Fritz Krebs - Blind am Rande des Abgrundes

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Blind am Rande des Abgrundes: краткое содержание, описание и аннотация

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Die mit historischen Daten unterlegten Erinnerungen des Autors führen den Leser durch einen bewegten Abschnitt deutscher Geschichte. Nach einer behüteten Kindheit in den politisch unruhigen Jahren vor Hitlers Machtergreifung erlebte der Schüler Fritz Krebs die systematische Vorbereitung der damaligen Jugend auf die Aufgaben und Pflichten des Soldaten. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges militarisierte sich das Leben der Menschen in Deutschland total. Immer mehr Männer mussten in den Menschen verschlingenden Krieg ziehen. Schließlich kam auch für die männliche Jugend seines Jahrganges der Tag, an dem sich ihr die Kasernentore öffneten. Damit tat sich vor diesen Jungen ein Abgrund auf. Als Schulklasse feierten sie noch einen lautstarken Abschied voneinander, bevor sie auseinander gingen und jeder an einen anderen Ort des vom Krieg heimgesuchten Europa verschlagen wurde. Der Autor selbst erlebte das Kriegsgeschehen zuerst an der Ostfront und später auch noch an der deutschen Westgrenze. Er wurde verwundet, geriet in Gefangenschaft, in der er fünf Jahre ausharren, oftmals hungern und über lange Zeit eine harte Arbeit verrichten musste, ehe er seine Heimatstadt wieder sah.

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Mein erster Klassenlehrer in der neuen Schule war Herr Heimerdinger. Für ihn gab es keinen Spitznamen, vielleicht hatte er keine beachtenswerten Schwächen. Seine Stärke lag vermutlich in seiner Gewissenhaftigkeit. Er führte uns auch in die Grundlagen der französischen Sprache ein. Ich hatte dieses Fach bald recht gern und bekam auch zunächst gute Noten. Studienrat Heimerdinger verkörperte den Typ eines humanistisch gebildeten Pädagogen, von denen es noch mehrere gab. Auch Studienrat Löbe gehörte dazu. Ich bin sehr froh, dass ich meine Schulzeit unter dem Einfluss von Deutsch- und Sprachlehrern der alten Schule verbringen konnte. Als Schüler war ich zu solchem Urteil natürlich nicht fähig und versuchte, wie übrigens fast alle meine Klassenkameraden, den Schmerz des Lernens so gering als möglich zu halten. Trotzdem ist zum Glück noch genug Wirkung des Einflusses dieser Männer geblieben.

Unser Verhältnis zu den Lehrern hing sehr von ihrem eigenen Können ab. Den meisten brachten wir die gebotene Achtung entgegen, wobei auf die Trix und Schabernacks bei kaum einem Lehrer verzichtet wurde. Ein Lehrer, den wir in späteren Jahren vorübergehend einmal bekamen, ist davon auszunehmen. Es war ein phrasenhaft und lautstark die Ideologie der NSDAP vertretender Mann. Wir merkten sehr bald, dass er nur sehr dünne Fachkenntnisse besaß und nahmen ihn nicht ernst. Das brachte ihn eines Tages so auf, dass er quasi entschuldigend aber lautstark erklärte:

Heimweg von der Schule Während andere in Ruhe studierten haben wir für - фото 12

Heimweg von der Schule

„Während andere in Ruhe studierten haben wir für Deutschland gekämpft!“ Er blieb für uns ein unbeliebter Lehrer.

Ich denke, dass bei aller Indoktrination der herrschenden Ideologie und bei all unserer ehrlichen Vaterlandsliebe, das Parteiabzeichen auf uns keinen besonders großen Eindruck machte. Umso mehr imponierten uns Soldaten und Offiziere, Sportler, Abenteurer, Entdecker und große Forscher.

9. Freunde

Hatte es mir in unserem Wohnbereich schon nicht gerade an Spielgefährten gefehlt, so erweiterte sich die Zahl der Jungen, mit denen ich Umgang hatte noch wesentlich durch meine Jungvolkkameraden und meine Schulkameraden. Ich möchte hier nur auf einige wenige kurz zu sprechen kommen, zu denen ich eine ganz besondere Zuneigung empfand oder mit denen mich eine Freundschaft über viele Jahre hinweg verband.

