Hermann Vinke - Ich sehe immer den Menschen vor mir

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"Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist", schrieb der deutsche Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld im Jahr 1944 an seine Ehefrau Annemarie. Einer, der ihm sein Leben verdankte, war der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman. Doch es waren weit mehr Menschen im besetzten Warschau, die aufgrund des mutigen Einsatzes von Wilm Hosenfeld überlebten. Sein eigenes Leben hingegen endete tragisch: Sieben Jahre nach Kriegsende starb er in sowjetischer Gefangenschaft. Seine Familie sah er nie wieder. Für diese erste Biographie über Wilm Hosenfeld wertete Hermann Vinke zahreiche Briefe sowie dessen Warschauer Tagebuch aus. Er sprach mit Szpilmans Witwe, die, hoch betagt, noch immer in Warschau lebt. Es ist die zu Unrecht fast vergessene Lebensgeschichte eines Mannes, der zunächst ein überzeugter Nazi war und schließlich tief bewegt und erschüttert von Leid und Elend die Menschlichkeit über Eid und Befehle stellte.

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Bald wurden die Familienbande noch enger. Annemarie Hosenfelds Schwester Gertrud hatte sich in Martin Hosenfeld, Wilms älteren Bruder, verliebt und ihn schließlich ebenfalls in der Bremer St. Johanniskirche geheiratet. Beide waren 1921 bei der Taufe von Helmut Hosenfeld, dem ältesten Sohn von Annemarie und Wilm, Paten gewesen.

Wilm Hosenfeld war beeindruckt von der offenen Atmosphäre und Toleranz, die in der Worpsweder Verwandtschaft herrschten. Im Gespräch mit dem Bruder seines Schwiegervaters Otto Krummacher, einem Naturwissenschaftler, stellte er zwar gewisse Gegensätze zu seinen eigenen politischen Ansichten fest: Er ist Freimaurer und Sozialdemokrat, beides setzt eine übervölkische Anschauung voraus, der ich mit meiner auf völkischer Grundlage beruhenden Weltanschauung zum Teil Anerkennung erweise. Natürlich lehnt er auch jede kirchliche Bindung ab. Sein Gesprächspartner habe jedoch nicht den geringsten Versuch unternommen, ihn zu beeinflussen. Das ist’s auch, was eine Unterhaltung mit ihm so angenehm macht. Trifft man auf Gegensätze, dann achtet einer des anderen Ansicht, und dabei bleibt’s.

4. Lehrer mit Leib und Seele

Trotz der Prägung durch das katholische Elternhaus und der häufig betonten völkischen Weltanschauung blieb Wilm Hosenfeld ein Suchender, hungrig nach Wissen, neuen Ideen und neuen Erkenntnissen. Bereits 1912 bis 1913 hatte er bei Reclams Universum die »Weltrundschau« abonniert, die in Wort und Bild über neueste technische Errungenschaften und wissenschaftliche Forschungen berichtete. Nimmt man die lange Liste der Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, die er in den 1920er Jahren las, so fallen zunächst Titel auf, die mit dem Wandervogel, mit Natur- und Landeskunde, der deutschen Klassik und dem Ersten Weltkrieg zu tun haben. Vereinzelt sind darunter auch Periodika etwa des Alldeutschen Verbandes, der zu den Kriegstreibern gehört hatte, sowie Untersuchungen zur Juden- und Rassenfrage.

Im Vordergrund stand für ihn jedoch die Reformpädagogik. Er trat zwar in die Fußstapfen seines Vaters und wurde ebenfalls Lehrer. Aber er wollte es anders machen. Sein pädagogisches Leitmotiv lautete: Ich tue mein Möglichstes und stelle mich nicht auf das Prinzip des Drills ein, sondern auf die Pflege der Persönlichkeit des Kindes. Das Kind hat doch wahrhaftig mehr davon, wenn ich ihm Kräfte wecke und sie ausbilde, als wenn ich gemäß papierner Vorschrift eine mechanische Fähigkeit beibringe, die wie alt gewordener Verputz später doch wieder abfällt.

Bezeichnend für seinen Tatendrang war die Gründung einer eigenen Wandervogel-Gruppe, die Hosenfeld Nest nannte. In einem von ihm in Rudolphshan angemieteten alten Wohnhaus trafen sich an Wochenenden und in den Ferien Pädagogen aus einem weiten Umkreis, um über eine Reform der Schulbildung zu diskutieren. Zu den Teilnehmern gehörte Adolf Reichwein, der später einer der entschiedensten Verfechter eines modernen Unterrichts war und Hosenfeld durch Reden und Schriften beeinflusst hat.

Seine erste Stelle als Referendar hatte Hosenfeld im Mai 1918 in Rudolphshan angetreten. In dem kleinen Dorf unweit von Mackenzell in Nordhessen lösten die Wandervogel-Treffen allerdings eher Befremden aus. Manche Einwohner und auch der Pfarrer mutmaßten alles Mögliche, nur nicht, dass es dabei um das Wohl der Kinder ging. Dem Pastor gefiel außerdem nicht, dass das Haus auch zum Treffpunkt von Jungen und Mädchen wurde. Das gehörte sich seiner Ansicht nach nicht. Wilm Hosenfeld hatte sich schon nach wenigen Monaten von seinem Wandervogel-Projekt trennen müssen und war nach Roßbach, einem Dorf im Spessart im Kreis Gelnhausen, gewechselt, wo sein ältester Sohn Helmut geboren wurde und er im Februar 1921 seine Zeit als Referendar beendete. Nach bestandener Lehrerprüfung wurde er ins Beamtenverhältnis übernommen.

