Peter Schlobinski - Grundfragen der Sprachwissenschaft
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Dem Autor gelingt der Spagat zwischen fachlicher Angemessenheit und Allgemeinverständlichkeit. So können auch Leser mit keinen oder geringen Vorkenntnissen die Welt der Sprachen entdecken.
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Für Tomasello ist Sprache entstanden im Prozess der Soziogenese, im Prozess der ›kumulativen kulturellen Evolution‹. Hier gibt es zwei Grundformen, wodurch in sozialen Interaktionen etwas Neues entstehen kann. Die erste umschreibt Tomasello mit dem Begriff ›Wagenhebereffekt‹. Eine Innovation, sei es bei der Werkzeugherstellung bzw. dem Gebrauch von Werkzeugen oder der symbolischen Kommunikation, wird an spätere Benutzer weitergegeben, und die soziale Tradierung verhindert (stützend wie ein Wagenheber), dass die Benutzer hinter die neue Praxis zurückfallen. Die Innovation kann durch einen Einzelnen oder, und dies wäre die zweite Art der Soziogenese, durch die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Individuen entstehen. Konstruieren wir ein Szenario, in dem beide Formen der Zusammenarbeit gemeinsam auftreten. Nehmen wir an, eine Gruppe von Hominiden gebrauchte eine Zeigegeste kombiniert mit der Lautgeste ko, um vor einer größeren Raubkatze zu warnen. Aufgrund des Stadiums der Werkzeugherstellung waren sie zunächst nicht in der Lage, sich gegen Löwen zu verteidigen oder gar sie zu jagen. Eines Tages kommt ein Individuum auf die Idee, einen Steinabschlag und einen Stock zu einem Speer zu kombinieren, um Tiere zu jagen, nachdem es vergeblich versucht hatte, eine Schlange zu erlegen. Es stellt also den Speer her und zeigt den anderen Gruppenmitgliedern, wie seine neue Erfindung funktioniert. Die anderen imitieren sein Handeln, so dass sich eine kulturelle Praxis des (zunächst) Kleintierjagens per Speer entwickelt, die auch von den Jüngeren gelernt und später an ihre Kinder weitergegeben wird. Über einen gewissen Zeitraum wird der Speer verbessert, so dass auch größere Tiere gejagt werden können, um den Stamm ausreichend mit Nahrung zu versorgen. Auf der Suche nach Wild hört eine Gruppe von Jägern einen Löwen, von dem sie glauben, dass er derjenige sein muss, der bereits zwei ihrer Stammesmitglieder getötet hat. Die Jäger, die gelernt haben, ihre Jagdhandlungen zu koordinieren, flüstern ko und schauen in die Richtung, wo sie den Löwen vermuten. Durch Handzeichen koordinieren sie ihr gemeinsames Handeln, pirschen sich an und erlegen den Löwen. Sie ziehen dem Löwen das Fell ab und nehmen es mit zurück zu dem Platz, wo der Stamm lagert. Die Jäger legen das Löwenfell auf den Boden, tanzen im Kreis um das Fell herum, stoßen immer wieder mit den Speeren in Richtung des Löwenfells und rufen ko, ko.
Mit dieser – zugegebenermaßen klischeeartigen und konstruierten – Darstellung soll verdeutlicht werden, wie sich im Sinne von Tomasello der Vorgang kumulativer kultureller Evolution denken lässt:
1. Das oben bezeichnete Individuum (I) löst ein Problem, indem es den Nutzen zweier Artefakte (Steinabschlag, Stock) zu einem neuen Gebrauch und Nutzen kombiniert. Dabei muss sich I deren Gebrauch und Nutzen vorstellen und im Hinblick auf die gegenwärtige Problemlösung modifizieren. Die Erfindung wird durch Imitationslernen weitergegeben und durch soziale Praxis (Jagen) tradiert. Nachdem diese etabliert ist, wird das Artefakt verbessert für eine modifizierte soziale Praxis (Jagen von Großtieren).
2. Das Artefakt wird für eine weitere Problemsituation genutzt, nämlich nicht mehr allein für das Erjagen von Tieren zur Nahrungsbeschaffung, sondern um sich eines gefährlichen Tieres zu erwehren. Hierbei wird die soziale Praxis durch ein gemeinsames Handeln in der Gruppe modifiziert. Das gemeinsame Handeln erfolgt auch
3. auf der Ebene der sprachlichen Kommunikation. Im Ursprung war das Lautzeichen ›ko‹ eine vokalische Geste, ein indexikalisches Zeichen (s. Kap. 19) für von Raubkatzen ausgehende Gefahr. In der Jagdsituation findet eine leichte Modifikation statt: Durch ko wird der Löwe thematisiert und durch die Blickgeste lokalisiert. In der rituellen Verarbeitung schließlich wird zwischen dem Löwenfell (partonym für Löwe) und ko eine Verbindung hergestellt. In dem fiktiven Szenario entsteht eine Verbindung zwischen einem Inhalt (Löwe) und einer Lautform (ko). Anders formuliert: Es entsteht symbolische Kommunikation.
