Amy Fuglø - Eine färöische Kindheit

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Die Autorin Amy Fuglø führt uns in eine vergangene Welt auf den Färöern. Sie erzählt vom Leben ihrer Mutter, die 1915 auf der nördlichsten Insel Viðoy geboren wurde und dort ihre Kindheit verbrachte. Nachdem bei ihrer Mutter Alzheimer festgestellt wurde, machte sich Amy Fuglø daran, ihre Erinnerungen aufzuschreiben, bevor sie für immer »im Nebel des Vergessens« verschwinden. Sie erzählt von der Armut, harten Arbeit, Krankheit, Glauben, sexuellem Missbrauch. Sie schreibt aber auch über die Schönheit des Landes und lässt uns teilhaben an einem Leben, das es so nicht mehr gibt. Amy Fuglø schreibt mit Humor und Mitgefühl über das harte Leben vor hundert Jahren und hat das Buch mit eigenen, hübschen Zeichnungen versehen.

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Alle sechs arbeiteten mehrere Stunden lang angestrengt. Anna richtete ihren steifen Rücken und schweren Körper auf. „Kinder, es ist Zeit fürs Mittagessen!“

Die Sonne schien vom blauen Himmel herab, einer der wenigen, fast wolkenlosen Tage des Jahres. Die leichte Brise aus dem Westen erreichte nicht das Tal im Osten, hier war es warm und still. Die Sonne hatte die Steine erwärmt, alle setzten sich auf einen warmen Stein.

Anna seufzte, sie war immer müde.

„Mama, ruhen Sie sich nachher ein wenig aus.“ Schwester kümmerte sich fürsorglich um ihre Mutter. Sie wusste, dass diese immer voller Schwung war und bemerkte ihre Müdigkeit. Alle blickten liebevoll zu ihrer Mutter.

„Ja“, erwiderte Anna, „eine kleine Pause wäre schön.“

Nach der Mahlzeit legte sie sich auf einen großen, warmen, flachen Stein auf die Seite. Sie zog den Pullover aus und legte ihn sich unter den Kopf. Die Kinder wollten hart arbeiten und sie damit überraschen, wie viel sie schafften, während sie schlief. Sie liebten ihre Mutter.

Lang lebe die Neugier. Die Kinder gingen im Torfgebiet auf Entdeckungstour, dort, wo die Männer gegraben hatten. Hier gab es deutliche Spuren von Bäumen. Sie gruben und zogen, bekamen einen großen Ast oder eine Wurzel zu fassen. Wo kam das her? Auf den Färöern gab es keine Bäume, keine Äste, keine Baumwurzeln. Wie konnte ein Baum hierher gelangen, hoch oben auf dem mit Gras spärlich bewachsenen Berghang, ins Tal? Warum konnte Torf brennen, Erde aber nicht? Torf besteht aus gepressten Pflanzenresten.

Die Kinder hatten noch nie einen Baum gesehen. Der Pflanzenbewuchs reichte ihnen nicht über die Knöchel. War der Berghang einst von großen Wäldern bedeckt gewesen? Sie wunderten sich, ohne zu philosophieren, sie akzeptierten ganz einfach, dass es so war, es gab so viel Unerklärliches.

Am ersten Tag bestand die Arbeit darin, alle Torfstücke auf dem Gras auszubreiten, ohne dass sie sich berührten – wie ein dichter Teppich. Der Wind sollte durchziehen können. Sie erhielten ihre flache, gerade Form, da sie auf flachem Untergrund trockneten.

Anna spürte die Wärme vom Stein, es war herrlich, Freude durchströmte sie. Sie dachte an die Arbeit im Torf und an die Kinder.

Beim nächsten Mal musste der Torf auf der Seite liegen, von einem Torfstück gestützt. Ein paar Tage später, also beim dritten Mal, musste er gewendet und auf die andere Seite gelegt werden. Mehrere Torfstücke dienten als Stütze mit viel Luft dazwischen. Die feuchte Seite musste immer nach außen und nach oben gekehrt sein. Beim vierten Mal wurde der ganze Torf gewendet und in größeren Gruppen auf die Seite gelegt, wieder mit Luftdurchzug. Jedes Mal bildeten die Torfstücke eine gerade, gleichmäßige Reihe, ein kunstvolles, symmetrisches Muster, genau wie die feinen Muster der gestrickten färöischen Pullover. Der Torf im Tal veränderte von Mal zu Mal sein Muster.

Die Vögel sangen, die Sonne wärmte, Anna schlief, und die Kinder schufteten.

Schwester ruhte sich eine Weile aus, setzte sich und schaute auf ihre schlafende Mutter und arbeitenden Geschwister. Sie blickte über den Atlantik, der die Unendlichkeit des Himmels widerspiegelte, und deshalb einen Ton dunkelblauer als die Luft war. Sie mochte Blau und den Frieden der Natur. Ihre Augen richteten sich zum Bergkamm, der das Tal umgab. Sie glitten vom Malinsfjall, der sich hier nach Westnordwest wendete. Sie folgten dem Grat Richtung Westen und Süden, bis er südöstlich vor ihr ins Meer abfiel. Das letzte Stück war vor ihren Blicken verborgen, da sie im Tal saß und die Klippen an der Küste nicht sehen konnte. Nach Südwesten war der Kamm flach. Dahinter konnte man in das nächste Tal gehen. Weit hinten am Ende der Silhouette erweckte ein dunkler Stein ihr Interesse. Nein, das war kein Stein, denn er bewegte sich und war viel größer als ein Schaf. Was war das? Plötzlich war sie von Angst erfüllt.

