Rainer Küster - Bochumer Häuser

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Ausgehend von unterschiedlichsten Gebäuden und Häusern, die seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten zum Bochumer Stadtbild und zur Geschichte der Stadt gehören, hat sich Rainer Küster auf Spurensuche begeben. Mit Fingerspitzengefühl fügt er Zeitzeugenberichte, Überliefertes und Erzählungen als Ergebnisse seiner Recherchen wie Puzzleteile zusammen. Dabei entsteht ein Bild, das nicht nur die Entstehungsgeschichte, architektonische Details, Umbaumaßnahmen, Zerstörung und Wiederaufbau der Häuser nachzeichnet, sondern das vor allem die Geschichte und Geschichten der Menschen erzählt, die in diesen Gebäuden lebten oder noch leben, darin arbeiten oder eine enge Bindung zu ihnen haben. Es handelt sich dabei um so unterschiedliche Stätten wie das Schauspielhaus Bochum, das Kaufhaus «Kortum», eine Wohnung in einem Seniorenheim oder die Ruhr-Universität Bochum und um so unterschiedliche Menschen wie eine Fechtlehrerin, einen Nachtwächter, eine KZ-Aufseherin oder ein junges jüdisches Mädchen. Die Vielschichtigkeit der ebenso informativen wie unterhaltsamen Geschichten bietet dem Bochumer Leser neue Details zu seiner Stadt, macht das Buch aber auch für Nicht-Bochumer lesenswert. Denn am Beispiel Bochums werden auch die Geschichte und der Wandel einer ganzen Region erzählt.

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(2002/2003)

Rundgang mit Heinrich Kämpchen

Max Geißlers »Führer durch die deutsche Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts« widmet sich zeitgenössischen Erzeugnissen der schönen Literatur, lehnt es aber ausdrücklich ab, sich mit dem »zersetzenden Geist verweichlichten Artistentums und der Dekadenz« zu befassen. Das Werk ist im Jahre 1913 erschienen, also ein Jahr nach dem Tode Heinrich Kämpchens. Seine strengen Maßstäbe hinderten den Autor des Buches nicht, dem Bochumer Dichter eine knappe Seite zu widmen. Das war zu jener Zeit eher die Ausnahme, denn in den großen Werken zur deutschen Literaturgeschichte war Kämpchens Name nicht verzeichnet; daran hat sich bis heute wenig geändert.

Wer aber bei Google den Namen Heinrich Kämpchen eingibt, der wird auch fündig und erhält zunächst einmal den Hinweis auf 702 Suchergebnisse im Internet, von denen allerdings nur etwa 240 Treffer angeboten werden. Man erfährt dort, dass es nicht nur im Süden Bochums, sondern auch in anderen Städten des Ruhrreviers, nämlich in Bottrop, Essen, Hattingen und Herne, Heinrich-Kämpchen-Straßen gibt. Dass in Bochum eine Hauptschule den Namen Heinrich Kämpchens trägt. Wer will, kann bei e-Bay eine CD mit Liedern aus der Feder des Bergmanns Heinrich Kämpchen erwerben. Hier und da werden Bändchen mit seinen Gedichten angeboten; es sind auch ein paar Werke über ihn geschrieben worden. Einige seiner Gedichte sind sogar irgendwo auf einer Internetseite abgedruckt, Verehrer haben dafür gesorgt. Und last, not least widmet die Stadt Bochum dem Arbeiterdichter auf ihrer Homepage einige Zeilen, zu finden unter der Rubrik »Bochumer Persönlichkeiten«.

Wer war nun Heinrich Kämpchen, von dem man auf der städtischen Homepage lesen kann, dass er sich als Sozialdemokrat und Gewerkschafter im Kampf der Bergleute engagiert habe?

Geboren wurde er am 23. Mai 1847, allerdings nicht in Bochum, sondern in Altendorf an der Ruhr. Er besuchte die Dorfschule in Höntrop; nach der Entlassung aus der Schule nahm er nicht sofort die Arbeit im Bergbau auf, sondern wurde auf Wunsch seines Vaters noch zwei Jahre lang von einem Privatlehrer in Wattenscheid in den Elementarfächern unterrichtet. Als Sechzehnjähriger begann Heinrich Kämpchen dann mit der Arbeit unter Tage auf der Dahlhauser Zeche Hasenwinkel, also auf einer der ältesten Zechen im Ruhrgebiet.

Zu dieser Zeit vollzog sich mit dem Abteufen des Schachtes Julius Philipp (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Zeche in Wiemelhausen) im Grubenfeld Hasenwinkel der Übergang vom Stollenbergbau zum Tiefbau. Es war die Zeit stürmischer technischer Entwicklungen. Die Bevölkerungszahlen der Städte und Gemeinden im Kohlengräberland stiegen rapide an. Im ökonomischen Bereich gab der Staat mehr und mehr die Kontrolle über den Bergbau auf. Damit erlosch auch seine Fürsorgepflicht, was zur Folge hatte, dass auf traditionelle Privilegien verzichtet werden musste und schließlich aus dem Bergmann der Bergarbeiter wurde. Privates Kapital floss ein, Aktiengesellschaften wurden gegründet. Die privaten Unternehmer schufen neue Arbeitsordnungen, sie reduzierten die Löhne bei verlängerten Schichtzeiten. Die Folge war, dass die Zahl der Unfälle unter Tage sprunghaft anstieg.