Unter ihnen ist Hans Fedoroff einer besonderen Erwähnung wert. Wir begegneten uns schon bald nach meinem ersten Eintreffen in Altenburg, spielten also schon in unserer frühen Kindheit miteinander. Als wir uns kennenlernten wohnte er in der gleichen Straße wie ich. Hans war ein Jahr älter als ich. Wir verstanden uns von Anfang an so gut, dass uns auch ein späterer Wohnungswechsel seiner Eltern nicht voneinander trennen konnte. Sein Vater, ein Exilrusse, war schon vor dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland gekommen und hatte in Altenburg eine deutsche Frau geheiratet. Unsere Gemeinsamkeit wurde zunächst nur unmerklich gelockert als ich begann, das Realgymnasium zu besuchen. Da zwangen mich immer häufiger einmal meine vermehrten Schulaufgaben, in der Wohnung zu bleiben wenn Hans vor unserem Fenster nach mir rief. Trotzdem fanden wir auch dann noch immer Gelegenheit, miteinander durch die Fluren vor der Stadt zu stromern. Im Laufe der Jahre gab es wohl kaum eine Stelle am Ufer der Blauen Flut, an der wir nicht schon einmal den Bach übersprungen hatten. Auch kannten wir alle hohen Bäume der Umgebung und wussten wie sie zu erklettern seien. Jedes Buch von Karl May und jeder Schmöker über Trapper und Indianer, den wir gelesen hatten, war von uns in den Wäldchen und Wiesen unserer nahen Umgebung nachgespielt worden. Alles was uns bewegte, konnten wir miteinander besprechen und jede Neuigkeit tauschten wir miteinander aus. So hörte ich zum Beispiel von Hans erstmals in meinem Leben eine Schilderung der Nibelungensage, die er früher als ich im Schulunterricht kennenlernte. Dann kam für Hans mit seinem 14. Lebensjahr das Ende der Schulzeit und er trat eine Lehre als Kaufmannsgehilfe an. Für mich nahmen zu dieser Zeit nun auch die Anforderungen von Schule und Jungvolk immer mehr zu. So lockerte sich unsere Beziehung zwangsläufig. Als Halbrusse konnte Hans nicht dem Deutschen Jungvolk beitreten. Uns hatte dies die ganzen Jahre seiner Schulzeit keineswegs auseinanderbringen können. Ich denke heute aber, dass es seine Familie damals nicht leicht gehabt haben musste. Darüber sprachen wir kaum miteinander. Vielleicht wusste er selbst auch nicht allzu viel darüber. Aus heutiger Sicht vermute ich, dass die Eltern von Hans aus Gründen der persönlichen Sicherheit wenig über ihre Situation redeten und alle Konfrontation mit der offiziellen politischen Linie zu vermeiden trachteten. Ich erinnere mich jedoch deutlich daran, dass Hans einmal meine vom Jungvolk her nazistisch indoktrinierten Vorstellungen über Russland mit großer Bestimmtheit zu korrigieren suchte. Wir hatten viel zu viel Gemeinsames, als dass eine solche Meinungsverschiedenheit irgendwelche Konsequenzen hätte haben können. Ein ernsthaftes Nachdenken über Hitlers Politik wurde allerdings bei mir durch die Freundschaft mit Hans Fedoroff nicht ausgelöst. Der Vater meines Freundes war ein sympathischer Mann, der eine große Ruhe ausstrahlte. Er arbeitete in einer Gießerei und war von kräftiger Statur. Als wir noch in den Anfängen unserer Schulzeit steckten, nahm er uns beiden Jungen an Sonntagen mit zum Fußballplatz denn er war ein ausgesprochener Fußballfan. Herr Fedoroff hatte auch eine besondere Begabung zum Malen und Zeichnen. Er arbeitete oft an Ölgemälden, auf denen er meist Landschaften darstellte. Frau Fedoroff sah es offensichtlich nicht ungern, dass sich ihr Sohn mit mir befreundete. In ihrem Hause fühlte ich mich jedenfalls stets willkommen. Ich denke, diese Freundschaft zu Hans und meine Kontakte mit seinen Eltern haben mit dazu beigetragen, dass ich später nicht imstande war, den extremen Äußerungen offizieller Hetzpropaganda über russisches „Untermenschentum“ innerlich zuzustimmen. Deshalb messe ich dieser gemeinsamen Jugendzeit mit Hans eine besondere Bedeutung für mein Leben bei.

