Hermann Vinke - Ich sehe immer den Menschen vor mir

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"Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist", schrieb der deutsche Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld im Jahr 1944 an seine Ehefrau Annemarie. Einer, der ihm sein Leben verdankte, war der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman. Doch es waren weit mehr Menschen im besetzten Warschau, die aufgrund des mutigen Einsatzes von Wilm Hosenfeld überlebten. Sein eigenes Leben hingegen endete tragisch: Sieben Jahre nach Kriegsende starb er in sowjetischer Gefangenschaft. Seine Familie sah er nie wieder. Für diese erste Biographie über Wilm Hosenfeld wertete Hermann Vinke zahreiche Briefe sowie dessen Warschauer Tagebuch aus. Er sprach mit Szpilmans Witwe, die, hoch betagt, noch immer in Warschau lebt. Es ist die zu Unrecht fast vergessene Lebensgeschichte eines Mannes, der zunächst ein überzeugter Nazi war und schließlich tief bewegt und erschüttert von Leid und Elend die Menschlichkeit über Eid und Befehle stellte.

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Das Feuer der neuen Zeit loderte auch in den hehren Parolen des Wandervogels. Zugleich schwang darin Opferbereitschaft mit, das Einstehen für ein Ziel, wenn es denn nur groß und edel genug sei. Die Liebe zum Vaterland war ein solches Ideal. Die Säulen der Gesellschaft – Schule, Kirchen, das Militär, die Machthaber bis zum Kaiser hin – hatten die Vaterlandsliebe tief in die Seelen junger Menschen eingepflanzt. Diese Tugend war jederzeit abrufbar. Es genügte, die Gefahr für das Vaterland in grellen Farben zu zeichnen.

2. Der Erste Weltkrieg – Gern und froh gehorcht

Der Wandervogel blieb, zeitlich gesehen, im Leben von Wilm Hosenfeld trotz des nachhaltigen Einflusses, den dieser auf ihn ausübte, zunächst nicht viel mehr als eine Episode. Denn der Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 1. August 1914 beendete alle Aktivitäten, die ein neues Lebensgefühl ermöglichen sollten. Junge Männer wie der 19-jährige Hosenfeld, die noch kurz zuvor von Freiheit und Selbstbestimmung geschwärmt hatten, eilten in Scharen freiwillig in die Kasernen.

Im Fall des angehenden Pädagogen Hosenfeld, der in Fulda gerade mal die Hälfte seines Studiums zurückgelegt hatte, ging alles ganz schnell. Die Ausbildung wurde vorzeitig beendet. In einem Rückblick, den er im November 1917 unter der Überschrift »Erinnerungen aus dem Feld« zu Papier brachte, schrieb er von der großen Begeisterung, die im Sommer 1914 geherrscht habe: Jetzt war der Krieg die Losung. Hei, wer wäre da nicht gefolgt.

Das Vaterland rief eine ganze Generation zu den Waffen. Da gab es auch für Wilm Hosenfeld kein Halten mehr. Die Eltern erwarteten ohnehin, dass er und sein Bruder Martin sich freiwillig meldeten. Bereits am 21. August 1914 trug Wilm Hosenfeld beim preußischen Infanterie-Regiment Nr. 167 in Kassel die graue Uniform des Heeres. Die Grundausbildung durchlief der Rekrut mühelos. Während andere über Schinderei, Demütigungen und Schikanen klagten, erlernte Hosenfeld das Waffenhandwerk ohne Gegenwehr. Unsere Instrukteure hatten ihre helle Freude an diesen Rekruten, und von der Härte militärischer Disziplin habe ich nichts gespürt, da wir immer gern und froh gehorchten.

Mit seiner höheren Schulbildung stand Hosenfeld der Weg zum Offiziersrang von Anfang an offen. Der Aufstieg innerhalb der Militärhierarchie bedeutete ihm einiges. Sein erster Fronteinsatz führte ihn Anfang November 1914 in eine der heftigsten Schlachten des Krieges in Flandern. Dort sollte das Heer den Riegel französischer, britischer und belgischer Einheiten um die Stadt Ypern durchbrechen und bis zur Kanalküste vorstoßen, um den Rücken frei zu bekommen für das eigentliche Ziel: die Eroberung von Paris.

Was Hosenfeld während der Zugfahrt zum Kriegsschauplatz sah, dämpfte seine Begeisterung. Belgische Frauen streckten beim Anblick der deutschen Soldaten die Zunge heraus und machten mit der Hand eine Bewegung des Halsabschneidens . Beim Marsch an die Front kehrte noch einmal das Hochgefühl zurück, am Krieg teilnehmen zu dürfen. Jetzt empfand ich’s zum ersten Male mit ganzer Wucht und Tiefe, welch starke Liebe und Treue mich mit dem Vaterland verband. Dankbarkeit und Stolz zugleich gaben Kraft und hohen Mut und festen Willen.

