Handbuch Gender und Religion

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Öffentliche Debatten zeigen die Relevanz von Religion für das Verständnis von Genderrollen, aber auch von Gendervorstellungen für das Erforschen von Religion: Auf der einen Seite bilden Geschlechtskategorien eine Grundlage für Religionen, auf der anderen bieten religiöse Traditionen Legitimierungen für die Bestimmung von Geschlecht. Das Handbuch widmet sich mit einem interdisziplinären Blick diesen komplexen Verknüpfungen.

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Als Herausgeberinnen tendieren wir dazu, das Fremdwort Gender als Begriff der Theoriebildung in Abgrenzung zu politischen, medialen und/oder emischen Perspektiven zu verwenden. Dabei verstehen wir Gender als ein Konzept, mit dem wir kulturelle Ausprägungen von Körper und Leib im Hinblick auf Geschlechtsdiskurse und Aushandlungen von Geschlecht untersuchen können. Somit nehmen wir mit dem Konzept von Gender komplexe, kulturell verankerte Verflechtungen in den Blick, die für eine Untersuchung von Religion besonders relevant sind, und verzichten bewusst auf dichotome Konstellationen zwischen Gender, Geschlecht und Sex.

Allerdings wurde es aufgrund der unterschiedlichen Zugänge, Definitionen und Verwendung von Gender, Geschlecht und Sex, die nach- und nebeneinander existieren, in diesem Projekt den Autor*innen überlassen, ihr eigenes Verständnis dieser Konzepte einzubringen. Auch auf der formalen Ebene, die unserer Meinung nach stark mit der konzeptuellen verwoben ist, haben wir den Beitragenden die Herangehensweise an eine gendergerechte Sprache offengelassen. Die einzelnen Beiträge nähern sich also Geschlecht und Religion unterschiedlich und präsentieren somit in ihrer Gesamtheit eine aufschlussreiche Spannbreite von Zugängen. Diese Breite aufzuzeigen, ist eines der Ziele des Handbuchs.

In die gleiche Richtung bewegen wir uns mit dem zweiten, zentralen wandernden Konzept des Handbuchs: Religion. Das anfängliche Zitat ist auch in dieser Hinsicht aufschlussreich. Die Odyssee ist ein über die Jahrtausende – eben auch in Mary Beards Manifesto – rezipiertes Buch. Sie vermittelt Vorstellungen und Erwartungen an Mensch und Umwelt, die je nach Zeit und Kontext neu interpretiert werden und doch von einem Entstehungskontext geprägt sind. In den angeführten Zeilen wird nicht nur eine spezifische Geschlechterordnung, sondern auch ein bestimmtes religiöses Weltbild vertreten. Dabei werden immanente und transzendente Dimensionen einerseits unterschieden – der Text setzt eine Trennung zwischen Gottheiten- und Menschenwelt voraus – und andererseits in Verbindung gebracht. Telemachos weist Penelope zurecht und sieht Zeus auf seiner männlichen Seite, während Athena der trauernden Mutter einen süßen Schlaf beschert.

Ein Transzendenzbezug ist maßgebend für die hier vertretene Annäherung an Religion und unterscheidet religiöse Symbolsysteme von anderen kulturellen Bereichen. Religion formt die Spannung zwischen Transzendenz und Immanenz, gibt dieser unscharfen Grenze eine Gestalt und vermittelt damit Ordnung und Sinn, die auch Geschlechterverhältnisse prägen. In dieser Orientierungsfunktion wurzeln Werte und Normen, die internalisiert, verhandelt, weitergegeben und transformiert werden. Mit einer beschreibenden und normativen Orientierungsleistung von Religion sind stets Machtverhältnisse gekoppelt: Religionen konstituieren Hierarchien und verfügen über autoritative Strukturen, die einerseits die jeweilige Bestimmung von Geschlecht prägen und andererseits davon beeinflusst sind. Religion als umfassendes Symbolsystem modelliert und legitimiert nachhaltig Differenzprozesse in den verschiedensten gesellschaftlichen Institutionen und Bereichen. Wie die Beiträge in diesem Band eindrücklich aufzeigen, sind religiöse Symbolsysteme grundlegend in der Aushandlung von Geschlechtsbestimmungen, -rollen, -zuordnungen und -funktionen. Dabei spielt Religion nicht nur eine Rolle in der Reiteration von Machtstrukturen, sondern auch in Transformations- und Subversionsprozessen. Auf diesen dynamischen Relationen gründen religiöse Identitäten, die in der Spannung zwischen Gemeinschaft und Individuum artikuliert werden. Religiöse individuelle Praxis findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern sie rezipiert, reproduziert oder hinterfragt Geschlechtervorstellungen und -regulierungen. Umgekehrt sind religiöse Gemeinschaften nicht unveränderliche, statische Größen, sondern Gruppen von Menschen mit einem Körper, einem Leib und damit auch einem Geschlecht. Menschen in ihrer Geschlechtlichkeit leben Religion, sie reflektieren sie, reproduzieren Narrative und Motive, aber auch Normen und Werte oder brechen sie. Religiöse Identität kann nicht von Genderidentität gelöst werden. Religionen als historische, phänomenologische Größen sind also eng mit spezifischen kulturellen Kontexten und deren Perspektiven auf Mensch und Welt verbunden. Wir gehen von einem kulturwissenschaftlichen Verständnis von Religion aus und verstehen sie als Teil von Kultur: Religion wird als komplexes und intermediales Kommunikationssystem umrissen, das die Welt symbolisch ordnet und damit Orientierung formt. 17

