Martin Conrath - Das Archiv des Teufels

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»Ich will Heiderer vor Gericht bringen, wegen Kriegsverbrechen und dem Mord an meinem Bruder. In Deutschland wird mir das nur schwer gelingen. Selbst wenn ich Beweise gegen ihn habe, wird er höchstens seinen Posten als Minister nicht antreten können. Man wird sagen, er sei erkrankt. Alles andere wird vertuscht werden, um das Ansehen Adenauers nicht zu beschädigen.«
Der Roman zeigt, wie hochrangige Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg, mithilfe der amerikanischen Besatzungsmacht, in Deutschland eine zweite Karriere starteten.

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Vorsichtig drückt Holger Roberts Kopf nach hinten auf die Waschschale. Er öffnet den Hahn, prüft mit der Hand, ob das Wasser die richtige Temperatur hat. Roberts Puls schlägt höher. Er bietet Holger seine Kehle, liefert sich ihm aus, ein unangenehmes Gefühl. Nur indem er sich sagt, dass ihm hier nichts passieren werde, gelingt es ihm, nicht die Muskeln anzuspannen, um den Kopf zu heben und seine Kehle wieder zu schützen. Hoffentlich dauert das Waschen nicht zu lange, er würde es gerne genießen, aber seine Instinkte lassen es nicht zu. Gut, dass er sich bei Kate hat fallen lassen und die Kontrolle hat abgeben können. Er kennt viele, die durch den Krieg impotent geworden sind. Ihm ist dieses Schicksal erspart geblieben. Dafür ereilte ihn ein anderes.

Robert versetzt sich in Gedanken nach Kentucky. Ted und er stehen vor ihrem Vater, sein Gesicht ist eine wutverzerrte Maske. Ted ist gerade zwölf geworden. Robert ist vierzehn, wird bald fünfzehn und versucht, sich gegen seinen Vater aufzulehnen. Er hat in der Stadt ein Heft gekauft, in dem leicht bekleidete Frauen abgebildet sind. Sie sind nicht einmal nackt. Mit Ted hat er sich die Bilder angeschaut, sie haben sich vorgestellt, wie es wohl ist, diese Frauen anzufassen. Vater hat sie erwischt, das Heft in Tausend Schnipsel zerrissen. Seit Minuten schimpft er, zitiert die Bibel, wirft ihnen vor, der Teufel sei in sie gefahren. Ihre Mutter kommt dazu, boxt Vater auf die Brust, hält ihm den Zeigefinger hin und sagt: »Wer ohne Fehl ist …«

Daraufhin schweigt ihr Vater und geht weg. Ihre Mutter senkt den Kopf, hebt ihn wieder, schaut den beiden abwechselnd in die Augen, ihr Blick ist weich, voller Liebe. »Ihr macht so was nie wieder, versprochen?«

Ted und Robert schwören es. An diesen Schwur hält sich Robert. Bei allem anderen, was verboten ist und er trotzdem tun will, wird er ab sofort darauf achten, nicht erwischt zu werden. Es ist ihm gelungen, und als er siebzehn ist, hat er kein Bedürfnis mehr, sich aufzulehnen.

Seine Haare sind gewaschen, Holger drückt vorsichtig Roberts Kopf wieder hoch. Üblicherweise reden Friseure beim Schneiden ununterbrochen, doch Holger ist schweigsam. Robert ist es recht. Im Spiegel beobachtet er den jungen Mann, der konzentriert arbeitet. Büschel für Büschel raschelt über den Umhang, fällt auf den Boden, es lohnt sich, Robert war seit einem halben Jahr nicht mehr beim Friseur. Kate könnte enttäuscht sein, denn sie hat sich in der vergangenen Nacht an seinen Haaren festgekrallt, sie zerwühlt in Leidenschaft, ein süßer Schmerz.

Holger bringt die letzten Schnitte an, massiert ein wenig Haarwachs ein, ganz dezent, fährt mit den Händen durch Roberts neue Frisur, kämmt sie glatt, schaut ihn im Spiegel an, lächelt selbstsicher.

»Gefällt es Ihnen?«

Er hält einen zweiten Spiegel so, dass Robert seinen Nacken sehen kann.

»Perfekt, Holger. Gute Arbeit.« Robert ist sehr zufrieden. Die Haare haben genau die richtige Länge, er hat seine Kopfform berücksichtigt und die Wirbel gebändigt, die an seinem Hinterkopf regelmäßig für Unordnung sorgen.

Er bezahlt, gibt ein üppiges Trinkgeld, Holger bedankt sich, wünscht einen Guten Tag.

Robert geht zur nächsten Wache, zeigt seinen Dienstausweis und lässt sich ein Taxi rufen. Sein Kopf fühlt sich tatsächlich leichter an, obwohl die Haare nur wenige Gramm wiegen.

Es dauert eine halbe Stunde, bis der schwarze Benz mit der weißen Linie Robert abholt. Zeit, über Kate nachzudenken oder besser nachzufühlen. Mit Bedauern und Erleichterung stellt er fest, dass die Euphorie der Nacht langsam verfliegt. Zurück bleibt Wärme und das Gefühl, mit Kate reich beschenkt worden zu sein. Würde er sie heiraten, wenn sie nun schwanger wäre? Selbstverständlich. Die Frage ist: Würde sie ihn heiraten wollen? Was bedeutete Kate ihr Zusammensein? Er wird es herausfinden, wenn es an der Zeit ist.