Dass neue Formen des kulturellen Lernens und der Soziogenese möglich wurden, die kulturelle Artefakte und Verhaltensweisen hervorbrachten, in denen sich Veränderungen über eine historische Zeitspanne akkumulieren konnten, dies sieht Tomasello in folgendem zentralen Faktor: »Der moderne Mensch entwickelte die Fähigkeit, sich mit seinen Artgenossen zu identifizieren, was dazu führte, daß er sie als intentionale geistbegabte Wesen wie sich selbst auffaßte« (Tomasello 2006: 22). Die in der fiktiven Geschichte dargestellten Lernprozesse setzen eine Form sozialer Kognition voraus, nämlich dass die Mitglieder der Stammesgemeinschaft »nicht nur vom anderen, sondern auch durch den anderen lernen können« (ebd., S. 17). Sprachliche Symbole seien nun besonders geeignete symbolische Artefakte, um Kategorisierungen und Perspektiven auf die Welt vor- bzw. einzunehmen.
Für Tomasello ist entscheidend die kulturelle Weitergabe, die kulturelle und nicht die biologische Vererbung: Sprache ist eine aus sozio-kommunikativen Handlungen entwickelte symbolisch verkörperte soziale Institution. Anders als Chomsky (s. auch Kap. 4) geht er nicht von angeborenen Prinzipien der Sprache, ›verborgenen Prinzipien und Parametern‹ und kognitiven Modulen aus, sondern von allgemeinen kognitiven Fähigkeiten. Das Inventar von Symbolen und Konstruktionen einer Sprache »gründet in universalen Strukturen menschlicher Kognition, menschlicher Kommunikation und den Mechanismen des Stimm- und Hörapparates. Die Eigenarten einzelner Sprachen rühren von Unterschieden zwischen den Völkern der Erde her und beziehen sich auf Dinge, über die zu sprechen sie für wichtig halten, und auf das, was sie hinsichtlich dieser Dinge als nützliche Informationen ansehen« (ebd., S. 60). Indem Tomasello die verschiedenen Sprachen auf Völkerunterschiede und die sprachliche Variation auf grundlegende kognitive Fähigkeiten zurückführt, ist die Annahme einer Protosprache logisch konsequent (s. hierzu Kap. 14). Deren Ursprung sieht er bei den frühesten modernen Menschen, »die ihren Ursprung vor etwa 200 000 Jahren in Afrika hatten [und] die als Erste symbolisch zu kommunizieren begannen, indem sie möglicherweise einfache symbolische Formen verwendeten, die analog zu denen sind, die von Kindern verwendet werden« (ebd., S. 63).
Kooperative Kommunikation und in Folge symbolische Kommunikation ist also das Resultat von Anpassungsprozessen an veränderte soziale Handlungsmuster. Sprache hat sich ausgebildet als Mittel der sozialen Kommunikation auf der Folie spezifischer kognitiver Fähigkeiten.
14 Wie haben sich Sprachen entwickelt?
Heute gibt es ungefähr 6500 Sprachen auf der Welt (vgl. Kap. 9). Zudem gibt es zahlreiche Regio- und Dialekte. Nun mag man (gelegentlich) darüber streiten, ob eine Sprache B eine eigene Sprache oder eine Variante der Sprache A sei, z.B. beim Saterfriesischen, das gelegentlich als niederländischer Dialekt klassifiziert wird. Tatsache ist, dass die sprachliche Vielfalt heute sehr hoch ist, und es stellt sich die Frage, wie sich diese Vielfalt entwickelt hat und sich erklärt. Im Hinblick auf die Sprachenevolution gibt es zwei grundsätzliche Ansätze, den Ansatz der Monogenese und den der Polygenese. Favorisiert wird das monogenetische Modell, nach dem unsere Sprachen Folgen der Migration des Homo sapiens sapiens aus Afrika sind. Dies ist die sog. Out-of-Africa-II-Hypothese. Für dieses Modell sprechen auch Forschungsergebnisse aus der Genetik, speziell vergleichende mtDNA-Analysen (Krings et al. 1997, Fagan 2012: 92 ff.).
Der Homo sapiens hatte vor ungefähr 170 000 Jahren seinen Ursprung im südlichen Afrika, die Wanderung des modernen Homo sapiens von Nordostafrika nach Norden begann vor etwa 110 000 Jahren. Von Nordafrika aus und über die Arabische Halbinsel breitete sich der Homo sapiens in die ganze Welt aus. In der Levante (östlicher Mittelmeerraum) wurden älteste Relikte vom modernen Menschen auf etwa 80 000 Jahre datiert, in Asien sind die frühesten Funde ca. 40 000 Jahre alt. In Europa tritt der sog. Cro-Magnon-Mensch vor ungefähr 40 000 Jahren auf, vor ca. 30 000 Jahren lebte Homo sapiens in Australien. Über die Behringstraße drang der moderne Mensch schließlich auch nach Amerika vor. Auf der einen Seite haben wir also ein kleines Populationssubstrat der afrikanischen Völker und Sprachen, andererseits Migrationspopulationen und -sprachen.
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