Hermann Vinke - Ich sehe immer den Menschen vor mir

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"Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist", schrieb der deutsche Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld im Jahr 1944 an seine Ehefrau Annemarie. Einer, der ihm sein Leben verdankte, war der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman. Doch es waren weit mehr Menschen im besetzten Warschau, die aufgrund des mutigen Einsatzes von Wilm Hosenfeld überlebten. Sein eigenes Leben hingegen endete tragisch: Sieben Jahre nach Kriegsende starb er in sowjetischer Gefangenschaft. Seine Familie sah er nie wieder. Für diese erste Biographie über Wilm Hosenfeld wertete Hermann Vinke zahreiche Briefe sowie dessen Warschauer Tagebuch aus. Er sprach mit Szpilmans Witwe, die, hoch betagt, noch immer in Warschau lebt. Es ist die zu Unrecht fast vergessene Lebensgeschichte eines Mannes, der zunächst ein überzeugter Nazi war und schließlich tief bewegt und erschüttert von Leid und Elend die Menschlichkeit über Eid und Befehle stellte.

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Trotz aller Ernüchterung dachte Wilm Hosenfeld vorerst nicht daran, sich vom NS-Regime abzuwenden oder gar einen Bruch zu vollziehen. Seine Stimmung schwankte häufig zwischen Niedergeschlagenheit und Begeisterung. Die von Hitler betriebene Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 fand seine volle Billigung. Den fast zur gleichen Zeit stattfindenden Heldengedenktag nutzte er, die Dorfbevölkerung in einer Ansprache auf das Ereignis einzustimmen, mit dem der hundertjährige Traum vom Großdeutschen Reich in Erfüllung gegangen sei.

Die künstlich entfachte Krise um das Sudetenland, die westliche Grenzregion der Tschechoslowakei, wo viele Deutsche lebten, stürzte Hosenfeld im Herbst 1938 wieder in tiefe Besorgnis. Gebannt verfolgte er die Rede, die Hitler am 26. September 1938 im Berliner Sportpalast hielt, in der dieser in einem aggressiven Ton seinen Anspruch auf das Sudetenland unterstrich. In sein Notizbuch notierte er seine Befürchtungen: Kriegsgefahr! Heute Abend Hitlerrede. Sie hat uns nicht gefallen. Er redet maßlos, überheblich, man kann sagen, seine Art ist wenig vornehm, überlegen. Ausdrücke wie »demokratisches Lügenmaul« sind unwürdig eines großen Staatsmannes, der ein großes Volk vertritt. Er will nicht nachgeben. Wir befürchten, dass es Krieg gibt.

Die Notiz lässt erkennen, dass er sich in der Einschätzung einer drohenden Kriegsgefahr mit seiner Frau einig wusste. Die künstlich aufgeheizte Lage machte ihm plötzlich bewusst, dass der Diktator das Land mit einem Federstrich in den Krieg stürzen konnte. Das Volk könne ihn nicht daran hindern, schrieb er am 27. September 1938; es werde nicht einmal gefragt. Ganz anders die Demokratie mit dem Parlament. Seine Sorge um das eigene Schicksal und das der Familie, aber noch mehr fast um das des Volkes steigerte sich von Tag zu Tag. Welche Folgen ein Krieg haben würde, wusste Hosenfeld aus eigener Erfahrung. Wir stürzen jedes Mal, wenn der Rundfunk Nachrichten bringt, an den Lautsprecher. Annemarie ist so niedergeschlagen, dass sie bei der geringsten Gemütsbewegung weint.

Erst als England, Frankreich und Italien einlenkten und im Münchner Abkommen vom 29. September 1938 das Sudetenland freigaben, atmeten die beiden erleichtert auf. Die Kriegsgefahr schien gebannt, zumindest für Wilm Hosenfeld, der nicht an einen großen Krieg glauben mochte. Dass Adolf Hitler über die Zugeständnisse der drei Westmächte fast enttäuscht war, konnten sie nicht wissen. Der Diktator hätte die Schlagkraft der Wehrmacht gern unter Beweis gestellt. Das holte er dann ein halbes Jahr später nach, indem er die Rest-Tschechoslowakei besetzte.

Im Herbst 1938 überschlugen sich die Ereignisse. Die Reichspogromnacht am 9. November mit Übergriffen und Brandanschlägen gegen jüdische Geschäfte, Synagogen und andere Einrichtungen machte Wilm Hosenfeld fast sprachlos. Eine solche Gewalt- und Mordserie hatte er nicht für möglich gehalten. Judenpogrome in ganz Deutschland. Es sind fürchterliche Zustände im Reich, ohne Recht und Ordnung, dabei nach außen Heuchelei und Lüge. Aus Empörung über die anhaltenden Hasstiraden im »Stürmer« bestellte er das Hetzblatt, das er einige Monate abonniert hatte, wieder ab.

Anders als ihr Mann ahnte Annemarie Hosenfeld, was kommen würde, auch wenn sie ihre Ängste immer wieder unterdrücken konnte. Sie wusste, dass er einerseits den Krieg im Innersten ablehnte und andererseits durchaus bereit war, noch einmal die Uniform anzuziehen, falls das »Vaterland« ihn rufen würde. Mit diesem Zwiespalt würde sie bald leben müssen – lange Kriegsjahre.