„Henry! Henry! Was ist dort drüben?“, rief sie und zeigte entsetzt dorthin. Alle hörten auf zu arbeiten.

„Das ist tarvurin , der Stier“, sagten Ness und Aksel gleichzeitig, grinsend. Sie wussten, dass Schwester sehr große Angst vor Stieren hatte. Ihr Blut gefror zu Eis und sie schrie: „Mama! Mama! Sehen Sie! Der Stier!“

Anna sprang mit gewaltigem Herzklopfen auf, sie hatte gerade so schön geträumt.

„Oh, Jesus! Oh Jesus!“, rief sie laut. Man rief immer zu Jesus und Gott, wenn man Angst hatte, das machten alle. Sie fror und schwitzte zugleich. Was sollten sie tun?

Der Stier war das gefährlichste Tier der Welt. Sie hatte gehört, wie Stiere Menschen aufgespießt hatten. Und sie war allein hier mit fünf ihrer Kinder.

Sigrid bekam auch plötzlich Herzklopfen. Sie spürte Mutters Angst, eine Angst, die sich in ihr fortpflanzte, die Wurzeln schlug, die Angst der Vorfahren.

Anna war im Dorf mit den beiden Höfen aufgewachsen. Dort hatte sie als Kind gehört, dass einer ihrer Vorfahren von einem wütenden Stier aufgespießt und übel zugerichtet worden war. Ihre Mutter hatte ihr eingeschärft, sich von Stieren weit fernzuhalten. Und seitdem war ihre Angst vor Stieren ihr treuester Begleiter.

„Oh Jesus! Oh Jesus! Hilf uns!“, rief sie wieder und dann floh sie, lief in die entgegengesetzte Richtung des Stieres. Sie merkte, dass ihr Körper außerstande war zu rennen, es wurde nur ein schneller anstrengender Gang. Sigrid lief zusammen mit ihrer Mutter, zog sie an der Hand, um ihr zu helfen, schneller zu gehen. Henry eilte zu seiner Mutter.

„Mama, Sie brauchen keine Angst zu haben!“, rief er und nahm ihre Hand, um sie zu beruhigen. „Falls der Stier näher kommt, jage ich ihn weg, Mama.“ Henry nahm einen Stein vom Rasen auf, wie um zu zeigen, dass er stark war und den Stier fortjagen konnte. Anna wusste, dass sie nicht rennen konnte, denn sie war dick und lief schlecht und hatte deshalb auch besonders Angst. Sie konnte ihre Kinder nicht verteidigen, die Kinder mussten sie verteidigen. Hier draußen im kahlen, steinigen Tal gab es keine Stelle, wo man sich verstecken konnte. Vielleicht könnte man um den großen Felsen herum zur Wiese laufen, dachte sie.

Die Königsbauern im Dorf hielten sich abwechselnd einen Stier. Die Kühe mussten notwendigerweise begattet werden und einmal im Jahr kalben, um Milch zu liefern.

Der Stier lief in der Außenmark frei herum, weit weg vom Dorf. Er war durch seine Größe leicht zu erkennen, und weil er einen großen Ring in der Nase und einen Büschel unter dem Bauch hatte. In der Regel blieb er für sich, fern von den Menschen.

Die Torfarbeiter setzten sich, jeder für sich, auf einen Stein mit dem Gesicht zum Stier gewandt, der weit weg war, jedoch nicht so weit, als dass sie sein gewaltiges Brüllen nicht hören und sehen konnten, wie er die Hörner in das Gras stieß. Mit den Hörnern riss er Grasbüschel aus und warf sie hoch in die Luft und um sich. Er sah sehr, sehr gefährlich aus. Ob er auch so gefährlich war wie er aussah? Der Anfall war vorüber und sie sahen, dass er sich wieder beruhigt hatte. Er beugte den Kopf hinunter und begann zu grasen. Er ignorierte die verschreckte Familie völlig und ging langsam am Berg entlang, tief hinein ins Tal. Das Tal war groß, und der Stier kam diesmal nicht zu ihnen hinüber. Sie beschlossen, dass Mutter ein Auge auf das Tier hielt, während die Kinder ihre Arbeit zu Ende brachten.

„Jetzt gibt es erst einmal ein Stück Kuchen.“

Anna packte den Rührkuchen aus und die Kinder versammelten sich um sie. „Mmh, wie das nach Kardamom riecht!“, riefen sie.

Mit dem Dolch für das s kerpikjøt schnitt sie ein paar dicke Kuchenstücke ab. Alle waren jetzt ruhiger. Der Stier graste friedlich in der Ferne. Wenn die Kinder durstig waren, gingen sie zur Quelle, die aus dem Berg kam. Der Quelle mit dem klarsten, reinsten, eiskalten Wasser.

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