumer Behörde hat diese bauliche Schlagseite verhindert.

Aber so ist es natürlich nicht immer gewesen. Das prächtige Gebäude – übrigens das Hochzeitsgeschenk eines wohlhabenden Schwiegervaters – war einmal eine einzige Villa mit vierundzwanzig Räumen, links und rechts so einheitlich und schön, wie es die prominente Lage am Stadtpark erforderte. Eine Bombe, die während der schweren Luftangriffe gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die rechte Seite des Hauses erheblich zerstörte, hat die Zweiteilung verursacht. Nur wenige Jahre, bevor diese Bombe fiel, ereignete sich in der noch unversehrten Bochumer Villa, deren Adresse damals »Parkstraße 11« lautete, Folgendes:

Eine junge Frau von siebzehn Jahren, deren Familie in der Villa wohnte, hatte gerade mit ihrer Mutter das Haus betreten. Die Bochumer Straßen waren an diesem grauen, nasskalten und regenverhangenen Novemberabend des Jahres 1938 ziemlich leer gewesen – abgesehen von den Männern in den braunen Hemden, die in militärischen Formationen durch die Straßen marschierten. Eine merkwürdige Anspannung hatte in der Luft gelegen, die junge Frau hatte Angst gehabt.

Zu Hause machte sie sogleich das Radio an und hörte, dass vor zwei Tagen in Paris ein Mann jüdischer Herkunft den deutschen Botschafter erschossen hatte. Wie man das NS-Regime kannte, musste mit einem Vergeltungsakt gerechnet werden, wahrscheinlich hatten die Machthaber nur auf eine solche Gelegenheit gewartet. Kurz darauf rief eine Freundin an, die der jungen Frau berichtete: »Jetzt plündern sie die jüdischen Geschäfte.« Die Familie lief ans Fenster im Obergeschoss, von dem man damals noch über den Park hinweg freie Sicht auf die Stadt hatte. An vielen Stellen brannte es. Von draußen riefen ihnen Nachbarn zu, die Nazis hätten die Synagoge angesteckt.

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