Wilm Hosenfeld war im April 1937 gemustert und als bedingt tauglich eingestuft worden. Sein Kommentar: Ich fühle mich aber tauglich. Schon vorher hatte er an Luftschutzübungen teilgenommen. Als SA-Scharführer befehligte er größere Formationen, die regelmäßig exerzierten. Das macht Spaß, schrieb er am 25. April 1937 in sein Tagebuch. Überhaupt macht mir die Führung einer größeren Einheit Freude. Gut zwei Jahre später, am 4. Juni 1939, besuchte Hitler die Stadt Kassel. Mit der SA-Standarte 418 war Hosenfeld abkommandiert worden, um vor Ort die Absperrungen zu sichern. Der Einsatz war militärisch organisiert. Erst danach ging es lockerer zu. Seinem ältesten Sohn Helmut, der seinen Arbeitsdienst ableistete, schrieb er aus Kassel: Wenn ich so unter den Kameraden bin, dann bin ich im Grund ganz einsam. Ich staune oft darüber, wie die meisten Menschen bei einem Krug Bier und dergleichen als Individuum aufhören und zum geselligen Wesen werden können.

Feldwebel Wilm Hosenfeld im August 1939 in Fulda Am 26 August 1939 erhielt - фото 8

Feldwebel Wilm Hosenfeld im August 1939 in Fulda

Am 26. August 1939 erhielt Wilm Hosenfeld in Thalau seinen Gestellungsbefehl. Hitler hatte die Mobilisierung befohlen. Noch am selben Tag verabschiedete er sich von seiner Frau. Annemarie Hosenfeld war bedrückt. Ihr Mann war 44 Jahre alt. Warum musste er noch einmal in den Krieg ziehen, fragte sie sich. Wenige Stunden später holte Wilm Hosenfeld im Depot der Artilleriekaserne in Fulda seine Ausrüstung ab: Gewehr, Gasmaske, Seitengewehr usw. Fortan gehörte er der 3. Kompanie des Landesschützen-Bataillons an.

Seiner Frau schrieb er noch am selben Tag den Satz, den er so oder so ähnlich in den folgenden Jahren noch oft wiederholen sollte: Um mich brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Es ist nur schade, dass wir getrennt sind. Noch immer war Wilm Hosenfeld überzeugt, dass Hitler es nicht zum Ernstfall kommen lassen würde. An den Krieg glaube ich nicht, trotz aller ernsten Vorzeichen. Ich habe so das Gefühl, als wollte Hitler den ganzen Riesenapparat einer Mobilmachung mal spielen lassen. Im Grunde wird er jede Verhandlungsmöglichkeit ergreifen.

Eine gewisse Gutgläubigkeit zeichnete ihn aus, wie er einmal selbstkritisch einräumte. Ende Mai 1918, also schon bald nach seiner Entlassung aus dem aktiven Militärdienst, hatte er notiert: In allen Menschen suche ich immer das Beste und Schönste. Ich halte jeden für gut und edel und mache mir aus ihm ein Idealbild. Seine wunderbare Gabe, auf Menschen zuzugehen, sie anzuerkennen und zunächst nur das Gute in ihnen zu sehen, hatte eine Kehrseite, eine bestimmte Vertrauensseligkeit, die er gelegentlich auch auf die Politik übertrug und später dann bitter bereute. Meine allzu große Offenheit ist ein Fehler, durch den ich später viel Unangenehmes, Ärger, Enttäuschung und Schmerz mir zugezogen habe.

Wie die meisten Deutschen erkannte Hosenfeld bis an die Schwelle des Zweiten Weltkrieges nicht, dass Hitler den Krieg seit seinem Machtantritt systematisch geplant hatte, um ihn dann bei der erstbesten Gelegenheit entschlossen in Gang zu setzen. Feldwebel Wilm Hosenfeld, Veteran des Ersten Weltkrieges, in dem er zweimal verwundet worden war, hat den Zweiten Weltkrieg von Anfang bis zum bitteren Ende mitgemacht, allerdings nicht im aktiven Einsatz an der Front, was er sich immer wieder wünschte, sondern in der »Etappe«, wie der nachgeordnete Bereich der Wehrmacht genannt wurde.

Ähnlich wie den Deutschen erging es vielen Polen. Sie wollten einfach nicht glauben, dass der Krieg unmittelbar bevorstand, obwohl der Ton von deutscher Seite immer aggressiver wurde und die Gefahr zum Greifen nahe schien. Es lag außerhalb ihrer Vorstellungskraft, dass ein einzelner kriegswütiger Staatsmann einfach auf den Knopf drücken und eine gewaltige Streitmacht zur Zerstörung Polens in Gang setzen würde. Gewiss, es gab Vorkehrungen gegen einen Überfall. Die Fenster mussten verdunkelt werden. Gasschutzmasken lagen griffbereit. Truppen standen in Alarmbereitschaft.

Doch andererseits – die Restaurants und Bars waren bestens besucht. Orchester spielten auf, und es wurde getanzt und gefeiert, fast noch ausgelassener als sonst. Und tagsüber herrschte doch eher Normalität. In Warschau fuhren die Menschen wie an jedem Werktag mit der Straßenbahn zur Arbeit. Im Polnischen Rundfunk probten die Musiker Stücke für den nächsten Live-Auftritt im Radio. Władysław Szpilman, der junge aufstrebende Pianist, 27 Jahre alt arbeitete bis Ende August 1939 unter Hochdruck im Studio, und zwar bis in den späten Abend hinein. Müde und erschöpft kehrte er am letzten Augusttag in die elterliche Wohnung an der Śłiska-Straße zurück und legte sich bald schlafen, bis im Morgengrauen aus der Ferne Explosionen zu hören waren. Er dachte an eines der Manöver, die jetzt regelmäßig stattfanden, drehte sich zur Seite, las ein paar Seiten aus einem Buch, als plötzlich seine Mutter in der Tür stand und fast stammelnd die Worte hervorbrachte: »Steh auf! Krieg … er hat angefangen.«

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