Eine ebenfalls sehr enge Freundschaft verband mich in meiner Geburtsstadt Auerbach mit den „Dungers Bu´m“. So nannten meine Verwandten die beiden Söhne eines dort ansässigen Futtermittelhändlers namens Dunger. Während meiner Schulzeit wurde ich von ihnen immer schon erwartet wenn die Sommer- oder Herbstferien heranrückten, weil ich aus Altenburg jedes Mal eine neue Idee für unsere Ferienunternehmungen nach Auerbach mitbrachte. Erich Dunger war drei Jahre älter als ich, während sein Bruder Johannes in meinem Alter war. Wir Drei bildeten den Kern einer Gruppe von etwa acht Jungen, die in den Schulferien gemeinsam ihre freie Zeit in Auerbach und seiner näheren Umgebung verbrachten. Diese Jungen hatten mich schon während meiner frühen Kinderjahre auf eine bemerkenswerte Art in ihre Gruppe aufgenommen, indem sie es fertigbrachten, mich vom Spiel mit einem Mädchen abzubringen. Am Mühlberg, wo sich das Haus meiner Großeltern befand, gab es in meiner Altersgruppe zwei Mädchen mit denen ich spielen konnte. Besonders hatte ich mich mit der Tochter eines Böttchers am unteren Ende der Straße angefreundet. Wir waren häufig in dem kleinen Garten des Böttcheranwesens, in dem es auch eine schöne von wildem Wein umrankte Holzlaube gab. Else Walther, so hieß die liebenswerte Böttcherstochter, besaß viele kleine und größere Holzwannen und -bottiche, in denen sich herrlich mit Wasser matschen ließ. Wir badeten darin alle ihre Puppen. Ich habe mich überhaupt im Vorschulalter noch gern mit dem Puppenspiel befasst. Die Dungers Bu´m wurden jedoch zu den Urhebern der ersten Tränen, die ich in meinem Leben bei einem weiblichen Wesen verursachte. Es war ein echter Treubruch, den ich an Else beging. Ich denke, dass auch ich ein bisschen darunter gelitten habe, dies aber nicht so deutlich merken ließ. Das ereignete sich etwa folgendermaßen: Eines Tages, ich mochte vielleicht fünf Jahre alt gewesen sein, hatten uns die Jungen in Walthers Garten beobachtet und ließen von da an nun nicht mehr ab, mich zu hänseln weil ich mit einem Mädchen und seinen Puppen spielte. Das mag einige Tage so gegangen sein. Schließlich schien sich in der ständigen Wiederholung dieses Vorwurfs wohl für mich eine Wahrheit zu verstecken. So ging ich denn, wie von der Meute vor dem Gartenzaun erwartet, ins gegnerische Lager über. Unter diesen Jungen wurde ich im Laufe der Zeit zum spiritus rex der meisten gemeinsamen Unternehmungen. In meiner Erinnerung habe ich noch die folgenden präsent: Als ich in Altenburg auf dem Jahrmarkt die erste Gespensterbahn in meinem Leben kennenlernte, wurde von uns während der nächsten Ferien in der alten stillgelegten Schmiede meines Großvaters eine Gespensterbahn aufgebaut. Die wichtigsten Requisiten dazu waren ausgehöhlte Kürbisse, in die brennende Stearinkerzen gestellt wurden. Einmal haben wir auf meine Anregung hin in Dungers Garten ein großes Zirkuszelt errichtet und darin für die Kinder der Nachbarschaft zum Preise von einem Pfennig pro Besucher ein mehrfach wiederholtes Zirkusprogramm vorgeführt. Natürlich haben wir auch im Zirkus übernachtet. Der Dungersche Garten lag an einem Berghang hinter der Katholischen Kirche. In dieser Gegend konnten wir an Wochentagen so viel Lärm