Inge Borg
Unabwendbare Zufälligkeiten
Einen Sommer lang – im Netzwerk der Zufälle
Roman
Inge Borg
Unabwendbare Zufälligkeiten
Einen Sommer lang – im Netzwerk der Zufälle
Roman
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ISBN E-Book 978-3-96136-071-0
ISBN Print 978-3-96136-070-3
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Einleitung Einleitung Was soll ich da noch hinzufügen oder gar besser machen? , überlegte Susanne Schnells und schwenkte in Gedanken verloren den Pinsel im Wasserglas hin und her. Für dieses ganz spezielle Gemälde stand der Platz im Wohnzimmer bereits fest. Sie erschuf es nur für Michael und sich selbst, es würde nicht verkäuflich sein. Ich sollte schon einmal einen schönen Rahmen kaufen , dachte sie wiederholt und bedauerte immer noch, dass Mark es nie würde sehen können, dazu war es zu spät. Obwohl er sie genau zu diesem Motiv animierte, vor etlichen Jahren. Sie schmunzelte, vielleicht schaut er ja von irgendwo her zu … Seit Wochen nahm sie sich vor, neue Leinwand zu kaufen und Rahmen, zumindest schon mal den für dieses Gemälde. Nach vielen Jahren wollte sie ihr Hobby wieder zu Geld machen, das war ihr festes Ziel! Sie verließ ihr Zimmer, lief die Treppe hinab und da stand auch ihr Entschluss fest: Heute, genau jetzt, warum es immer noch weiter hinaus zögern? Ich fahre in die Stadt .
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Danksagung
Was soll ich da noch hinzufügen oder gar besser machen? , überlegte Susanne Schnells und schwenkte in Gedanken verloren den Pinsel im Wasserglas hin und her. Für dieses ganz spezielle Gemälde stand der Platz im Wohnzimmer bereits fest. Sie erschuf es nur für Michael und sich selbst, es würde nicht verkäuflich sein.
Ich sollte schon einmal einen schönen Rahmen kaufen , dachte sie wiederholt und bedauerte immer noch, dass Mark es nie würde sehen können, dazu war es zu spät. Obwohl er sie genau zu diesem Motiv animierte, vor etlichen Jahren. Sie schmunzelte, vielleicht schaut er ja von irgendwo her zu …
Seit Wochen nahm sie sich vor, neue Leinwand zu kaufen und Rahmen, zumindest schon mal den für dieses Gemälde. Nach vielen Jahren wollte sie ihr Hobby wieder zu Geld machen, das war ihr festes Ziel! Sie verließ ihr Zimmer, lief die Treppe hinab und da stand auch ihr Entschluss fest: Heute, genau jetzt, warum es immer noch weiter hinaus zögern? Ich fahre in die Stadt .
Susanne Schnells eilte zum Parkplatz. Den Autoschlüssel schon in der Hand, blieb sie für einige Sekunden an ihrem Wagen stehen, kopfschüttelnd öffnete sie dann die Tür und stieg ein. Der soeben unfreiwillig gehörte oder schon mehr miterlebte Klatsch und Tratsch zog noch einmal in ihrem Innern vorbei.
Sie waren nach ihr in das kleine Steh-Café gekommen, zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Eine vollschlank, eher klein zu bezeichnen und ihre Stimme leise, unauffällig. Die andere hoch gewachsen schon beinahe dürr, dafür aber laut redend, ja sehr laut sogar und immer mit flinken Augen umherschauend, vermutlich um festzustellen, ob nur ja auch alle Anwesenden mithörten.
Susanne hasste derartiges Getratsche, sie versuchte nicht hin zu hören, aber bei diesem überlauten Wortwechsel war es nur bei einem Versuch geblieben. Das Gerede war derartig aufdringlich und direkt an ihre Ohren gedrungen, dass sie bestürzt aufgesehen und dann erst diese beiden Frauen wirklich wahrgenommen hatte. Anscheinend ging es denen um eine weitere, eine dritte Person, ebenfalls eine Frau. Diese erdreistete sich offensichtlich mit über fünfzig Jahren einen Mann zu heiraten, der nach Meinung der Lauten um etliche Jahre jünger sein dürfte als diese und der es bestimmt auch nur auf ‚versorgt sein‘ anlegte. ‚Der ist doch ein Filou, wie er im Buche steht! Und sie tut sich auch noch dicke mit dem Kerl, ich verstehe sie nicht, zeigt ihn stolz überall rum!‘ Irgendetwas wollte wohl die kleinere Dame zu der bisher recht einseitigen Unterhaltung beitragen, doch sie war entschieden zu leise. Ihre Freundin, oder wie immer sie ihr Gegenüber sah, überhörte und übertönte sie lautstark: ‚Das hätte ich nicht von ihr gedacht, dass sie es so nötig hat!‘ So abfällig ausgedrückt ging das auch noch weiter, dieses schäbige Herziehen über jene bestimmte Abwesende.
Für Susanne war das bisher Gehörte mehr als genug. Die Gemütlichkeit in diesem Café war für sie dahin, sie zahlte und verließ das Lokal. Welch ein Glück, ich bin zufrieden wie es ist, brauche mir keinen Filou oder Kerl zu angeln – ganz bestimmt nicht, ganz sicher nicht , und sie fuhr los. Sie war sowieso inzwischen spät dran. Irgendwie musste sie sich total verzettelt, auch ein bisschen das Zeitgefühl verloren haben. Dabei wollte sie doch nur … Es kam ihr vorhin ganz spontan in den Sinn, genau heute, diesen Morgen für einen kleinen Bummel in der Stadt zu nutzen, ein wenig der ländlichen Stille entfliehen oder vielmehr, um in Horsts-Fundgrube einen Blick zu werfen. Horst Patt bekam sie jedoch nicht zu Gesicht. Zu dumm, ich hätte nach ihm fragen sollen , fiel ihr verspätet ein. Immerhin war ihr jetziges privates Gemälde so gut wie vollendet und danach – ob Horst Patt noch an weiteren Bildern von mir interessiert ist? , fragte sie sich. Aber jetzt galt es schnellstens nach Hause zu fahren, den dämlichen Tratsch aus dem Kopf zu bekommen – mein Gott wie blöd –, lieber das Mittagessen auf den Tisch bringen für ihren Sohn und sich selbst. Oft war es nicht mehr vorgekommen in den letzten Jahren, dass sie in die Stadt fuhr, nur so zur Ablenkung schon gar nicht. Doch heute war ihr danach gewesen. Eigentlich gab es keinen Grund die Stadt aufzusuchen, denn sämtliche Einkäufe und Besorgungen konnten im nahen Ort getätigt werden. Es gab nichts, was es dort nicht gegeben hätte – außer, den Bahnhof natürlich und Horsts-Fundgrube , wohin sie einst jahrelang ihre Bilder zum Verkauf brachte. Und genau darum war es ihr auch hauptsächlich gegangen, als sie die blitzartige Idee fassend auf und davon in die Stadt aufbrach. Die Fahrt war umsonst , dachte sie und erkannte: Ich hätte vorher anrufen sollen. Und die Rahmen? Nein! Irgendwie gefiel ihr keiner so wirklich und unschlüssig ließ sie die Finger davon. Na, ja, dass sie dann noch in dem kleinen Café einkehrte, dumm gelaufen.
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