Auch eine Studie von Hundert, Mahoney, Mundy und Vernon (1998) zeigte, dass Kinder mit sehr schwerer Behinderung in ihren kommunikativen und sozialen Fähigkeiten mehr Fortschritte machten, wenn sie integrative Gruppen besuchten. Der Besuch einer Sondereinrichtung bringt offenbar keinen größeren Gewinn für die allgemeine Entwicklung behinderter Kinder als der Besuch einer integrativen Gruppe; für die soziale Entwicklung schwerer behinderter Kinder ist der Besuch einer integrativen Gruppe sogar von Vorteil.
Die sozialen Kontakte behinderter Kinder hängen vom Spielangebot, der Gruppenzusammensetzung und dem Verhalten der pädagogischen Fachkräfte ab. Ihr Spielniveau und die Zahl ihrer sozialen Initiativen sind in integrativen Gruppen in der Regel höher als in Gruppen, die nur aus Kindern mit Behinderungen bestehen. Allerdings erreichen behinderte Kinder auch unter diesen Bedingungen nicht das gleiche Niveau sozialer Kompetenzen wie nicht behinderte Kinder und bilden seltener Freundschaften. Ihre Fortschritte in den verschiedenen Entwicklungsbereichen sind aber mindestens ebenso groß wie beim Besuch einer Einrichtung für behinderte Kinder. Auch Kinder mit einer schweren Behinderung profitieren von der Teilhabe an integrativen Gruppen.
2.6 Empfohlene Literatur zur Vertiefung
Guralnick, M. (1999). Family and child influences on the peer-related social competence of young children with developmental delays. Mental Retardation and Developmental Disabilities Research Reviews, 5, 21-29.
Die Arbeit gibt einen kompakten Überblick über die Einflussfaktoren auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen bei Kindern mit kommunikativen und kognitiven Beeinträchtigungen und ist daher als Orientierungshilfe für die Entwicklung mehrdimensionaler Interventionen nützlich.
Lohmann, A., Hensen, G. & Wiedebusch, S. (2014). Inklusive Bildung in Kindertageseinrichtungen. In G. Hensen, B. Küstermann, S. Maykus, A. Riecken, H. Schinnenburg & S. Wiedebusch (Hrsg.), Inklusive Bildung. Organisations- und professionsbezogene Aspekte eines sozialen Programms (S. 46-100). Weinheim: Beltz Juventa.
Das Kapitel behandelt inklusive Gruppenprozesse, Fragen des Entwicklungsoutcomes, Einstellungen von Kindern, Eltern und pädagogischen Fachkräften und weitere Aspekte inklusiver Pädagogik auf der Grundlage empirischer Forschung.
Meyer, L. & Ostrosky, M. (2014). Measuring the friendships of young children with disabilities: A review of the literature. Topics in Early Childhood Special Education, 34, 186-196.
Diese Übersichtsarbeit analysiert die Forschungsbefunde zur Entwicklung von Freundschaften behinderter Kinder im Vorschulalter und referiert die wichtigsten Ergebnisse zu den Einflussfaktoren.
Odom, S. (2002). Widening the circle. New York: Teachers College Press.
Der schmale Band gibt einen prägnanten Überblick über die Forschungergebnisse einer multizentrischen Studie zur Evaluation verschiedener Konzepte integrativer Förderung im Kindergarten. Die einzelnen Kapitel decken das ganze Spektrum möglicher Fragestellungen ab und stellen sowohl die Ergebnisse von ausgedehnten Beobachtungen in den Gruppen wie auch die Erfahrungen von pädagogischen Fachkräften und Eltern dar, die aus Interviews gewonnen wurden. Der Band stellt ein gutes Beispiel dar, wie Forschungsergebnisse unmittelbar in Empfehlungen zur Gestaltung pädagogischer Konzepte umgesetzt werden können.
Rafferty, Y., Piscitelli, V. & Boettcher, C. (2003). The impact of inclusion on language development and social competence among preschoolers with disabilities. Exceptional Children, 69, 467-479.
In dieser Studie wird die Wirkung von integrativen Konzepten auf die Sprach- und Sozialentwicklung behinderter Kinder analysiert. Sie stellt ein gutes Beispiel dafür dar, wie Studien methodisch überzeugend angelegt werden können, sodass trotz der Individualität der Kinder generalisierbare Schlussfolgerungen zur Wirkung der Teilhabe an integrativen Gruppen möglich werden.
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