Hermann Vinke - Ich sehe immer den Menschen vor mir

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"Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist", schrieb der deutsche Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld im Jahr 1944 an seine Ehefrau Annemarie. Einer, der ihm sein Leben verdankte, war der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman. Doch es waren weit mehr Menschen im besetzten Warschau, die aufgrund des mutigen Einsatzes von Wilm Hosenfeld überlebten. Sein eigenes Leben hingegen endete tragisch: Sieben Jahre nach Kriegsende starb er in sowjetischer Gefangenschaft. Seine Familie sah er nie wieder. Für diese erste Biographie über Wilm Hosenfeld wertete Hermann Vinke zahreiche Briefe sowie dessen Warschauer Tagebuch aus. Er sprach mit Szpilmans Witwe, die, hoch betagt, noch immer in Warschau lebt. Es ist die zu Unrecht fast vergessene Lebensgeschichte eines Mannes, der zunächst ein überzeugter Nazi war und schließlich tief bewegt und erschüttert von Leid und Elend die Menschlichkeit über Eid und Befehle stellte.

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Ihr Vater war der Maler und Schriftsteller Karl Krummacher, der einer protestantischen Pastorenfamilie entstammte und zum Kreis der Worpsweder Maler gehörte, die um die Jahrhundertwende die Künstlerkolonie mit ihren Werken deutschlandweit bekannt gemacht hatten: Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Fritz Mackensen, Heinrich Vogeler und Hans am Ende. Der Maler Carl Vinnen hatte Krummacher überredet, von Berlin nach Worpswede überzusiedeln, zumal dieser in der Hauptstadt von seiner Tätigkeit als Kunst- und Theaterkritiker kaum leben konnte. Heinrich Vogeler besorgte eine Wohnung, und Karl Krummacher verlegte sich weitgehend auf das Malen. Seine impressionistischen Bilder verkauften sich gut. Mit den meisten Künstlern bestanden enge freundschaftliche Verbindungen. Man half sich gegenseitig und feierte gemeinsam Feste.

Als Otto Modersohn nach dem Tod seiner ersten Frau die Malerin Paula Becker heiratete und beide für Monate nach Paris gingen, nahmen die Krummachers wie selbstverständlich Elsbeth, Modersohns Tochter, bei sich auf. Annemarie ging mit der gleichaltrigen Elsbeth in dieselbe Klasse. Die Familie Krummacher musste in Worpswede dreimal umziehen und kam schließlich auf einem großen Bauernhof unter, den Annemarie als paradiesisch empfand, wie sie später berichtete: Zu dem umfangreichen Besitztum, in dem wir frei schalten und walten konnten, gehörten außer unserem Wohnhaus Diele, Hof und Garten und Wiesen und ein Wäldchen … Manchmal schob ich meinen Puppenwagen durch die schmalen, dunkelerdigen Gartenwege, an den stark duftenden Jasminbüschen vorüber, zu dem Goldregenbaum, dessen schwere goldgelbe Blütentrauben bis zum Boden reichten.

Viele Gäste gingen damals in ihrem Elternhaus ein und aus. … junges, übermütiges Künstlervolk. Sie musizierten, malten und diskutierten und schätzten die Gastlichkeit meiner Eltern. Mal diente die große Diele als Atelier, wenn sich die Worpsweder Maler dort zum Zeichnen versammelten, mal als Platz zum Tennisspielen, wenn es draußen regnete oder zu kalt war.

Kurz nach Paula Modersohn-Beckers Rückkehr aus Paris – es war wenige Wochen vor ihrem Tod – ermunterte sie Annemarie Krummacher und ihre Stieftochter Elsbeth, sie auf dem Weg zu einer alten Frau zu begleiten, die mit ihrem entstellten Gesicht bei den Kindern als böse und hässlich verschrien war. Die Mädchen sträubten sich. Aber die Malerin überredete sie mitzukommen. In der armseligen Behausung schlug uns beißender Torfrauch entgegen. Voll geheimer Angst und kindlicher Neugier lauschte ich dem Gespräch der Frauen am offenen Herdfeuer. Paula Modersohn unterhielt sich mit der Alten im Worpsweder Platt. Ich erlebte staunend, wie das arme Weiblein alle Scheu verlor und ihre Sorgen der mitfühlenden Zuhörerin aufdeckte. … Unvergesslich bleibt mir das schöne, seelenvolle, von Güte verklärte Antlitz der großen Frau und Künstlerin. So sah ich sie zum letzten Mal.

Annemarie kam mit vielen außergewöhnlichen Menschen in Kontakt. Sie lernte Clara Rilke-Westhoff und Heinrich Vogeler kennen und den Barkenhoff, die von Vogeler gegründete sozialistische Kommune. Vom Barkenhoff fühlten sich viele angezogen, die neue Formen der Kunst und des Zusammenlebens ausprobieren wollten. Nach dem Tod von Paula Modersohn zog Otto Modersohn ins benachbarte Fischerhude und heiratete Louise Breling. Die Krummacher-Kinder besuchten ihn dort und hielten die Verbindung aufrecht. Annemarie besaß eine schöne Sopranstimme und bekam Gesangsunterricht. Nach dem Besuch einer Privatschule in Sondershausen, auf der sie u.a. Englisch und Französisch lernte, studierte sie in Bremen Sozialpädagogik. Sie wollte beruflich auf eigenen Beinen stehen, interessierte sich für Kunst und Literatur. Ihre Schwester Gertrud war ebenfalls musikalisch, konnte Klavier spielen, sehr gut zeichnen und eignete sich graphische und kunstgewerbliche Fertigkeiten an.

