Amy Fuglø - Eine färöische Kindheit

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Die Autorin Amy Fuglø führt uns in eine vergangene Welt auf den Färöern. Sie erzählt vom Leben ihrer Mutter, die 1915 auf der nördlichsten Insel Viðoy geboren wurde und dort ihre Kindheit verbrachte. Nachdem bei ihrer Mutter Alzheimer festgestellt wurde, machte sich Amy Fuglø daran, ihre Erinnerungen aufzuschreiben, bevor sie für immer »im Nebel des Vergessens« verschwinden. Sie erzählt von der Armut, harten Arbeit, Krankheit, Glauben, sexuellem Missbrauch. Sie schreibt aber auch über die Schönheit des Landes und lässt uns teilhaben an einem Leben, das es so nicht mehr gibt. Amy Fuglø schreibt mit Humor und Mitgefühl über das harte Leben vor hundert Jahren und hat das Buch mit eigenen, hübschen Zeichnungen versehen.

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Obst und Gemüse

Auf dem Weg vom Schafspferch nach Hause pflückten die Kinder Stängel des wild wachsenden Doldenblütlers , hvonn , Engelwurz, der zu dieser Jahreszeit längs der Dorfpfade wuchs.

Die holzigen Fasern wurden mit den Fingern von den Stängeln geschält. Es war merkwürdig, etwas Grünzeug essen zu können. Alter Engelwurz war bitter. Anna brachte ihren Kindern bei, sich sofort die Finger und um den Mund herum zu waschen, denn Engelwurz konnte die Haut reizen und unangenehmen Ausschlag verursachen. Auf den Wiesen wuchs Heidekraut mit krákuber , Schwarzen Krähenbeeren, die klein, sauer und leicht bitter, aber essbar waren. Die Kinder pflückten und aßen sie aus Spaß. Sie bekamen schwarze Lippen, Zähne und Zungen. Man verwendete keine Schwarzen Krähenbeeren zum Kochen. Es gab keine anderen Beeren auf der Insel.

Annas Kinder waren im rætt, dem Schafspferch

Nach dem Abendessen saßen die Mädchen auf dem großen Stein und sortierten Wolle. Gras und Schmutz wurden entfernt und die Farben sortiert. Sigrid sah, dass Borghild sich die ganze Zeit den Finger ins Ohr steckte. Es juckte, denn es war etwas darin, das sie nicht herausbekam.

„Mama, Mama!“, rief Borghild und lief zur Mutter in die Küche. Sigrid lief hinterher. Auf dem Küchenfußboden wurde auch Wolle sortiert.

„Mamma, ich habe was im Ohr. Es juckt.“

Obwohl es Abend war, war es draußen heller. Anna bat Borghild mit hinaus ins Licht zu kommen, damit sie besser sehen konnte.

„Ja, du hast eine Schafslaus im Ohr, die sich festgesaugt hat“, sagte sie.

Anna holte eine Nadel aus dem Nähkasten und steckt sie in das Ohr. Die Beine der Laus begannen sich zu bewegen, doch es dauerte lange, bevor sie losließ und in heilem Zustand entfernt werden konnte, denn sie war groß. Es gab oft viele Schafsläuse in der geschorenen Wolle, doch ohne Schafe starben die Läuse. Im Kampf ums Überleben konnte die Laus auf einen Menschen überspringen, wenn es nichts Besseres in Reichweite gab. Im menschlichen Ohr war es dunkel und warm, und die Laus tat alles, um zu überleben. Schafsläuse konnten nicht auf Menschen leben und sich vermehren.