Lohneinbußen, erheblich längere Schichtzeiten und das berüchtigte Wagen-Nullen – ungenügend beladene Förderwagen wurden nicht angerechnet – waren einige der Gründe, warum es schließlich zum Arbeitskampf kam. Auch Heinrich Kämpchen lehnte sich mit seinen Kameraden auf gegen das Leid der Bergleute, gegen die »Bergmannsnot«, wie es in seinen Gedichten heißt. Er wurde Sprecher und Vertrauensmann seiner Arbeitsbrüder im großen Bergarbeiterstreik des Jahres 1889, der mit spontanen Arbeitsniederlegungen – ein Streikrecht gab es nicht – in Bochum begonnen hatte. Es folgten Streiks in Essen und Gelsenkirchen, und auf dem Höhepunkt der Streikbewegung befanden sich an der Ruhr etwa 90.000 Bergleute (von 105.000) im Ausstand.

In seinem Kämpchen-Buch »Aus der Tiefe« erzählt Wilhelm Helf, wie es damals im Dahlhauser Bergbau zuging:

»Die Belegschaft der Zeche Hasenwinkel hatte sich versammelt, um zur Streiklage Stellung zu nehmen. Ein Bergmann eröffnete die Versammlung mit den Worten: ›Kameraden, wir müssen treu und fest zusammenhalten!‹ Danach wandte er sich zu dem Dichter und sagte: ›Heinrich, nu kür du!‹«

Am Ende siegten die Unternehmer. Die Streikführer wurden ausgesperrt. Heinrich Kämpchen wurde als Hetzer und Aufwiegler gemaßregelt, verlor seine Arbeit und wurde später zum Berginvaliden. Nach dem Arbeitskampf im Jahre 1889 hat er nicht mehr unter Tage gearbeitet. Das Anfahrverbot traf ihn, dessen Vater Bergmann und Obersteiger gewesen war, besonders hart. Bis zu seinem Tode musste er sich mit einer kargen Knappschaftsrente und den Honoraren für seine Texte über Wasser halten. Sein persönliches Schicksal scheint er in dem Gedicht »Bergmannslos« verarbeitet zu haben. Dort heißt es in den Strophen 5 und 6:

Er hat zu viel im Engen

Gekrümmt sich und gebückt,

Bis ihm von allem Kriechen

Der ganze Leib zerdrückt.

Mit sechzehn Jahren stieg er

Als Knappe in den Schacht,

Nun, nach kaum zwanzig Jahren,

Steigt er zur Grabesnacht.

Im Jahre 1890 tauchte Kämpchens Name an erster Stelle in der polizeilichen Überwachungsliste des Amtes Linden-Dahlhausen, der so genannten schwarzen Liste, auf, da er im Verdacht stand, »der socialdemokratischen Partei anzugehören«. Er wurde dann später Delegierter für den Kongress der Bergarbeiter und Mitglied im Kontrollausschuss der Bergarbeitergewerkschaft, die 1889 gegründet worden war. Im Jahre 1962, dem fünfzigsten Todesjahr Heinrich Kämpchens, bezeichnete ihn die Industriegewerkschaft Bergbau und Energie als »einen der Pioniere der Arbeiterbewegung«.

Aber Kämpchens Biographie hatte viele Facetten. Er schrieb in seiner freien Zeit Lieder und Gedichte, viele, in denen er die Ausbeutung und Verelendung der Bergarbeiter anklagte, aber auch eine ganze Reihe, in denen er die Liebe zu seiner Heimat, zu seinem Westfalenland verewigte. Dass sich Heimatliebe und soziales Engagement nicht zu widersprechen brauchen, zeigt Kämpchens »Westfalenlied«, dessen dritte und vierte Strophe ich hier zitiere:

Mein Heimatland, du bist mir teuer,

wie hätte sonst ich Sohnesrecht –

doch hass ich auch wie Blut und Feuer

den Zwingherrn und den feigen Knecht.

Und ob auch deine Schlösser ragen

in stolzer Pracht zum Himmelsblau –

das Volk muß doch die Lasten tragen,

das arme Volk, von jedem Bau.

Schön bist du, Land der roten Erde,

im Morgenglanz, im Abendlicht –

nur auch ein Land der Freiheit werde,

dies will und fordert mein Gedicht.

Daß deine Söhne nicht mehr länger

verkümmern noch bei kargem Sold –

o schafft es mit, ihr freien Sänger,

die ihr nicht singt um Gunst und Gold.

Die Gedichte erschienen meistens in der »Deutschen Berg- und Hüttenarbeiterzeitung«. Drei Gedichtsammlungen gibt es, die vom Autor selbst zusammengestellt und in der Zeit von 1898 bis 1909 publiziert wurden. Sie heißen »Aus Schacht und Hütte«, »Neue Lieder« und »Was die Ruhr mir sang«. Im Vorwort zur ersten Sammlung hat Kämpchen sein bescheidenes literarisches Selbstverständnis formuliert:

»Wenn ich mit einer Gedichtsammlung an die Öffentlichkeit trete, so geschieht dies vornehmlich auf Wunsch und Wollen meiner Freunde und Kameraden aus dem Bergmannsstande. Einen literarischen Wert beanspruchen diese Gedichte nicht; es sind eben schlichte Arbeiterlieder und wollen auch nur als solche gelten.«

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