Karl Krummacher und seine Frau Anna, geborene Brodkorb, achteten auf eine solide Ausbildung der Kinder und ließen ihnen genügend Freiraum für ihre eigene Entwicklung. Wann immer sich die Gelegenheit bot, unternahmen die Schwestern auf eigene Faust oder mit einer Wandervogel-Gruppe Ausflüge und Reisen quer durch Deutschland.

Schon bald nach ihrem ersten Zusammentreffen empfanden Annemarie Krummacher und Wilm Hosenfeld eine große Zuneigung zueinander. Ihre gegensätzlichen Auffassungen vom Wandervogel spielten keine besondere Rolle mehr. Gewiss, sie kamen aus ganz unterschiedlichen Welten. Annemarie Krummacher gehörte zum weltoffenen, fortschrittlichen Flügel der neuen Jugendbewegung und lehnte, beeinflusst durch die Pazifistin und Schriftstellerin Bertha von Suttner, den Krieg grundsätzlich ab. Wilm Hosenfeld dagegen bekannte sich zum völkisch-nationalen Teil des Wandervogels, ohne sich jedoch den Antisemitismus dieser Richtung zueigen zu machen.

1920 Annemarie und Wilm Hosenfeld nach ihrer Hochzeit Dennoch entdeckten sie - фото 4

1920: Annemarie und Wilm Hosenfeld nach ihrer Hochzeit

Dennoch entdeckten sie viele Gemeinsamkeiten – etwa ihr Interesse an Kunst, Literatur und Musik und nicht zuletzt an der freien Natur. Ihre Tochter Uta Hosenfeld, Psychologin, vertrat 2005 in einem Vortrag die Auffassung, der Pazifismus der Mutter habe Wilm Hosenfeld sogar fasziniert. Meine Mutter gehörte eher diesem freideutschen, diesem linken Spektrum des Wandervogels an, und die beiden haben sich immer und immer wieder viele Anregungen geben können, Austausch, geistigen Austausch. Und ich denke, für meinen Vater war meine Mutter das Alter Ego.

Hosenfeld hatte vorher schon andere Mädchen und Frauen kennengelernt, aber vergeblich diejenige gesucht, die ihm fürs Leben gehören soll . Bei keiner sei er restlos glücklich geworden , gestand er einem Freund. In seinen persönlichen Beziehungen folgte Hosenfeld nicht unbedingt den Vorschriften der Kirche: Was unsere katholische Kirche anbelangt, bin ich noch vollkommen von ihrem Wert überzeugt, doch in manchem gewähre ich mir eine eigene Meinung und lebe nach dem Grundsatz: Glaube an Gott, doch nicht ans Dogma. An anderer Stelle wurde er noch deutlicher: Ich halte es nicht für nötig, die Gesetze der Kirche, der Heilsanstalt, unbedingt zu befolgen, wenn ich an deren Stelle etwas Besseres zu setzen habe und mein inneres Gesetz mir recht gibt.

Bei Annemarie Krummacher war er von Anfang an sicher, die Richtige gefunden zu haben. Schon bald legte auch sie ihre Zurückhaltung ab. Ein halbes Jahr nach dem Kennenlernen verlobten sie sich. Sie zögerten, ihre Eltern von der geplanten Heirat in Kenntnis zu setzen, denn ihnen war klar, welche Schwierigkeiten einer Eheschließung im Weg standen. Die Eltern von Wilm Hosenfeld hielten Annemarie Krummacher für eine höhere Bürgerstocher und deswegen für ungeeignet, dem künftigen Dorfschullehrer als Frau zur Seite zu stehen. Vor allem aber lehnten sie die Beziehung ihres Sohnes zu einer Protestantin ab.

Erst im Herbst 1919 erklärten sie sich. Vor einer kirchlichen Trauung, wie Wilm Hosenfeld sie sich wünschte, mussten bestimmte Hürden überwunden werden. Die katholische Kirche erwartete von der Braut, dass sie künftige Kinder katholisch erziehen würde. Es fiel ihr nicht ganz leicht, aber Annemarie Krummacher gab schließlich nach und trat auch dem katholischen Glauben bei. Denn für Wilm Hosenfeld wäre es damals schwierig gewesen, katholischen Religionsunterricht zu erteilen und gleichzeitig mit einer protestantischen Frau verheiratet zu sein.

Vorbehalte gab es allerdings auch bei ihren Eltern. War der künftige Ehemann ihrer Tochter überhaupt in der Lage, eine Familie zu ernähren? Denn in den ersten Nachkriegsjahren herrschte in Deutschland große Not, und das Gehalt eines Junglehrers reichte kaum für eine Person. Am 23. Mai 1920 gaben sich Annemarie Krummacher und Wilm Hosenfeld in der katholischen Kirche St. Johannis in Bremen das Jawort. Abgesehen von dem Zugeständnis der Braut hatten sie alle Bedenken und Einwände gegen ihren Bund beiseitegeschoben und sich durchgesetzt. Beide empfanden große Leidenschaft füreinander. Sie waren ein glückliches junges Paar – trotz der absehbaren materiellen Schwierigkeiten.

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