machen, wie wir wollten denn unsere Zirkusvorstellung war vor allem sehr laut. Laut ging es dort auch zu, als wir einmal die Sommerferien mit der Vorführung der Kreuzzüge verbrachten. Wir hatten tagelang zu hämmern und zu nageln, bis die erforderlichen Schilde und Schwerter aus Herrn Dungers Holzvorräten fabriziert waren. Aus vorgefundenen Farbtöpfen erfolgte schließlich weniger lautstark die Bemalung der Schilde mit Kreuzen für die Partei der Ritter beziehungsweise mit Stern und Halbmond für die Türken. Bald darauf ertönte tagelanger Kampflärm im Dungerschen Garten bis endlich auch die weiter entfernt wohnende Nachbarschaft energischen Protest einlegte. Einmal hatte ich die Idee, Blasrohre zu fertigen aber uns fehlte das geeignete Material. Nach langem Herumstreunen ergab sich ein besonderes Abenteuer für uns. Wir durchwateten die Göltzsch an einer dem Gaswerksgelände gegenüberliegenden Stelle, um auf den Materiallagerplatz zu gelangen. Einer von uns hatte herausgefunden, dass dort Kisten mit langen Glasrohren lagerten, vermutlich waren sie als Labormaterial beschafft worden. Hier versorgten wir uns mit reichlich Blasrohren von einem Durchmesser, durch den man Vogelbeeren pusten konnte. Das verschaffte uns über Wochen hinweg die schönsten Vergnügen. Als wir uns genügend lange gegenseitig mit den kleinen roten Beeren vollgepustet hatten, bekamen arglose Erwachsene das zweifelhafte Vergnügen, herauszufinden aus welchem Hinterhalt ihnen die Vogelbeeren gegen die Mütze geschnippt wurden. Einmal gruben wir auf meine Veranlassung in einen Wiesenhang oberhalb der Straße nach Rodewisch eine Höhle nach Art eines Bunkers. In diesem Unterschlupf fanden etwa vier Jungen Platz. Das Bauwerk war hangansteigend mit Grassoden abgedeckt, so dass es von der Höhe aus nicht erkennbar war. Trotzdem denke ich, dass der Besitzer der Wiese unsere Aktivitäten auf seinem Grundstück wohl bemerkt haben mag. Die Weidefläche für seine Ziegen dürfte aber durch uns kaum geschmälert worden sein und der Mann hatte wohl auch Rücksicht auf einige ihm wohlbekannte Rabauken nehmen wollen. Die Dungers Buben hatten, im Gegensatz zu mir, im elterlichen Hause sehr viele Pflichten zu erfüllen. Manchmal musste von ihnen noch ein Tafelwagen mit Mais oder anderem Körnerfutter zu einem Kunden gefahren werden, ehe wir mit unseren eigenen Unternehmungen beginnen konnten. Ich half ihnen dann den schweren Wagen die bergigen Straßen der Stadt hinanzuschieben, damit der lästige Zeitaufschub so klein als irgend möglich blieb. Es war schon mitunter ein ziemlicher Plack und wir schwitzten bei warmem Wetter ganz gewaltig dabei. Ich sah wohl, dass ich es diesbezüglich mit meinem eigenen Zuhause recht gut getroffen hatte. Die Dungers kannten es nicht anders, als dass sie tüchtig mit anpacken mussten wenn das elterliche Geschäft laufen sollte. Sie waren geduldig und zähe. Wir konnten mancherlei voneinander lernen. Johannes ist leider aus dem Krieg nicht wieder heimgekehrt. Erich, der den Krieg überstand, zog von Auerbach weg. Wir haben uns nie wieder gesehen aber ich denke, auch er wird sich noch mit Schmunzeln an die Zeit der Schulferien in Auerbach erinnert haben.

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