Martin Roos - Tod in der Champagne

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Tod in der Champagne: краткое содержание, описание и аннотация

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Spannend, humorvoll und wunderbar leichthändig.
In der Champagne sterben unter dubiosen Umständen Mitglieder bekannter Winzerfamilien. Der eigenwillige Trauerredner Bendix Kaldevin schöpft Verdacht: Hier ist etwas faul. Seine Nachforschungen führen ihn quer durch die Region Grand Est mit ihren Weinbergen, urigen Dörfern, himmlischen Getränken und köstlichen Menüs – und weit zurück in die Vergangenheit. Auf einmal erscheinen die Todesfälle in einem anderen Licht, und Bendix droht in einem Verwirrspiel aus Habgier und Rache selbst in eine mörderische Falle zu geraten.

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Er sah in Charlines erschrecktes Gesicht. Sie hatte offenbar nicht erwartet, dass ihn diese Nachricht so aufwühlen würde. Sie schaute etwas verlegen auf ihren Teller und nahm minutiöse Veränderungen am Arrangement ihres Bestecks vor. »Es tut mir wirklich leid«, sagte sie, »ich wollte Sie nicht verärgern. Ich dachte, diese Belege könnten Ihnen in irgendeiner Form weiterhelfen.«

Bendix starrte wieder auf die Zettel. Kaum sichtbar öffnete und schloss sich sein Mund. Dieser Reschenhauer hatte etwas mit dem Tod seines Bruders zu tun. Das spürte er genau. Und wenn dieser Rechnungsbeleg ihm etwas sagen wollte, dann war es das: Ganz egal, wie groß Andrés Fußstapfen für ihn auch waren, es lag jetzt an ihm, herauszufinden, an was für einer Sache sein Bruder damals dran war – und was oder wer ihn umgebracht hatte.

6

Eine Rede auf einen Menschen zu halten, den man nicht kannte, ist eine Kunst. Und dann auch noch auf einen Toten. Bendix schaute gedankenvoll zur Decke des Lesesaals mit der Glasmalerei aus dem Art déco hinauf. Er saß hier immer, wenn er recherchieren und schreiben musste. Er liebte diese alte Bibliothek in Reims, die der Stahlmagnat Andrew Carnegie der Stadt geschenkt hatte. Am liebsten nahm er in der Mitte des Saals Platz, auf den bequemen Holzstühlen an den langen Lesetischen mit den schlichten Tischlampen mit ihren milchigen Glasschirmen. Einige Bücher, Zeitungsartikel, zwei Stifte, einige Notizzettel und ein Laptop lagen verstreut auf der grünen Schreibmatte vor ihm. Ab und an kamen Besucher auf dem knarrenden Parkettboden angeschlendert und setzten sich an einen der langen Arbeitstische am Ende des Saals ganz nah an die drei großen Rundbogenfenster, durch die das Tageslicht hell hereinflutete. Oder sie gingen hinter ihm an den Bücherwänden aus Mahagoni durch eine der zwei Türen in den kleineren Lesesaal – oder hinauf zur Galerie, deren meterlange, zehn Regale hohe Bücherwand bis auf den letzten Platz mit Nachschlagewerken gefüllt war.

Bendix hatte seinen Laptop eingestöpselt und betrachtete grübelnd den blinkenden Cursor auf dem leeren Bildschirm. Tausend Gedanken kreisten in seinem Kopf. Er war unzufrieden mit dem, was er bisher über Elisabeth Stauder erfahren hatte. Die Hausangestellte in ihrer Villa in Reims hatte ihm ein Porträt von ihr gezeigt und ein paar belanglose Geschichten über ihren Alltag erzählt. Elisabeth Stauder schien eine sympathische Person gewesen zu sein, die viele Bekannte, aber wohl nur wenige Freunde hatte. Sie war vermögend und verbrachte viele Monate im Jahr in ihrem Luxusappartement in einem Hochhaus an der Côte d’Azur, wo man sie nun tot aufgefunden hatte. In ihrem Weinkeller in Reims sammelte sie historische Champagner.

Die Haushälterin hatte ihn durch die langen Gänge im Keller der Villa geführt. Selbst Flaschen aus den vierziger Jahren hatte Bendix gefunden, versehen mit Aufdrucken wie »Wehrmachts-Marketenderware Verkauf im Freien Handel verboten« oder »Réservé à la Wehrmacht«, die den Deutschen im Zweiten Weltkrieg geliefert wurden. Es war wohl eine Sammlung, die bereits ihr Vater angelegt hatte. Ihre wirkliche Leidenschaft war, Champagner zu trinken.

