Barbara Kohout - Überleben – Was blieb von der Heimat Donauschwaben?

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Überleben – Was blieb von der Heimat Donauschwaben?: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Wort »Überleben« hat für die Autorin eine bittere Bedeutung. Sie verbindet es mit der Illusion einer Wirklichkeit, die sich für sie als Marathonlauf in Richtung Endzeit entpuppte und niemals endete. Mit dem Versprechen, eine noch viel größere Katastrophe als die soeben durchlebte des Zweiten Weltkrieges zu überstehen, die geprägt war von Gefangenschaft, Flucht und lebensbedrohendem Hunger, ließen sich die Eltern der Autorin in die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas locken. Diese prophezeiten einen Krieg Gottes, der unmittelbar bevorstünde. Nur wer nach ihrer Auslegung der Bibel leben wollte, könne gerettet werden. Das Ergebnis der Indoktrinierung war die absolute Selbstaufgabe und Unterwerfung durch kritiklosen Gehorsam. Nach mehr als sechs Jahrzehnten begann für die Autorin eine mühsame Suche nach ihrer eigenen, verlorenen Identität. Sie fand sie während der spannenden Reise in die Vergangenheit ihrer Familie und die Geschichte der Donauschwaben. In diesem Zusammenhang steht das Wort »Überleben« für sie ebenso als bewundernswerter Beweis der Willensstärke, mit Fleiß, Besonnenheit und Gottvertrauen um die eigene Zukunft zu kämpfen. Diese Lebenseinstellung ist für die Autorin das Mittel gegen Resignation und die Motivation, noch einmal einen ganz neuen Lebensabschnitt zu wagen.

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In Serbien handhabte man die Frage der Staatsbürgerschaft großzügiger. Die Minderheitengruppen hatten eine mehrjährige Bedenkzeit, ob sie serbische Staatsbürger werden wollten. Einige wollten es, weil damit Privilegien verbunden waren. Auch stand ihnen der Staatsdienst offen. Doch viele wollten es nicht. Sie behielten ihre deutsche oder ungarische Staatsbürgerschaft bei.

Meine Großmutter war ein lebensfroher Mensch, der sich gern mit anderen unterhielt. Sie interessierte sich weniger für ihre rechtliche Situation in Serbien. Weit wichtiger war für sie die Möglichkeit, mit Menschen zu reden. Und sie hatte die offene Verachtung nicht vergessen, mit der die deutsche Verwandtschaft die Bekanntgabe ihrer Verlobung aufgenommen hatte. Sie wehrte sich zunächst verzweifelt gegen den Vorschlag ihres Mannes, nach Serbien auszuwandern. Sie war fest entschlossen, niemals ihre ungarische Staatsbürgerschaft aufzugeben.

1922 wurde meinen Großeltern ein zweites Mädchen geboren. Die wirtschaftliche Situation meiner Großeltern war weiterhin problematisch. Oft gab es nicht ausreichend Essen. Deshalb war Elisabeth zart und kränklich. Immer wieder stellte sich die Frage, wie es weitergehen sollte. Es musste eine Entscheidung getroffen werden. Schließlich stimmte meine Großmutter schweren Herzens und der Not gehorchend der Auswanderung zu. Sie erschien als das kleinere Übel. Meine Großeltern verkauften ihr Geschäft in Baja – unter diesen Umständen zu einem Schleuderpreis – und wanderten nach Stanischitsch aus. Vorübergehend konnten sie im Elternhaus meines Großvaters ein kleines Zimmer bewohnen. Das ungeschriebene Gesetz der Gastfreundschaft musste auch die Schwägerin Eva zähneknirschend einhalten.

Meine Großmutter war eine Kämpfernatur. Sie wollte sich nichts schenken lassen. So schnell wie möglich wollte sie wieder einen eigenen Hausstand haben. Der Schwägerin ging sie aus dem Weg so gut es ihr möglich war. Die verächtlichen Blicke und kritischen Bemerkungen zu ihrer fatalen Situation kränkten sie, was natürlich auch die Absicht der Schwägerin war. Nach dem Umtausch des Verkaufserlöses für ihren Besitz in Baja hatten meine Großeltern die Mittel, um ein kleines Grundstück in Stanischitsch in der Wassergasse zu kaufen. Gemessen an dem, was mein Großvater einmal besessen hatte, an seinen beruflichen Aussichten in der Zeit vor dem Krieg und den finanziellen Möglichkeiten der Verwandtschaft, war es ein winziger Besitz. Er lag neben einem Graben, der sich im Herbst und im Frühjahr mit Wasser füllte und einen Teich bildete. Im Sommer war der Graben zwar ausgetrocknet. Aber die feuchte, sumpfige Umgebung war Brutstatt für Millionen Mücken.

