Verlag Echter - Lebendige Seelsorge 6/2020

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Lebendige Seelsorge 6/2020: краткое содержание, описание и аннотация

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Corona hinterlässt tiefe Spuren. Inzwischen irritiert es mich schon, wenn ich in Filmen sehe, wie sich Menschen zur Begrüßung die Hand geben oder unbeschwert durch eine belebte Straße spazieren. Es sind Bilder aus einer anderen Zeit. Vieles, was zu Beginn dieses Jahres unhinterfragte Normalität war, hat einen Knacks bekommen. Das Virus stellt so manches auf den Kopf: Wir sind solidarisch miteinander, wenn wir Abstand zueinander halten, lautet die Paradoxie der Pandemie.
Seelsorgerinnen und Seelsorger, ehrenamtliche wie hauptberufliche, haben vielerorts eine zweite paradoxe Erfahrung gemacht: Wenn mein pastorales Programm nicht mehr läuft, komme ich tiefer in Beziehung zu den Menschen um mich herum. Das hat sich dort ereignet, wo an die Stelle der Katechese persönliche Telefongespräche traten oder an die Stelle von Gottesdiensten Besuchsdienste. Lebendige Seelsorge – wegen Corona. Genauso allerdings, wie sie ungeahnte Ressourcen freisetzte, machte die Pandemie auch Probleme offenbar, die bisher unter der Oberfläche lagen.
In diesem Heft finden Sie keine Corona-Bilanz. Wir stecken ja noch mittendrin. Was Sie finden, sind aufmerksame Beobachtungen und Analysen aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens. Sie alle verbindet eine Fragestellung: Inwiefern zeigen sich in dieser Krise Spuren, die in Zukunft tragen? Es ist an der Zeit, Erfahrungen, Geschichten und Erkenntnisse miteinander auszutauschen, damit daraus etwas wachsen kann.

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Man kann hier eigentlich nur einen großen Fehler machen: Nichts zu tun und nur abzuwarten, dass andere handeln.

Seelsorge vor diesem Hintergrund ist ganzheitlich – und hat sich an den jeweiligen Sorgen der Menschen auszurichten. Daher stellt gerade die aktuelle Situation die gängigen Modelle seelsorglichen Handelns auf den Prüfstand. So manches entwickelt sich neu; manches ist nicht möglich – und manches ist vielleicht auch überholt. Und keiner hat das Allheilmittel – auch nicht für die Seelsorge.

Und vieles wurde probiert und entwickelt – nur wurde und wird davon öffentlich wenig geredet. Ich würde mir daher wünschen, dass auch über Seelsorge, über die kreativen Ideen der Hilfestellungen, über heilsames Handeln genauso viel berichtet wird, wie über diverse Covid-19 Statistiken und über Gottesdienst-Übertragungen. Denn es gibt viele Ansätze: Internetforen mit Ideen und Berichten, wie z. B. covid-spiritualcare.com; oder die Ermutigung to go in Linz.

ALLES TUN FÜR DAS LEBEN?

Eine weitere zentrale Frage, die durch die COVID-19-Pandemie aufgeworfen wird, ist jene nach dem Verständnis und dem Stellenwert von ‚Leben‘. Die öffentliche Berichterstattung hatte sich anfangs hauptsächlich auf einen Faktor konzentriert: ‚Fallzahlen‘ von getesteten Personen, Verstorbene aufgrund von Corona, Krankheitsfälle, Gesundungen – aber alles unter dem Blickwinkel der Viruserkrankung.

Dass es gleichzeitig eine Fülle von psychischen und seelischen Problemen gibt aufgrund von Vereinsamung, Existenzängsten, Arbeitslosigkeit, Platzmangel etc. wurde nur langsam auch öffentlich diskutiert. Leben war und ist hier vielfältig beeinträchtigt, nicht nur durch Corona.

Die Frage, die für mich an dieser Stelle deutlich geworden ist, ist jene nach dem Leben: Was macht gutes Leben aus? Wie müssten sich die Gesellschaft und auch die Kirchen und Religionen ändern bzw. verhalten, damit sie wirklich einem ‚guten Leben‘ dienen? Die Frage nach dem Schutz des Lebens wurde intensiv gestellt – doch sie gilt nicht nur im Falle von Covid-Erkrankungen, sondern sie gilt am Beginn und am Ende des Lebens (Abtreibungs- und Sterbehilfe-Debatte) ebenso wie im Blick auf die Umwelt (Klima-Debatte) sowie hinsichtlich der Arbeitsbedingungen.

