Hermann Vinke - Ich sehe immer den Menschen vor mir

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"Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist", schrieb der deutsche Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld im Jahr 1944 an seine Ehefrau Annemarie. Einer, der ihm sein Leben verdankte, war der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman. Doch es waren weit mehr Menschen im besetzten Warschau, die aufgrund des mutigen Einsatzes von Wilm Hosenfeld überlebten. Sein eigenes Leben hingegen endete tragisch: Sieben Jahre nach Kriegsende starb er in sowjetischer Gefangenschaft. Seine Familie sah er nie wieder. Für diese erste Biographie über Wilm Hosenfeld wertete Hermann Vinke zahreiche Briefe sowie dessen Warschauer Tagebuch aus. Er sprach mit Szpilmans Witwe, die, hoch betagt, noch immer in Warschau lebt. Es ist die zu Unrecht fast vergessene Lebensgeschichte eines Mannes, der zunächst ein überzeugter Nazi war und schließlich tief bewegt und erschüttert von Leid und Elend die Menschlichkeit über Eid und Befehle stellte.

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Thalau war in vielerlei Hinsicht das Gegenteil von Worpswede. Stärker als zuvor in Roßbach und Kassel spürte Annemarie Hosenfeld den Unterschied zwischen dem bäuerlichen Leben in Hessen und dem Treiben der Maler und Künstler in Norddeutschland. Einen gewissen Ausgleich boten die häufigen Besuche von Verwandten und Freunden – aus Worpswede, Mackenzell, Fulda und anderen Orten. Das Gästebuch aus den 1920er Jahren enthält Skizzen, Zeichnungen und ganze Aufsätze über die gemeinsam verbrachten Stunden und Tage. Auch wenn ihr der Aufwand mit Hausputz, Kochen und Backen manchmal zu viel wurde – Annemarie Hosenfeld pflegte ein offenes Haus, in dem ihre Kinder schon früh lernten, mit anzupacken und den Eltern zu helfen.

Mit ihrem Mann konnte sie natürlich über alles reden. Aber Wilm Hosenfeld war viel beschäftigt und oft unterwegs. Er organisierte Gedenkveranstaltungen, etwa den Verfassungstag im August 1929, zehn Jahre nach der Verabschiedung der Weimarer Verfassung. Er sprach aus diesem Anlass über den Wiederaufbau in Deutschland, die drückenden Lasten der Kriegsschulden und schloss mit dem Appell: »Diesem neuen Staat soll unser Herz gehören!« Ein besonderes Anliegen war ihm, die Erinnerung an den Krieg wachzuhalten. Wenn er über die verwundeten und toten Kameraden sprach, dann kamen die eigenen Fronterlebnisse wieder hoch. So sagte er in einer Rede zum Volkstrauertag im Februar 1932: »Das ist lange her, aber des Nachts, wenn der Lärm unserer arbeitsreichen Tage verklungen, tritt der oder jener wieder vor uns hin, mit zerschmetterter Stirn dieser, jener mit dem kreisrunden Loch in der Brust, der dort kaum zu erkennen, bleich und schmutzig alle. Wir werden diese Bilder nicht mehr los, sie werden immer wieder aufsteigen, immer wieder! Und immer wieder werden wir darüber staunen, dass es uns verschonte, dass es uns nicht traf.« Die Bilder des Krieges blieben haften. Aber einen radikalen Bruch mit dem mörderischen Geschehen vollzog er nicht. Das massenhafte Sterben im Krieg als sinnlos zu verurteilen, dazu konnte er sich erst viel später unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges durchringen.

Teil 2 Kritische Gefolgschaft

1 Ich gehöre in diese Reihen ich spüre es Als Adolf Hitler am 30 Januar - фото 7

1. Ich gehöre in diese Reihen, ich spüre es.

Als Adolf Hitler am 30. Januar 1933 an die Macht kam, gehörte Wilm Hosenfeld nicht zu denen, die glaubten, der Anführer der NSDAP werde nur kurze Zeit im Amt bleiben und dann einer neuen Führung die Regierung überlassen. In seiner Rede zum Volkstrauertag am 20. Februar 1932 hatte der Pädagoge die innere Zerrissenheit des deutschen Volkes und die politischen Leidenschaften beklagt, die die Menschen aufwühlten. Was der Machtwechsel wirklich bedeutete, konnten er und andere mit ihm kaum abschätzen. Hosenfeld hatte die Weimarer Demokratie stets öffentlich verteidigt. Er, der Reformpädagoge, dürfte ein typischer Zentrum-Wähler gewesen sein, also ein Anhänger des politischen Flügels der katholischen Kirche. In den Augen vieler Deutscher war die Weimarer Republik alles andere als eine Erfolgsgeschichte gewesen, schon wegen der Massenarbeitslosigkeit. Vielleicht würde es Hitler gelingen, die harten innenpolitischen Gegensätze zu überwinden und für einen wirtschaftlichen Aufschwung zu sorgen. So dachten viele.