Was der Mensch ist, wie sein Geschlecht sich auf alle immanenten und transzendenten Beziehungen, die das Leben ausmachen, auswirkt, gehört zu den fundamentalsten Fragen von Religion. Diese Dimensionen von Religion als Symbolsystem, ihre Medialität, ihre Weltbilder, Transzendenzkonzepte, Normativitätsvorstellungen, Tradierungsmechanismen und Identifikationsprozesse bilden die Leitlinien des vorliegenden Handbuchs. 18

2 Gender als grundlegende Dimension religiöser Symbolsysteme

Gendervorstellungen und -rollen sind mit der Grundfrage der Anthropologie verbunden und werden also im Zusammenspiel mit vielfältigen Dimensionen von Religion geformt. Grundlegend für das Verhältnis von Religion und Gender sind zunächst die subjektive Wahrnehmung der Welt und die Interaktion mit einem vis-à-vis: Menschen nehmen die Welt wahr, sie verorten sich als Körper im Raum, sie kategorisieren und kommunizieren diese Wahrnehmungen durch unterschiedliche Medien wie mündliche Sprache, Texte, Bilder, Handlungen, sie systematisieren sie nach bestimmten Konzepten und formen durch diese und in diesen Prozessen Wirklichkeit. 19Teil dieser Wirklichkeitskonstruktionen sind auch Gendervorstellungen und Geschlechterrollen. Da diese oft mit existenziellen Fragen rund um Körper und Sein verknüpft sind, nehmen Geschlechterdifferenzierungen – und davon zeugen die Artikel im vorliegenden Handbuch – in zahlreichen religiösen Symbolsystemen eine zentrale Bedeutung ein. Gendervorstellungen können die basale Struktur religiöser Praktiken formen und religiöse Weltbilder prägen. Religionen können Genderhierarchien begründen und legitimieren, sie können beispielsweise durch Mythologien oder Kosmologien Unterschiede zwischen den Geschlechtern erklären und erhärten. Religionen ermöglichen es aber auch, Geschlechterdifferenzen zu hinterfragen, zu nivellieren oder zu brechen. Dabei bieten Religionen, auch in stark binären und heteronormativen Geschlechtersystemen, oft beides: Einerseits werden Erhärtungen von Geschlechtsdifferenz propagiert, andererseits werden sie unscharf gemacht, kritisiert und verändert. Aushandlungen von Geschlechterbestimmungen spiegeln die Auseinandersetzung von dominanten und marginalisierten Machtdiskursen wider. Diesbezüglich stellen die biblischen Schöpfungsberichte im Genesisbuch ein eindrückliches Beispiel dar. Diese Narrative wurden im Laufe von Tausenden von Jahren in der Legitimierung und Delegitimierung theologischer Begründungen von Machtverhältnissen aufgenommen, debattiert, verfremdet. Diese Auseinandersetungen mit dem biblischen Mythos und seine Verwendung in der Bestimmung der Geschlechter und ihres gegenseitigen Verhältnisses, die ganze Bibliotheken füllt, ist heute noch voll im Gang. In europäischen Religions- und Kulturgeschichten wurden diese Narrative von Adam und Eva verwendet, sowohl um die ontologische Sündhaftigkeit der Frau zu propagieren und ihre Unterwerfung unter den Mann zu untermauern, als auch um die Gleichwertigkeit der beiden Geschlechter darzulegen. 20

An diesem Beispiel können drei Prozesse, die für einen Blick auf Gender als Dimension religiöser Symbolsysteme bedeutsam sind, verdeutlicht werden:

Erstens, Gendervorstellungen können nicht losgelöst von Traditionslinien betrachtet werden. Religionen interagieren mit Geschlechterordnungen nicht nur innerhalb einer bestimmten Gemeinschaft, sondern auch über die Zeit hinweg: Religionen wie auch Gendervorstellungen unterliegen Tradierungs- sowie Diffusionsprozessen. Sie prägen die Weitergabe von religiösem Wissen, religiösen Praktiken und Vorstellungen; sie brechen sie und formen sie neu. Eine diachrone Vermittlung, gerade bezüglich Gender, geschieht manchmal auch über Religionsgrenzen hinweg. So haben beispielsweise antike griechische Vorstellungen wie sie im Odyssee- Zitat vorzufinden sind, die christliche Religionsgeschichte mitgeprägt. Religionen erschaffen bezüglich Gender in ihren synchronen und diachronen Ausprägungen ein komplexes Netzwerk, das in ständiger Aushandlung und Transformation ist. Gendervorstellungen und Geschlechterrollen verändern sich also entlang religiöser Traditionen.

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