Doch mit viel Mut und Hoffnung starteten meine Großeltern ihr neues Leben. Das Haus errichteten sie überwiegend in Eigenleistung. Trotzig und unermüdlich arbeitete auch meine Großmutter jede freie Minute auf der Baustelle. Natürlich wurden sie von der Familie unterstützt. Dies galt als selbstverständlich. Die Verwandtschaft war jedoch nicht übereifrig. Das geplante Haus war, entsprechend der finanziellen Mittel, klein. Es wurde nach der Tradition der ersten Siedlerhäuser errichtet: Die Giebelseite des Hauses hatte jeweils ein Fenster, das „Gassenfenster“, und rechts daneben befand sich die Eingangstüre. Diese führte aber nicht direkt ins Haus, sondern zu einem Säulengang, von dem man in die einzelnen Zimmer gelangte. (Inzwischen sind alle Häuser, die ich während meiner Serbienreise besucht habe, erweitert worden, indem dieser Gang zugemauert wurde, wodurch sich die Räumlichkeiten um diesen Platz vergrößern. Das ist an den Fassaden sowie an der Dachstruktur noch deutlich zu erkennen.) Die erste Tür war der Eingang zur „Gassenstube“, dem Paradezimmer. Es wurde nur zu besonderen Anlässen genutzt. Daneben lag die Schlafkammer. Begrenzt wurde der Flur durch den Eingang zur Sommerküche. Sie war der Arbeits- und Wirtschaftsraum. Meine Großmutter pflanzte an jede der fünf Säulen einen Weinstock. Sie ließ ihn unverschnitten ranken. An heißen Sommertagen genossen wir den Schatten, zu Beginn des Herbstes die köstlichen, süßen Trauben. Der Zugang von der Straße zum Hof wurde durch ein großes hölzernes Tor versperrt.

Hinter jedem Siedlungshaus war der Wirtschaftshof mit den Schweine- und Hühnerställen und Geräteschuppen sowie der Lagerraum für Brennholz. Daran anschließend kam der Gemüse- und Nutzgarten. Ich erinnere mich vor allem an einen Quittenbaum in Großmutters Garten. Er war für unsere Familie geradezu legendär, weil er so reichliche Früchte trug. Nach relativ kurzer Bauzeit konnten sie ihr Haus beziehen, auch wenn es noch längst nicht fertig war. Was machte das schon? Sie waren wieder ihr eigener Herr im Haus.

Mein Großvater begann erneut als “Balbier“ zu arbeiten. Er fuhr mit dem Fahrrad auf die Dörfer und warb um Kundschaft. Er musste schon um vier Uhr morgens aus dem Haus, denn die Bauern waren sonst nicht mehr anzutreffen. Meist bekam er Naturalien als Lohn. Es gab durchaus feste Tarife. Die Zahlung bestand in einer bestimmten Menge Zucker, Mehl, Eiern oder anderen Erträgen aus der Landwirtschaft und was er der Jahreszeit entsprechend aushandeln konnte. Geld bekam er nur für das Schneiden der Haare. Auf diese Weise hatte die Familie wenigstens etwas zu essen. Wenn meine Großmutter Brot backen wollte, brauchte sie für 5 Para Hefe, die sie oft nicht hatte. 100 Para waren 1 Dinar. Das ist vergleichbar damit, dass eine Hausfrau heute keine 5 Eurocent besitzt, um etwas Hefe zu kaufen.

Meine Großeltern waren der Verwandtschaft als Ausgleich für die Hilfe selbstverständlich verpflichtet. Großmutter musste im Kolonialwarengeschäft ihres Schwagers einkaufen. Aber um Kredit oder Zahlungsaufschub zu bitten, verbot ihr der Stolz. Andererseits bedrängte sie Großvater mit Tränen oder Vorwürfen, weil sie Geldsorgen so unglücklich machten. Dies half beiden auch nicht weiter. Es war eine harte Zeit.

Von Großvater erwarteten seine Brüder, dass er zum Haareschneiden oder zum Rasieren ins Haus kam. “Der arme Michl bekam dann als besondere Gunsterweisung eine Tasse Kaffee“, lese ich auf einer hellblauen Serviette, die ich offensichtlich bei einem Familientreffen aus Mangel an Notizpapier beschrieben hatte. Das Motto meiner Vorfahren hieß: „Sich regen bringt Segen.“ Das zahlte sich auch bei meinen Großeltern aus und es wurde nach und nach leichter für sie. Meine Großmutter schaffte sich ein paar Hühner, Enten und Gänse an. Besonders die Enten und Gänse nutzten im Frühjahr den Teich vor dem Haus. Im Garten wuchsen Gemüse und Salat. Im zweiten Jahr wurde zum Winter bereits ein Schwein geschlachtet. Die Versorgung wurde zunehmend besser. Der Großvater war bald wieder bei seiner Kundschaft beliebt. Seine Frohnatur setzte sich durch, und er erzählte wieder leutselig als lebendes Tagblatt alles, was es an Tratsch und Neuigkeiten zu verbreiten gab. Aber es blieb schwierig. Vor allem belastete meine Großeltern die Hypothek, die auf dem Haus lag.

Als es im Herbst 1924 kühl wurde, wollte Ama für ihre beiden Mädchen Strümpfe stricken. Um Wolle zu kaufen, war kein Geld da. Also besorgte sie Zuckersäcke, die aus feinem, weißem Hanf gewebt waren. Diese Fäden wickelte sie auf Knäuel und strickte damit Strümpfe. Am Tag hatte sie dafür aber keine Zeit. Um Petroleum für die Lampe zu sparen, saß sie in mondhellen Nächten ohne Licht im Bett und strickte nach Gefühl. Dann schlief sie 3 – 4 Stunden bis Ata wieder aufstehen musste, um zur Arbeit zu fahren. In dieser Zeit war sie wieder schwanger. Im Dezember wurde dann meine Tante Susanna geboren, die Susitante, wie ich sie nach donauschwäbischem Brauch nenne. Ata nutzte die Gelegenheit zu einem kleinen Nebenerwerb und begann im Winter, in Gasthäusern zum Tanz aufzuspielen. Auch bei Hochzeiten ließ er sich engagieren.

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