In der Küche zeigt sich der Tod in den Augen

Die Kinder kamen leise herein, setzten sich dicht zusammen an die Küchenwand. Anna saß neben der Speisekammertür auf einem Schemel. Es herrschte andächtige Stille. Niemand sagte etwas, die Augen waren zur offenen Haustür gerichtet. Ernste Gesichter. Einige saßen mit gefalteten Händen. Jetzt konnte man die Männer an der Tür hören. Sie kamen in den Flur, das große, braune Widderlamm führten sie an einer Schnur. Es ging von allein in die Küche, zu den Kindern hin. Jóanis und der Nachbar banden die vier Beine des Tieres zusammen, das sich still verhielt. Sie hoben es auf eine Bank, es leistete Widerstand, gab aber auf und fügte sich seinem Schicksal. Der Nachbar kraulte das Lamm hinter den Ohren und am Hals. In der anderen Hand hielt er einen blitzenden, sehr scharfen Dolch. Wenn es eins von Jóanis eigenen Lämmern war, wollte er gerne, dass der Nachbar den Stich machte. Der Nachbar fand die richtige Stelle am Hals und ließ die Messerspitze dorthin gleiten. Das Lamm blickte die Kinder an, und die Kinder sahen den Tod in den Augen. Dann stach er präzise zu. Das Lamm machte einen Ruck und stieß ein kurzes Blöken aus. Die Kinder sahen, wie das Leben in seinem Blick erlosch, die Seele hatte es verlassen. Es war auf der Stelle tot, ohne Schmerzen. Es ertönte ein tiefes Seufzen aus der Gruppe, alle hatten gespannt und mit angehaltenem Atem dagesessen. Dies geschah mehrmals im Jahr, sie waren es gewohnt. Doch das braune Widderlamm war nun etwas Besonderes.

Plötzlich herrschte rege Betriebsamkeit. Anna stellte eine große Schüssel auf den Boden und die Männer hielten den Kadaver so, dass das Blut in die Schüssel fließen konnte, während sie es die ganze Zeit mit einer Art Quirl umrührte. Es war notwendig zu rühren, damit das Blut nicht gerann und klumpte, denn es sollte für Blutwurst verwendet werden. Danach legten die Männer das Schaf auf eine Plane auf dem Boden. Sie lösten die Seile und schnitten vorsichtig das Bauchfell in der Mitte auf, ohne dass es blutete. Dann daumelten sie das Fell vom Körper, das heißt, sie lösten es mit dem Daumen, ohne dass es kaputt ging, denn es sollte verwendet werden. Schlachten und Daumeln war Männerarbeit, denn dazu brauchte man Kraft. Das Fell wurde vom Körper entfernt, dann der Bauch aufgeschlitzt und die warmen Eingeweide mit bloßen Händen herausgeholt. Auch sie sollten verwendet werden. Alles vom Schaf wurde verwertet.

Essen aus Schafsfleisch – Würste und Blutwürste

Der Magen wurde seines Inhalts entleert, gewaschen und gründlich gespült. Er wurde in mehrere Stücke geschnitten, die zu Beuteln vernäht wurden. Der Blutwurstteig ähnelte dickem Pfannkuchenteig.

Rezept: Blut, mit etwas Wasser verdünnt, Mehl, Schafstalg, Backpulver und mit Zucker und etwas Salz abgeschmeckt. Der Teig wurde in die Magensäcke gefüllt, das Loch mit Baumwollgarn zusammengenäht und die Wurst in einem Topf mit reichlich leicht gesalzenem Wasser gekocht.

Wenn die Blutwürste kochten, quollen sie auf. Anna stach mit einer Nadel hinein, es machte piff und die Luft entwich. Sie wurden punktiert, damit sie nicht rissen. Anna kochte auch kunstvolle Blutwürste, weiße Blutwürste, ohne Blut. Die machte sie besonders in den späteren Jahren, als sie kein Blut essen wollte. Die Därme wurden für Fleischwürste gesäubert. Man nahm ein gutes Stück Fleisch, zerkleinerte es zusammen mit Talg im Fleischwolf, schmeckte es mit Salz und Pfeffer ab und fügte etwas Mehl hinzu, damit der Teig zusammenhielt. Die Därme wurden mit Gehacktem gefüllt, an den Enden zusammengebunden und gepökelt.