Es wird nach dem hoffentlich baldigen Ende der Pandemie auch weiterhin zu fragen sein, ob ein Land oder auch eine Kirche alles Notwendige tut, um gutes Leben zu ermöglichen. Hier kommen die Appelle von Papst Franziskus in seiner jüngsten Enzyklika Fratelli tutti zum Tragen: Dass eine solche Pandemie nicht dazu führen darf, den Solidaritätskreis zu eng zu ziehen; sich auf kleine Nationalitäten zu konzentrieren; wieder die Differenz zwischen „Wir“ und „Die Anderen“ aufzumachen.

Der Psychoanalytiker und Seelsorger Wolfgang Reuter hat die aktuelle Herausforderung so zusammengefasst: „In der Dynamik von Bindung und Trennung, Nähe und Distanz situationsangemessen zu handeln – Optimale Nähe gestalten bei gleichzeitig maximaler Abgrenzung.“ Und ich würde ergänzen: Und letztlich darauf vertrauen dürfen, dass der eigentliche Seelsorger, Gott, auch auf den krummen Zeilen unserer Versuche gerade Sätze der Hoffnung für die Menschen schreiben kann.

DIGITALISIERUNGSSCHUB

Des Weiteren gab es einen massiven Digitalisierungsschub auch innerhalb der Kirchen. Dies zeigt z. B. die internationale ökumenische Studie CONTOC (Churches Online in Times of Corona; vgl. 442 ff. dieses Heftes), die gerade ausgewertet wird. Damit ist nicht nur die massive und rasche technische Aufrüstung auf allen kirchlichen Ebenen gemeint, sondern auch die Entwicklung und Umsetzung von neuen digitalen Angeboten, auch weit jenseits der Übertragungen von Gottesdiensten. Mittlerweile sind digitale Konferenzen, Sakramentenvorbereitungen, Bibelrunden etc. für viele schon fast normal.

Plötzlich sind die jahrelangen massiven Bedenken im Blick auf den Datenschutz nachrangig im Blick auf die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Es gibt neue digitale Gemeinschaften, die sich bilden. Zugleich aber gibt es wie bei allen Veränderungen und Entwicklungen auch hier jene, die dabei nicht mitkönnen: weil sie aus finanziellen oder anderen Gründen die technischen Möglichkeiten nicht haben. Oder weil sie zu alt sind, um in diese virtuelle Welt einzusteigen. Somit stellt sich hier die Aufgabe, sorgsam zu achten, wer übersehen oder abgehängt wird. Und auch die Verbindung von realer und virtueller Welt zu halten: Denn bei aller Sympathie für die Notlösung von digitalen Formen des Gottesdienstes, kann die physische Begegnung, das gemeinsame Singen, Beten und Sich-Wahrnehmen in einer Gemeinschaft vor Ort nicht ersetzt werden.

UND DIE THEOLOGIE?

Der Alttestamentler Thomas Hieke spricht davon, dass man mit Theologie in der Coronakrise gegen Verschwörungstheorien vorzugehen habe – und exemplifiziert dies anhand der Schöpfungserzählungen. Dies ist schließlich auch eine zentrale Aufgabe für Theologie und Kirche: Auskunftsfähig zu bleiben angesichts der vielen Fragen. Theorien zu hinterfragen – und nicht vorschnell Lösungen anzubieten. Denn natürlich hat die Pandemie auch viel mit Gott zu tun – wie es u. a. Regina Polak in mehreren Beiträgen im Blog theocare dargelegt hat. Doch ist er nicht zu vereinnahmen für eine bestimmte Deutung der Pandemie – sondern es sind die gängigen Gottesvorstellungen dahingehend zu hinterfragen, ob sie Bestand haben in dieser Krise, ob sie ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösungen sind. Oder wie es Hieke nennt: „Mit Vernunft und Denken“ ist an die Krise heranzugehen. Und es geht um die Fragen von Gerechtigkeit und die Verantwortlichkeit des Menschen darin.

LINKS UND LITERATUR

Blog des Instituts für Praktische Theologie Wien theocare.network. Theologie im Zeichen von (Post)Corona, https://theocare.wordpress.com.

