Der Autor
Prof. i. R. Dr. med. Klaus Hennicke ist Facharzt für Kinder-, Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dipl.-Soziologe und Familientherapeut. Er verfügt über langjährige praktische Erfahrungen in der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung (Klinik, Ambulanz, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Supervision und Konsiliardienste in der Jugend- und Behindertenhilfe, Schulberatung) insbes. mit intellektuell beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen und ihren Familien. Er war tätig als Hochschullehrer für Heil- und Sozialpädagogen und als Lehrbeauftragter für Sonderpädagogen.
Er ist (Mit-)Autor und (Mit-)Herausgeber zahlreicher Publikationen zum Thema Psychische Störungen und Psychotherapie bei Menschen mit Intelligenzminderung sowie Mitautor der AWMF-Leitlinien »Intelligenzminderung«.
Klaus Hennicke
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1. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-040236-2
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-040237-9
epub: ISBN 978-3-17-040238-6
»Vor über 200 Jahren hat Pinel die geistig Behinderten und die Geisteskranken von ihren Ketten im nachrevolutionären Paris befreit. Vor 100 Jahren hat uns Freud von den geistigen Ketten des Nichtverstehens befreit. Es liegt nun in Reichweite unseres theoretischen Begreifens, diese Freiheit auszuweiten. Wenn wir darin versagen, werden wir zu den behindernden Prozessen in der Gesellschaft beitragen.«
(Sinason 2000, S. 246)
»Eine Psychiatrie der geistigen Behinderung war schon immer ein vernachlässigtes Teilgebiet. Das gilt besonders für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es gibt eine stillschweigende Überzeugung, dass sich die psychiatrische Behandlung von Kindern mit intellektueller Beeinträchtigung kaum lohnt, weil die Wirkung der kognitiven Einschränkungen eine Gesundung verhindern würde. Tatsächlich aber gibt es keine Hinweise, dass sich die Lebensqualität von Kindern mit intellektueller Beeinträchtigung nicht genauso wie bei nichtbeeinträchtigten Kindern verbessert, wenn ihre psychischen Störungen erfolgreich behandelt werden«.
(Simonoff 2005, S. 743; Übers. K. H.)
Geleitwort
Hinterm Horizont geht’s weiter … Kollegiale Anmerkungen von einer »Insel des Glücks« 1 1 »Insel des Glücks« übertitelte der Autor einen Vortrag anlässlich der Verabschiedung von Michael Buscher als Chefarzt an der LVR-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Viersen. Mit diesem Bild sollte sowohl die hervorragende Leistung der Abteilung für intelligenzgeminderte Kinder und Jugendliche gewürdigt, als auch grundsätzlich die besonderen diagnostischen und therapeutischen Ressourcen einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie betont werden, denen gegenüber sich ambulante Dienste – so das Bild – in einem stürmischen Meer voller unsicherer Strömungen befinden.
Michael Buscher
Klaus Hennicke bleibt Mahner und appelliert an die professionelle Gemeinde, nun doch endlich Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderungen die Unterstützung zu gewähren, die ihren Altersgenossen ganz selbstverständlich zuteilwird. Grundlage ist eine ganzheitliche und gleichwohl differenzierte Diagnostik im Miteinander – und damit eben nicht von oben herab. Es geht um die Suche nach Potentialen ebenso wie nach Bereichen, für die es spezifischer Unterstützung bedarf, und zwar sowohl individuell als auch sozialfeldbezogen. Und dann geht es darum, alle an einen Tisch zu bringen, die aufgrund ihrer Verbundenheit, ihrer Verantwortlichkeit und ihrer Expertise einen Beitrag für gute Lösungen leisten wollen.
Kaum jemand hat sich wie Klaus Hennicke in den verschiedensten professionellen Feldern bewegt: in der Psychiatrie, in einer großen Einrichtung der Behindertenhilfe, im kinder- und jugendpsychiatrischen Dienst, in der akademischen Ausbildung von Heil- und Sonderpädagogen, als Vortragender auf Fachkongressen, insbesondere auch denen der Selbsthilfe, immer wieder in engem Kontakt mit Lehrern und anderen Fachpädagogen.
Bezugspunkt bleibt die enge Zusammenarbeit mit den Familien auf der Basis von Wertschätzung und jener Form von Respekt, die erlaubt, auch Schwieriges anzusprechen, auch damit aufgehoben zu sein, und die Trauer um Nicht-Erreichtes und Nicht-Erreichbares nicht unter einem Blumengrab kaschiert.
Um ergänzende, auch kritische Anmerkungen gebeten, seien auf dem Hintergrund einer viele Jahre währenden lernenden Verbundenheit einige Gedanken aus Sicht eines ehemaligen kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilungsarztes dargestellt.
Klagen allein ändert nichts
Zu anderen als klinisch-psychiatrischen professionellen Arbeitsfeldern vermag ich weniger zu sagen, aber das Ansehen derer, die sich in den Kliniken mit Fragen von Behinderung befassten, war nicht gerade hoch. Es gab ziemlich »normale« Vorurteile, sogar Mitleid. Irgendwie schien das Gefälle, das unsere Klienten spürten, auf die, die mit ihnen zu tun hatten, abzufärben.
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