Die beiden flachen Vorderseiten des Schafes wurden zu zwei rullupylsur verarbeitet.

Man legte eine gehackte Zwiebel darüber, bestreute sie mit Salz und Pfeffer, rollte sie fest zusammen, nähte die Seiten zusammen und umwickelte sie mit Baumwollgarn. Rullupylsur wurden roh eingepökelt. Es gab für alle Mitglieder des Hauses reichlich Arbeit.

Der Fleischwolf

Die Familie in Uppi við Garð besaß einen Fleischwolf mit Schwenkarm, der ständig in Gebrauch war. Er wurde dafür benutzt, um Fisch für knettir und Fischfrikadellen sowie Lammfleisch für Fleischwürste und Frikadellen zu zerkleinern.

Bei der Nachbarin hjá Dala gab es keinen Fleischwolf. Dala kam und bettelte Anna an, die Hälfte des Fleischwolfes bezahlen zu dürfen, damit sie ihn auch benutzen konnte. Schließlich gab Anna nach. Sie wollten sich das Gerät teilen. Doch wie verärgert konnte sie darüber sein, wenn es nicht immer an seinem Platz stand, bereit zum Gebrauch. Denn bei ihr waren täglich so viele Münder zu stopfen.

Zu Weihnachten wurden Weihnachtskuchen und Kekse gebacken. Der Fleischwolf hatte zwei Sternenformen für Vanillekränze und eine flache Form für finsk breyð 2.

Konservierung – Pökeln – Wässern

Salz war Konservierungsmittel. Ein großes Fass wurde abwechselnd mit Würsten und einer sehr dicken Lage Salz gefüllt. Erst eine dicke Lage Salz, dann eine einzelne Schicht Würste, wieder eine Lage Salz und so weiter, bis sie voll war. Ein Holzdeckel verschloss das Fass. Wenn die Würste gebraucht wurden, legte man sie für 24 Stunden in eine tiefe Schüssel unter fließendem Wasser in den Keller. Danach wurden sie gekocht.

Die gekochten rullupylsur wurden zwischen zwei großen Tellern mit einem Stein oben drauf gepresst, damit sie fest blieben und ihre flache Form bekamen. Für diesen Zweck lagen Steine in der Speisekammer. Zum Mittagessen gab es die Würste mit Kartoffeln oder als Brotbelag. Wenn Anna wässerte, beschwerte sich wütend der Nachbar. Er konnte durch das Geräusch des fließenden Wassers in ihrem Keller nicht schlafen. Herzen, Leber und Schafsköpfe wurden unmittelbar nach dem Schlachten für das Mittagessen gekocht oder gebraten. Die Haare auf den Schafsköpfen wurden über dem Primuskocher abgesengt, bis diese kohlrabenschwarz und kahl waren. Danach wurden sie gründlich gesäubert und geschrubbt, bis das ganze Verkohlte weg war. Die Haut war nun sauber und glatt, wenn auch der Brandgeschmack weiterhin in der Haut steckte, worüber niemand nachdachte. Die Schafsköpfe wurden der Länge nach in zwei symmetrische Teile gespalten. Man berechnete für jeden einen halben Schafskopf. Sie wurden zusammen mit Kartoffeln in einem großen Topf mit reichlich Wasser gekocht, dann war das begehrte Mittagessen fertig. Die Zunge schmeckte köstlich, und die Wangen waren das leckerste und feinste Fleisch. Die verschiedenen Teile schmeckten ganz unterschiedlich und fühlten sich auch unterschiedlich im Mund an. Die Lippen und das Zahnfleisch waren etwas Besonderes und ein wenig genoppt. Wenn es zu viele Schafsköpfe gab, wurden sie gesalzen und so schnell wie möglich aufgebraucht, während sie noch frisch waren.

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