Das Taxi trifft ein. Robert wendet sich seiner Aufgabe zu, sagt dem Fahrer die Adresse, der daraufhin die Nase rümpft. Es geht zu den Notunterkünften am Frauenholz. Keine gute Gegend. Kyrill Dragusch ist dort gemeldet. Nach einer Dreiviertelstunde sind sie da, der Fahrer lässt Robert an einem Holzgatter aussteigen, das den Eingang zum Lager bildet. Robert gibt ihm Trinkgeld. Er bedankt sich und fährt in Richtung Innenstadt davon.

Um das Lager wurde ein Holzzaun errichtet, knapp zweieinhalb Meter hoch. Nichts, was jemanden daran hindern könnte hinaus- oder hineinzukommen, ohne kontrolliert zu werden. Man will nicht an ein KZ erinnern, aber dennoch die Bewohner klar von der übrigen Bevölkerung trennen. Hier leben Flüchtlinge und Asylbewerber, die nicht deutscher Abstammung sind und darauf warten, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten oder abgeschoben zu werden. Für viele ein Todesurteil.

Robert drückt sich an der Schlange vorbei, die im Eingang eines neu gebauten einstöckigen Hauses verschwindet. Die Verwaltung ist dort untergebracht. Einige murren, aber die meisten erkennen an seiner Uniform, dass Robert sich nicht vordrängt. Er sieht die drei Schalter, hinter denen jeweils ein Mann und eine Frau sitzen und versuchen zu verstehen, was die Leute ihnen sagen wollen. Es gibt zu wenige Dolmetscher. Am Ende des Schalterraumes liest Robert von einem Namensschild ab, dass hinter dieser Tür der Lagerleiter Klaus Soltau zu finden sei. Er klopft an.

Eine ärgerliche Stimme ruft: »Kann man denn hier nicht einmal in Ruhe zu Mittag essen?«

Robert zückt seinen Ausweis, drückt die Klinke und tritt ein. Hinter einem armseligen Holzschreibtisch sitzt ein fetter Mann, der mindestens fünfzig Jahre alt ist. Vor ihm steht ein Teller mit Klößen und Gulasch. Klaus Soltau verzieht ärgerlich das Gesicht, zeigt mit der Gabel auf Robert, als wolle er ihn zum Duell fordern. Robert hält ihm den Ausweis wie einen Schild entgegen und fragt sich, ob Soltau Nazi war. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch.

Soltau erhebt sich erstaunlich behände für seine Körperfülle, reicht Robert die Hand. »Willkommen, Major.«

Robert drückt die Hand. Sie ist trocken.

»Was kann ich für Sie tun?« Er setzt sich, zeigt auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch steht.

Robert schüttelt den Kopf. »Danke, aber ich habe es eilig. Ich muss mit Kyrill Dragusch sprechen. Er soll hier untergebracht sein.«

Soltau wirft einen Blick auf das Gulasch und seufzt.

»Sie können es ja später wieder aufwärmen«, schlägt Robert vor. »Ich habe mir sagen lassen, dass es dann noch besser schmeckt.«

Soltau lächelt. »Danke, Major, ich werde Ihren Rat beherzigen.«

Soltau geht zum Wandtelefon. Es ist ein Feldtelefon, das mit einer Kurbel betrieben wird und nicht mit dem übrigen Netz verbunden ist. Man kann nur innerhalb des Lagers jemanden erreichen.

Soltau kurbelt, wartet einen Moment, sein Gesicht legt sich in Falten, dann glättet es sich wieder. »Ja, Rudi, Klaus hier. Ich brauche einen Insassen namens Kyrill Dragusch in meinem Büro. Sofort.«

Dragusch müsste schnell gefunden sein. Die Flüchtlinge sind in Listen erfasst und Baracken zugeordnet, dürfen das Lager nicht verlassen. Werden sie dabei erwischt, fliegen sie raus aus Deutschland, nicht nur aus der amerikanischen Zone.

Soltau setzt sich wieder, schaut das Gulasch an, dann Robert.

Der nickt, Soltau schmatzt einmal, dann lässt er sich nieder und füllt sich den Bauch. Robert ist es recht, er hat keinen Grund und keinen Bedarf, mit Soltau Konversation zu betreiben. Gerade als er den letzten halben Kloß vertilgt, klopft es. Ohne auf Antwort zu warten, öffnet jemand die Tür. An Soltaus Reaktion erkennt Robert, dass es sich um Rudi handeln muss. Hinter Rudi betritt ein hagerer Mann den Raum, eingehüllt in einen abgetragenen Anzug, der ihm zwei Nummern zu groß ist. An den Füßen trägt er Arbeitsschuhe aus derbem Leder, die Schnürsenkel sind mehrfach geknotet, an Stellen, die sich durchgescheuert haben. Er ist gründlich rasiert, riecht gewaschen.

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