Bendix hatte die Hausangestellte auch auf die Tätowierung angesprochen. Doch sie wusste davon nichts. Auch ob das Tattoo möglicherweise das Mitgliedszeichen eines Vereins, einer Gruppe oder eines geheimen Zirkels war, konnte sie ihm nicht sagen. Bendix hatte daraufhin über Soldaten im Zweiten Weltkrieg recherchiert und war schließlich auf militärische Einheiten des deutschen Heeres gestoßen, die sich tatsächlich auf der Innenseite des linken Oberarmes ihre Blutgruppe in die Haut eingestochen hatten. Es handelte sich um die Waffen-SS, schwarze Armee und brutale Mördertruppe, die darauf gedrillt war, für Nazi-Deutschland zu siegen. Für die Wehrmacht kämpften sie an vorderster Front und schossen alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Und sie bildeten die Totenkopfeinheiten, die mit Stahlruten und kläffenden Schäferhunden Millionen von Gefangenen in die Konzentrations- und Vernichtungslager geschickt hatten. Bendix schockierte, dass sich viele der SS sogar freiwillig angeschlossen hatten – und zwar nicht nur Deutsche, sondern Männer aus ganz Europa. Und je länger der Krieg dauerte, desto mehr wuchs diese Truppe skrupelloser Mörder zu einem Heer von vielen Hunderttausenden heran. Dass auch Franzosen der Waffen-SS angehörten, war nicht ungewöhnlich. Die deutsch-französische Waffenbrüderschaft hatte nicht nur aus der faschistischen Parti populaire français Zulauf, sondern aus allen mit den Deutschen kollaborierenden französischen Parteien. Und zu seinem Erstaunen las Bendix, dass es genau auch solche Franzosen waren, die zu den Ewigtreuen gehörten, die am Ende des Krieges 1945 mit den Deutschen zusammen das Machtzentrum der Nazis in Berlin verteidigten.

Bendix dachte über Victor Stauders vernarbtes Tattoo nach. Er hatte gelesen, dass sich viele Mitglieder der Waffen-SS nach dem Krieg genau an der Stelle der Tätowierung in den Arm geschossen hatten, um die Stelle auszumerzen und es gleichzeitig wie eine Kriegsverletzung aussehen zu lassen. Hatte sich Victor Stauder absichtlich in den Arm geschossen? War er Mitglied der Waffen-SS gewesen? Und warum trug seine Tochter diese Tätowierung?

Bendix hatte sich aus dem Archiv der Bibliothek einige Ausgaben der Lokalzeitung geben lassen. Porträts der Winzerfamilien und Interviews gehörten seit jeher zum Standard der Berichterstattung. Dem Schlagwortregister konnte er entnehmen, dass die Stauders vor allem in den siebziger Jahren ein Thema waren. Es gab Fotos mit Victor Stauder bei offiziellen Anlässen, bei Empfängen und Jahresfeiern oder auf seinem Weingut, im Keller oder bei der Verkostung, dazu einige Interviews mit ihm über die Lagerung von Wein in Holz- und Stahlfässern, über neue Anbaumethoden, über gute und schlechte Jahrgänge. Er hatte damals anscheinend ein florierendes Champagnerhaus, die Familie besaß Weinstöcke in einigen sehr guten Lagen, die hervorragenden Champagner möglich machten. Das Weingut existierte erst seit 1940. Es war das Jahr, in dem die Nationalsozialisten in Frankreich das ihnen ergebene Vichy-Regime unter Marschall Pétain installierten, der alles dafür tat, den Nazis das Leben möglichst leicht zu machen.

Bendix blätterte weiter, bis ihm eine Notiz aus dem Frühjahr 1973 auffiel. Dort hieß es, dass sich die Familie Stauder nun auch in Kalifornien im Schaumwein engagieren würde. Bendix wusste genau, wie solche Geschäfte funktionierten. Sein Vater war Winzer, hatte aber nie die finanziellen Möglichkeiten gehabt, um eine eigene Marke zu lancieren, geschweige denn, um im Ausland zu expandieren, und verkaufte deswegen die meisten Trauben an andere Produzenten der Champagne. Um zu wachsen, brauchte man Eigenkapital, viel Eigenkapital. Und das hatten meistens nur die großen Champagnerhäuser wie Moët, Mumm oder Veuve Clicquot. Doch die Stauders? Sie hatten keinen großen Namen. Weder in der Branche noch beim Konsumenten. Woher besaßen sie das Kapital? Und mit wem hatten sie in Kalifornien kooperiert?

Er grübelte und schaute beiläufig noch einmal auf die Fotos. Es fiel ihm auf, dass es nur ganz wenige gab, auf denen die ganze Familie abgebildet war. Für einen Winzerbetrieb unüblich, dachte Bendix, denn die Familie war nicht nur der Rückhalt, sondern auch der Stolz eines Weinguts. Auf einem der älteren Fotos sah er den alten Stauder mit seiner Tochter Elisabeth. Sie war etwa achtzehn Jahre alt. Es war eine Benefizveranstaltung. Es ging um Kinder, die an Poliomyelitis erkrankt waren. Kinderlähmung, schoss es Bendix durch den Kopf. Noch bis Ende der fünfziger Jahre erkrankten in Europa viele Kinder an den hoch ansteckenden Viren. Bei vielen führte die Krankheit nur zu Grippesymptomen, bei anderen jedoch zu lebenslangen Lähmungen und auch zum Tod. Anfang der fünfziger Jahre war die Impfung gegen alle drei Poliostämme noch nicht verpflichtend. Vor allem kleine Kinder erkrankten an der Seuche. Bendix schaute nun genauer auf das Foto und sah, dass Elisabeth eine Art Gestell an Fuß und Bein trug, eine Orthese. Er las den Artikel. Nur drei Jahre nach ihrer Geburt war Elisabeth an Kinderlähmung erkrankt. Von einem auf den anderen Moment konnte sie Teile ihres Körpers nicht mehr bewegen. Vor allem ihr rechtes Bein lahmte. Nur mühsam erlernte sie wieder das Laufen. In der Pubertät wuchsen schließlich ihr rechter Fuß und ihr rechtes Bein nicht mehr richtig. Sie waren zu wenig durchblutet, die Polioviren hatten die Nerven abgetötet, das Nervensystem war irreversibel beeinträchtigt.

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