Forschungsprojekt Churches Online in Times of Corona, https://contoc.org/de/contoc.

Hieke, Thomas,Mit Theologie gegen Verschwörungstheorien in der Corona-Krise; abrufbar unter: https://www.katholisch.de/artikel/26091-mit-theologie-gegen-verschwoerungstheorien-in-der-corona-krise.

Knobloch, Stefan,Seelsorge – Sorge um das Menschsein in seiner Ganzheit, in: Haslinger, Herbert (Hg.), Handbuch Praktische Theologie [Bd. 2: Durchführungen], Mainz 2000, 35–46.

Pock, Johann,Seelsorge in der Coronakrise: Solidarität und Hoffnung, abrufbar unter: https://theocare.wordpress.com/2020/05/06/seelsorge-in-der-coronakrise.

Reuter, Wolfgang,Wie Seelsorge in Corona-Distanz eine Chance sein kann; abrufbar unter: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/wie-seelsorge-in-corona-distanz-eine-chance-sein-kann.

Themenseite der Deutschen Bischofskonferenz zum Coronavirus, https://www.dbk.de/themen/coronavirus.

Themenseite des theologischen Feuilletons feinschwarz.net zu Corona, https://www.feinschwarz.net/category/corona.

[Links alle zuletzt eingesehen am 07.11.2020]

Was Kirchen jetzt lernen können: Seelsorge neu und Hauskirche breit qualifizieren

Die Replik von Christiane Bundschuh-Schramm auf Johann Pock

Ich stimme Johann Pock vollumfänglich zu, dass die Coronakrise die Stärken und Schwächen der Kirchen deutlicher gemacht hat. Sie liegen mittlerweile übersichtlich auf dem Tisch, die Veröffentlichung weiterer Studien, wie z. B. CONTOC (vgl. 442ff. dieses Heftes), wird das Bild abrunden. Die Desiderate und Chancen hat Pock in treffende Bereiche eingeteilt, nämlich Macht, Liturgie, Seelsorge, Digitalisierung, Lebensbewältigung und Theologie. Über das Ende der Pastoralmacht und das Ende eines liturgischen Monopols ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Mir gefällt, dass Johann Pock dem Thema Seelsorge so viel Raum einräumt: Seelsorge ist ein Auftrag aller Christen und Christinnen und wurde auch an vielen Orten von allen pastoralen Berufen und christlich Berufenen geleistet, sie wird innerkirchlich wie außerkirchlich leicht übersehen und wäre neu zu konturieren. Zum einen evoziert sie eine „Geh-Hin-Kirche“ mit „unaufdringlicher Antreffbarkeit“. Sie fordert ein „Zu-Gast-Sein“ ( Kling-Witzenhausen , 280–284), stellt also neue Anforderungen an die Organisation der Seelsorge. Zum anderen stellt sich aber auch die inhaltliche Frage. Pock schreibt, dass „gerade die aktuelle Situation die gängigen Modelle seelsorglichen Handelns auf den Prüfstand“ stellt. In Gesprächen habe ich oft gehört, dass die Seelsorge in der Krise besonders wichtig wurde, dass ehrenamtliche Netzwerke goldwert waren, wenn es um die aufsuchende Pastoral ging, die ja zur einzig möglichen geworden war. Aber ich habe auch die Frage gehört: „Was ist überhaupt Seelsorge?“ Die pastoralen Dienste sehnen sich danach, Seelsorger*innen zu sein, aber einige haben auch eingeräumt, dass bei den angegebenen Telefonnummern niemand angerufen hat oder dass die Anrufe in der zweiten Welle stark zurückgehen. Das sind sicher Einzelstimmen, aber sie zeigen vielleicht doch, dass gesellschaftlich unklar ist, was Christen und Christinnen und das pastorale Personal anzubieten haben, wenn sie Seelsorge anbieten. In den ausdifferenzierten professionellen Seelsorgebereichen wie Krankenhaus und Gefängnis dürfte das klarer sein als in der unbestimmten Mehrzahl kirchlicher Orte. Was ist Seelsorge über ein menschliches füreinander Aufmerksamsein und aufeinander achtgeben und dabei nicht die Armen der Welt vergessen hinaus? Oder ist Seelsorge einfach der christliche Name dafür?

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