Gleich beim ersten Angriff in Flandern wurden Kraft, Mut und Durchhaltewille des Soldaten auf die Probe gestellt. Im Verlauf eines nächtlichen Vormarschs ins Niemandsland über glitschige Rübenfelder und schlammige Wassergräben verlor Hosenfeld zeitweise den Kontakt zum Vordermann, irrte orientierungslos im Gelände umher, geriet zwischen Stacheldraht und Telefonleitungen, sah fremde Gestalten auf sich zukommen und dachte bereits an die Schmach der Gefangenschaft und die Nutzlosigkeit seines Soldatenseins . Das Pfeifen der Kugeln versetzte ihn in Angst. Im Morgengrauen sah er zwischen aufspritzenden Dreckfontänen Soldaten hin und her laufen, bis sie plötzlich zu Boden fielen. Waren es die eigenen Kameraden oder Franzosen? Und es dauerte nicht mehr lange, bis er auf den ersten Toten stieß. Der Anblick verstörte ihn. Seine Augen blicken starr in den grauen Himmel, mich blickt die Ewigkeit an.

In Flandern erlitten beide Seiten, Alliierte wie Deutsche, schwere Verluste. Die heftigen, zeitweise auch mit Gasmunition geführten Kämpfe gingen schließlich in einen Stellungskrieg über. Seit dem gescheiterten Angriff Anfang November 1914 auf Langemarck verharrte Hosenfeld mit seiner Einheit in dem nahe gelegenen Dorf Poelkapelle, von wo aus er regelmäßig mit einzelnen Kameraden die Wache an der vordersten Frontlinie ablöste. So auch am Abend vor dem 24. Dezember 1914. In einem Artikel für die »Fuldaer Zeitung« (24.12.1928) schilderte Hosenfeld später, wie er die »Vier Kriegs-Weihnachten« verbracht hatte. Von November 1914 bis April 1915 nahm Wilm Hosenfeld am Grabenkrieg in Westflandern teil. Nach dem zermürbenden Warten, unterbrochen durch Artilleriebeschuss und einzelne Gefechte, sollten die deutschen Verbände im Frühjahr 1915 mit einer neuen Offensive den Durchbruch erzwingen.

Am 24. April 1915 wurde Hosenfeld in der Nähe eines Bauernhofes von Schrapnellkugeln am rechten Bein, an der Brust und der Schulter verletzt. Helfer brachten ihn zum Verbandsplatz. Im Malteser-Lazarett in Aachen, wo er seinen 20. Geburtstag feierte, unterzog sich Wilm Hosenfeld einer mehrwöchigen Behandlung. Die Schusswunden verheilten recht schnell. Denn bereits Ende Juni 1915 erhielt Hosenfeld einen neuen Marschbefehl. Dieses Mal ging es in Richtung Osten, also an die zweite Front, der sich Deutschland mit seinem Verbündeten Österreich-Ungarn von Beginn des Krieges an gegenübersah. Hosenfeld verschlug es zunächst nach Litauen und Kurland, also ins Baltikum, wo es galt, russische Truppen aus einzelnen Ostseestädten zu vertreiben. Kowno (Kaunas) kam im August 1915 unter deutsche Kontrolle. Etwa drei Monate später geriet die Verfolgung der Russen an dem Fluss Düna südlich von Riga ins Stocken, und Hosenfeld verbrachte die folgenden Wochen in einem eher ruhigen Stellungskrieg. Unser Leben ist ganz gemütlich, schrieb er. Wir sind meist junge Kerle. Frieden will’s doch nicht werden.

Bevor Hosenfeld im September 1916 nach siebentägiger Bahnfahrt in der Nähe von Hermannstadt in Siebenbürgen eintraf, war er auf der Leiter der Militärhierarchie wieder ein Stück weitergekommen. Der Ernennung zum Gefreiten folgte der Unteroffiziersrang, womit er befugt war, einen Trupp von etwa einem Dutzend Soldaten anzuführen. Seit April 1916 war er Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse, womit sein tapferes Verhalten vor dem Feind auf dem östlichen Kriegsschauplatz hervorgehoben wurde.

In Rumänien ging der Krieg zwar weiter, zunächst verhalten, dann wieder mit unverminderter Härte. Zum ersten Mal kämpfte Hosenfeld an der Seite von Österreichern und Ungarn, deren Reitertruppen ihn mit ihrem Schneid und den prächtigen Uniformen mächtig beeindruckten. Der Vormarsch in den Transsilvanischen Alpen glich anfangs einer Wanderschaft. Die eigentlichen Kämpfe begannen Ende September 1916. Als die Rumänen zurückwichen, nahm Hosenfelds Einheit die Verfolgung bis in die Nähe von Kronstadt auf.

Die Rückzugsgefechte waren mörderisch. Und der Anblick des Kampfplatzes, der zerfetzten Menschen und der Pferde, die sich im Todeskampf aufbäumten, raubte dem jungen Soldaten fast den Verstand. Den Tieren besorgten wir den Liebesdienst und schossen ihnen eine Kugel ins Auge. Aber bei den Menschen kann ich das doch nicht … Beim Umherirren auf dem Gelände stieß er auf einen Mann, den er zunächst für tot gehalten hatte. Es war ein Rumäne mit einem Durchschuss am Oberschenkel, der ihn um Hilfe anflehte. Hosenfeld gab ihm Streichhölzer und Zigaretten, holte Wasser, ein Stück Brot und einen Mantel. Kaum war er ein paar Schritte gegangen, hörte er, wie der Verwundete anfing, laut zu weinen. Nie werd ich dieses schöne Mannesantlitz mit den dunklen Augen, die deutlicher sprachen als der beredtste Mund, vergessen.

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