Mai 1921 in Roßbach Das Ehepaar Hosenfeld mit seinem zehn Wochen alten Sohn - фото 5

Mai 1921 in Roßbach: Das Ehepaar Hosenfeld mit seinem zehn Wochen alten Sohn Helmut

Damit war die junge Familie fürs Erste materiell abgesichert, wenngleich das Gehalt, das Wilm Hosenfeld ab Sommer 1921 auf seiner ersten festen Lehrerstelle in der Dorfschule Kassel unweit von Roßbach bezog, keine großen Sprünge erlaubte. Die beiden Ortsteile gehören heute zu Biebergemünd im Spessart nordöstlich von Frankfurt.

Auch im Dorf Kassel hatte es Hosenfeld nicht leicht mit seinen Reformideen. Die Schule bestand aus mehreren Klassen. Die meisten seiner Kollegen hielten wie selbstverständlich an den überkommenen Unterrichtsmethoden fest: Der Lehrer, der Herrscher, der Monarch, der Despot, die Schüler die Untertanen ohne Anteil an der Unterrichtsgestaltung. Natürlich sind die Kinder nichts andres als Untertanen, und Untertanengeist steckt in ihnen. Gehorsam aufs Wort, ohne Überlegung; Unwahrhaftigkeit, Gefallsucht, Verlogenheit, Verstellung, urteilslos, ohne eigene Meinung, charakterlos.

Als junger Pädagoge schrieb Wilm Hosenfeld weiter regelmäßig auf, was ihn innerlich bewegte, aufwühlte, in Zorn versetzte oder ihm auch Freude bereitete. Es sind lebendige Berichte eines wachen und manchmal ungeduldigen Geistes. In der Aufzeichnung vom 21. November 1921 heißt es weiter: Gestern war der Pfarrer da. Wie sie (die Kinder) da artig sind, wie sie ersterben vor ihm in Ergebenheit und Tadellosigkeit. Und das alles ist Maske. Ich strafe nicht mit dem Stock, auch Strafarbeiten gebe ich nicht viel, und es ist oft unmöglich, Aufmerksamkeit zu erzielen. Habe ich aber einige Strafen erteilt, ist alles bei der Sache, wenigstens äußerlich …

Dennoch gab es auch Erfolgserlebnisse. Als er im Dezember 1921 im Unterricht den »Erlkönig« von Johann Wolfgang von Goethe vortrug und eindrucksvoll Geschichten über die Entstehung und das Umfeld des Gedichts erzählte, habe zunächst atemlose Stille geherrscht. Die Kinder hatten ihn verstanden und äußerten spontan, es sei sehr schön gewesen. Seine Intention war es, die Schülerinnen und Schüler zum Reden zu bringen. Sie sollten erzählen, was ihnen auf dem Herzen lag, sollten die Natur beschreiben und den Alltag mit eigenen Augen wahrnehmen, nicht durch die Brille der Erwachsenen.

Er zeigte ihnen, wie man Obstbäume pflanzt und durch Pfropfen veredelt. Eines Tages stellte er eine Hobelbank ins Klassenzimmer. Die Kinder sollten daran arbeiten – was bei seinen älteren Kollegen nur Kopfschütteln auslöste. Sie konnten oder wollten nicht begreifen, worum es ihm ging. Der Schulrat trat auf den Plan und kontrollierte unangemeldet seinen Unterricht – offenkundig mit dem Ziel, ihn in seinem Reformeifer zu bremsen. Hosenfeld spürte das Misstrauen, das ihm entgegenschlug. Er (der Schulrat) ist geschäftsmäßig und kalt, kehrt wohl auch den Vorgesetzten hervor, den er gern verbergen möchte, der ihm aber doch aus allen Knopflöchern herausschaut. Er müsste doch für das Neue und Eigenartige, das ein Lehrer in seiner Schule anfasst, ein Auge haben, wenn auch nicht gleich ein Herz. Der Kontrollbesuch verfehlte sein Ziel: Von seiner Reformpädagogik ließ der junge Lehrer sich nicht abbringen.

Zu Hosenfelds Vorbildern gehörte der Schweizer Erzieher Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827). An Pestalozzi bewunderte er, dass es diesem stets um das Wohl der anderen, nicht um sein eigenes Wohl gegangen sei und dass er seine Ziele nie aus den Augen verloren habe. Was leisten wir für andere, wenn wir keinen Lohn dafür bekommen, fragte er nach der Lektüre eines Buches über Pestalozzi. Was tun wir dem Werk, der guten Tat, dem hohen Gedanken zuliebe? An einer Stelle zitierte Hosenfeld Pestalozzi mit den Worten: » Keine Kraft des Lebens entwickelt sich durch Wortbelehrung, sondern immer nur durch Tathandlung, Liebe durch Liebe, Glaube durch Glauben, Denken durch Denken, Tun durch Tun.«

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