Zudem fielen die scharfen Attacken des neuen Machthabers gegen den Versailler Vertrag von 1920, der dem Deutschen Reich kaum zu bewältigende Lasten aufbürdete, auf fruchtbaren Boden. Die Reparationen galt es abzuschütteln, damit Deutschland wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken konnte. Auch diese Richtung kam bei einem beachtlichen Teil der Bevölkerung gut an. Für Wilm Hosenfeld galt außerdem: Zwischen seiner völkisch-nationalen Weltanschauung und der Blut-und-Boden-Ideologie der Nazis gab es durchaus Berührungspunkte. Die Propagandawelle, mit der die NSDAP das Land überrollte, hat vermutlich auch bei ihm gewirkt. Jedenfalls stand er nicht abseits.

Am 15. April 1933 schloss er sich der SA an. Der Sturmabteilung fühlte er sich schon deswegen verbunden, weil ihr zum Teil auch ehemalige Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg angehörten. Hatte er Kenntnis von den Knüppelorgien und Saalschlachten, die dieser Trupp in Städten wie Berlin gegen Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter richtete? In seinem abgeschiedenen Rhön-Dorf konnte davon keine Rede sein. Dort ging alles ganz friedlich zu. Doch in den Zeitungen stand einiges.

Nach der Auflösung des Katholischen Lehrerbundes trat er dem Nationalsozialistischen Lehrerbund /NSLB bei. Ob er sich der Mitgliedschaft hätte entziehen können, bleibt unklar. Der Erwartungsdruck seitens der neuen Machthaber dürfte gewiss sehr groß gewesen sein. Außerdem wollte er unbedingt weiter als Lehrer tätig sein – schon deshalb, weil er diese Aufgabe als seine eigentliche Berufung ansah, aber auch aus verständlichen materiellen Erwägungen heraus, denn er trug Verantwortung für eine große Familie. Alles dies hinderte ihn jedoch nicht, Kritik etwa an dem Bestreben des NS-Regimes zu üben, die Jugenderziehung unter seine Kontrolle zu bringen. Das Prinzip »Jugend soll von Jugend geführt werden« hielt Hosenfeld für falsch, weil dadurch der Einfluss der Schule und des Elternhauses zurückgedrängt werde.

Die Mitgliedschaft in der NSDAP im Jahre 1935 hatte einen etwas anderen Hintergrund. In den Augen seiner regimetreuen Kollegen hatte Hosenfeld sich vor seinem Beitritt unbotmäßig verhalten, als er in einer Lehrerversammlung erklärte, das Buch »Der Mythus des 20. Jahrhunderts« von Alfred Rosenberg sei wissenschaftlich widerlegt. Rosenberg galt als eine Art Chefideologe der NSDAP, weil er die christliche Lehre durch eine Religion ersetzen wollte, die auf dem rassistischen Blut-und-Boden-Mythos beruhte. Zur Strafe war Hosenfeld die Fortbildungsschule, also der Berufsschulunterricht, genommen worden, was auch eine Verringerung seines Einkommens bedeutete.

Für die Schulungen musste eigens ein Lehrer von außen nach Thalau anreisen, was Hosenfeld als eine bittere und ungerechte Maßregelung ansah. Möglicherweise ist sein Eintritt in die NSDAP damit zu erklären, dass er nach dem Zwischenfall zumindest nach außen hin Zweifel an seiner Loyalität zur NS-Bewegung zerstreuen wollte. Nach dieser Maßregelung war er mehr denn je enttäuscht und ernüchtert und erhob nach seinem Beitritt Einspruch bei der NSDAP-Gauleitung Kurhessen. Der für den Bezirk Fulda zuständige Kreisleiter antwortete ihm am 16. November 1936, für den »weltanschaulichen Unterricht auf nationalsozialistischer Grundlage« könne Hosenfeld noch nicht eingesetzt werden. Das sei kein Misstrauensvotum. » Ich möchte vielmehr jedem Menschen genügend Zeit lassen, sich tatsächlich zum Nationalsozialismus durchzuringen und Hemmungen zu beseitigen. Wenn Sie selbst zugeben und das auch von anderer Seite bestätigt wird, dass Sie noch mit sich zu ringen haben, so kann ich diese Ehrlichkeit und Offenheit nur anerkennen.«

Ausdrücklich – diese Betonung klang eher wie eine Drohung – verzichtete der Kreisleiter auf ein Parteiordnungsverfahren. Das heißt, seine Mitgliedschaft in der NSDAP wäre schon nach einem Jahr beendet gewesen und hätte ihn vermutlich seinen Beruf gekostet. Für ihn stand also einiges auf dem Spiel. Und er wusste, dass er fortan unter Beobachtung stand.

Die pompösen Rituale des NS-Regimes mit seinem totalen Machtanspruch nahm Hosenfeld wahr und beteiligte sich daran. So reiste er als SA-Sturmführer im September 1936 zum »Reichsparteitag der Ehre« nach Nürnberg und reihte sich ein in die Marschkolonnen der etwa 500000 Teilnehmer. Sein jüngerer Bruder Rudolf begleitete ihn. In seinen Aufzeichnungen findet der Parteitag nur spärlichen Niederschlag. Lediglich der Waffenschau der Wehrmacht widmete er einen Eintrag: Die neuzeitlichen Waffen werden im Gefecht gezeigt. Tanks (Panzer) und Tankabwehr. Luftwaffe. Mich regt das Schauspiel auf. Wehe, wenn es ernst würde, mit solchen Waffen Krieg zu führen.

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